Login




oder neu registrieren?


Suche

Suchen Sie im kath.net Archiv in über 70000 Artikeln:







Top-15

meist-diskutiert

  1. Bistum Trier entlässt AFD-Landtagsabgeordneten Schaufert aus einem Kirchengremium
  2. Das Leben des Menschen ist schutzwürdig oder doch nicht?
  3. Deutsche Jugend: GRÜNE PFUI, AFD HUI?
  4. Erzdiözese Wien: Lediglich 7,5 Prozent der Kirchenmitglieder besuchen die Hl. Messe
  5. Nur 4 deutsche Bistümer sagen NEIN zum 'Synodalen Irrweg/Ausschuss'
  6. Werden Sie Schutzengerl für kath.net für mindestens 2024 und 2025!
  7. ,Ich habe Pornographie gemacht – jetzt mache ich Rosenkränze!‘
  8. Erzbistum Hamburg verliert 2023 Millionen Euro durch Mitgliederschwund
  9. Höchstgericht entscheidet über Bibel-Tweet von Ex-Ministerin Räsänen
  10. Eine kleine Nachbetrachtung zu einer Konferenz in Brüssel
  11. Großes Interesse an Taylor Swift-Gottesdienst in Heidelberg
  12. ,Besorgniserregend': Neue Studie über muslimische Schüler
  13. Vatikan: Religionsfreiheit durch Urteil gegen Kardinal bedroht
  14. Klarer als die Deutsche Bischofskonferenz!
  15. Das Mediennetzwerk Pontifex, gegründet 2005 als "Generation Benedikt", beendet seine Tätigkeit

Großerzbischof betont Recht der Ukraine auf Selbstverteidigung

7. Oktober 2015 in Weltkirche, 3 Lesermeinungen
Druckansicht | Artikel versenden | Tippfehler melden


Oberhaupt der Ukrainischen Griechisch-katholischen Kirche, Schewtschuk, gegenüber "Kathpress": Kirche ruft stets zu Frieden auf, erinnert aber zugleich an "Pflicht der Ukrainer, ihr Mutterland gegen fremde Invasion zu verteidigen"


Kiew-Vatikanstadt (kath.net/KAP) Großerzbischof Swjatoslaw Schewtschuk, Oberhaupt der Ukrainischen Griechisch-katholischen Kirche, hat unterstrichen, dass er sich stets für den Frieden, für das Grundrecht der ukrainischen Nation auf Unabhängigkeit und gegen die "Aggression Russlands" ausgesprochen habe. Diese Position seiner mit Rom unierten Kirche im Ukraine-Konflikt hat Schewtschuk, derzeit Teilnehmer an der Bischofssynode im Vatikan, am Dienstag in einer Stellungnahme gegenüber "Kathpress" bekräftigt. Zugleich übt er Kritik an der Ukrainischen Orthodoxen Kirche des Moskauer Patriarchats, die sich im Ukraine-Konflikt nicht klar positioniere.

Die Ukrainische Griechisch-katholische Kirche habe niemals zu Gewalt und Krieg aufgerufen, betonte der Großerzbischof. "Wir haben Aggression und Waffenlieferungen an illegale militärische Einheiten immer verurteilt. Als Mitglied des Ukrainischen Rates aller Kirchen und religiösen Organisationen haben wir verlangt, dass die Waffen niedergelegt werden." Die Kirche unterstütze zugleich aber "das Recht und die Pflicht der Ukrainer, ihr Mutterland gegen eine fremde Invasion zu verteidigen, gemäß der Soziallehre der katholischen Kirche".


Mithilfe der Militärseelsorger biete die Kirche den ukrainischen Soldaten, "die gerufen sind, den gerechten Frieden zu verteidigen", seelsorgliche Begleitung. Die Kirche setze sich in der ukrainischen Gesellschaft für die "Idee des christlichen Patriotismus" ein. Dieser bestehe nicht aus Hass und Intoleranz gegen Fremde, sondern sei als "christliche Liebe gegenüber Volk, Nation, Land und dem ukrainischen Staat" zu verstehen, so der Großerzbischof.

"Russische Propaganda schürt Hass"

Der kirchliche Ruf nach Frieden richte sich nicht in erster Linie an die Präsidenten von Russland und der Ukraine, sondern an das ukrainische und russische Volk, unterstreicht der Großerzbischof: "Wir glauben, dass die russische Propaganda einen gefährlichen, ethnischen Konflikt und Hass heraufbeschwört, wenn sie sagt, dass die ukrainische Nation, Sprache und Kultur als solche nicht existieren, und dass die Existenz eines unabhängigen, ukrainischen Staates eine Wunde am Leib der einen, russischen Nation sei. Wir hören oft: Die Ukraine ist nur ein Territorium, sie ist keine Nation oder ein Staat."

