Login




oder neu registrieren?


Suche

Suchen Sie im kath.net Archiv in über 70000 Artikeln:







Top-15

meist-diskutiert

  1. Erzbischof Gänswein soll Nuntius in Litauen werden!
  2. Kirchen müssen die Maßnahmen zur Bekämpfung der Corona-Pandemie aufarbeiten!
  3. Deutscher Geschlechter-Gesetz-Irrsinn - Alle 12 Monate ein 'anderes Geschlecht'
  4. Papst Franziskus will Gänswein offenbar zum Nuntius ernennen
  5. BRAVO! - 6000 Teilnehmer beim Marsch für das Leben in München
  6. Waffen können Frieden schaffen und viele Menschenleben retten!
  7. Werden Sie Schutzengerl für kath.net für mindestens 2024 und 2025!
  8. Der Münchner Pro-Life-Marsch UND was die deutschen Medien verschweigen
  9. 'Allahu akbar' - Angriff auf orthodoxen Bischof in Australien - Polizei: Es war ein Terrorakt!
  10. Riccardo Wagner wurde katholisch: „Ich wollte nie Christ sein. Ich war Atheist“
  11. „Schwärzester Tag für die Frauen in der deutschen Nachkriegsgeschichte“
  12. Deutsche Bischofskonferenz nimmt Bericht zur reproduktiven Selbstbestimmung „mit großer Sorge“ wahr
  13. Brüsseler Barbarei ist Angriff auf die Menschenrechte und eine Schande für Europa!
  14. Der "leise Mord" an den kleinen Kindern soll in Deutschland zu 100 % vertuscht werden!
  15. Polnische Bischofkonferenz ist der Schirmherr des Polnischen „Marsch für das Leben und die Familie“

Marxsche Dialektik

10. Oktober 2014 in Kommentar, 25 Lesermeinungen
Druckansicht | Artikel versenden | Tippfehler melden


Mit zweideutigen Aussagen zu Ehe und Familie will es der Münchner Erzbischof allen recht machen. Ein Kommentar von Johannes Graf


Rom/München (kath.net/jg)
Reinhard Kardinal Marx, der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, ist einer der Teilnehmer der Bischofssynode zu Ehe und Familie, die vor kurzem in Rom begonnen hat. Dort hat er sich gegenüber Journalisten gegen eine „Glorifizierung einer vermeintlich guten alten Zeit“ ausgesprochen. Eine „ideale Realität von Ehe und Familie“ habe es laut Marx nie gegeben, weshalb man einen „Unterton“ in diese Richtung vermeiden sollte. Diese Sichtweise sei „ungeschichtlich“ und „ein bisschen reconquistamäßig“, zitiert die Katholische Nachrichtenagentur (KNA) den Münchner Erzbischof. Kath.net hat berichtet.

Marx nennt zwar niemand konkret, doch es ist klar, gegen wen sich seine Wortmeldung richtet: Gegen die „Konservativen“, die ihre Utopie in einer verklärten Vergangenheit finden und die traditionelle Familie idealisieren. Dem Kardinal ist in gewisser Hinsicht zuzustimmen. Wie alle Institutionen der Welt nach dem Sündenfall ist auch die Familie von der Sündhaftigkeit der Menschen belastet. Das ist seit Kain und Abel so und wird sich auch bis auf weiteres nicht ändern. Wer das leugnet denkt tatsächlich ungeschichtlich.

Zwei Fragen drängen sich auf. Wer vertritt in der Kirche diese von Marx zu Recht angegriffene Position? Und zweitens: Haben diese Personen tatsächlich so viel Gewicht, dass von dieser Seite eine Gefahr für das richtige Verstehen der aktuellen Situation katholischer Ehepaare ausgeht? Baut Marx hier nicht einen reaktionären Popanz auf, der angeblich „reconquistamäßig“ einen früheren Zustand wieder herstellen will? Die Reconquista war die mehr als 700 Jahre dauernde christliche Rückeroberung der iberischen Halbinsel von den Mauren. Der von Marx verwendete Begriff hat also eine wohl nicht unbeabsichtigte militärische Konnotation. Auch wenn er sie durch die vorgestellte Formulierung „ein bisschen“ entschärfen will, ist das Wort in diesem Zusammenhang unpassend.

