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Wissenschaftler kritisieren Reformationsjubiläum

24. Oktober 2014 in Chronik, 13 Lesermeinungen
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Protestantischer Theologe: Die EKD konnte bisher nicht erklären, was sie 2017 feiern wolle – Zur Forderung katholischer Mitfeier: «Sie können von Anhängern von Borussia Dortmund auch nicht verlangen, jedes Jubiläum vom Bayern München zu feiern.»


Berlin (kath.net/KNA) Scharfe Kritik an der staatlichen Förderung des Reformationsjubiläums 2017 hat der emeritierte Münchener Theologe Friedrich-Wilhelm Graf geäußert. «Man muss fragen, warum staatliche Mittel in eine Gedenkveranstaltung fließen, die auch der Selbstvergewisserung eines religiösen Akteurs dienen», sagte Graf am Donnerstag in Berlin bei einem Symposium der «Staatlichen Geschäftsstelle Luther 2017». Die Veranstaltung stand unter dem Motto «Wem gehört Luther?»

Die Evangelische Kirche in Deutschland (EKD) sei bisher nicht in der Lage gewesen, zu erklären, was sie 2017 feiern wolle, so der protestantische Theologe. Stattdessen gebe es «eigentümliche Widersprüche», etwa den Vorschlag, dass der Papst 2017 die Wartburg besuchen solle. «Was soll er denn da?», fragte Graf. Falsch sei es auch, zu fordern, dass nicht nur die Protestanten das Jubiläum feiern sollen. «Sie können von Anhängern von Borussia Dortmund auch nicht verlangen, jedes Jubiläum vom Bayern München zu feiern.»


Auch der Berliner Reformationshistoriker Heinz Schilling kritisierte die Vorbereitung des Jubiläums durch die EKD. «Es kann doch nicht ernsthaft das einzige Ziel sein, dass 95 Kleinbusse durch das Land fahren und 95 Thesen holen», so Schilling. Auch gebe es wichtigere Dinge vorzubereiten, als ein Mückenmonitoring in den Elbauen, so der Historiker in Anspielung auf geplante Programmpunkte.

Dagegen erklärte der religionspolitische Sprecher der Grünen im Bundestag, Volker Beck, das Reformationsjubiläum könne der religiösen Grundbildung in Deutschland nur dienlich sein. «Viele Menschen, die heute die Religion ablehnen, wissen nicht einmal, was sie ablehnen.»

Der SPD-Politiker und frühere Bundestagspräsident Wolfgang Thierse erinnerte an die allgemeinen Wirkungen, die «die Reformation hatte, vom Pfarrhaus über die protestantische Ethik bis zum widersprüchlichen, opferreichen Lernprozess in Sachen Freiheit, Toleranz, Selbstbestimmung der Person». Der bayerische CSU-Politiker Peter Gauweiler verwies darauf, dass die vom Bundestag für das Jubiläum zur Verfügung gestellten 50 Millionen Euro «gerade einmal zehn Prozent einer Autobahnauffahrt» darstellten. Das Reformationsjubiläum sei eine Riesenchance, die nicht zerredet werden dürfe.

Weiterführender Link: Bohrende Fragen des 'Spiegel' zu EKD-Standpunkten

(C) 2014 KNA Katholische Nachrichten-Agentur GmbH. Alle Rechte vorbehalten.
Foto Lutherdenkmal (c) EKD


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Lesermeinungen

 Genesis 24. Oktober 2014 

@Martyria

Gestatten auch Sie mir eine Bemerkung.
"Beten heißt sein Herz zu Gott erheben. Jeder Gedanke an Gott und jeder Aufblick zu Ihm, wenn derselbe mit frommer Rührung verbunden ist. Wer an Gott und seine unendliche Vollkommenheit denkt und sich dabei von Freude, Ehrfurcht und Liebe durchdrungen fühlt, der betet;"
so war es zumindest früher, vielleicht ist es heute anders, aber nicht für mich.
Martyria ich BETE mein Credo! und ich bete es jeden Tag.


2
 
 Veritasvincit 24. Oktober 2014 

Antworten

@Genesis
"So wie es aussieht, steht die nächste Spaltung vor der Tür."

Die Spaltung könnte innerhalb der katholischen und protestantischen Gemeinschaft stattfinden, wobei sich dann ein katholischer Teil und der entsprechende protestantische Teil finden könnten.

@Martyria
Katholisch heisst gewiss allumfassend, aber nicht in dem Sinne, dass alle Irrlehren umfasst werden müssten, sondern dass der katholische Glaube für alle gilt.


2
 
 athanasius 24. Oktober 2014 

Protestantismus

John Henry Kardinal Newman: "Protestantismus bezeichnet kein Bekenntnis zu einer Religion und ist für den Unglauben ebenso verwendbar." JHN, Apologia pro vita sua, Mainz, 1922, 84.


2
 
 confrater-stefan 24. Oktober 2014 
 

Eine Autobahnauffahrt kostet 500 Millionen Euro??? Na, das erklärt so einiges...

Aber ernsthaft, über wesentlich weniger für einen Katholikentag wird monatelang gestritten und hier zahlt der Staat einer Religionsgemeinschaft 50 Mio. EUR.