Dem hält Schewtschuk entgegen: "Wir können nur über einen authentischen Frieden sprechen und Wege der friedlichen Koexistenz finden, wenn wir einander als Nachbarn anerkennen, die ein gleiches Recht zu existieren besitzen." Die Ukrainische Griechisch-katholische Kirche stehe zum ukrainischen Volk und trete "für die Rechte ihres eigenen Volkes" ein, so Schewtschuk: "Sie ist die Stimme ihres Volkes, die versucht, den Papst - und durch ihn die ganze Welt - aufzurufen, besonders wenn Krieg gegen das wehrlose Volk geführt wird."

Dieser Anwaltschaft für das Volk sollte auch die Ukrainische Orthodoxe Kirche des Moskauer Patriarchats folgen, so Großerzbischof Schewtschuk. Diese vermeide es jedoch, sich im Konflikt in der Ostukraine klar zu positionieren. "Sie versucht, dem Beispiel des Papstes und des Heiligen Stuhls zu folgen - um 'Raum für Dialog' zu lassen."

Auch wenn es ein Privileg des Papstes als Pontifex ("Brückenbauer", Anm.) sei, unparteiischer Vermittler bei Unstimmigkeiten zu sein, könne sich die Ortskirche, die sich als Kirche des Volkes deklariert, doch nicht von den Nöten des Volkes abwenden. Indem sie eine Positionierung vermeidet, zeige die Ukrainische Orthodoxe Kirche des Moskauer Patriarchats, dass das Leiden ihres eigenen Volkes nicht ihr ureigenstes Anliegen sei und sie nicht betreffe. Das könnten auch viele einfache Menschen, besonders die Gläubigen der Ukrainischen Orthodoxen Kirche des Moskauer Patriarchats, nicht verstehen.

Synode in Rom

Großerzbischof Schewtschuk nimmt derzeit als Vertreter der Ukrainischen Griechisch-katholischen Kirche an der Bischofssynode in Rom teil. Wie schon im vergangenen Herbst bei der vorbereitenden Synode nimmt auch heuer wieder der Außenbeauftragte des Moskauer Patriarchats, Metropolit Hilarion (Alfejew), als Gast an der Synode teil. Im vergangenen Jahr war es zum Eklat gekommen, als Hilarion in seinem Grußwort an die Teilnehmer der Synode die Griechisch-katholische Kirche heftig kritisiert hatte.

Copyright 2015 Katholische Presseagentur KATHPRESS, Wien, Österreich
Alle Rechte vorbehalten


Ihnen hat der Artikel gefallen? Bitte helfen Sie kath.net und spenden Sie jetzt via Überweisung oder Kreditkarte/Paypal!

 





Lesermeinungen

 SCHLEGL 7. Oktober 2015 
 

@ naturmensch_

Da irren Sie sich gewaltig! Es war Putins aggressive Politik, welche die russische Bevölkerung der Ostukraine aufgehetzt und mit russischen Panzern und Kriegswaffen versorgt hat. Auch der Abschuss der Passagiermaschine geht auf RUSSISCHES Konto, das ist bereits festgestellt!
Putin hat mehrfach betont, die Auflösung der Sowjetunion sei ein fundamentaler Fehler gewesen. Er möchte das Rad der Geschichte umdrehen und das erste Opfer seiner Aggressionspolitik soll die Ukrainer werden, zumindest deren Osten.Msgr. Erzpr. Franz Schlegl


3
 
 naturmensch_ 7. Oktober 2015 
 

Da es sich um einen reinen Bürgerkrieg handelt

(russische Ukrainer gegen ukrainische Ukrainer) darf es nicht von einer Selbstverteidigung die Rede sein.
Und auch wenn beide beteiligte Konflikt-Partein eine Unterstützt vom Außen bekommen, bleibt es bei einem lokalen Konflikt.
Die Kirche sollte Frieden stiften und nicht als Unterstützer einer bestimmten Seiten fungieren.


6
 
 SCHLEGL 7. Oktober 2015 
 

Ukraine

Das Recht auf Selbstverteidigung der territorialen Integrität eines Landes gegen einen Aggressor von außen,der Terroristen im Nachbarland unterstützt, ist in jedem Moralhandbuch der kath. Kirche festgeschrieben. Für die von Russland bedrohte ukr. Nation, die schon unter dem Zaren und in der Sowjetzeit (Holodomor = Hungerwinter 1932/33 mit 8 Millionen ermordeter ukrainischer Bauern) unsäglich gelitten hat, gilt das besonders. Die beiden anderen orth. Kirchen des Landes haben sich hinter die Regierung und das Ukrainische Volk gestellt, im Gegensatz zur ukr. Orth. Kirche des Moskauer Patriarchats im Land. Ein orth. Priester dieser Kirche hat mir gesagt, er erwähne den Namen des Patriarchen Kyrill nicht mehr und würde seine Kirche lieber unter dem Patriarchen von Konstantinopel sehen, so wie es die estnische Orth. Kirche gemacht hat, als sie sich von Moskau getrennt und Konstantinopel unterstellt hat. Auf diese Art treten viele in die ukr. gr. kath.Kirche ein.Msgr.Erzpr.F.Schlegl


3
 

Um selbst Kommentare verfassen zu können müssen Sie sich bitte einloggen.

