Login




oder neu registrieren?


Suche

Suchen Sie im kath.net Archiv in über 70000 Artikeln:







Top-15

meist-diskutiert

  1. Kardinal Sarah: Papst Leo kennt die Diskussion um die Messe im alten Ritus
  2. Josef Grünwidl wird neuer Erzbischof von Wien
  3. Niederländischer Kardinal Eijk: Kommunion für wiederverheiratete Geschiedene nur bei Keuschheit
  4. Die Kirchenspaltung in Echtzeit verfolgen: Die Anglikaner zersplittern weiter
  5. Endlich ein Queergottesdienst im Fernsehen
  6. "Die Macht der Dummheit"
  7. Papst Leo XIV. baut Regierung des Vatikanstaats um
  8. Die Polarisierung unserer Gesellschaft, und was dagegen unternommen werden kann.
  9. Grobes Zerrbild über Maria Vesperbild!
  10. ‚Trump hat eine realistische Chance als großer Held aus der Geschichte herauszugehen‘
  11. Homosexualität in Gesellschaft und Kirche
  12. Kraftvolle Grundsatzkritik an den Evangelischen Landeskirchen und irrlehrenden Theologien
  13. Bischof von Gurk: Pfarren geistlich vertiefen, aber nicht strukturell zerstören!
  14. Papst Leo XIV. empfängt am 23. Oktober den britischen König Charles III.
  15. Wird der Menschensohn den Glauben finden? Der Glaube, der bleibt. Die neuen Heiligen der Hoffnung

Lackner: In Flüchtlingsfrage 'nicht blauäugig sein'

5. Jänner 2016 in Österreich, 10 Lesermeinungen
Druckansicht | Artikel versenden | Tippfehler melden


Salzburger Erzbischof: Erfolgreiche Bemühungen, aber auch briefliche Beschimpfungen, "als würden wir das Tafelsilber des christlichen Abendlandes verspielen" - "Mit Sympathie allein kann man nicht Erzbischof sein", "man muss Position beziehen".


Salzburg (kath.net/KAP) Nach der Erfahrung von mehreren Monaten, in denen die Flüchtlingsfrage auch für ihn zur großen Herausforderung des Jahres 2015 geworden sei, kommt der Salzburger Erzbischof Franz Lackner (Foto) zur Konklusion: "Man darf nicht blauäugig sein." Wie er in einer Jahresbilanz in den "Salzburger Nachrichten" (SN) erklärte, habe die Erzdiözese mittlerweile mehr als 700 Flüchtlinge untergebracht, Lackner erwarte auch für 2016, dass große Anstrengungen notwendig sein werden. "Sehr zu denken" hätten ihm freilich die vielen negativen Briefe an ihn und die Caritas gegeben: "Wir wurden beschimpft, als würden wir das Tafelsilber des christlichen Abendlandes verspielen."

Er habe im Vorjahr erstmals gesehen: "Mit Sympathie allein kann man nicht Erzbischof sein", so Lackner: "Man muss Position beziehen." Zugleich bekundete Lackner Verständnis für die Sorgen und Ängste der Einheimischen. Es sei offenkundig, "dass es nicht auf Dauer so weitergehen kann, wie wir das in den ersten Monaten des Flüchtlingsansturms erlebt haben."


Der Erzbischof bekannte sich zur Überzeugung, dass man "um Europa keinen Zaun machen" könne. Die vielen Flüchtlinge sieht Lackner "als Chance für uns Christen", die von einem Bevölkerungsanteil von 80 Prozent und mehr mittlerweile weit entfernt seien und sich auf dem Weg befänden, in Zukunft als "Kontrastgesellschaft" zum gesellschaftlichen Mainstream zu fungieren. Andere Religionsangehörige könnten der Anlass sein, sich auf das Eigene zu besinnen und darüber nachzudenken, "warum bei uns die Kirchenbänke oft so leer sind". Letztlich speise sich das Christsein aus diesen eigenen Wurzeln, nicht jedoch aus einem Gegensatz zu anderen Überzeugungen, versicherte Lackner.

Gleiche Rechte behutsam einfordern

"Irgendwann" werde sich auch die Frage einer Moschee mit Minarett für Salzburg stellen, so seine Einschätzung. "Aber jetzt wäre nicht der richtige Zeitpunkt, das zu diskutieren." Selbstverständlich müsse jeder seine Religion frei und öffentlich ausüben können. "Aber wenn so große Veränderungen vor sich gehen, wie wir sie derzeit erleben, gibt es Reibungsenergien, die leicht in Aggression ausarten können", warnte Lackner. Er "würde sehr appellieren, immer die gesamte Situation zu betrachten und die Forderung nach gleichen Rechten in jedem Detail nicht zu übertreiben".

Der Erzbischof berief sich dabei auch auf den Philosophen Jürgen Habermas, der von einem "Verfassungspatriotismus" gesprochen habe. "Das heißt für mich, dass das Angestammte und das Dazugekommene nicht zu jeder Zeit genau den gleichen Anspruch erheben können."

