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Kein System ist christlicher als die Marktwirtschaft

6. Juni 2015 in Deutschland, 26 Lesermeinungen
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Spitzenmanager zeigt sich besorgt über den Graben zwischen Wirtschaft und Kirche.


Frankfurt am Main (kath.net/ idea)
Die Kirchen betreiben oft eine „diffuse Dämonisierung“ der Marktwirtschaft. Das schreibt der Vorstandsvorsitzende des Rückversicherungsunternehmens „Munich RE“, Nikolaus von Bomhard (München), in der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung. „Unbestritten braucht die Marktwirtschaft einen staatlichen Ordnungsrahmen und auch Umverteilung, um sozial zu sein“, so Bomhard. Gerade in wirtschaftlich bisher schwachen Ländern habe sie aber stark zur Herausbildung einer Mittelschicht beigetragen. In Deutschland finanziere die Wirtschaft zudem einen „ausdifferenzierten Sozialstaat mit einer Vielzahl an Unterstützungsangeboten und monetären Leistungen“. Es gebe „kein Wirtschaftssystem, in dem christliche Werte besser zur Entfaltung kommen können als in einer marktwirtschaftlichen Ordnung“.


Kirchliches Feindbild: Unternehmer

Besonders unangebracht sei das Feindbild, das die Kirchen bisweilen von Unternehmern zeichneten. Bomhard: „Gute Christen gibt es auf allen Hierarchieebenen.“ Der Starke könne den Schwachen nicht stützen, wenn man ihn – wie bei Managern – außerhalb der Gesellschaft stelle: „Eine Kirche, die für alle Menschen da sein will, darf sich nicht vor denen verschließen, die sich zur Wirtschaft des Landes zählen.“ Als Protestant bestürze ihn dieser Graben zwischen Kirche und Wirtschaft: „Hier wird getrennt, was meines Erachtens zusammengehört: unternehmerischer Erfolg, nachhaltiges Wirtschaften und solidarisches Handeln.“


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Lesermeinungen

 Holger R 10. Juni 2015 
 

Re: friederschaefer

Ich habe den Eindruck, dass die Begriffsverwirrung bei Ihnen liegt.

Marktwirtschaft und Planwirtschaft sind die Gegensätze. Entweder eine Bürokratie plant was produziert un zu welchen Preisen angeboten wird, oder die Markteilnehmer regelen das durch freiwillige Handlungen und Verträge di sie eingehen. Oder wie es Friedrich August von Hayek sagte "Markt oder Befehl" etwas anderes gibt es nicht!

Kapitalismus ist ein ideologisch negativ aufgeladener Begriff. Aber das Streben nach Gewinn oder Profit (was synonym ist) ist richtig und wichtig und alles andere als unsozial. Wenn ein Krankenhaus Gewinn macht, kann es weiter existieren und seinen Dienstleistungen ausweiten, macht es Verluste müssen entweder Unbeteilgte (allgemeine Steuerzahler) für die Miswirtschaft aufkommen, was Misswirtschaft begünstigt, oder es lebt von der Substanz und kann immer weniger und immer schlechtere Leistungen anbieten. Verluste machen ist Sünde, nicht Gewinn (siehe das Gleichnis von den Talenten)


1
 
 Holger R 10. Juni 2015 
 

Re Pluto 16

"Aber ich behaupte, dass das Zusammenleben der Menschen weitaus friedfertiger und sozialer sein würde, wenn sie freiwillige Transaktionen tätigen könnten und nicht von einem überbordenden Nannystaat bis ins Intimste gegängelt, bevormundet und enteignet würden."

Volle Zustimmung!


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 friederschaefer 10. Juni 2015 
 

