Login




oder neu registrieren?


Suche

Suchen Sie im kath.net Archiv in über 70000 Artikeln:







Top-15

meist-diskutiert

  1. Bischof Timmerevers will ‚neues Denken‘ der Kirche beim Gender-Thema
  2. Ein stiller neuer US-Trend: Katholische Pfarreien führen wieder Kommunionbänke ein
  3. ‚Maria pride den Mantel aus‘ – Wie die 'Katholischen Jugend' der Diözese Linz Maria verhöhnt
  4. Vermutlich hat sich Gott geirrt
  5. Der Traum vom gemeinsamen Ostern – Chancen und Probleme
  6. Kardinal Burke: Zusammenhang lehrinhaltlicher und moralischer Irrtümer mit liturgischem Missbrauch
  7. Synodalismus ist die Folge eines theologischen Irrtums
  8. „Dieser Erwählung und Berufung könnt ihr nur mit der bedingungslosen Bereitschaft entsprechen…“
  9. Pfarrer protestiert gegen Abtreibungs-Aktivismus des BDKJ München
  10. Missbrauchsvorwürfe: Abt von westschweizer Kloster tritt zurück
  11. Deutsches Bildungs- und Familienministerium schafft Gender-Sternchen und großes Binnen-I ab!
  12. Deutsches Familienministerium fördert Verein, der zum Mord an ‚reichen Menschen‘ aufruft
  13. Erneuert Euer ‘JA zu Gott und seinem heiligen Volk’
  14. „Wir waren schon zum Tode verurteilt, bevor die Atombombe erfunden wurde“
  15. Wenn die ganze Schönheit und Chance der Weltkirche in einer einzigen Pfarrgemeinde präsent wird

Große polnische Priesterwallfahrt zur KZ-Gedenkstätte Dachau

30. April 2015 in Chronik, 1 Lesermeinung
Druckansicht | Artikel versenden | Tippfehler melden


Kardinal Marx: Hier seien so viele Priester umgebracht worden wie sonst wahrscheinlich an keinem anderen Ort der Welt, darunter allein mindestens 868 polnische Geistliche.


Dachau (kath.net/KNA) Zum 70. Jahrestag der Befreiung des Konzentrationslagers Dachau hat die katholische Kirche Polens eine große Wallfahrt in die Gedenkstätte ausgerichtet. Mehr als 700 Geistliche, darunter 40 Bischöfe, gedachten am Mittwoch ihrer dort ermordeten Landsleute.

Der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, der Münchner Kardinal Reinhard Marx, feierte mit den Pilgern eine Messe in der Todesangst-Christi-Kapelle auf dem ehemaligen Lagergelände. Am Nachmittag wurde am Eingangstor eine Nachbildung der Anfang November von Unbekannten gestohlenen schmiedeeisernen Tür mit dem zynischen NS-Schriftzug «Arbeit macht frei» angebracht.

Dachau sei für Deutsche und Polen ein «Ort der beunruhigenden Erinnerung und Vergebung», so der Kardinal. Hier seien so viele Priester umgebracht worden wie sonst wahrscheinlich an keinem anderen Ort der Welt. Allein mindestens 868 polnische Geistliche seien in dem Konzentrationslager getötet worden. Dachau bezeichnete er als «das Konzentrat eines Menschen verachtenden, Menschen quälenden und Menschen ermordenden Regimes». Dennoch habe der Glaube auch an diesem «Ort des Schreckens und der Niedertracht» nicht ausgelöscht werden können.


Marx erinnerte in diesem Zusammenhang an die vielen Christen, die im KZ Dachau zu Märtyrern geworden seien. Nach der Messe wurden die Namen der mehr als 50 von der katholischen Kirche seliggesprochenen Häftlinge verlesen, darunter 46 polnische Priester. Marx und der Vorsitzende der Polnischen Bischofskonferenz, der Posener Erzbischof Stanislaw Gadecki, legten Kränze an einer Bronzetafel nieder, die an der Außenwand der katholischen Todesangst-Christi-Kapelle an die polnischen Opfer erinnert.

Das KZ Dachau hat für Polen eine besonders schlimme Bedeutung, vor allem für die katholische Kirche. Mit mehr als 40.000 Inhaftierten waren die Polen die größte Gruppe von Gefangenen in Dachau. 8.332 von ihnen wurden getötet. Als die SS ab Ende 1940 Dachau zum Hauptlager für katholische, evangelische und orthodoxe Pfarrer aus ganz Europa machte, verschleppte sie 1.780 polnische Geistliche hierhin. Knapp die Hälfte von ihnen kamen durch pseudomedizinische Versuche, Hunger, Krankheiten oder auf andere grausame Weise ums Leben.

An der Wallfahrt nahmen auch polnische Überlebende verschiedener Konzentrationslager teil, für die das Maximilian-Kolbe-Werk derzeit einen Erholungs- und Begegnungsaufenthalt in Deutschland organisiert. Marx sagte, die polnischen und deutschen Katholiken hätten eine besondere Berufung, diese Erfahrung des Leidens, des Schreckens und der Versöhnung in die gegenwärtige Geschichte Europas einzutragen. Deutsche und Polen seien sich in ihrer gemeinsamen Geschichte heute näher als je zuvor. Dies gebe Anlass zur Hoffnung, «dass Hass, Gewalt und Unterdrückung nicht die ewigen Begleiter der Menschen bleiben müssen».