Die Gefahr für ein richtiges Verstehen von Ehe und Familie geht doch viel stärker von der Seite aus, welche die kirchliche Lehre relativieren und die Konsequenzen der Sünde verharmlosen will. Kaum jemand fordert, die Kirche solle die Ehescheidung einführen. Es geht derzeit um die kirchliche Anerkennung einer zweiten zivilrechtlich geschlossenen Ehe nach einer Scheidung. Dies verlangt etwa die österreichische „Pfarrerinitiative“. Auch Bischof Marx argumentiert in diese Richtung, wenn er „andere Formen der Anerkennung“ einer zweiten, eheähnlichen Beziehung verlangt.


Das Eheversprechen ist hier eindeutig. Es lautet: „Ich verspreche Dir die Treue in guten und bösen Tagen, in Gesundheit und Krankheit, bis der Tod uns scheidet. Ich will Dich lieben, achten und ehren alle Tage meines Lebens.“ Treu sein, lieben, achten und ehren gilt für „alle Tage“, und zwar „bis der Tod uns scheidet“, und nicht „bis Du mich verlässt“ oder „bis ich keine Gefühle mehr für Dich aufbringe“. Die Ehepartner verpflichten sich, auch „in bösen Tagen“ ihre Treue, Liebe und Achtung aufrecht zu erhalten. Das kann mit Leid verbunden sein, etwa im Fall von Krankheit oder Untreue.

Als Christen sind wir aufgerufen, das Kreuz auf uns zu nehmen, im Wissen darum, dass Gott uns gerade dann besonders nahe ist. Doch das passt nicht in unsere Zeit, die nur „Kreuze“ akzeptiert, die sich die Menschen selber aussuchen, etwa um eine bessere Figur zu bekommen oder Höchstleistungen im Beruf oder im Sport zu erbringen. Dahinter steht eine utilitaristische Sichtweise des Lebens: Gut ist, was mir nützt. Was mir schadet, Leiden verursacht, ist schlecht und deshalb vermeide ich es so weit wie möglich. Nutzen und Leiden werden hier in einem innerweltlichen und subjektiven Sinn verstanden. Christus hat uns eine andere Perspektive gezeigt. Wir haben unser eigentliches Ziel nicht in dieser Welt, sondern in Gott, im ewigen Leben mit ihm. Salopp könnte man sagen: Die christliche Hoffnung besteht darin, dass es nach dem Tod erst so richtig losgeht. In dieser Sichtweise bekommt auch das Leiden eine andere Gewichtung. Der Apostel Paulus schreibt: „Ich bin überzeugt, dass die Leiden der gegenwärtigen Zeit nichts bedeuten im Vergleich zu der Herrlichkeit, die an uns offenbar werden soll.“ (Röm 8,18) Diese Dimension fehlt vielen in der Welt von heute, weshalb sie kein Verständnis dafür haben, warum man Leiden auf sich nehmen soll, wenn man es sich doch anders einrichten kann. Die katholische Lehre von der Unauflöslichkeit der sakramentalen Ehe muss ihnen unter diesen Voraussetzungen sinnlos und hartherzig erscheinen. Eine Gegenüberstellung von Utilitarismus und Christentum muss im Rahmen dieses Kommentars kurz und unvollständig bleiben, doch ich hoffe, den wesentlichen Punkt deutlich gemacht zu haben. Ich will Kardinal Marx keine utilitaristische Haltung unterstellen, sondern auf eine in unserer Zeit wirkmächtige Geisteshaltung hinweisen, gegen die von Seite der Kirche klar Stellung zu nehmen ist.

Bei Marx geht es zwiespältig weiter. Die Lehre der Kirche sei kein „statisches Gebilde“ und müsse „weiterentwickelt“ werden. Die Bischofssynode habe nicht das Ziel, die Lehre zu verändern, man könne aber auch nicht sagen: „Wir rühren nicht an der Lehre und betrachten nur die Pastoral“, wird Marx von der KNA zitiert. Auch diese Aussage kann man im Sinne der kirchlichen Lehre interpretieren. Die Frage ist nur, was man mit „Weiterentwicklung“ meint. Die Kirche hat darunter immer eine Vertiefung der bestehenden Lehre verstanden. Entwicklung bedeutet ein besseres Verstehen, ein tieferes Eindringen in die göttliche Offenbarung. Sie bedeutet nicht, dass etwas, das bisher von der Kirche festgelegt war, plötzlich nicht mehr gilt. Da hier viele Missverständnisse ihren Ursprung haben, wäre eine Klarstellung von bischöflicher Seite wünschenswert. Wenn sie vom Vorsitzenden der Deutschen Bischofskonferenz käme, hätte sie umso mehr Gewicht.