Begriffsverwirrung

kennzeichnet fast alle Diskussionen , auch gerade bei "Experten", zu denen ich ausdrücklich nicht gehöre.
Für mich sind Kapitalismus und Planwirtschaft gleich weit von der Marktwirtschaft entfernt.
Meine Begründung geht vom WORT aus:
1. "Markt" verbinden wohl alle mit Marktplatz, einem Platz in einer Stadt, auf dem die Regeln der gewählten Obrigkeit gelten, die ihrerseits gewählt und dem Gemeinwohl verpflichtet ist. (vgl. kath. Soziallehre und "Ordnungspolitik")Das Wort "sozial" ist dann überflüssig, weil selbstverständlich.
2. Kapitalismus ist NUR dem Gewinn/Profit verpflichtet. Die heutige Finanzindustie ist bekanntlich abgekoppelt von der realen Wirtschaft - eine Art Casino auf Kosten des Gemeinwohls. Franziskus´ Diktum "Diese Wirtschaft tötet" bringt es präzise auf den Punkt. TTIP wird die Situation weiter verschärfen, vermutlich bis zu bürgerkriegsähnlichen Szenarien. Motto: Weg mit den Regeln, freie Bahn dem Profitinteressen.

WICHTIG: KLAR UNTERSCHEIDEN ZWISCHEN 1. & 2.


0
 
 Pluto16 9. Juni 2015 
 

@Richelius

Wenn ich sie richtig verstehe, sehen sie im Menschen das Problem, weil er gierig ist und deshalb zum eigenen Wohl vom Staat gezähmt werden muss.
Aber besteht der Staat/die Regierung nicht auch nur aus Menschen? Sind diese Menschen weniger problematisch und weniger gierig, nur weil sie ein Staatsamt bekleiden?
Ich bezweifle jedenfalls, dass Politiker nur auf Grund ihres Amtes irgendwelche göttlichen Eingebungen bekommen.
Ich stimme ihnen allerdings zu, dass es ein Problem ist, wenn Geld/Besitz zum Götzen wird, aber das ist es in jedem System.
Ich behaupte nicht, dass eine freie Marktwirtschaft den Himmel auf Erden schafft. Aber ich behaupte, dass das Zusammenleben der Menschen weitaus friedfertiger und sozialer sein würde, wenn sie freiwillige Transaktionen tätigen könnten und nicht von einem überbordenden Nannystaat bis ins Intimste gegängelt, bevormundet und enteignet würden.


2
 
 Richelius 8. Juni 2015 
 

Das Problem bei jeder Wirtschaftsordnung ist der Mensch.
Wenn im Kapitalismus die Gier regiert, wird das System unmenschlich und das Geld/der Besitz zum Götzen. Dies ist im neuzeitlichen Kapitalismus geschehen und zeigt(e) immer wieder seine schrecklichen Konsequenzen, weil dem Mammon auch "Menschenopfer" dargebracht werden.
Daß dagegen der Staat Gesetze erläßt, ist recht und billig. Auf diese Weise kann er sowohl Schutzräume für gewisse lebensnotwendige Wirtschaftszweige (z.B.: Landwirtschaft) erlassen, als auch über Mindestlöhne und dergleichen verhindern, daß die Menschen nicht vom Vertrag ihrer Arbeit leben können. (Wir erinnern uns der schrecklichen Zustände, welche im 19Jh diesbezüglich herrschten und welche von Leo XIII. massivst getadelt wurden.)
Problematisch wird es dann, wenn der Staat anfängt, Gesetze zu Gunsten seiner eigenen, unredlichen Bedürfnisse zu erlassen. Das geschieht leider heute, hat aber mit einem Sozialstaat nichts zu tun.


0
 
 Pluto16 8. Juni 2015 
 

@Holger R

Guter Beitrag.


1
 
 Iñigo 8. Juni 2015 

@ Uwe Lay: Übersetzung ja! - Fehler? Nein!

Es stimmt, dass im lateinischen Text "consensio" steht; in der autorisierten deutschen Übersetzung (Vatikan-Homepage) wird das mit "Solidarität" übersetzt. Warum?

Dazu eine begriffstechnische Bemerkung: Der Begriff "solidarietas", den es so im Lateinischen eigentlich nicht gibt, kommt nur - und selten - in den Dokumenten des Zweiten Vatikanums und in "Redemptor hominis" vor; ansonsten wird er in in allen Katholischen Sozialdokumenten durch die Begriffe "caritas socialis", "(mutua) necessitudo", "(mutua, intima) coniunctio", "(mutua) consensio", "concordia" etc. ausgedrückt. Diese Begriffe sind die lateinische Übersetzung des Begriffes "Solidarität"/"solidarité"/"solidarietà" der entsprechenden deutschen/
französischen/italienischen Entwurfstexte. (Die Enzykliken werden ja nicht auf Latein geschrieben, sondern erst am Schluss übersetzt.)
Damit ist aber klar, dass das lateinische Wort genau das meint: Solidarität.
In Ansprachen hat Johannes Paul II. stets von "Solidarität" gesprochen.