6
 
 Martyria 24. Oktober 2014 

@Genesis / Histor. Bemerkung

Gestatten Sie mir die Bemerkung, dass wir im Credo gar nichts beten, sondern vielmehr unseren Glauben öffentlich bekennen. Das Credo war nie ein Gebet. Die Stelle mit der kath. Kirche sollte man auch differenzierter betrachten: "Kath." ist i.S.v. "allumfassend" gemeint (und könnte damit auch von Protestanten gesprochen werden, weil es eben nicht konfessionell konnotiert ist); zum anderen zeigt ein Blick in die Originalfassungen (griech./lat.), dass das "credo ... in unam, sanctam, catholicam et apostolicam excclesiam" (Nicäno-Konstantinopolitanum) übersetzt werden kann als ich glaube "an" die Kirche / ich glaube "der" Kirche.

Ansonsten bin ich ganz der Meinung der Vorredner: Ich sehe nicht ein, dass man ein halbes Jahrtausend Schisma und Häresie feiern sollte. Außerdem ist der Thesenanschlag ein Märchen aus dem 19. Jh. u. hat so nicht stattgefunden. Die eigentl. Konstituion des Protestantismus lutherischer Prägung erfolgte auf den Reichstagen zu Worms 1521 und Augsburg 1555.


8
 
 neri5 24. Oktober 2014 
 

Wenn der ehrenwerte religionspolitische Sprecher der Grünen Volker Beck dem ganzen positiv gesinnt ist, kann ja nichts gutes daran sein.


12
 
 Genesis 24. Oktober 2014 

Was beten wir im Credo?

"...ich glaube an den Heiligen Geist, die heilige katholische Kirche, Gemeinschaft der Heiligen..."

Wie könnte ich das mit ganzem Herzen beten? denn DAS was ich bete, meine ich auch und dahinter stehe ich auch! Würde ich bei diesem besagten Jubiläum mitfeiern, würde ich mir als Verräter vorkommen. Ein Verräter gegenüber unseren Heiligen, wie z. B. Petrus Canisius u. a.
Er sowie andere stiegen auf die Kanzel, gingen von Pfarrhof zu Pfarrhof um gegen den Protestantismus anzukämpfen.

100 Jahre Fatima ist mir eine Herzensangelegenheit!

@Veritasvincit
Wissen Sie was eine Glaubenseinheit wäre? wenn die Protestanten zusammen mit den Katholiken 100 Jahre Fatima feiern würden! da selbst Luther ein Marienverehrer war.
Aber so wie es aussieht, steht die nächste Spaltung vor der Tür. Tja, die Herde wird immer kleiner.
Ich bleibe römisch/katholisch und gehorche dem Papst. Die Lehre der Kirche hat bestand bis in alle Ewigkeit, daran wird sich nichts ändern, auch wenn die Herde immer kleiner wird


10
 
 Dottrina 24. Oktober 2014 
 

Ich werde mit absoluter Sicherheit

nichts feiern. Was soll es da zu feiern geben? Die Spaltung der Kirche, die Zerrissenheit, den gegenseitigen Haß und Verachtung, 30-jährigen Krieg etc.? Nein, wenn es was zu feiern oder zu gedenken gibt, dann doch wohl 100 Jahre Fatima! Das ist zumindest für Katholiken das wichtigere Jahrhundert-Ereignis. Und ein Herr Beck sollte sich von Haus aus sehr zurückhalten in seinen Äußerungen, ebenso diverse andere Politiker, die zumindest die katholische Kirche am liebsten plattmachen würden (die Protestanten haben sich ja dem Zeitgeist bereits genug angenähert).


20
 
 PBaldauf 24. Oktober 2014 
 

'Der..frühere Bundestagspräsident Wolfgang Thierse erinnerte an die allgemeinen Wirkungen, die «die Reformation hatte, vom Pfarrhaus über die protestantische Ethik..':
Danke für den Hinweis bzw. die Erinnerung, Herr Thierse: Ich wollte schon lange einmal das Buch von Max Weber: 'Die protestantische Ethik und der Geist des Kapitalismus' lesen.

www.kathshop.at/suche.php?sb=9783903028371


8
 
 neri5 24. Oktober 2014 
 

500 jahre Luther sind genug


9
 
 MaryJoe 24. Oktober 2014 

Riesenchanc Jubiläum

Ich persönlich werde da etwas kürzer treten und mich für die Feier eines 100-Jahr Jubiläums entscheiden - und statt 95 Thesen, die von der Verehrung Gottes weg zu drei Geheimnissen, die zu Gott hinführen.


11
 
 nemrod 24. Oktober 2014 
 

Wenn ich mir die ganze Diskussion um das Reformationsjubläum vor Augen halte und zusätzlich die Veröffentlichungen der letzten Zeit aus protestantischen Ecken vernehme... Gott sei Dank ich bin katholisch ;-). Und frage mich gleichzeitig was ist an dieser Kirchenspaltung zu feiern...


13
 
 Veritasvincit 24. Oktober 2014 

Riesenchance Reformationsjubiläum

Das Jubiläum sollte genutzt werden, um einen Riesenschritt in Richtung Glaubenseinheit zu tun.


0
 

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