Welche Wirkung erwartet sich der Kardinal von seinen Worten? Wenn er von einer Weiterentwicklung der Lehre spricht, müsste er doch wissen wie das von den meisten Journalisten verstanden wird. Marx bestätigt auf diese Weise Erwartungen auf eine Änderung der Lehre im Sinne einer Anpassung an die Welt, welche die Synode nicht erfüllen wird. Wenn die mediale Entrüstungswelle spätestens nach dem nachsynodalen päpstlichen Schreiben über die Kirche hinweg rollen wird, ist Kardinal Marx jedenfalls nicht einer der „bösen Verhinderer“ einer Anpassung der Ehelehre an die „Lebenswirklichkeit der Menschen“. Gleichzeitig will er es den Kirchentreuen Recht machen, indem er sagt, die Synode werde die Lehre der Kirche nicht verändern, sondern diese mit den heutigen Menschen „neu erarbeiten“ und einen „neuen Blick auf die Lehre werfen.“ Jeder kann sich hier heraussuchen, was ihm gefällt. Soll ein Nachfolger der Apostel so sprechen?

Bedenklich sind auch Marx’ Aussagen zu homosexuellen Beziehungen. Laut KNA-Meldung tritt der Erzbischof für eine „differenzierte Sicht“ ein. Über eine homosexuelle Beziehung, die über Jahrzehnte treu gelebt werde, können man nicht sagen, „das ist alles nichts“, zitiert die KNA den Kardinal. Die Kirche dürfe nicht „einfach alles über einen Kamm scheren“, verlangt Marx laut KNA. Tatsächlich tut die Kirche das auch nicht. Alles was Homosexuelle im Rahmen einer Beziehung einander an objektiv Gutem tun, bleibt natürlich gut. Die Kirche kann aber homosexuelle Akte nicht gut heißen, weil sie gegen die Schöpfungsordnung verstoßen.

Warum versucht Marx, in irregulären Verhältnissen häufig das Gute zu sehen, ohne gleichzeitig auf die Sünde in diesen Beziehungen hinzuweisen? Eine ausgewogene, dem Glauben entsprechende, wirklich differenzierte Stellungnahme würde beides ansprechen und auf diese Weise den Gläubigen die Lehre der Kirche vermitteln. Deshalb sei zum Abschluss eine Mahnung aus dem Instrumentum laboris der Bischofssynode zitiert. Absatz 12 setzt sich mit den Ursachen für die mangelnden Kenntnisse der kirchlichen Lehre zu Ehe und Familie unter den Gläubigen auseinander und nimmt die Hirten, also Priester und Bischöfe, in die Verantwortung. „Einige der eingegangenen Bemerkungen sehen die Verantwortung für die schwache Verbreitung dieser Kenntnis bei den Hirten selbst, die, entsprechend dem Eindruck einiger Gläubigen, selbst weder das Thema Ehe-Familie, wie es in den (kirchlichen, Anm.) Dokumenten dargelegt wird, wirklich kennen, noch die Mittel zu haben scheinen, um dieses Thema zu behandeln. Aus anderen Bemerkungen lässt sich erschließen, dass die Hirten sich manchmal nicht in der Lage oder unvorbereitet sehen, wenn es darum geht, Probleme im Hinblick auf die Sexualität, die Fruchtbarkeit und die Fortpflanzung zu behandeln, so dass sie es oft vorziehen, diese Themen nicht anzugehen. In einigen Antworten findet sich auch eine gewisse Unzufriedenheit bezüglich einiger Priester, die im Hinblick auf einige moralische Lehren indifferent erscheinen. Ihre mangelnde Übereinstimmung mit der Lehre der Kirche bewirkt Konfusion im Volk Gottes. Es wird daher darum gebeten, dass die Priester bei der Erklärung des Wortes Gottes und in der Darstellung der Dokumente der Kirche im Hinblick auf Ehe und Familie besser vorbereitet und verantwortungsvoller sein sollen.“

Johannes Graf ist Chefkommentator der kath.net-Redaktion

Bayrisches Fernsehen: Kardinal Marx über die Bischofssynode zu Ehe und Familie


Foto Kardinal Marx (c) Erzbistum München und Freising



Ihnen hat der Artikel gefallen? Bitte helfen Sie kath.net und spenden Sie jetzt via Überweisung oder Kreditkarte/Paypal!