2
 
 Uwe Lay 8. Juni 2015 
 

Ein Übersetzungsfehler, Herr Inigo!!

Papst Johannes Paul II. spricht in seiner Sozialehrenenzyklika nicht von Solidarität! Im Lateinischen heißt es:
"consensio", das die deutsche Überdsetzung mit "Mitfühlen übersetzt.
Dann wird aber in eckigen Klammern als "Erläuterung" Mitfühlen als Solidarität übersetzt- eine sehr interpretative Deutung, die nicht zur offiziellen Übersetzung gehört!


0
 
 FranciscoL 8. Juni 2015 

@Holger R

Vielen Dank für ihren realistischen und klugen Beitrag.


1
 
 Iñigo 7. Juni 2015 

@ Uwe Lay: Solidarität

Die "Solidarität" ist kein Begriff, den der Marxismus erfunden hat; er ist viel älter als der Marxismus und taucht Anfang des 19. Jahrhunderts auf.
Solidarität ist eben kein Klassenkampfbegriff, sondern meint den Zusammenhalt der Menschen untereinander.
So nennt Johannes Paul II. die Solidarität zu Recht eine "christliche Tugend" (Enz. Sollicitudo rei socialis Nr. 38); sie bedeutet, "feste und beständige Entschlossenheit, sich für das Gemeinwohl einzusetzen".
Für das der christlichen Soziallehre zurgrunde liegende philosophische Denksystem hat sich daher in der 1. Hälfte des 20. Jahrhunderts der Begriff "Solidarismus" eingebürgert, und der wurde tatsächlich - ob @FranciscoL nun daran glaubt oder nicht - als "dritter Weg" zwischen Kapitalismus und Sozialismus verstanden.
Der "reine" Kapitalismus wie auch der marxistische Sozialismus wurden von der Katholischen Soziallehre dagegen stets zurückgewiesen.

Buchempfehlung: "Kompendium der Soziallehre der Kirche" (2004)


1
 
 Holger R 7. Juni 2015 
 

Es gibt ökonomische Gesetze (III)

Das Problem mit der Marktwirtschaft oder dem Kapitalismus ist der Staat. Der Staat ist nicht die Lösung sondern das Problem. Der Staat verzerrt den wichtigsten Preis den Preis des Geldes (den Zins). Der Staat schafft Geld aus dem Nichts, damit hat die Finanzspekulation eine Grundlage.
Der Staat muss die Freiheit und den fairen Wettbewerb garantieren. Das ist das Wichtigste.
Wenn Franziskus oder R. Marx meinen, dass der Markt das Problem ist, ist das fraglich. Es ist eher die Unfreiheit des Marktes die Kartelle zwischen Regierungen und Banken die das Problem darstellen. Oder wie es Roland Baader sagte: „Das staatliche Papiergeld vergiftet den Blutkreislauf des Kapitalismus“.


3
 
 Holger R 7. Juni 2015 
 

Es gibt ökonomische Gesetze (II)

Liebe Freunde von Kath.net, Marktwirtschaft und Kapitalismus sind zwei Seiten einer Medaille. Der Begriff Kapitalismus führt z.T. in die Irre. Es ist kein „ismus“ d.h. keine konstruierte Idee sondern eine Ordnung, die sich einstellt. Marktwirtschaft heißt, dass freie Menschen durch Angebot und Nachfrage bestimmen, was zu welchen Preisen produziert werden wird. Kapital (Fabriken, Maschinen, Felder) wird gebraucht, damit etwas produziert werden kann. Kapital zu bilden heißt, heute auf Konsum zu verzichten, um später mehr konsumieren zu können. Es ist halt so, dass eine Flasche Wein, die ich heute trinken kann mehr wert ist als eine, die ich in drei Jahren trinken darf. Das heißt, wenn ich heute darauf verzichte, will ich in drei Jahren aber mehr haben (z.B. einen besseren Wein, oder 1l statt 0,75l), oder ich verzichte heute nicht. Wenn ich heute nicht verzichte und konsumiere, dann investiere ich nicht und es steht kein (oder weniger) Kapital zur Verfügung...