Mit einem Friedensgebet im Freisinger Dom wurde die Wallfahrt am späten Nachmittag beschlossen. Am 22. November werden die deutschen und polnischen Bischöfe in Tschenstochau an ihren historischen Briefwechsel vor 50 Jahren erinnern, der einen wesentlichen Anstoß für die Versöhnung beider Völker gab.

Die Hauptgedenkfeier zur Befreiung des KZ Dachau vor 70 Jahren findet erst am Sonntag statt. Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) wird in diesem Rahmen an der Gedenkfeier der Israelitischen Kultusgemeinden Bayerns teilnehmen, die nahezu zeitgleich mit einem ökumenischen Gottesdienst in der Gedenkstätte stattfindet.

"Gott ist der Grund" - Pfarrer Häfner im KZ Dachau - Video des Bistums Würzburg aus dem Jahr 2011


"Kirche in Not": Kreuz kontra Hakenkreuz - Katholischer Widerstand im Dritten Reich


Seliger Karl Leisner: Messgewand und Primizkelch im Stift Heiligenkreuz - The Monastic Channel




(C) 2015 KNA Katholische Nachrichten-Agentur GmbH. Alle Rechte vorbehalten.
Foto Kardinal Marx (c) Erzbistum München


Ihnen hat der Artikel gefallen? Bitte helfen Sie kath.net und spenden Sie jetzt via Überweisung oder Kreditkarte/Paypal!

 





Lesermeinungen

Um selbst Kommentare verfassen zu können müssen Sie sich bitte einloggen.

Für die Kommentiermöglichkeit von kath.net-Artikeln müssen Sie sich bei kathLogin registrieren. Die Kommentare werden von Moderatoren stichprobenartig überprüft und freigeschaltet. Ein Anrecht auf Freischaltung besteht nicht. Ein Kommentar ist auf 1000 Zeichen beschränkt. Die Kommentare geben nicht notwendigerweise die Meinung der Redaktion wieder.
kath.net verweist in dem Zusammenhang auch an das Schreiben von Papst Benedikt zum 45. Welttag der Sozialen Kommunikationsmittel und lädt die Kommentatoren dazu ein, sich daran zu orientieren: "Das Evangelium durch die neuen Medien mitzuteilen bedeutet nicht nur, ausgesprochen religiöse Inhalte auf die Plattformen der verschiedenen Medien zu setzen, sondern auch im eigenen digitalen Profil und Kommunikationsstil konsequent Zeugnis abzulegen hinsichtlich Entscheidungen, Präferenzen und Urteilen, die zutiefst mit dem Evangelium übereinstimmen, auch wenn nicht explizit davon gesprochen wird." (www.kath.net)
kath.net behält sich vor, Kommentare, welche strafrechtliche Normen verletzen, den guten Sitten widersprechen oder sonst dem Ansehen des Mediums zuwiderlaufen, zu entfernen. Die Benutzer können diesfalls keine Ansprüche stellen. Aus Zeitgründen kann über die Moderation von User-Kommentaren keine Korrespondenz geführt werden. Weiters behält sich kath.net vor, strafrechtlich relevante Tatbestände zur Anzeige zu bringen.


Mehr zu

Nazi-Zeit

  1. Missionar der Liebe zu Gott und zu jedem Nächsten
  2. Bischof Voderholzer: „Sie traten ein für Wahrheit und Menschlichkeit“
  3. Wann erfuhr der Vatikan von Auschwitz?
  4. Fischer: Neururer-Film ist Beitrag zur Aufklärung über NS-Zeit
  5. Auschwitz und die Päpste: Glaubenszweifel und Vergebungsbitten
  6. Vor 75 Jahren: Pius XII., Stauffenberg und der Ochsensepp
  7. „Herr Hitler, wer hat Sie gewählt?“
  8. Vor 75 Jahren starb Franz Reinisch unter dem NS-Fallbeil
  9. Die katholische Kirche im Dritten Reich - Eine Einführung
  10. Erzbischof Koch empfiehlt Kinofilm über Anne Frank






Top-15

meist-gelesen

  1. ‚Maria pride den Mantel aus‘ – Wie die 'Katholischen Jugend' der Diözese Linz Maria verhöhnt
  2. Oktober 2025 mit kath.net in MEDJUGORJE mit P. Leo MAASBURG
  3. Ein stiller neuer US-Trend: Katholische Pfarreien führen wieder Kommunionbänke ein
  4. Vermutlich hat sich Gott geirrt
  5. Synodalismus ist die Folge eines theologischen Irrtums
  6. Pfarrer protestiert gegen Abtreibungs-Aktivismus des BDKJ München
  7. Bischof Timmerevers will ‚neues Denken‘ der Kirche beim Gender-Thema
  8. Kardinal Burke: Zusammenhang lehrinhaltlicher und moralischer Irrtümer mit liturgischem Missbrauch
  9. Wenn die ganze Schönheit und Chance der Weltkirche in einer einzigen Pfarrgemeinde präsent wird
  10. Deutsches Familienministerium fördert Verein, der zum Mord an ‚reichen Menschen‘ aufruft
  11. 'Christus ist heute auf der Erde, lebendig auf tausend Altären'
  12. „Dieser Erwählung und Berufung könnt ihr nur mit der bedingungslosen Bereitschaft entsprechen…“
  13. „Wir waren schon zum Tode verurteilt, bevor die Atombombe erfunden wurde“
  14. Rote Karte mit Maria von Guadalupe
  15. Nach Anschlag mit 200 toten Christen in Nigeria: ZDF gibt Klimawandel die Schuld

© 2025 kath.net | Impressum | Datenschutz