 





Lesermeinungen

 PBaldauf 11. Oktober 2014 
 

Die Dialektik macht mich kirre
So führt man – mein ich – in die Irre
Marx ist ‘ne Wucht, ein Mann der Tat
Doch dieser Nebulös-Spagat:
Zwar…schon…katholisch, tief, im Kern
doch eben…auch… ein Stück modern
Ich eck bei niemand gerne an
Mach’s allen Recht, so gut ich kann
Lass manches offen und verschweige
bevor ich’s medial vergeige…
Im Vatikan mit einem Bein
Zugleich bei Kritikern auch sein
Zwar wird direkt nicht angerührt
Doch auch kein Gegenwind geschürt
Und hin und her und her und hin
Da schüttele ich doch mein Kinn
und denk – beim Hammer und beim Dübel:
Ein JA sei JA, der Rest von übel
und ich schließe, unverhehlt:
Wie sehr doch oft ein Meisner fehlt

www.kathshop.at/suche.php?sb=9783903028371


11
 
 speedy 11. Oktober 2014 
 

ich liebe es konservativ zu sein


8
 
  9. Oktober 2014 
 

Aufhebung der Suende durch Zeitablauf????

Kann eine Suende die durch Jahrzehnte begangen wird sich ins Gegenteil verkehren,also dass aus etwas Schlechtem Gutes wird, weil derjenige der sie begeht in Treue zu seiner Suendhaftigkeit steht, also in der Suende verharrt?


12
 
 Giovanni Bosco 9. Oktober 2014 

@hortensius

"Kardinal Marx ist nur zu verstehen,wenn man weiß, dass er eine große Angst vor Medien hat."

Ich wünschte Sie hätten recht, und das wäre sein Antrieb. Das würde ihn mir menschlich erscheinen lassen. Petrus hatte auch Angst vor den Menschen und leugnete Jesus zu kennen.

Wenn er nur Angst hätte, könnte er auch einfach still sein und die Medien würden ihn weitgehend in Ruhe lassen.

Aber in seinem Amt, aktiv gegen die Ehe und aktiv für homosexuelle Verbindungen aufzutreten, das lässt aufhorchen und macht mich traurig. Wir haben leider solche Bischöfe (nicht nur in Deutschland).
Beten wir für sie und für die Kirche.

Diese Homohäresie muss als solche entlarvt werden!


12
 
 Stefan Fleischer 9. Oktober 2014 

@NRMAWO

Womit soll denn die Kirche zu den Menschen kommen? Mit Almosen, mir frommen Sprüchen, mit falschen Versprechungen einer heilen Welt hier und jetzt, oder mit dem Glauben. Doch mit welchem Glauben soll sie zu den Menschen kommen, einem unverbindlichen oder einem verbindlichen? Wir reden doch ständig vom Leben aus dem Glauben. Wie aber wollen wir aus dem Glauben leben, wenn wir nicht (mehr) wissen, was wir nun glauben sollen und was nicht? "Verkündet die Botschaft, ob man sie hören will oder nicht" sagt Paulus. Er kannte wohl sehr genau, was Gott einst dem Propheten Ezechiel befohlen hat.(Ez 3,16-27)


12
 
 sopran3 9. Oktober 2014 
 

Ihr Wort in Gottes Ohr, Herr Graf!

"Wenn die mediale Entrüstungswelle spätestens nach dem nachsynodalen päpstlichen Schreiben über die Kirche hinweg rollen wird"

Zu Marx kann man nur noch eines sagen: Absetzen!!!!


8
 
 NRMAWO 8. Oktober 2014 
 

Marx liegt richtig

Wenn die Welt so einfach wie der Kommentar wäre - dann wäre es glatt zu beurteilen. Sie (die Welt) ist es aber nicht. Hoffentlich findet die Kirche einen Weg zu den Menschen. Ist wichtiger als Dogmen.


0
 
 Kurti 8. Oktober 2014 
 

Kardinal Marx fällt schon seit einigen Jahren durch

verwaschene Aussagen bezüglich der christlichen Ethik bei dieser Thematik auf. Er will sich nicht festlegen, damit er den Beifall vieler nicht verliert. Am Ende wird er gar noch die Verbindungen der Homosexuellen der Ehe angleichen wollen, wenn sich das alles mehr und mehr auch in der Kirche durchsetzt und dem von oberste Stelle nicht deutlich Einhalt geboten wird. Papst Benedikz hat sich schon als Kardinal klar zu dem Thema geäussert und dem ist nichts hinzu zu fügen. Trotzdem hat ein Kardinal Schönborn dem widersprochen und auch ein Kardinal Woelki und dann auch Marx, der keinen Mut hat, die Kirche zu verteidigen, wenn irgenwelche Evangelischen wie Käßmann in einer katholischen Kirche die Pille als Segen verteidigen.
Was will man zu solchen Kardinälen sagen? Gott wird die mehr und deutlicher richten als andere Christen, denn deren Verantwortung ist weit, weit größer als die der Laien.