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 Holger R 7. Juni 2015 
 

Es gibt ökonomische Gesetze (I)

Kardinal Marx hat wie sein menschenhassender Namensbruder ein Buch gleichen Namens geschrieben, das „Kapital“. Mit diesem Buch hat er belegt, dass er die Mechanismen der Wirtschaft nicht vollständig im Blick hat. Die Rolle des Verbrauchers, der letztlich alles bezahlt hat er z.B. in seinem „Kapital“ nicht angemessen berücksichtigt. Kardinal Marx profitiert von den Früchten des Kapitalismus in Form von einem üppigen durch Steuern finanzierten Gehalt, einem Palast und Dienstwagen. Da wäre es angemessen, wenn er sich (falls er sich zu Wirtschaftsfragen äußern will, was er nicht muss) kundig macht.
Ludwig von Mises, der wesentlich bescheidener als Kardinal Marx gelebt hat, hat erkannt, dass es auch in der Ökonomie Gesetzmäßigkeiten gibt, die objektiv gelten. Diese kann man negieren, verzerren, aber damit wird man nicht erfolgreich sein. Marx und auch Franziskus beschreiben zu Recht Missstände geben aber keine realistische Anleitung was zu tun ist, sondern nur was nicht zu tun ist.


3
 
 Uwe Lay 7. Juni 2015 
 

Zu Egon 47

Wenn nicht die freie Marktwirtschaft christlichen Werten entspricht, sondern die soziale Marktwirtschaft, dann wird die soziale Komponente durch den Sozialstaat gewirkt und ist keine Eigenherbvorbringung der Marktwirtschaft! Das Grundprinzip der Marktwirtschaft ist das der Konkurrenz und des freien Wettbewerbes und nicht das der Solidarität und des Gemeinwohles! Das sind nur durch den Staat der Marktwirtschaft auferlegte externe Normierungen! Nebenbei: das Prinzip der Subsidarität ist eine Erfindung der Reformierten Kirche in antikatholischer Intention- man wollte eine hierachiefreie Kirche! Die Soziallehre der Kirche übernahm dieses antikatholische Prinzip nur zur Verteidigung gegenüber dem Nationalstaat, der alles selbst regulieren will, um Freiräume zu schaffen für ein kirchliches Gestalten. Wenn der Staat nicht mehr christlich regiert, dann beschränkt man sich auf kirchliche Freiräume, weil mehr nicht mehr durchsetzbar war und ist!
Uwe C. Lay Pro Theol Blogspot


1
 
 Egon47 7. Juni 2015 
 

@FranziscoL

Wesentliche Elemente SOZIALER Marktwirtschaft sind Subsidarität, Solidarität und Gemeinverantwortung- Da der FREIEN Marktwirtschaft (Kapitalismus) diese Elemente fehlen, ist sie zutiefst unmenschlich und entspricht somit weder dem christlichen Menschenbild noch der katholischen Soziallehre. Allein in der "SOZIALEN"-Marktwirtschaft sind diese bestimmend für die Wirtschaftsordnung. Sie entspricht somit am ehestens dem christlichen Weltbild: In Eigenverantwortung als Ebenbild Gottes hat der Mensch zunächst für sich selbst "zu sorgen" (Subsidiarität) und aus dem Erwirtschafteten für diejenigen Sorge zu tragen, die es trotz redlichen Mühens aus eigener Kraft nicht schaffen (Solidarität).
Dieses Prinzip kennt nur die SOZIALE Marktwirtschaft, der freien Marktwirtschaft ist das fremd.


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 Uwe Lay 7. Juni 2015 
 

Welche christlichen Werte?

