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Wort zum Sonntag/ARD: Evangelische Pastorin wirbt für „Entkriminalisierung“ von Kindstötungen

2. Mai 2024 in Prolife, 7 Lesermeinungen
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„Pastorin Behnken, wann dürfen wir Lebensschützer Sie bei uns begrüßen?“ - Denn vor kurzem klang Behnken bezüglich Behindertendiskriminierung noch so: „Das ist Selektion. Das ist menschenverachtend. Das hatten wir schon mal.“ Von Petra Lorleberg


Hannover (kath.net/pl) Mit freundlicher Miene, mit authentischer Betroffenheit – „nur“ mit wenig erkennbarem christlichem Credo: so spricht sich die Pastorin Annette Behnken (Evangelisch-Lutherischen Landeskirche Hannovers) für die vollständige Abschaffung des § 218 StGB aus und meint damit die vollständige Entkriminalisierung der Tötung von ungeborenen Kindern. Die Pfarrerin äußert sich im „Wort zum Sonntag“, gesendet von der ARD am 27. April 2024 (Link).

Wo genau das Leben genau anfange, stellt die Pastorin als Frage in den Raum, und „wann hört es auf. Und wer entscheidet über Leben und Nichtleben“. Darum müsse immer wieder gerungen werden. „Da, wo Leben anfängt und da, wo´s zuende geht, geht’s um Ganze, um unsere tiefsten Überzeugungen und unsere höchsten Werte“. Dabei leite „uns oft die Angst, alleine zu sein, fremdbestimmt, falsch zu entscheiden“. Rhetorisch fast schon geschickt muss man die Zuordnung vom Prolife-Gedanken in Gesetze des Kaiserreiches nennen. Ernsthaft jetzt? Ist das wirklich das Einzige, was man (obendrein als Christ) zu diesem Thema sagen sollte?


Hier wäre nun die Gelegenheit gewesen, dass Behnken als Pfarrerin, als Christin deutlich darauf hingewiesen hätte, dass das Töten von Kindern keine Aufgabe für Menschenhände ist, sondern dass die Entscheidung über Leben und Tod allein Gott anheim steht. Diese Chance verpasst die Pfarrerin im aktuellen Video allerdings vollständig. Es stellt sich die Frage, ob sie möglicherweise die christliche Hochachtung vor dem unbedingten Recht auf Leben eines jeden Menschen nicht ungebrochen teilt, eines jeden Menschen egal welcher Hautfarbe, welcher geistigen und körperlichen Veranlagung und auch vor dem Leben eines „ungeplanten“ Menschen.

Auch als Staatsbürgerin sollte sie eigentlich darüber nachdenken, wie es mit dem vollen Lebensrecht für Behinderte aussieht – warum eigentlich soll man behinderte Babys vorgeburtlich frei töten dürfen? Ist geistige oder körperliche Behinderung, ist „Ungeplantsein“ wirklich etwas, das ein Kind vor dem Gesetz vogelfrei machen könnte? Denn genau das bedeutet „Entkriminalisierung von Abtreibung“ letztlich: ich bin gesetzlich frei, einen anderen Menschen zu töten. Denken wir dabei weiter daran, dass auch die unglaubliche Wortschöpfung der „Abtreibung nach der Geburt“ bereits erfunden ist. Notabene: Antworten auf die Frage nach dem Lebensrecht für Menschen ab der Empfängnis können nicht davon abhängen, ob der Ausgangspunkt der Überlegungen das Kind oder die Frau ist.

Für uns Christen aber sollte Ehrfurcht vor dem menschlichen Leben immer bedeuten: Wir nehmen Lebensanfang, Lebensende und Grundsatzfragen der Gesundheit immer aus Gottes Hand entgegen.

Der Fairness halber muss auch darauf hingewiesen werden: Das vollständig dem aktuellen Mainstream entsprechende Wort zum Sonntag von Pastorin Behnken steht in hartem Kontrast zu ihrem bewegenden Aufruf zur Inklusion in ihrem Wort zum Sonntag vom 9.9.2023 (Link). Sie schildert darin ihre Erfahrungen mit ihrer behinderten Tochter, die mit lebensbegrenzender Diagnose geboren worden war und mit drei Jahren verstarb. Hier fand die Pastorin die richtigen Worte: „Zunehmend höre und lese ich Kommentare und Statements von Menschen, die nicht inklusiv denken, sondern exklusiv, die andere ausschließen, die sortieren in Dazugehörig und Nichtdazugehörig.“

Hier warnte die Pfarrerin zu recht: „Das ist Selektion. Das ist menschenverachtend. Das hatten wir schon mal und ich habe Angst wie lange nicht, dass wir an dieser Stelle nicht mehr wachsam sind.“ Frau Pastorin Behnken, vor einem halben Jahr hatten Sie SOOOO recht! Zwei Fragen dazu: warum haben Sie diesen unverzichtbaren Hinweis nicht auch in Ihrem aktuellen Wort zum Sonntag gebracht? Und: wann dürfen wir Lebensschützer Sie bei uns als aktive prominente Stimme begrüßen?