12
 
 hortensius 8. Oktober 2014 
 

Zu Qirinusdecem

Kardinal Marx ist nur zu verstehen,wenn man weiß, dass er eine große Angst vor Medien hat. Deshalb redet er den Medienmachern nach dem Mund. Dass er damit vor dem Urteil der Geschichte und auch vor dem Urteil Gottes kaum bestehen kann, daran denkt er jetzt noch nicht. Deshalb schweigt er auch zu gender-verführung der Kinder in den Schulen. Die Waffe Angst ist eine Waffe des Großen Verwirrers. Sie zieht mehr als die Waffen Eitelkeit und Mammon. Armer Kardinal!


17
 
 AlbinoL 8. Oktober 2014 

@ CharlesX

es ist wie gesagt eine subjektive Erfahrung. Es gibt durchaus Paare die länger zusammen sind. dann aber leider oft in sexuellen Dingen "freier" sind.


6
 
 Charles X. 8. Oktober 2014 
 

@ Albino L

Sie schreiben: "Aus Erfahrungsberichten Homosexueller Freunde die teilweise auch im Milieu unterwegs sind, kann ich berichten dass Jahrzehntelange "Treue" bzw. Monogame Beziehungen in diesem Bereich praktisch nicht vorhanden sind."

Ihre Erfahrung ist erschüternd, aber ich kann Sie so nicht teilen. Ich haben etliche schwule Freunde, die ihrem Partner seit Jahren treu sind. Es wird so sein wie bei Heterosexuellen und Zölibatären auch: Es gibt Treue und Untreue.


5
 
 Thaddäus Öllenstroth 8. Oktober 2014 
 

Und noch was zu sagen liegt mir auf dem Herzen

Mir fehlt in all dieser weichgespülten Verkündigung das, was mir als ehemaligem Atheisten das Leben gerettet hat: Ich kann mein verfehltes Leben in einem Akt der reuigen Herzenszerknirschung vor Jesus bringen und ihn bitten, neu anfangen zu dürfen.

Ist der Gedanke, zu Umkehr und Buße aufzurufen, auch ungeschichtlich?

Ist es nicht mehr zeitgemäß, vor dem Herrn auf die Knie zu gehen und ihn darum zu bitten, die Sache wieder in Ordnung zu bringen?

Ist es reconquistamäßig, wenn ein Katholik, und sei er noch so sündig und schwach, der Sehnsucht seines Herzens folgt und versucht, darum zu kämpfen, Gott wohlgefällig zu leben?

Will man aus falsch verkündeter Pseudo-Barmherzigkeit den Menschen die Erfahrung echter göttlicher Barmherzigkeit vorenthalten, die darin besteht, daß ER ein zerknirschtes Herz nicht verschmäht und mich in ein Leben hinein rettet, was nicht ICH mir bereitet habe, sondern ER mir bereitet hat?
Herr! Bitte schenke uns Hirten nach Deinem Herzen!


25
 
 Bentheim 8. Oktober 2014 
 

Waldi, Ihren Zeilen ist weitgehend zuzustimmen.

Sie beschreiben nüchtern die Tatsachen, wie sie sich darbieten, und unterlassen es erfreulich, am 3.Tag schon Befürchtungen und daraufhin Prognosen zu äußern. Christliche Hoffnung auf eine Versammlung, die unter dem Beistand des Hl.Geistes steht, sähe auch so nicht aus. Nicht abwarten zu können und das als Kampf für den Glauben auszugeben, ist kein Argument, da es hier und heute nichts fruchtet.
Sie schreiben zum Schluss: „Auch Politiker arbeiten auf diese Art und Weise, dass sie sowohl für die Gegner, als auch für die Befürworter, um sich herauszureden, "schlagende Argumente" vorbringen können!“ Das ist zwar ein wenig polemisch, im Kern aber zutreffend. Da liegt der Grund für Kardinal Marx, sich in keiner Richtung sofort festzulegen. Das mag man tadeln. Hätte es aber dazu eine Alternative gegeben? Mit „zweideutigen Reden“ und gar mit „Marxscher Dialektik“ hat das gar nichts zu tun. Das ist schon deshalb überzogen, weil man unter Dialektik manches versteht, aber nicht das.