Da lese ich, daß die Marktwirtschaft die Wirtschaftsordnung sei, in der am besten die christlichen Werte zur Entfaltung kämen? Nur welche?, frage ich mich. Oder sollen unternehmerischer Erfolg, nachhaltiges Wirtschaften christliche Werte sein? Und der Begriff der Solidarität entstammt der (marxistischen) Arbeiterbewegung als Gegenentwurf zur christlichen Nächstenliebe und der Tugend des Mitleides! Wenn das Wesen der Marktwirtschaft es ist, daß alles zur Ware wird,und der freie Markt nach den Gesetzen von Nachfrage und Angebot alles bestimmt, dann mag das ein effektives Wirtschaften ermöglichen, Christliches ist daran aber nun wahrlich nicht erkennbar!
Uwe C. Lay Pro Theol Blogspot


1
 
 frajo 7. Juni 2015 

Es gelten auch für die Wirtschaft

die Gebote Gottes. Eine Wirtschaft muß Gewinne machen, sonst funktioniert sie nicht mehr. Ich bin hier bei Inigo. Bei Jak 2 lesen wir: "... Glaube ohne Werke ist tot". Auch für Spitzenmanager gelten die Gebote Gottes; auch wenn sie bei Bevolgung der Gebote (zumindest bei den Spitzenunternehmen) sehr bald ihren Job loswären. Aber diese Unternehmen sind auch nicht von Gott eingesetzt - sie sind eher ein Produkt der Gier.


3
 
 Steve Acker 6. Juni 2015 
 

Na ja

Das soziale an der sozialen Marktwirtschaft wird immer mehr ausgehölt.
Die Wirtschaft unterliegt immer mehr dem Diktat der Börse.
Die Börse selbst hat übrigens mit Unternehmertum rein gar nichts zu tun. Sie ist ein Casino mit Wirtschaftshintergrund. Demensprechend ist eine Aktie nicht ein Unternehmesbeteiligung sondern ein Wettschein auf einen Kurs. Mit vernünftigem wirtschaftlichen Sachverstand hat das was sich an der Börse abspielt nichs zu tun.Bsp. ein DowJones Unternehmen hatte im 4.Quart.das Ziel um 97% erreicht.Wäre das mein Unternehmen würde ich sagen.super. Die Börse sagte: Ziel verfehlt. Börsenwert ging um 3mrd $ runter.Und durch den Druck der Börse werden Fusionen beschlossen, Jobs verlagert, Stellen abgebaut, etc. Nicht weil die Firma schwere Zeiten durchmacht,nein, weil der Gewinn noch höher werden muss, damit der Kurs noch weiter steigt.
Das hat mit verantwortungsbewusstem Unternehmertum rein gar nicht zu tun.
Daher ist die Kritik aus kirchl. Kreisen absolut berechtigt.


8
 
 Herbert Klupp 6. Juni 2015 
 

Differenzieren

Schade, daß auf allen Seiten zu wenig differenziert wird. Unsere soziale Marktwirtschaft ist nichts anderes als die freie Wirtschaft (=Kapitalismus) aber geeignet begrenzt und in einen menschlichen Gesetzesrahmen eingezwängt, damit nicht einzelne boshafte Marktteilnehmer die Freiheit mißbrauchen können, um andere zu quälen. Wenn Papst Franziskus sagt, "dieser Kapitalismus tötet", dann ist das richtig für die Länder, wo eben keine verantwortlichen Grenzen Gesetz sind. Und es ist unrichtig für die europäische Wirtschaft, weil hier kein Kapitalismus herrscht. Und wenn die Antiglobalisierer von attac und andere unsere Wirtschaft verteufeln, weil sie hier einen "reinen Kapitalismus" sehen, dann sind sie blind (und blöd).


4
 
 queenie 6. Juni 2015 
 

Staatsquote

War 1920 20 %, unter Kanzler Erhard 32Heute rd. 60 %. Warum die Wirtschaft in der BRD heute unsozial sein soll,
ist generell schwer nachvollziehbar.
China hat eine Staatsquote von 24 % und ist auch deshalb und wegen fehlender Überregulierung (was amerik. und chin. Ökonomen in Artikeln bestätigen) seit Jahrzehnten extrem erfolgreich, was hier VWL-Professoren und vielfach Kirchenvertreter wenig interessiert,
höchstens besserwissende Vorschläge und Kritiken, die dort ohnehin keiner ernst nimmt.
Wegen der für Asiaten nicht nachvollziehbaren übermäßigen Sozialorientierung sagen sie Europa und
Südamerika eine weitere Rückwärtsentwicklung voraus.


