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'Die Muslime müssen ihr Verhältnis zur Gewalt gründlich aufarbeiten'

14. Dezember 2015 in Interview, 8 Lesermeinungen
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Philosoph Robert Spaemann warnt im „Kölner Stadtanzeiger“: „Kultureller Pluralismus kann eine historisch begründete Gegebenheit sein, aber wir sollten ihn nicht zu einem Ziel hochjubeln. Er vergrößert das Konfliktpotenzial.“


Köln (kath.net) „Uneingeschränkt kann die Hilfsbereitschaft sein, aber nicht die tatsächliche Hilfe.“ Darauf wies der Philosoph Robert Spaemann im Interview mit dem „Kölner Stadtanzeiger“ hin. Uneingeschränkte Hilfe sei nicht möglich, „wir können es nicht. Und wir sollten auch kein schlechtes Gewissen haben, wenn wir unserer Hilfe Obergrenzen setzen. Zudem ist es so, dass, wenn es solche Grenzen gibt, man auswählen muss, wen man nimmt und wen nicht.“ Falls es nicht tatsächlich nicht möglich wäre, sowohl verfolgten Christen aus dem Irak wie auch verfolgten Muslime aus Syrien zu helfen, obwohl man dies natürlich versuchen sollte, „dann ist es nicht falsch, sondern sogar vernünftig, Glaubensgenossen zu bevorzugen. Das ist ja auch in einigen Ländern gängige Praxis. Kultureller Pluralismus kann eine historisch begründete Gegebenheit sein, aber wir sollten ihn nicht zu einem Ziel hochjubeln. Er vergrößert das Konfliktpotenzial.“

Denn trotz unserer säkularen Gesellschaftsordnung sei unsere Kultur „ganz unabhängig von den Glaubensüberzeugungen“ vom Christentum geprägt, so Spaemann. „Unsere Feste – Weihnachten, Ostern – sind christlichen Ursprungs. Großbritannien schafft sie ab. ‚Merry Christmas‘ ist nicht mehr erlaubt, es heißt jetzt ‚Season’s Greetings‘. Ich weiß nicht, ob es jemanden gibt, der das für eine Bereicherung hält.“


„Wenn die Bundeskanzlerin als Gründe für die Gewährung von Asyl neben Verfolgung wegen religiöser und politischer sowie rassischer Eigentümlichkeit auch Armut nennt, ist das eine katastrophale Ausweitung“, erläuterte der Philosoph weiter. Gewiss könne man „Menschen nicht vorwerfen, dass sie durch Emigration ihren Lebensstandard zu heben versuchen. Wir würden das in ihrer Lage vielleicht auch versuchen. Aber ebenso klar ist es auch, dass wir diesem Wunsch nicht entsprechen können.“

Mit einem Relativismus à al Nietzsche, „Wir müssen lernen, ohne Wahrheit zu leben“, „können wir als Mensch gar nicht leben. Wenn wir nicht auf den Begriff der Wahrheit rekurrieren können, können wir auch nicht mehr beurteilen, welche Meinung die wahrere ist, sondern nur, welche die stärkere ist.“ Dies sei aber die heutige Situation, man lebe unter einer „Tyrannei der Werte“. Dabei setze sich die Stärke durch. Damit trete „anstelle des Begriffs“ „die Lehre des politisch Korrekten. Wer sich darauf bezieht, gegen den braucht man auch keine Argumente. Die Herrschenden definieren, was richtig ist. Und wenn andere kommen, gilt eben etwas anderes“ Allerdings habe dies nicht mit Wahrheit zu tun.

