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Schönborn erinnert an 'langen Karfreitag' Franziska Jägerstätters

4. April 2015 in Chronik, 4 Lesermeinungen
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Kardinal in Gedanken zum Evangelium in "Kronen Zeitung": Langer Leidensweg der Witwe des NS-Regimegegners mündete in Gewissheit österlicher Auferstehung


Wien (kath.net/KAP) An den "langen Karfreitag", den das Leben der Witwe des seliggesprochenen Kriegsdienstverweigerers Franz Jägerstätters, Franziska (Foto), darstelle, hat der Wiener Erzbischof, Kardinal Christoph Schönborn, erinnert. Die Innviertlerin, die ihren 1943 hingerichteten Ehemann um 70 Jahre überlebte und knapp nach ihrem 100. Geburtstag im März 2013 starb, habe diesen Vergleich selbst gezogen - mit den Worten: "Es war ein langer Karfreitag. Aber ich denke, dass ich jetzt schon näher an Ostern bin."

Franziskas "langer Karfreitag" bestand nach den Worten Kardinal Schönborns, die er in einem Evangelien-Kommentar in der Freitag-Ausgabe der "Kronen Zeitung" formulierte, "aus vielen Prüfungen, Demütigungen, Kritiken, und vor allem aus dem Schmerz der Trennung von ihrem geliebten Franz".


Er habe ihr oft begegnen dürfen, erläuterte Schönborn. "Je älter sie wurde, desto leuchtender ihr Gesicht, wenn sie an 'ihr Ostern' dachte, das Wiedersehen mit Franz." Ihr strahlendes Lächeln sei für ihn der Beweis gewesen, "dass auch in einem 'langen Karfreitag' schon die Freude des Ostermorgens durchscheinen kann", schrieb der Kardinal.

Dabei habe Franziska Jägerstätter viel zu leiden gehabt. Am Gründonnerstag 1936 Ehefrau von Franz geworden, habe sie miterleben müssen, wie ihr Gatte durch seine glaubensbegründete Ablehnung des NS-Regimes zunehmend unter Druck kam und schließlich wegen seiner Verweigerung des Dienstes mit der Waffe am 9. August 1943 in Berlin enthauptet wurde. "Lange galt Jägerstätter als Schandfleck, weil Kriegsdienstverweigerung für unehrenhaft und feig gehalten wurde", erklärte Schönborn. Seine Witwe erhielt lange keine Kriegswitwenrente.

Auch Franziska sei unter Kritik gestanden, weil sie ihren Gatten nicht von seiner Entscheidung abgehalten habe und deshalb mitschuldig an seinem Tod sei. Die ersten zwanzig Jahre nach dem Krieg seien "für Franziska bittere Zeiten der Ausgrenzung, der Verachtung und auch der Armut" gewesen.

Erst nach vielen Jahren sei das Verhalten ihres Mannes differenzierter betrachtet und geschätzt worden. Ein kirchliches Verfahren endete schließlich mit der Feier der Seligsprechung von Franz Jägerstätter am 26. Oktober 2007 im Linzer Dom. Kardinal Schönborn war dabei und erinnert sich: "Franziskas strahlendes Gesicht an diesem Tag sagte allen, die es gesehen haben, was sie meinte, wenn sie sagte: 'Ich denke, dass ich jetzt schon näher an Ostern bin.'"

K-TV-Film über Franz Jägerstätter


Foto: Franziska Jägerstätter während der Seligsprechung ihres Ehemannes


Foto Franziska Jägerstätter (c) cross-press.net

Copyright 2015 Katholische Presseagentur KATHPRESS, Wien, Österreich
Alle Rechte vorbehalten


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Lesermeinungen

 Lilli-Lou 6. April 2015 
 

Sehr traurig finde ich

die Widerstände, wenn es um die Benennung eines Platzes oder einer Straße geht. Unschöne Beispiele dafür sind Braunau und Linz. Dann gab es sogar gegen die Seligsprechung Widerstand von ehemaligen Wehrdienstsoldaten. Die wollten aus der Kirche austreten.
Dabei müssten alle stolz auf diesen Märthyrer sein. Er hat einen hohen Preis bezahlt. Und dass es dann noch solche Vorbehalte gibt, ist sehr traurig.


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 Lilli-Lou 6. April 2015 
 

Beschämend

war die Entscheidung, den drei Mädchen von dem ermordeten Widerstandskämpfer Franz Jägerstätter eine Entschädigung zu bezahlen. Nicht mal den symbolischen Wert von 2000 € wollte man bezahlen. Gott-sei-Dank hat man sich dann doch dafür eingesetzt. Was diese Mädchen gelitten haben und aushalten mussten, ist nicht zu fassen. Man kann es nachlesen. Noch heute geht es ihnen nach und sie kommen anscheinend mit dem Namen Jägerstätter nicht klar, weil bei einem Interview die Tochter Maria meinte: Lassen Sie den Namen Jägerstätter lieber weg." Zum Glück waren es drei Mädchen. Nicht auszudenken, wenn sie sich nicht gegenseitig gehabt hätten.


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 Lilli-Lou 6. April 2015 
 

Personen im Gottesdienst

Es würde mich interessieren, ob in dem K-TV-Film (oben) bei den Schriftlesungen vor der Predigt auch Angehörige von Franz Jägerstätter mitgewirkt haben. War die Frau (nicht die Ordensfrau) eine Tochter von ihm, war der Mann ein Enkel von ihm?


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 Lilli-Lou 6. April 2015 
 

Ein leuchtendes Vorbild

Der Märthyrer Franz Jägerstätter ist ein überragendes Beispiel für alle Zeiten. Er war ein ganz kleiner Bauernsohn. Gott erreichte ihn durch erbauliche Schriften, welche er aus eigenem Antrieb gelesen hatte. Es wuchs ein sehr starker Glauben. Dass der selige Franz Jägerstätter allen Widerständen bis in den Tod standgehalten hat, ist nicht ohne Gottes Beistand erklärbar. Ein beeindruckendes und berührende Geschichte. Sie ist so erschütternd wahr. Wie seine drei Töchter sich schämten, diesen Namen zu tragen. Wie die Mutter meinte, dass es mit der Heirat ja einen Namenswechsel gäbe. Wie lange noch nach dem Krieg der Widerstand von Franz Jägerstätter als verwerflich galt. Unfassbar. Es war eine Wohltat, ein Segen, eine Freude, eine Dankbarkeit diese Seligsprechung zu erleben bzw. von ihr zu erfahren. Auch seine tapfere Frau durfte das erleben. Dem Herrn sei Dank!
Franz Jägerstätter ist zum Leuchtturm, zum strahlenden Stern für St. Radegund und Umgebung geworden. G.Segen für seine Töchter.


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