3
 
 Thaddäus Öllenstroth 8. Oktober 2014 
 

Parallel zum Gewürge des deutschkatholischen Mainstreams zu Ehe und Familie bekam ich zufällig dieser Tage eine Kleinschrift der Petrusbruderschaft zum gleichen Thema in die Hände. Pater Ramm FSSP beschreibt das in einer liebevollen, klaren und leicht verständlichen Weise. Super! So schön geht katholisch.
Beim Lesen ist mir dann unvermittelt der Gedanke gekommen, daß man angesichts der Differenz zwischen der Schönheit unseres katholischen Glaubens und dem, was manche Kirchenmänner von sich geben, meinen könnte, es handele sich um zwei verschiedene Religionen. Und da unser Herr Erzbischof ja nicht zum ersten Mal öffentlich Dinge gesagt hat, die nicht der katholischen Lehre entsprechen, ist bei mir persönlich nach der letzten Äußerung die Toleranzgrenze erreicht. Noch so ein Schmarrn, und ich weigere mich, noch irgendwas zu lesen, was Herr Kardinal Marx geschrieben hat, und ihm zuzuhören, wenn er redet.
Da gibt es wahrlich bessere Lehrer.


18
 
 Waldi 8. Oktober 2014 
 

Was mir bei Kardinal Marx auffällt,

wenn er auf eine konkrete Frage über Ehe und Familie antworten soll, ist, dass er weniger auf die Kirchenlehre hinweist, an die ja die Kirche selbst gebunden ist, sondern auf das Ergebnis der zu erwartenden Resultate vertröstet, die bei dieser Bischofssynode möglicherweise herauskommen könnten! Auch Politiker arbeiten auf diese Art und Weise, dass sie sowohl für die Gegner, als auch für die Befürworter, um sich heraus zu reden, "schlagende Argumente" vorbringen können!


17
 
 Quirinusdecem 8. Oktober 2014 
 

@girsberg74

was meinen Sie, wofür die Pünktchen stehen....?
Aber Spaß beiseite. Auch als Schaf gibt man seinen Verstand nicht in der Scheune ab. Ist klar.


9
 
 Suarez 8. Oktober 2014 

Glaube geht nicht in Dialektik auf, er übersteigt sie

Kardinal Marx sieht das primäre Anliegen der Synode offensichtlich darin, gleichgeschlechtliche Beziehungen der Ehe vage an die Seite zu stellen. Kein Wort über das Elend von Leihmüttern in Ländern wie Indien, die von homosexuellen "Paaren" für das Austragen eines unnatürlich gezeugten Kindes "beauftragt" werden. Die zunehmende Brutalisierung unserer Gesellschaft macht nur frösteln und Kardinal Marx sorgt sich um die rechte Anerkennung gleichgeschlechtlicher "Partnerschaften"? Die Leihmutterschaft ist längst in anderen EU Staaten, wie England, zu einem Rechtsgegenstand geworden, wo diese "Dienstleistung" gemäß Vertragsrecht geregelt ist. Die Würde der Frau spielt bei solchen "Geschäften" natürlich keine Rolle. Sie wird der verlogenen Dialektik des Zeitgeistes geopfert, die nur sehen will, was im Fokus der ideologische Brille liegt. Mögen die angeblichen Neuerer tun was sie wollen, sie erneuern nichts, sondern führen nur zurück in die Dekadenz des heidnischen Roms.


26
 
 neri5 8. Oktober 2014 
 

Statt Glaubensgehorsam nur noch heidnische Philosophie

Gerade ein Kardinal muss doch die Heimtücken und Gefahren unserer Welt kennen, in der sich unsere Kirche Befindet!

Leider entsteht bei mir der Eindruck wenn von Kardinal Marx gesagt wird - eine „ideale Realität von Ehe und Familie“ habe es nie gegeben... - geht es bei Kardinal Marx nicht mehr um die heilige sakramentale Gemeinschaft mit Christus und die Kirche, es geht nun nur noch um geschlechtliches Glücksempfinden wie bei homosexuellen Beziehungen und das nun auch
beim Sinn des Mann- und Frauseins.
Dies ist doch eine heidnische Philosophie.
Glaubt Kardinal Marx überhaupt (noch), dass Jesus dieses oder jenes Wunder
wirklich vollbracht und
dieses oder jenes Wort wirklich gesagt hat, bis hin zur jungfräulichen Empfängnis und Geburt des Gottessohnes?