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Lesermeinungen

 Alecos 2. Mai 2024 
 

Der Slogan "Frauen in Not" soll als Freifahrtschein oder Wegbereiter zur Abtreibung dienen - und das aus jeglichem Grund. Viele Frauen treffen diese Entscheidung aus purer Bequemlichkeit, weil sie weder Lust auf eine Schwangerschaft noch auf Mutterschaft haben. Immer offener geben Frauen zu, dass dies der Hauptgrund für ihre Wahl ist. Hinzu kommt, dass die Mehrheit der Frauen selbst verantwortlich für ihre ungewollte Schwangerschaft ist, da sie ungeschützten Sex haben und Abtreibung als eine nachträgliche Verhütungsmethode betrachten. Doch gemäß dem feministischen Dogma werden Frauen niemals als Täterinnen angesehen und tragen niemals die Verantwortung für ihre schlechten Entscheidungen und Handlungen. Stattdessen müssen andere für ihre Fehler büßen. Im Falle einer ungewollten Schwangerschaft muss das Baby für die schwache Entscheidung der Mutter mit dem Tod bezahlen, während in anderen Fällen Männer oder die Gesellschaft die Schuld zugewiesen bekommen.


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 SalvatoreMio 2. Mai 2024 
 

Überall in Europa müssen wir aktiver werden!

Ein deutscher Bischof äußerte such gerade deutlich und persönlich in einer Gruppe, das deutsche Modell(die ersten 3 Monate straffrei bei Abbruch) hätten sich bewährt und würden auch Frauen in Not gerecht ...In Italien ist die Organisation "PROVITA&FAMIGLIA gerade mit einer Petition ans Parlament beschäftigt. Sie übermitteln ein schönes Bild eines Ungeborenen (man sieht schon ein Auge, Nase und 2 Händchen), dazu einen ansprechenden kurzen Text mit 3 Punkten. Was siehst Du? Einen Zellhaufen? Ein Produkt der Empfängnis? Ein menschliches Wesen? - Und dann folgt die Petition. - Die kath. Kirche in Deutschland macht es sich zu leicht!


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 modernchrist 2. Mai 2024 
 

@Stefan Fleischer

Wunderbarer Vergleich von Ihnen, das mit der geschützten Pflanze! Ganz klar wäre das Zerstören der Wurzel einer solchen Pflanze - und ist es auch - strafbar! In der Wurzel und den ersten Blättern steckt schon die ganze Blüte mit ihrer Farbe, Schönheit und Fruchtbarkeit. Sie hat die Individualität, Potentialität, Zugehörigkeit zur eindeutigen Spezies aufgrund ihrer Chromosomen usw. Niemals wird aus einer Mohnwurzel ein Rittersporn. Warum kann man kirchlicherseits nicht auch in Deutschland ein Heartbeat Bill fordern, wie das eben der US-Staat Florida am 13.4.2024 erlassen hat? Warum muss man immer nur auf den 12/14 Wochen insistieren, als wenn das erträglich und für alle "befriedend" wäre? Ein Herzschlag-Gesetz wäre ein riesiger Sprung zum Besseren: Das Pochen des kindlichen Herzens berührt die Mutter! Denn sie i s t schon Mutter, sie wird es nicht erst mit der Geburt.


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 modernchrist 2. Mai 2024 
 

So wird innerkirchlich - ev. wie kath. - für die Tolerierung

und eigentlich auch Entkriminalisierung der vorgeburtlichen Kindstötung geworben. Angeblich ist der gesellschaftliche "Friede" und die Verhinderung von Polarisierung wichtiger. So stellt der Chefredakteur von "Innehalten", der neuen Kirchenzeitung mehrerer Bistümer, am 28.4. in seinem Kommentar die Frage, was der Marsch fürs Leben bringe. Er unterstellt den Lebensschützern "Schockplakate, lautstarke Verurteilungen und Beleidigungen". Sein Fazit: "Das alles schadet letztlich dem Lebensschutz"! Das ist wirklich unerträglich. Ich kündige heute nach 40 Jahren Abo diese Zeitung. Hätten Abbildungen von halbverhungerten Häftlingen oder Nackte, die in die Gaskammern marschieren, auch als Schockplakate gegolten? Tatsache ist, dass nur der wirklich Informierte f r e i ist! Nur die Wahrheit macht uns frei! Das ist gemeine Diskreditierung von uns Lebensschützern. Auch kommt niemand aus unseren Lebensrechtsverbänden zu Wort bei "Innehalten".


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 Stefan Fleischer 2. Mai 2024 

Zu bedenken wäre m.E.

Eine Abreibung ist vom Tatbestand her gesehen durchaus vergleichbar mit der Zerstörung der Wurzel einer geschützten Pflanze, welche noch nicht ausgeschlagen hat. Solches ins Ermessen des Einzelnen zu stellen würde wohl keinem vernünftig denkenden Menschen einfallen.


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 golden 2. Mai 2024 
 

Nehmen wir uns den Allmächtigen zum Vorbild:

"Ich kannte dich,ehe ich dich im Mutterleibe bereitete...)(Jeremia 1,5)
Wir sind Kinder Gottes, IHM gehört unser Leben.
Gott, deine Gebote sind heilig und gerecht, sie fördern das Leben.Schütze uns vor unserer selbstherrlichen Menschenmeinung, da, wo sie sich ins Gestrüpp des Bösen hinein verirrt ! Um Jesu willen,Amen ! !


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 Freude an Gott 2. Mai 2024 
 

Traurig,

wenn Menschen der Mut zur Wahrheit fehlt und ihr Fähnlein lieber in den Wind halten.
Wenn einem der Mut zur Wahrheit fehlt, was menschlich ist, dann sollte man sich ein anderes Thema suchen oder schweigen.


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