3
 
 FranciscoL 6. Juni 2015 

@Egon47

Ich kenne dieses Thema gut.Als Jurist.Wie von Bomhard zu Recht schreibt:„Unbestritten braucht die Marktwirtschaft einen staatlichen Ordnungsrahmen und auch Umverteilung, um sozial zu sein“, Das ist eine christliche und gleichzeitig realistische Einstellung.

Aber die Marktwirtschaft ,die einzige Wirtschaftsform ,die sich bewährt hat,muss so frei als möglich sein, um funktionieren zu können.Und ein wesentliches Element ist das aus religiösen Kreisen oft verteufelte Gewinnstreben.Die beste Sozialpoltik ist immer noch eine gute Wirtschaftspolitik.

An einen dritten Weg glaube ich nicht.


11
 
 Veritasvincit 6. Juni 2015 

Christliche Wirtschaft

Ob ein Unternehmer oder Manager vor Christus bestehen kann, hängt von seinem Verhalten ab. Wenn er, um den Gewinn zu maximieren, seine Arbeiter mit Hungerlöhnen abspeist oder selber sündhaft hohe Löhne und Boni bezieht, kann er nicht den Beifall der Kirche erwarten.


15
 
 bellis 6. Juni 2015 

Was wir heute haben ist eine PLANWIRTSCHAFT

Geplant sind riesige Gewinne größter Konzerne, die anstelle von Regierungen die Welt beherrschen und ein Konsumzwang mit sozialistischem Umverteilungssystem für das wenige, was den Bürgern gelassen wird. Ich bin mal gespannt, wie Steuern und Krankenkassenbeiträge im nächsten Jahr steigen, denn täglich "müssen" mehr versorgt werden, bloß keine Eigenverantwortung und möglichst auch keine Arbeit.


8
 
 FranciscoL 6. Juni 2015 

Richtiger Artikel

Die Neigung vieler braver Christen (bis ganz nach oben),in wirtschaftlichen Zusammenhängen unrealistisch zu träumen und zu schwätzen,stört mich auch.Es ist oft eine billige Gesinnungsethik.Die Volkswirtschaft funktioniert eben nicht nach dem Vorbild eines Klosters.

Erik von Kuehnelt-Leddihn hat immer bedauert,dass es keine vernünftige katholische Volkswirtschaftslehre gibt.Die den Weg zeigt ,der zum Ziel führt.Wie z.B. ,dass niemand hungert. Und der beste Weg ist nun einmal eine freie Marktwirtschaft.Und dazu gehören natürlich Unternehmer ,die gut verdienen wollen. Und diesem Drang nach wirtschaftlichen Erfolg verdanken wir viel.


12
 
 Johannes Evangelista 6. Juni 2015 
 

Spitzenmanager werden sich in der Kirche immer etwas fremd fühlen.

Es ist schade, aber es ist so: Wer sehr reich ist, wird mit dem christlichen Glauben und der Kirche ein bisschen fremdeln. Man muss nur einige Sätze aus dem Lukas-Evangelium zu Armut und Reichtum lesen. Oder: Man kann über den reichen Jüngling nur mit Mühe so predigen, dass es den Reichen ein dummes Gefühl erspart. Deshalb meine ich zu den Sätzen von Herrn von Bomhard: Sie müssen mit dem Widersprüchen zwischen christlichem Glauben und Spitzenmanagement leben und Ihren Weg finden. Dazu wünsche ich Ihnen Gottes Segen. Aber bitte tun Sie nicht so, als müsste die Kirche "Marktwirtschaft", "Wettbewerb" usw. für christlich halten.


4
 
 Iñigo 6. Juni 2015 

Soziale (!) Marktwirtschaft

Nikolaus v. Bomhard hat recht, wenn er die SOZIALE Marktwirtschaft meint, die der "dritte Weg" zwischen Liberalismus und Kollektivismus ist. Für die hat sich die Kirche in ihrer Katholischen Soziallehre immer eingesetzt. Aber sie hat zugleich die Irrlehren des kapitalistischen Liberalismus und des kommunistischen Kollektivismus immer zurückgewiesen.
Nachzulesen in den Sozialenzykliken von "Rerum novarum" (1891) bis "Centesimus annus" (1991) und in vielen päpstlichen Aussagen, besonders von Papst Johannes Paul II. Dessen erste Enzyklika, "Laborem exercens" wäre gerade für christliche Manager als Pflichtlektüre zu empfehlen.


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