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Liebe DBK, eine Frage hätte ich da noch!

22. Mai 2014 in Kommentar, 10 Lesermeinungen
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Die EKD und die DBK haben einen Wahlaufruf zur EU-Wahl veröffentlicht. Themen: Jugendarbeitslosigkeit, Asylpolitik und Klimawandel. Kein Wort von Gott, Jesus und Kirche und anderen wichtigen Themen. Ein Kommentar von Johannes Graf


Hannover/Bonn (kath.net/jg)
Die Evangelische Kirche in Deutschland (EKD) und die katholische Deutsche Bischofskonferenz (DBK) haben einen Aufruf zu den Europawahlen veröffentlicht, die am 25. Mai stattfinden. Die EKD und die DBK wollen die deutschen Wahlberechtigten animieren, von ihrem Wahlrecht Gebrauch zu machen. Die Wahl biete die Möglichkeit, „maßgeblich über die europäische Politik der kommenden Jahre mitzuentscheiden“, heißt es wörtlich.

Schließlich werde das neue EU-Parlament „vor großen Herausforderungen stehen“, schreiben EKD und DBK weiter. Sogar der Zusammenhalt der Eurozone und damit auch die Gemeinschaft der Europäischen Union seien hinterfragt worden, stellen die Verfasser fest. „Mit großer Sorge“ würde der Zulauf zu „populistischen und extremistischen Parteien in der EU“ gesehen, heißt es weiter.

Die Verfasser lassen offen, auf welche Parteien sich diese Aussage konkret bezieht. Es ist zu hoffen, dass damit nicht alle EU-kritischen Parteien gemeint sind, von denen einige mit einem glaubwürdigen christlichen Profil in die Wahl gehen und sich für mehr Subsidiarität und weniger Kompetenzen für die EU einsetzen.


Für die zunehmende Popularität EU-kritischer Stimmen wird das Aufkommen von „nationalen Stereotypen und Vorurteilen“ während der Finanzkrise verantwortlich gemacht. Dass die Politik der EU etwas damit zu tun haben könnte, wird nicht thematisiert. Generell fällt der Wahlaufruf der EKD und der DBK dadurch auf, dass er jegliche kritische Stellungnahme zur EU vermissen lässt. Ganz im Gegenteil: Das geeinte Europa müsse weiter aufgebaut werden, Solidarität und Einzelverantwortung müssten dabei die tragenden Prinzipien sein, heißt es in dem Papier.

In der Folge sprechen die EKD und die DBK einige Problemfelder an, denen sich die EU in der nächsten Zeit widmen müsse. Dazu gehöre in erster Linie die Jugendarbeitslosigkeit. Sie müsse „im Mittelpunkt der Sorge“ der Verantwortlichen in Europa stehen, meinen die Verfasser des Aufrufs.

Weitere Punkte sind der Einsatz für Frieden, Freiheit und Wohlergehen in Europa und weltweit, eine „menschenwürdige Migrations- und Asylpolitik“ sowie „neue soziale und ökologische Herausforderungen“. Die EU müsse einen „essentiellen Beitrag für die notwendigen globalen Lösungen zum Klimaschutz leisten“, heißt es wörtlich.

So weit so gut. Doch könnten diese Punkte genau so gut in jedem sozialdemokratischen Papier Platz finden. Man merkt den Verfassern das Bemühen an, keine Wahlempfehlung für eine Partei oder politische Richtung abgeben zu wollen (außer natürlich gegen die „populistischen und extremistischen Parteien"). Man merkt ihr Bemühen jede Kontroverse zu vermeiden und mit zeitgeist-affinen Themen möglichst jedermann ansprechen zu wollen.

Aber fehlt hier nicht etwas? Bereiten der EKD und der DBK nur die Jugendarbeitslosigkeit, der Klimawandel und populistische und extremistische Parteien Sorgen? Wie steht es mit dem Gender-Mainstreaming, das mittlerweile zur Querschnittsmaterie der EU-Politik geworden ist? Hier würde ich mir als Christ wünschen, dass die EKD und die DBK dies zumindest zum Thema machen. Die Bischofskonferenzen von Polen und der Slowakei sind hier vor einigen Monaten mit gutem Beispiel voran gegangen. Gleiches gilt für die Versuche, über die EU Sonderrechte für Homosexuelle und Transgender-Personen durchzusetzen. Ein Beispiel dafür ist der vom EU-Parlament angenommene Lunacek-Bericht. Macht das der EKD und der DBK keine Sorgen? Es gibt Bestrebungen, die Meinungsfreiheit und die Religionsfreiheit im Namen der „Antidiskriminierung“ einzuschränken. Auch das ist für die EKD und die DBK offenbar kein Thema. Ist die in der EU spürbare Tendenz zur Säkularisierung und Verdrängung der Religion aus dem öffentlichen Raum kein Problem für die EKD und die DBK?

Es ließen sich hier – abgesehen von Lebensschutz und „Homo-Ehe“, die in den Kompetenzbereich der Mitgliedsstaaten fallen – sicher noch weitere Themen finden. Es ist enttäuschend, dass die EKD und die DBK darauf verzichten, diese aus christlicher Sicht wesentlichen Anliegen anzusprechen und sich stattdessen auf einen profillosen Allerwelts-Aufruf beschränken.


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Lesermeinungen

 medpilger89 24. Mai 2014 

Das Bild vom Hirten

hat sich mächtig geändert. Sie laufen nicht vor sondern hinter der Herde her.


2
 
 speedy 23. Mai 2014 
 

liebe resistance, sie haben Glück das Bistum Augsburg ist gleich um die ecke, und wigratzbad auch


1
 
 resistance 22. Mai 2014 
 

Denkmal für Deserteure?

