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SucheSuchen Sie im kath.net Archiv in über 70000 Artikeln: ![]() ![]() ![]() ![]() Top-15meist-diskutiert
| ![]() 'Probleme sind virulent, offene Thematisierung ist überfällig'26. Jänner 2016 in Interview, 13 Lesermeinungen FDP-Vize Katja Suding im kath.net-Interview zur Flüchtlingsfrage: Die Mitte der Gesellschaft muss sagen was Sache ist. Von Merkels Flüchtlingspolitik hält Suding wenig. Von Petra Lorleberg Hamburg-Berlin (kath.net/pl) Die Probleme sind in Köln, Hamburg und anderswo seit längerem so virulent, dass eine offene Thematisierung überfällig ist. Das Verschweigen hilft politischen Extremisten, das Benennen und das Angehen der Probleme entzieht denen nach meiner Einschätzung den Resonanzboden. Dies sagt Katja Suding, stellvertretende FDP-Bundesvorsitzende und Landesvorsitzende der FDP Hamburg (Foto), im kath.net-Interview. kath.net: Frau Suding, in Köln und in anderen Städten kam es in der Silvesternacht zu massiven sexuellen Übergriffen gegen Frauen, unter den Augen der Polizei war ihnen der Zugang zu den öffentlichen Verkehrsmittel nicht mehr gefahrlos möglich. Der Kölner Kardinal Woelki spricht inzwischen von marodierenden Männerhorden. Die Interpretationen variieren allerdings von oktoberfestähnlichen Zufallsereignissen bis hin zum waffenlosen Terroranschlag. Was ist Ihrer Einschätzung nach in der Silvesternacht am Kölner Hauptbahnhof geschehen? Suding: Es ist offensichtlich, dass wir in Deutschland ein heftiges Problem mit einem Teil junger Zuwanderer aus Nordafrika und Arabien haben. Aus meiner Sicht bedarf es hier eines härteren Vorgehens der Polizei, wie wir es zum Beispiel in Hamburg erst seit Mitte Januar erleben. Gleichzeitig müssen Abschiebungen straffälliger Ausländer konsequenter vollzogen werden, die von der Großen Koalition in Berlin angekündigten Verschärfungen der Voraussetzungen dazu unterstützen wir. Wir erwarten, dass sich insbesondere die SPD in den rot-grünen Koalitionen in Hamburg, Düsseldorf und anderswo den Bestrebungen ihres Koalitionspartners widersetzt, diese Maßnahmen zu verwässern. Suding: Natürlich verstehe ich die Angst. Das Kleinreden und Relativieren des Vorgangs durch die #aufschrei-Aktivistinnen hilft niemandem: Nicht den vielen Flüchtlingen, die sich anständig verhalten und keine Probleme mit dem Strafrecht bekommen. Nicht den verängstigten Frauen, die sich nach den Übergriffen mehr Sicherheit wünschen. Und nicht den Polizisten, Staatsanwälten und Richtern, die Unterstützung für ihre schwierige Arbeit verdient haben. Suding: Offenbar war das in Köln nicht der Fall. Ich teile die Einschätzung Christian Lindners: Die NRW-Landesregierung und insbesondere Innenminister Jäger haben mindestens fahrlässig zugelassen, dass hier ein Klima des Verleugnens und Verschweigens entstanden ist. Das darf nicht wieder passieren. Suding: Die Probleme sind in Köln, Hamburg und anderswo seit längerem so virulent, dass eine offene Thematisierung überfällig ist. Das Verschweigen hilft politischen Extremisten, das Benennen und das Angehen der Probleme entzieht denen nach meiner Einschätzung den Resonanzboden. Die Mitte der Gesellschaft muss sagen was Sache ist, auch die Medien, die politische Mitte muss handeln. Suding: Wir verurteilen solche Gewaltausbrüche mit aller Schärfe. Polizei und Justiz müssen rassistisch und ausländerfeindlich motivierte Übergriffe genauso verfolgen wie die Übergriffe von Köln. Das Recht ist unteilbar, Verstöße müssen ohne Ansehen der Person oder Motivation verfolgt werden. Die Rechtstaatspartei FDP hat das immer gesagt und bleibt dabei. Suding: Natürlich brauchen wir weiter ein Asylrecht, dass den Menschen hilft, die vor Krieg und Gewalt fliehen. Und wir unterstützen eine Willkommenskultur, die diesen Menschen ein würdiges Leben und ein gute Integration ermöglichen. Dazu