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Heilige Pforte in Kairo eröffnet

19. Dezember 2015 in Weltkirche, keine Lesermeinung
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Der koptisch-unierte Patriarch Ibrahim Sidrak eröffnete mit den traditionellen dreimaligen Hammerschlägen das Portal seiner Kathedrale.


Kairo (kath.net) Auch in Ägypten wurde den Katholiken zum Jahr der Barmherzigkeit eine Heilige Pforte geöffnet. Ibrahim Sidrak, der Patriarch der mit Rom unierten Kopten und Somit das Oberhaupt der größten, mit Rom unierten Kirchen Ägyptens, eröffnete am Abend des 17. Dezember mit den traditionellen dreimaligen Hammerschlägen das Portal seiner Kathedrale im Kairoer Stadtteil Nasr City.

Beim gemeinsam mit den etwa 600 anwesenden Katholiken gebeteten Psalmen 121 (Ich erhebe meine Augen auf zu den Bergen) und 122 (Wie freute ich mich, da man mir sagte, wir ziehen zum Hause des Herrn) zogen Patriarch Ibrahim mit einigen Mitbischöfen anderer mit Rom unierten Kirchen des Orients und dem Lateinischen Apostolischen Vikar Adel Zaki, in seine Bischofskirche.


Durch den apostolischen Nuntius für Ägypten, Erzbischof Bruno Musarò, war quasi Papst Franziskus selber in Kairo anwesend. Der Patriarch der orthodoxen Kopten, Papst Tawodros II., hatte seinen Generalbischof Ermija zur Liturgie entsandt. Namens der deutschsprachigen Katholiken dankte Msgr. Joachim Schroedel Patriarch Ibrahim für seinen großen Einsatz besonders für die Gruppe der in Ägypten lebenden Ausländer, die etwa 6000 auf Dauer oder zeitweise in Ägypten lebende Deutsche umfasst. Patriarch Erzbischof Ibrahim, der auch Deutsch spricht, betreut mit etwa 10 weiteren Bischöfen die ca. 200.000 mit Rom unierten koptischen Christen.

In seiner Predigt erklärte er zunächst, was ein „Jubeljahr“ eigentlich ist. Er führte den Zuhörern die Gebräuche des alttestamentlichen Judentums vor Augen und betonte, dass jedes Jubeljahr eine Zeit der Neubesinnung und des Ausruhens ist. Im zweiten Teil der Predigt machte er deutlich; ein Christ kann sich nur Christ nennen, wenn er die Barmherzigkeit als Grundzug seines christlichen Lebens immer wieder neu entdeckt und formt. Die „innere Barmherzigkeit“ erst könne die barmherzigen Werke tragen.

Mit einem deutlichen Blick auf den Islam betonte er, dass der Begriff „rahman“ (Erbarmen, Barmherzigkeit) dort ebenfalls bei jedem Gebetsbeginn verwendet würde („Im Namen Gottes, des Barmherzigen, des Allerbarmers“).

Diese „innere Barmherzigkeit“ gegenüber allen Menschen und der ganze Schöpfung solle wieder neu entdeckt werden.

Archivfoto: Ibrahim Sidrak, der Patriarch der mit Rom unierten Kopten – Kairo



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