Spaemann erläuterte weiter: „Wenn Gott so ein blutrünstiges Wesen ist, wie er durch den IS dargestellt wird, und man sagt, dass dies mit dem Islam nichts zu tun hat, dann ist das naiv.“ Dass viele Muslime diese Taten der Terroristen scharf missbilligen, darauf folge nicht „dass es nichts mit der Religion zu tun hätte“. Denn der Koran sei der Bezugspunkt für die Attentäter, „eine andere Quelle haben sie ja gar nicht. Wie kann man also sagen, das hätte mit dem Islam nichts zu tun? Das ist Schönrednerei. Die Muslime müssen ihr Verhältnis zur Gewalt gründlich aufarbeiten.“

In diesem Zusammenhang könne man nicht einfach auf die Kreuzzüge verweisen, obwohl dies oft gesagt werde. Doch zum einen sei „das Verhältnis des Christentums zur Gewalt im Mittelalter nicht das neutestamentliche“ gewesen. Und zum anderen „soll man die Kreuzzüge auch nicht schmähen. Die Christen haben das Heilige Land zurückerobert, und zwar nicht um Menschen gewaltsam zu bekehren. Und warum es den Muslimen gelingt, die Kreuzfahrer als etwas so Schlechtes darzustellen, wo es sich in Wirklichkeit nur um Verteidigung handelt, ist mir ein Rätsel.“ Es sei nicht der Versuch dahinter gestanden, „die Welt zu missionieren, sondern es ging um die Zurückgewinnung von Gebieten, die vordem christlich waren“.

Link zum Interview im „Kölner Stadtanzeiger“ in voller Länge: Interview mit Philosoph Robert Spaemann: „Wir können nicht grenzenlos helfen“


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Lesermeinungen

 Selene 14. Dezember 2015 
 

@bellis

So sieht es aus.

Dem gegenüber steht aber die Aussage Jesu Christi "Und die Pforten der Hölle werden sie nicht überwältigen".

Ich persönlich denke bzw. hoffe, dass durch die Islamisierung Europa sich vielleicht doch noch besinnt und zum Christentum zurückkehren wird.

Die Geschichte des AT ist in dieser Hinsicht durchaus tröstlich.

Aber wenn Europa sich nicht besinnen wird, wird es untergehen bzw. ein einziger, großer islamischer Staat werden.


7
 
 Herbstlicht 14. Dezember 2015 
 

@bellis

Wenn alles zutrifft, was Sie anführen, wäre doch die eigentlich interessante Frage nach dem "Warum!"
Dass das, was Sie aufzählen, nicht nur reine Verschwörungstheorie ist, sondern tatsächliche Absicht, daran habe ich kaum einen Zweifel. Interessant wäre es zu wissen, was die konkret dahinterliegende Absicht ist und welchen Interessen sie dient.


4
 
 bellis 14. Dezember 2015 

So unglaublich es erscheint

wir sollten zur Kenntnis nehmen,dass das Christentum zerstört werden soll.Am meisten stört diese Pläne die katholische Kirche.Die UN beschreibt in der Agenda 2015 und 2030 ganz offen ihre antichristlichen Ziele,darin wird sie unterstützt von der Regierung und Teilen der Kirche.Wir müssen die einzelnen Bausteine nur in der Gesamtschau sehen:
Zerstörung der Lehre der Kirche über"progressive Hirten und Gruppierungen",Zerstörung der Familie über Förderung der Homosexualität,der Frühsexualisierung der Kinder,der Verhinderung von dauerhaften Arbeitsstellen,dem Zwang zur örtlichen Mobilität durch fast ausschließliches Anbieten von Praktika und Zeitstellen,das Stillschweigen der Christenverfolgung in den Medien,die faktische Schaffung von islamischen Staaten in Europa durch Zulassung des Eindringens von Millionen von Muslimen,die Zerstörung des deutschen"Wohlfahrtsstaates"durch das Brechen von Verträgen/Gesetzen durch die derzeitige Regierung, die wirtschaftliche Zerstörung durch TTIP etc.


13
 
 Cyprianus 14. Dezember 2015 

Obwohl ich Robert Spaemann sehr schätze, bin ich dennoch mit seiner Intention im Zusammenhang mit der Flüchtlingsfrage nicht ganz einverstanden.
Ist wirklich etwas Großes gesagt, wenn man im Bezug auf das moralisch Gute auf die Grenzen der menschlichen Natur hinweist? Freilich, ein Mensch kann nicht mehr tun, als ein Mensch tun kann. Wenn dieser Satz aber nicht nur eine Banalität aussagen soll, dann im Sinne einer Warnung, „nicht Böses zu tun, damit Gutes daraus entsteht“, wie der Apostel sagt.
Der Hinweis auf die Grenzen der menschlichen Natur könnte aber umgekehrt ebenso falsch verstanden werden, indem das moralisch Gute selbst als begrenzt erscheint, sodass man schlussfolgern könnte, das begrenzt Gute sei also in Wahrheit nicht gut bzw. relativ.