braucht es frühe Bildungsangebote, intensive Begleitung aber auch die klare und frühe Trennung der Verfolgten von denjenigen, die hier nur bessere Lebensverhältnisse suchen als in ihrer Heimat. Letzteres ist kein Asylgrund. Suding: Wenig: Merkel hat die Grenzen geöffnet und ihr berühmtes Wir schaffen das gesagt, ohne dass sie die Voraussetzungen für dieses Versprechen etabliert hat. Das ist fahrlässig und rächt sich nun. Deutschland braucht stattdessen ein Einwanderungsgesetz, das Migration zu unseren Bedingungen in unserem Interesse lenkt. Und wir sollten die syrischen Bürgerkriegsflüchtlinge unter einen zeitweiligen Schutz mit Rückkehrpflicht stellen, statt das Asylrecht zu nutzen. kath.net: Hätte Frau Merkel politische Grundsatzentscheidungen dieser Größenordnung durch den Bundestag billigen lassen müssen? Wurden von der CDU/SPD-Bundesregierung im Vorfeld Bedenken aus der Bevölkerung ausreichend zur Kenntnis genommen und auf ihre Stichhaltigkeit hin reflektiert? Suding: Merkels Entscheidung des ersten Septemberwochenendes hätte spätestens kurz danach im Bundestag beraten werden sollen. Dann wären sicher auch Bedenken aus der Bevölkerung mehr zur Sprache gekommen. Überdies fehlte die Beteiligung der europäischen Partner, was uns nun in einer besonders schwierigen Zeit auf dem Kontinent isoliert. kath.net: Sollte den sexuellen Gewaltausbrüchen der Silvesternacht sowie den Erkenntnissen, dass auch Terroristen in unseren Flüchtlingsunterkünften Obdach und Hilfe gefunden hatten, jetzt differenziert und offen eine gesellschaftliche und parlamentarische Neudiskussion über die Flüchtlingsthematik erfolgen? Suding: Aus meiner Sicht erfolgt die offene Diskussion jetzt. Wir sehen, dass es gute Rahmenbedingungen nicht nur für Hilfe oder Unterbringung sondern auch für die innere Sicherheit braucht. Hier war die Große Koalition eindeutig nicht vorbereitet. Die Menschen müssen sich auf den Staat verlassen können, der für ihre Sicherheit sorgt ohne bürokratische Überregulierung aber mit kraftvollem Handeln. kath.net: Was vermuten Sie: Könnte die Flüchtlingsfrage die Kanzlerin ihr Amt kosten? Suding: Der Druck auf die Kanzlerin wird angesichts sinkender Umfragewerte und absehbar schwacher Ergebnisse bei den Landtagswahlen im März noch steigen. kath.net: Nächstes Jahr steht wieder eine Bundestagswahl an. Welchen Kurs geht die FDP in der Flüchtlingsfrage? Wie positioniert sie beispielsweise zu den Punkten Identitätsprüfung, Strafverfolgung bei Flüchtlingen, Grenzschutz, Einwanderungsgesetz und last not least Verstärkung der Integrationsbemühungen? Suding: Die FDP fordert mehr Geld für rasche Integrationsbemühungen und frühen Spracherwerb, erwartet aber auch die Stärkung von Polizei und Justiz. Wir unterstützen Identitätsprüfungen und eine erleichterte Abschiebung ausländischer Krimineller. Wir plädieren für einen zeitweisen, widerrufbaren Schutz für syrische Kriegsflüchtlinge abseits des Asylrechts und fordern seit langem ein modernes Einwanderungsgesetzt, das uns ermöglicht Aspiranten nach Qualifikation auszuwählen. Und Deutschland muss wieder eine Rolle in Europa einnehmen, die uns nicht isoliert sondern die Einheit Europas auch in der Flüchtlingspolitik stärkt. kath.net: Danke für Ihre Antworten! Petra Lorleberg auf Twitter folgen! Foto FDP-Vize Suding © FDP Ihnen hat der Artikel gefallen? Bitte helfen Sie kath.net und spenden Sie jetzt via Überweisung oder Kreditkarte/Paypal! ![]() LesermeinungenUm selbst Kommentare verfassen zu können müssen Sie sich bitte einloggen. Für die Kommentiermöglichkeit von kath.net-Artikeln müssen Sie sich bei kathLogin registrieren. Die Kommentare werden von Moderatoren stichprobenartig überprüft und freigeschaltet. Ein Anrecht auf Freischaltung besteht nicht. Ein Kommentar ist auf 1000 Zeichen beschränkt. 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