2009 hatten sich das Dekanat Bad Saulgau, Biberach und die örtlichen EKDen in einem Flyer mit "Wahlprüfsteinen" zusammengetan.
Meine Antwort:
"...was darin dargelegt wird, ist nur das übliche Sozialarbeitergeraune. Wer flach liegt bietet keine Angriffsfläche...
Entscheidend ist, wovon nicht geredet wird:
-vom Skandal der Abtreibung!
-von der Homosexualisierung und Sexualisierung der Gesellschaft
-vom Erhalt der Identität unseres Volkes!
-vom Christentum, es kommt bei den Prüfsteinen einfach nicht vor!
Ich musste den Text 3 Mal lesen, ich konnte es erst gar nicht glauben! Nur verschämt in Ihrem Logo erscheint noch ein Kreuz."
Ich hoffe, dass die Katholiken noch etwas mehr aufrechten Gang innehaben.

Es ist unverkennbar, dass auch die "Guten" Probleme haben klare Kante zu zeigen. Meist gehen sie freiwillig vorab in die Verteidigung, entschuldigen sich fast noch für ihre bloße Existenz.
Wie viele sind aber desertiert?


6
 
 Diadochus 22. Mai 2014 
 

Anwiderung

Die DBK widert mich schon lange an. Von ihr fühle ich mich nicht vertreten. Da schaue ich lieber direkt nach Rom. Der Papst ist der Fels, und die DBK? Diese spült die Flut hinweg. Die Kirche hat wahrlich mehr zu bieten, als weichgespülte Statements.


6
 
 unterwegs55 22. Mai 2014 
 

Jawoll

@ Ottov.Freising

Danke, empfinde ich genauso !
Ich glaube zudem, dass hier nicht aus Dummheit derartiges Produziert wird, es ist eine perfide schleichende Systematik der DBK. Mir graust schon vor jeder Wortmeldung dieses Vereins. Die treffen immer den "Zeitgeist" egal welches Thema angesprochen wird, egal wo sie sich einmischen, egal wie groß die Verwirrung und der Schaden hinterher ist ! Sie halten sich für die "Guten", auch beim "Pflastern des Weges zur Hölle".


10
 
 mirjamvonabelin 22. Mai 2014 
 

Köstlich

dieses Bild vom Colombo.
Ist es erlaubt sich darüber zu amüsieren?
Oder fühlen sich dadurch manche verletzt?


2
 
 Der Nürnberger 22. Mai 2014 

So einfach ist es nicht

meine ich. Ich stimme dem Kommentator zu, daß die von ihm genannten Themen durchaus auch im EU-Wahlkampf zum Ausdruck gebracht werden hätten können.

Nur, gibt es eine einzige Partei, die diese Themen im Sinne der RKK aufgreift?
Ich finde den Wahlaufruf nun nicht unbedingt so formuliert, dem Zeitgeist anzuhängen. Ich denke, man wollte vermeiden, daß die RKK als "Katholische Partei" wahrgenommen wird, was sie nun wahrlich nicht ist und auch nicht sein sollte. Zu den Themen, die der Kommentator vermißt wurde bereits eindeutig Stellung bezogen.


1
 
 Dismas 22. Mai 2014 

Der Artikel ist soweit ganz gut, jedoch

möchte ich darauf hinweisen,dass wir, wenn schon "Homo-Ehe" schreiben sollten,tunlichst mit "",denn mit Worten verschafft man der Sache Publizizät. Ansonsten ist die "Erklärung der DBK" die leider übliche im Gleichschritt staatskonforme Sauce wie wir sie schon von der "Käsefrau-Gemeinde" kennen. Was bitte geht es die Kirche an ob wir Euro oder in D-Mark die Kirchensteuer zahlen? Eben die wichtigen Fragen wie Genderideologie oder das Puschen aller selsbt der abstursesten "sexuellen Orientierungen" werden nicht thematisiert. Da herrscht "Totenstille" bei der DBK.Warum wirbt sie so für diese "GOTT-lose" EU (Streit um Gottesbezug). Eben, wie wir zu alten Zeiten von den luth. evangelischen Bekenntnisgemeinden kennen: streng staatstreu.... DAS ist nicht römisch-katholisch!!


14
 
 Ottov.Freising 22. Mai 2014 

Zu große Staatsnähe der DBK?

Dass die DBK überhaupt mit der sich im linksgrünen Zeitgeist nahezu aufgelösten Käßman-EKD gemeinsame Erklärungen veröffentlicht, spricht Bände... statt sich wie der traditionell in Deutschland staatsnahe Protestantismus in zeitgeistaffinen "sozialdemokratischen" Allgemeinplätzen zu verlieren, sollte die katholische Kirche in Deutschland endlich wieder mehr Profil entwickeln - Deutschland und Europa könnten es gut gebrauchen. Dazu gehört im übrigen auch Kritik aus katholischer Perspektive an der immer stärkenen antichristlichen Tendenzen der EU anstatt - und hier wieder ganz zeitgeistkonform - berechtigte EU-Kritik mit Extremismus gleichsetzend zu dämonisieren.


16
 
  22. Mai 2014 
 

+1

Vielen Dank, der Artikel spricht mir direkt aus der Seele. Es ist sehr ambivalent, sich selbst gegen Änderungen zu sperren und darauf zu verweisen, nicht dem Zeitgeist nachgeben zu wollen und sich auf der anderen Seite gerade bei so gravierenden gesellschaftlichen Themen wie einer Europawahl am Zeitgeist auszurichten.


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