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Die Gefahr des Abdriftens zur Weltlichkeit

20. April 2015 in Aktuelles, 4 Lesermeinungen
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Franziskus in Santa Marta: das wohlige auflackierte Christsein ‚nur dem Namen nach’ und die Versuchung, den Glauben in Macht zu verwandeln. Der Weckruf der Heiligen und Märtyrer. Von Armin Schwibach


Rom (kath.net/as) Das Evangelium vom Tag (Joh 6,22-29), das von dem Moment unmittelbar nach der wunderbaren Brotvermehrung berichtet, stand im Mittelpunkt der Predigt von Papst Franziskus bei der heiligen Messe am Montag der dritten Woche im Osterkreis in der Kapelle des vatikanischen Gästehauses „Domus Sanctae Marthae“.

Die Menschenmenge folge Jesus nicht aufgrund eines religiösen Staunens, das zur Anbetung Gottes führe, sondern aus materiellem Interesse. Der Papst merkte an, dass sich im Glauben auch die Gefahr verberge, den wahren Auftrag des Herrn nicht zu verstehen. Dies geschehe dann, wenn man sich Jesus um seines Vorteils willen nähere und dabei „zur Macht“ abdrifte:

„Immer wieder kommt diese Haltung im Evangelium vor. Viele, die Jesus aus Interesse folgen. Auch unter seinen Aposteln: die Söhne des Zebedäus, von denen der eine ‚Premierminister’ und der andere ‚Wirtschaftsminister’ sein wollte, die Macht haben wollten. Diese Salbung, den Armen die frohe Botschaft zu bringen, die Befreiung den Gefangenen, das Augenlicht den Blinden, die Freiheit den Unterdrückten und ein Jahr der Gnade auszurufen – wie verfinstert sie sich doch, sie verliert sich und verwandelt sich in etwas, das mit Macht zu tun hat“.


Immer habe es diese Versuchung gegeben, vom religiösen Staunen, das Jesus uns in der Begegnung mit ihm schenke, dazu überzugehen, daraus einen Profit ziehen zu wollen:

„Das ist auch der Vorschlag gewesen, den der Teufel Jesus mit den Versuchungen gemacht hat. Die eine ging gerade um das Brot. Die andere ums Spektakel: ‚Ja, machen wir doch ein schönes Spektakel, dann werden alle Leute an dich glauben’. Und die dritte, die Apostasie: das heißt die Anbetung der Götzen. Und das ist eine alltägliche Versuchung der Christen, unsere Versuchung, die Versuchung von uns allen, die wir in der Kirche sind: die Versuchung – nicht der Macht, der Kraft des Geistes, sondern die Versuchung der weltlichen Macht. So verfällt man in jene religiöse Wohligkeit, zu der dich die Weltlichkeit führt, jene Wohligkeit, die endet, wenn sie zu der Haltung heranwächst und wächst und wächst, die Jesus ‚Heuchelei’ nennt“.

Auf diese Weise werde man zu Christen, die dies nur dem Namen nach seien, mit einer rein äußerlichen Haltung, während das Herz nur einem Interesse nachhänge, wie Jesus sage: „Amen, amen, ich sage euch: Ihr sucht mich nicht, weil ihr Zeichen gesehen habt, sondern weil ihr von den Broten gegessen habt und satt geworden seid“ (Joh 6,26). Dies sei die Versuchung, zur Weltlichkeit hin abzudriften, zur Macht. So würden der Glaube, die Sendung geschwächt, „es wird die Kirche geschwächt“:

„Der Herr weckt uns mit dem Zeugnis der Heiligen, mit dem Zeugnis der Märtyrer, die uns jeden Tag verkünden: ‚Auf dem Weg Jesu gehen heißt, den Weg seiner Sendung zu beschreiten; das Jahr der Gnade zu verkünden’. Die Menschen verstehen den Tadel Jesu und sagt zu ihm: ‚Was müssen wir tun, um die Werke Gottes zu vollbringen?’. Und Jesus antwortet ihnen: ‚Das ist das Werk Gottes, dass ihr an den glaubt, den er gesandt hat’ (V. 28-29), das heißt den Glauben an ihn, nur an ihn, das Vertrauen in ihn und nicht in die anderen Dinge, die uns am Ende von ihm entfernen werden. Das ist das Werk Gottes, dass ihr an den glaubt, den er gesandt hat, an ihn“.

Der Papst beschloss seine Predigt mit einem Gebet: „Der Herr schenke uns diese Gnade des Staunens über die Begegnung mit ihm, und er helfe uns auch, nicht dem Geist der Weltlichkeit zu verfallen, das heißt jenem Geist, der uns hinter oder unter einem Lack von Christentum dazu bringt, wie Heiden zu leben“.

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Lesermeinungen

 Auroraborealis 21. April 2015 
 

Mönche und Nonnen

führen auch nur mehr vereinzelt ein klösterliches Leben. Wie überall ist die Selbstdarstellung auch in klösterliche Gemeinschaften eingedrungen, es stimmt schon, je mehr Spektakel, desto mehr Einnahmen und Spenden können lukriert werden und das verführt eben besonders in klösterlichen Gemeinschaften. Als Aussenstehender macht man sich ein zu ideales Bild vom Verein Kirche. Der Papst nennt dieses Problem nicht aus Spass beim Namen.


3
 
 Suarez 21. April 2015 

Unsere grünen Gremienkatholiken

Vieles von dem, was der Papst hier beschreibt, ließe sich leicht auf unsere grünen Gremienkatholiken übertragen. Auch da stehen innerkirchliche Macht, Einfluss und der Versuch, den Glauben auf das Selbstgemachte zu verkürzen, im Vordergrund des Interesses. Der Glaube in seiner tieferen Wirklichkeit, in seiner Bezogenheit auf den Herren, wird zugunsten zeitgeistiger Phrasen eines angeblich "leibfeindlichen Christentums" immer weiter verwässert und verweltlicht. In den Pfarreien herrscht allenthalben schon eine Vereinsmentalität, wo der Vorstand das Sagen hat und der Pfarrer auf einen bloßen Gehilfen reduziert wird.

Und was sich WisiKi unter christlichen Glauben vorstellt, muss man in der Tat als leicht modifiziertes Heidentum verstehen.


1
 
 fmeister 20. April 2015 
 

Klosterleben

Leider ist es nicht allen Gläubigne möglich, ein klösterliches Leben zu führen. Zudem benötigen auch Mönche und Nonnen Geld. Da ist die Gratwanderung wohl manchmal sehr schwierig.


3
 
 Scotus 20. April 2015 

"Ja, machen wir doch ein schönes Spektakel,

dann werden alle Leute an dich glauben."

So zum Beispiel:
http://www.salzburg.com/nachrichten/salzburg/chronik/sn/artikel/salzburger-erzbischof-ist-nun-auf-kontaktsuche-146184/


3
 

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