Die Kirche sieht Lackner vor der Aufgabe, die Qualität ihrer Seelsorge zu überdenken. Es gebe - auch wenn hier vieles nicht messbar sei - Nachholbedarf in Hinsicht auf Qualitätsmanagement und -sicherung. Letztlich gehe es darum, in den Menschen eine Sehnsucht zu wecken: "Die Sehnsucht, dass es mehr gibt als das Augenscheinliche, dass jedem von uns Menschen mehr möglich ist als als das, was uns im Moment möglich erscheint".

Copyright 2015 Katholische Presseagentur KATHPRESS, Wien, Österreich
Alle Rechte vorbehalten
Foto Erzbischof Lackner (c) Erzdiözese Salzburg/Sulzer


Ihnen hat der Artikel gefallen? Bitte helfen Sie kath.net und spenden Sie jetzt via Überweisung oder Kreditkarte/Paypal!

 





Lesermeinungen

Um selbst Kommentare verfassen zu können müssen Sie sich bitte einloggen.

Für die Kommentiermöglichkeit von kath.net-Artikeln müssen Sie sich bei kathLogin registrieren. Die Kommentare werden von Moderatoren stichprobenartig überprüft und freigeschaltet. Ein Anrecht auf Freischaltung besteht nicht. Ein Kommentar ist auf 1000 Zeichen beschränkt. Die Kommentare geben nicht notwendigerweise die Meinung der Redaktion wieder.
kath.net verweist in dem Zusammenhang auch an das Schreiben von Papst Benedikt zum 45. Welttag der Sozialen Kommunikationsmittel und lädt die Kommentatoren dazu ein, sich daran zu orientieren: "Das Evangelium durch die neuen Medien mitzuteilen bedeutet nicht nur, ausgesprochen religiöse Inhalte auf die Plattformen der verschiedenen Medien zu setzen, sondern auch im eigenen digitalen Profil und Kommunikationsstil konsequent Zeugnis abzulegen hinsichtlich Entscheidungen, Präferenzen und Urteilen, die zutiefst mit dem Evangelium übereinstimmen, auch wenn nicht explizit davon gesprochen wird." (www.kath.net)
kath.net behält sich vor, Kommentare, welche strafrechtliche Normen verletzen, den guten Sitten widersprechen oder sonst dem Ansehen des Mediums zuwiderlaufen, zu entfernen. Die Benutzer können diesfalls keine Ansprüche stellen. Aus Zeitgründen kann über die Moderation von User-Kommentaren keine Korrespondenz geführt werden. Weiters behält sich kath.net vor, strafrechtlich relevante Tatbestände zur Anzeige zu bringen.


Mehr zu

Flüchtlinge

  1. Christlicher Konvertit Chia Rabiei darf in Deutschland bleiben
  2. Abschiebung: Erzbischof Lackner mahnt zu Menschlichkeit und Dialog
  3. Hat Kardinal Marx für EKD-Flüchtlingsschiff einen "namhaften Betrag" zur Verfügung gestellt?
  4. Zahl der Migranten übers Mittelmeer erheblich gestiegen
  5. Papst mahnt "Gewissenserforschung" im Umgang mit Flüchtlingen an
  6. "Fehler von 2015 dürfen nicht wiederholt werden"
  7. Wegen Kritik an Flüchtlingspolitik wurden Krippenfiguren gestohlen
  8. So retten, „dass Rettung nicht automatisch Einwanderung bedeutet“
  9. Theologe: "Die Kirche kann barmherzig sein, der Staat darf das nicht"
  10. "Wir wollen unschuldig sein"






Top-15

meist-gelesen

  1. Josef Grünwidl wird neuer Erzbischof von Wien
  2. "Die Macht der Dummheit"
  3. Die Kirchenspaltung in Echtzeit verfolgen: Die Anglikaner zersplittern weiter
  4. Endlich ein Queergottesdienst im Fernsehen
  5. Homosexualität in Gesellschaft und Kirche
  6. Kardinal Sarah: Papst Leo kennt die Diskussion um die Messe im alten Ritus
  7. Papst Leo XIV. baut Regierung des Vatikanstaats um
  8. Island-Reise - Sommer 2026 - Eine Reise, die Sie nie vergessen werden!
  9. Kraftvolle Grundsatzkritik an den Evangelischen Landeskirchen und irrlehrenden Theologien
  10. Frankreich: Trappisten übergeben ihre Abtei an die Benediktiner von Barroux
  11. Grobes Zerrbild über Maria Vesperbild!
  12. „Kardinal Marx und Bischof Bätzing werden voraussichtlich in der Trierer Studie berücksichtigt“
  13. Bea, versteck ihn nicht, das sind die schönsten Perlen der Welt!
  14. Leo XIV. segnete „Deutschland dankt Maria“-Madonna auf dem Petersplatz
  15. Die Polarisierung unserer Gesellschaft, und was dagegen unternommen werden kann.

© 2025 kath.net | Impressum | Datenschutz