Wenn Glaubensgehorsam welches am Kreuze Christi hängt nicht gelebt wird, ist unsere Kirche ist bis in ihr tiefstes Wesen gefährdet.


19
 
 girsberg74 8. Oktober 2014 
 

Ganz einfach!

@ Quirinusdecem

„Diesem Hirten zu folgen fällt mir als Schaf außerordentlich schwer......“

Überlegung:
Sie können eine Schwierigkeit wie diese überwinden, indem Sie nicht jedem Hirten Schaf sind.


12
 
 Giovanni Bosco 8. Oktober 2014 

@ AlbinoL

Genau das ist der Punkt. Ehen schwächen und homosexuelle Beziehungen stärken.
Und das von einem Kardinal.

Ich hoffe, dass die rechtgläubigen Bischöfe die Oberhand behalten und diese Homohäresie bald als solche entlarvt wird.


31
 
 AlbinoL 8. Oktober 2014 

ein interessanter Bericht vielleicht auch für kath.net

http://www.lastampa.it/2014/10/08/blogs/san-pietro-e-dintorni/maradiaga-c-un-problemino-plAHLw2c53ois4nXTyPY5O/pagina.html

Allgemein der blog von marco tosatti

http://www.lastampa.it/Blogs/san-pietro-e-dintorni

www.lastampa.it/2014/10/08/blogs/san-pietro-e-dintorni/maradiaga-c-un-problemino-plAHLw2c53ois4nXTyPY5O/pagina.html


2
 
 AlbinoL 8. Oktober 2014 

Die Denkkapriolen eines Kardinals. Macht sich die Welt wie es der Deutschen Agend gefällt.

Über eine homosexuelle Beziehung, die über Jahrzehnte treu gelebt werde, können man nicht sagen, „das ist alles nichts“, zitiert die KNA den Kardinal.

finde ich es interessant (um zu nicht zu sagen ich bin sehr enttäuscht) dass der Kardinal erst die Möglichkeit einer über Jahren funktionierenden glücklichen Ehe zwischen Mann und Frau relativiert und fast im gleichen Atemzug Homosexuelle Beziehungen die über Jahrzehnten in Treue gelebt werden aufführt.
Aus Erfahrungsberichten Homosexueller Freunde die teilweise auch im Milieu unterwegs sind, kann ich berichten dass Jahrzehntelange "Treue" bzw. Monogame Beziehungen in diesem Bereich praktisch nicht vorhanden sind.


36
 
 raph 8. Oktober 2014 
 

eigentlich wäre es ganz einfach

Als einfacher und theologisch unverbildeter Laie, kann ich die Aussagen dieses Hirten nicht nachvollziehen. Ich sehe das ganz einfach: die Lehre ist mit Jesu Tod vollständig und abgeschlossen - dem ist nichts hinzu zu fügen und nichts weg zu lassen. Danach kann es nur mehr darum gehen, diese Lehre bestmöglich zu leben - "quasi im Sinne des Erfinders" und nicht "so eng kann man das heute nicht mehr sehen"...


31
 
 Ginsterbusch 8. Oktober 2014 

Ein wunderbarer Kommentar

...Der von Marx verwendete Begriff hat also eine wohl nicht unbeabsichtigte militärische Konnotation...
Wie der von Gaius Julius Caesar als der Rubikon überschritten wurde zum Angriff aus das römische Reich?
Ich erinnere mich an Herrn Wulff, der auch nicht unbeabsichtigt diesen militärischen Satz zitierte.
Wie sich die Dinge doch gleichen.
Kardinal Marx ist ein hochgradig kluger Mann, er weiß genau was er tut.
Wie es allerdings endet, weiß Gott allein.


10
 
 Quirinusdecem 8. Oktober 2014 
 

Diesem Hirten zu folgen....

Wenn man Kardinal Marx eine Zeitlang folgt, also insbesondere dem, was er so sagt, muss man feststellen, dass er deutlich überbewertet wird. Das mag täuschen, aber diese meine Beobachtung stammen auch aus der Ferne. Ich kenne ihn persönlich nicht und mein Eindruck stützt sich auf seine Äußerungen, die er zu diesem oder jenem Thema so von sich gibt. Der Inhalt ist in der Regel banal oder naiv und seit einiger Zeit kommt auch anbiederndes hinzu. Diesem Hirten zu folgen fällt mir als Schaf außerordentlich schwer......