Für die Kommentiermöglichkeit von kath.net-Artikeln müssen Sie sich bei kathLogin registrieren. Die Kommentare werden von Moderatoren stichprobenartig überprüft und freigeschaltet. Ein Anrecht auf Freischaltung besteht nicht. Ein Kommentar ist auf 1000 Zeichen beschränkt. Die Kommentare geben nicht notwendigerweise die Meinung der Redaktion wieder.
kath.net verweist in dem Zusammenhang auch an das Schreiben von Papst Benedikt zum 45. Welttag der Sozialen Kommunikationsmittel und lädt die Kommentatoren dazu ein, sich daran zu orientieren: "Das Evangelium durch die neuen Medien mitzuteilen bedeutet nicht nur, ausgesprochen religiöse Inhalte auf die Plattformen der verschiedenen Medien zu setzen, sondern auch im eigenen digitalen Profil und Kommunikationsstil konsequent Zeugnis abzulegen hinsichtlich Entscheidungen, Präferenzen und Urteilen, die zutiefst mit dem Evangelium übereinstimmen, auch wenn nicht explizit davon gesprochen wird." (www.kath.net)
kath.net behält sich vor, Kommentare, welche strafrechtliche Normen verletzen, den guten Sitten widersprechen oder sonst dem Ansehen des Mediums zuwiderlaufen, zu entfernen. Die Benutzer können diesfalls keine Ansprüche stellen. Aus Zeitgründen kann über die Moderation von User-Kommentaren keine Korrespondenz geführt werden. Weiters behält sich kath.net vor, strafrechtlich relevante Tatbestände zur Anzeige zu bringen.


Mehr zu

Ukraine

  1. Augsburger Bischof Bertram Meier in Kiew zum mehrtägigen Besuch in der Ukraine
  2. Neue Aufregung rund um Franziskus-Äußerung zur Ukraine - Mut zur 'weißen Fahne'?
  3. Bischof von Odessa: "Wir kämpfen weiter, wir haben keine andere Wahl"
  4. Papst verurteilt russische Angriffe auf Ukraine
  5. Selenskyj berichtet von erneutem Telefonat mit dem Papst
  6. Ukraine-Krieg: Patriarch Bartholomaios spricht Selenskyj Mut zu
  7. «Ich komme nicht, um zu weinen!»
  8. Ukraine leitet Strafverfahren gegen 'KGB-Patriarch' Kyrill ein
  9. Russland lässt jeden 6. Bewohner eines ukrainischen Dorfes durch Raketenangriff ermorden
  10. Caritas-Logistikzentrum in Lwiw durch russischen Angriff zerstört







Top-15

meist-gelesen

  1. Werden Sie Schutzengerl für kath.net für mindestens 2024 und 2025!
  2. KOMMEN SIE MIT! EINMALIGE REISE - 13. Oktober 2024 in Fatima + Andalusien!
  3. Eine kleine Nachbetrachtung zu einer Konferenz in Brüssel
  4. ,Ich habe Pornographie gemacht – jetzt mache ich Rosenkränze!‘
  5. Der Mann mit Ticketnummer 2387393
  6. Das Mediennetzwerk Pontifex, gegründet 2005 als "Generation Benedikt", beendet seine Tätigkeit
  7. "Ich verzeihe dir, du bist mein Sohn. Ich liebe dich und werde immer für dich beten"
  8. Nur 4 deutsche Bistümer sagen NEIN zum 'Synodalen Irrweg/Ausschuss'
  9. Bistum Trier entlässt AFD-Landtagsabgeordneten Schaufert aus einem Kirchengremium
  10. Taylor sei mit Euch
  11. Klarer als die Deutsche Bischofskonferenz!
  12. US-Präsident Biden macht Kreuzzeichen bei Pro-Abtreibungskundgebung
  13. Großes Interesse an Taylor Swift-Gottesdienst in Heidelberg
  14. Papst: Pius VII. leitete die Kirche mithilfe seiner Unterwäsche
  15. Krakau: Einleitung des Seligsprechungsprozesses der mit 25-Jahren ermordeten Helena Kmieć

© 2024 kath.net | Impressum | Datenschutz