Unterscheidung zwischen Gesetz und Freiheit:
Der Glaube macht es möglich, im Einklang mit dem natürlichen Gesetz (analog zur Natur) freiwillig das Gute über das Gesetz hinaus zu tun, was aber durch das Gesetz nicht erzwungen werden soll.


2
 
 wandersmann 14. Dezember 2015 
 

@Herbstlicht - Ist nicht sooo schlimm, wenn Christen verbrannt werden,

aber wenn einer Lesbe möglicherweise in den USA das Trinkgeld verweigert wurde, dann muss der Spiegel in Deutschland darüber berichten.

http://www.spiegel.de/panorama/gesellschaft/kein-trinkgeld-fuer-angeblich-lesbische-kellnerin-bon-des-anstosses-a-933815.html

In Pakistan wurde ein christliches Ehepaar - die Frau schwanger - lebendig in einen Ziegelofen geworfen. So schreibt es glaube ich Karadinal Sarah in seinem Buch.

http://www.n-tv.de/politik/Christliches-Ehepaar-im-Ofen-verbrannt-article13901381.html

Darüber scheint der Spiegel aber nicht zu berichten. Man stelle sich aber vor, dass die Pakistanis das mit 2 Schwulen gemacht hätten. Der Spiegel hätte sich für eine Woche nicht mehr eingekriegt.

Das Trinkgeld einer Lesbe in Amerika ist dem Spiegel berichtenswerter als das Schicksal von Christen, die bei lebendigem Leib in einen Ziegelofen geworfen werden.


15
 
 Vergil 14. Dezember 2015 

Spaemann for Bundeskanzler

Schade, dass Robert Spaemann nicht Bundeskanzler ist. Schade, dass solche Weisheit nicht Realpolitik wird. - Aber vielleicht konnte sich diese Weisheit gerade bilden, WEIL sie nicht realpolitisch wurde. - - - Oder vielleicht bräuchte es ein neues Königtum. Ich wüsste einen, den ich gerne gekrönt sähe.


5
 
 Herbstlicht 14. Dezember 2015 
 

@Selene

Ihren Worten ist nichts hinzuzufügen.
Es hat den Anschein, dass das Christentum marginalisiert werden soll. England z.B. macht es uns vor.

Ich habe ein Bild vor mir: Wenn das Haus brennt und sich noch Familienmitglieder und zusätzlich Fremde darin befinden, wen würde ich nicht zuerst gerettet sehen wollen? Ist es denn nicht selbstverständlich und nachvollziehbar, dass ich zuerst versuche, meine Kinder aus den Flammen zu holen? Wer würde denn seine Kinder verbrennen lassen, um die Fremden zu retten?
Andere oder die Feuerwehr mögen sich der Fremden im brennenden Hause annehmen, so würde vermutlich jeder denken.
"Erst kommt die Nächstenliebe, dann die Fernstenliebe", so Professor Ockenfels.
Für die Politik und die Gutmenschen in ihr trifft dies wohl nicht zu, ihr Mitleid für die verfolgten Christen hält sich anscheinend in Grenzen.
Gilt dies auch für die Männer in der Kirche?


15
 
 Selene 14. Dezember 2015 
 

Primär Christen

aufzunehmen würde bedeuten, dass wirklich gläubige, durch Verfolgung gestählte Christen in unsere Gesellschaft und Gemeinden kämen, die hier das Christentum zu neuer Blüte bringen könnten.

Und genau das scheinen Politiker und die so genannte Mehrheitsgesellschaft weitaus mehr zu fürchten als den Islam.

Anders kann ich mir die allgemeine Ignoranz gegenüber den verfolgten Christen nicht erklären.

Wenn Bischöfe und Kardinäle gegensteuern würden, könnte das etwas bewirken, aber die blasen leider ins selbe Horn.


20
 

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