32
 

Um selbst Kommentare verfassen zu können müssen Sie sich bitte einloggen.

Für die Kommentiermöglichkeit von kath.net-Artikeln müssen Sie sich bei kathLogin registrieren. Die Kommentare werden von Moderatoren stichprobenartig überprüft und freigeschaltet. Ein Anrecht auf Freischaltung besteht nicht. Ein Kommentar ist auf 1000 Zeichen beschränkt. Die Kommentare geben nicht notwendigerweise die Meinung der Redaktion wieder.
kath.net verweist in dem Zusammenhang auch an das Schreiben von Papst Benedikt zum 45. Welttag der Sozialen Kommunikationsmittel und lädt die Kommentatoren dazu ein, sich daran zu orientieren: "Das Evangelium durch die neuen Medien mitzuteilen bedeutet nicht nur, ausgesprochen religiöse Inhalte auf die Plattformen der verschiedenen Medien zu setzen, sondern auch im eigenen digitalen Profil und Kommunikationsstil konsequent Zeugnis abzulegen hinsichtlich Entscheidungen, Präferenzen und Urteilen, die zutiefst mit dem Evangelium übereinstimmen, auch wenn nicht explizit davon gesprochen wird." (www.kath.net)
kath.net behält sich vor, Kommentare, welche strafrechtliche Normen verletzen, den guten Sitten widersprechen oder sonst dem Ansehen des Mediums zuwiderlaufen, zu entfernen. Die Benutzer können diesfalls keine Ansprüche stellen. Aus Zeitgründen kann über die Moderation von User-Kommentaren keine Korrespondenz geführt werden. Weiters behält sich kath.net vor, strafrechtlich relevante Tatbestände zur Anzeige zu bringen.


Mehr zu

Marx

  1. US-Bischof Strickland: "Marx hat den katholischen Glauben verlassen. Er sollte zurücktreten"!
  2. Kardinal Marx und die Anbiederung an die Münchner Gay-Community
  3. Der Angriff von Marx auf die Lebensform von Jesu
  4. 'Bruder Marx', bleib in München!
  5. Rundumschlag statt geistige Auseinandersetzung
  6. Marx-Kurs in München: Erstmals mehr als 10.000 Kirchenaustritte in 1 Jahr
  7. Marx-Bätzing-Kurs: Neuer Rekord an Kirchenaustritten in Deutschland!
  8. DBK: Marx steht für Wahl des Vorsitzenden nicht mehr zur Verfügung!
  9. Kriminologe Pfeiffer: Kardinal Marx soll zurücktreten!
  10. 'Ihre monatlichen Bezüge aus Steuermitteln sollen ja beachtlich sein'







Top-15

meist-gelesen

  1. Werden Sie Schutzengerl für kath.net für mindestens 2024 und 2025!
  2. Erzbischof Gänswein soll Nuntius in Litauen werden!
  3. Riccardo Wagner wurde katholisch: „Ich wollte nie Christ sein. Ich war Atheist“
  4. Papst Franziskus will Gänswein offenbar zum Nuntius ernennen
  5. 'Allahu akbar' - Angriff auf orthodoxen Bischof in Australien - Polizei: Es war ein Terrorakt!
  6. BRAVO! - 6000 Teilnehmer beim Marsch für das Leben in München
  7. Brüsseler Barbarei ist Angriff auf die Menschenrechte und eine Schande für Europa!
  8. 'Politische Einseitigkeit ist dem Gebetshaus fremd'
  9. Deutscher Geschlechter-Gesetz-Irrsinn - Alle 12 Monate ein 'anderes Geschlecht'
  10. Heiligenkreuz: Gänswein und Koch für Wiederentdeckung des Priestertums
  11. Der Münchner Pro-Life-Marsch UND was die deutschen Medien verschweigen
  12. Der "leise Mord" an den kleinen Kindern soll in Deutschland zu 100 % vertuscht werden!
  13. Aufbahrung und Beisetzung eines Heiligen Vaters
  14. „Schwärzester Tag für die Frauen in der deutschen Nachkriegsgeschichte“
  15. Schottische Katholiken sind schockiert: Ernannter Bischof stirbt plötzlich vor seiner Bischofsweihe

© 2024 kath.net | Impressum | Datenschutz