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Europaparlament verurteilt erstmals Methoden der Leihmutterschaft

8. Jänner 2016 in Familie, 1 Lesermeinung
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Europaabgeordneter der Familien-Partei Gericke: „Menschenverachtendes Verfahren verbieten“


Straßburg (kath.net/pm) „Wir verurteilen die Praxis der Ersatzmutterschaft, die die Menschenwürde der Frau herabsetzt, da ihr Körper und seine Fortpflanzungsfunktionen als Ware genutzt werden...“ - in außergewöhnlich klaren Worten hat das Europäische Parlament in einem kurz vor Weihnachten angenommenen, jetzt veröffentlichten Bericht die Praxis der „Leihmutterschaft“ unmissverständlich verurteilt. Durchgesetzt hat diesen Ansatz eine fraktionsübergreifende, konservative Mehrheit - mit angeführt von Arne Gericke, Europaabgeordneten der Familien-Partei und Mitglied der christdemokratischen ECPM: „Nur 13 von 28 EU-Mitgliedsstaaten haben die sogenannte Surrogatmutterschaft aktuell verboten – und selbst dann ist für viele der Sprung in Entwicklungsländer kein Problem. Indien verdient an der Praxis rund 350 Millionen Euro jährlich - Millionen junger Frauen werden missbraucht. Ein Vergehen, das Europa insgesamt anprangern und verbieten muss! Es kann nicht sein, dass es heute leichter ist, eine indische Frau zur Fremdgeburt zu zwingen, als ein Waisenkind aus Haiti zu adoptieren“, so Gericke. Seine Forderung: EU-weit einheitliche und anwendbare Regelungen zur Adoption.


Dabei, so der Europaabgeordnete, „geht es nicht darum, den Kinderwunsch zeugungs- oder gebärunfähiger Europäerinnen und Europäer zu ignorieren – nur: Kein Kinderwunsch darf den seelischen Missbrauch und die körperliche Ausbeutung von Frauen in Indien, China, der Ukraine oder vielen anderen Schwellenländern rechtfertigen. Hier werden Menschenrechte mit Füßen getreten.“ Er habe das Thema als Koordinator seiner EKR-Fraktion im EU-Dialog mit den Staaten Afrikas, der Karibik und des Pazifiks bereits mehrfach und ausführlich mit Vertretern aus diesen Regionen diskutiert.

Entsprechend entschlossen ist der Abgeordnete, Europas Rolle in Sachen Leihmutterschaft zu verändern: „Viele der Auftraggeber und Kunden kommen aus Europa. Wir bestimmen den Markt.“ Als Gründungsmitglied der fraktionsübergreifenden „Arbeitsgruppe Menschenwürde“ im Europäischen Parlament geht Gericke deshalb strategisch gegen die Leihmutterschaft vor: „Der jetzt verabschiedete Bericht ist in seiner Klarheit ein Meilenstein in unserem gemeinsamen Bemühen um mehr Menschenwürde und Menschenrechte für die betroffenen Frauen.“

So heißt es im Artikel 114 des sogenannten „Preda-Berichts“, das Parlament sei „der Auffassung, dass die Praxis der gestationellen Ersatzmutterschaft, die die reproduktive Ausbeutung und die Nutzung des menschlichen Körpers – insbesondere im Fall von schutzbedürftigen Frauen in Entwicklungsländern – für finanzielle oder andere Gewinne umfasst, untersagt werden und dringend im Rahmen der Menschenrechtsinstrumente behandelt werden sollte.“

Bereits im Oktober war Gericke und seiner christdemokratischen Europapartei ECPM ein ähnlicher Erfolg im Europarat gelungen: Ein rundum positiver Bericht zur Leihmutterschaft, erstellt von der belgischen Transsexuellen Petra de Sutter wurde vom Europarat wegen Befangenheit der Berichterstatterin zurückgewiesen: De Sutter ist neben ihrem Sitz im Europarat hauptberuflich Gynäkologin und Vorsitzende der Abteilung für reproduktive Medizin an der Universitätsklinik Gent - eines von vier belgischen Krankenhäusern, trotz des nicht vorhandenen rechtlichen Rahmens die Leihmutterschaft praktizieren.

Entschieden fördern möchte Gericke „EU-weit einheitliche und gut anwendbare Regelungen zur Adoption“. Millionen Waisen weltweit warteten darauf, ihre Zeit im Kinderheim zu beenden und eine neue Familie zu finden - „es kann nicht sein, dass dieser Prozess komplizierter, langwieriger und teurer ist als die menschenverachtende Leihmutterschaft“. Eine entsprechende Anfrage an die EU-Kommission hat der Europaabgeordnete bereits gestellt.

Archivfoto Europaparlament Straßburg


Foto EU-Parlament Straßburg © kath.net/Petra Lorleberg


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Lesermeinungen

 antony 8. Jänner 2016 

Das ist eine sehr gute Nachricht!

(obwohl, kleine Randbemerkung, das Europaparlament in dieser Frage vermutlich genauso wenig zuständig ist, wie für das Gender-Geschwafel und die Abtreibungspropaganda im Tarabella-Bericht).

In den USA spielt sich gerade eine entsetzliche Auseinandersetzung um eine Leihmutterschaft: Die Auftraggeber (die genetischen Eltern) wollen die schwangere Leihmutter dazu verdonnern, von den eingesetzten Drillingen eines abzutreiben, um die Gesundheit der anderen beiden nicht zu gefährden. Laut Leihmutterschaftsvertrag haben sie sogar das Recht, das einzufordern. Die Schwangere lehnt das aber - Gott sei Dank! - ab und sagt, sie adoptiere das dritte Kind. S. Link.

Mittlerweile der zweite Fall dieser Art in den USA.

Das nur, um das Thema "Frau (und Kind) als Ware" zu verdeutlichen.

nypost.com/2015/12/14/surrogate-defying-birth-parents-abortion-demand/


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