Login




oder neu registrieren?


Suche

Suchen Sie im kath.net Archiv in über 70000 Artikeln:







Top-15

meist-diskutiert

  1. Bistum Trier entlässt AFD-Landtagsabgeordneten Schaufert aus einem Kirchengremium
  2. Das Leben des Menschen ist schutzwürdig oder doch nicht?
  3. Deutsche Jugend: GRÜNE PFUI, AFD HUI?
  4. Erzdiözese Wien: Lediglich 7,5 Prozent der Kirchenmitglieder besuchen die Hl. Messe
  5. Nur 4 deutsche Bistümer sagen NEIN zum 'Synodalen Irrweg/Ausschuss'
  6. Werden Sie Schutzengerl für kath.net für mindestens 2024 und 2025!
  7. ,Ich habe Pornographie gemacht – jetzt mache ich Rosenkränze!‘
  8. Großes Interesse an Taylor Swift-Gottesdienst in Heidelberg
  9. Erzbistum Hamburg verliert 2023 Millionen Euro durch Mitgliederschwund
  10. Eine kleine Nachbetrachtung zu einer Konferenz in Brüssel
  11. Höchstgericht entscheidet über Bibel-Tweet von Ex-Ministerin Räsänen
  12. ,Besorgniserregend': Neue Studie über muslimische Schüler
  13. Kardinal Parolin: Es wird keine Kehrtwende in der Kirche geben
  14. Vatikan: Religionsfreiheit durch Urteil gegen Kardinal bedroht
  15. Klarer als die Deutsche Bischofskonferenz!

Das Alptraumschiff

2. April 2014 in Aktuelles, 3 Lesermeinungen
Druckansicht | Artikel versenden | Tippfehler melden


Kinostart am 3.4. - Der Film „Noah“ des US-Regisseurs Darren Aronofsky erzählt die Sintflut-Geschichte und die Rettung auf einer Arche. Lohnt sich ein Besuch des Films? Von Karsten Huhn (idea)


Wetzlar (kath.net/idea) Der Film „Noah“ des US-Regisseurs Darren Aronofsky erzählt die Sintflut-Geschichte und die Rettung auf einer Arche. Christliche Kritiker werfen dem Film vor, sich bei der Darstellung dieser biblischen Geschichte zu viele Freiheiten genommen zu haben. Ein Besuch des Films lohnt sich trotzdem, meint idea-Redakteur Karsten Huhn, der ihn vor seinem offiziellen Start am 3. April sah.

Dieser Film wird vermutlich von den deutschen Filmkritikern zerrissen. Zu bombastisch, pathetisch und grausig ist das umgerechnet 91 Millionen Euro teure Werk geraten. Dazu kommt: In diesem Film geschieht ständig Übernatürliches. Bäume wachsen aus dem Nichts, ein Wasserrinnsal breitet sich auf der ganzen Welt aus, aus der Erde schießen Springfluten empor, zudem wird gebetet, gesegnet und geheilt.

Erzählt wird nicht die heitere „Arche Noah“-Fassung aus der Kinderbibel, wo Elefant und Lurch, Nashorn und Wiesel zuversichtlich in Zweierreihen antreten, um das rettende Boot zu erreichen.

Im Mittelpunkt steht vielmehr die brutale Erwachsenenversion: Die Erde ist ein Metzelfeld, sie wird regiert von Krieg, Massaker und Vergeltung. Der Boden ist verdorrt, verkohlt, vergiftet. Kain erschlägt Abel; es gilt das Recht des Stärkeren. Die Menschheit fühlt sich frei von Gott. „Der Schöpfer kümmert sich nicht um diese Welt. Wir sind allein“, sagt einer der Kriegsherrn. Der Film präsentiert einen Gott, der straft und tötet, weil er genug hat von der Bosheit der Menschen.

Noah wird gezeigt als wüster Typ, der von einer Flutkatastrophe träumt, die die Reinen von den Unreinen trennt, die Welt von der Sünde reinwäscht und die Menschheit vertilgt. Und die Arche ist kein beschaulicher Luxusdampfer, sondern ein dunkler, hässlicher Kasten, der ächzt und knarzt – während man von draußen die vergeblichen Hilferufe im Gurgeln des Wassers untergehen hört.


Schauspielerisch bietet der Film alles, was nötig ist, um ein Kinohit zu werden. Noah wird gespielt von Russell Crowe, der 2001 für seine „Gladiator“-Rolle mit dem Oscar ausgezeichnet wurde. Die Rolle des nahezu unsterblichen Großvaters Methusalem übernahm der ebenfalls Oscar-prämierte Anthony Hopkins, der als Serienmörder und Kannibale in „Das Schweigen der Lämmer“ sein Unwesen trieb. Dazu kommen die Schauspieler Jennifer Connelly (die einen Oscar für ihre Rolle in „A Beautiful Mind“ erhielt), Ray Winstone und Emma Watson, die als Kinderstar durch die „Harry Potter“-Verfilmungen berühmt wurde.

Was Kritiker bemängeln

In mehreren arabischen Ländern – darunter Pakistan, Indonesien, Bahrain, Katar – wurde der Film verboten, weil er gegen die Lehren des Korans verstoße, der die Abbildung heiliger Personen in der Kunst untersagt. Die al-Azhar-Universität in Kairo, die unter sunnitischen Muslimen als höchste religiöse Autorität anerkannt wird, erließ gegen den Film eine Fatwa (Rechtsgutachten), wonach der Streifen nicht mit den Grundsätzen des islamischen Rechts vereinbar ist.

Kritik an „Noah“ kommt aber auch aus christlichen Reihen in den USA. Die Vorwürfe:

1. Der Film überbetont das Thema Umweltverschmutzung. Er macht Noah zu einem Apostel der Nachhaltigkeit – und geht damit weit über die biblische Vorlage hinaus.

2. Anders als die Bibel es beschreibt, wird Noah nicht nur als gottesfürchtiger Mann gezeigt, sondern als lebensmüder Psychopath, der die Menschheit selbst auslöschen will, indem er seine Enkelkinder ermordet. Erst im letzten Moment schreckt er davor zurück (möglicherweise eine Anspielung auf die Beinahe-Opferung Isaaks durch seinen Vater Abraham).

3. Die Arche ist kein friedlicher Hort, sondern gleicht eher einem Irren-Schiff mit Blutvergießen, an dessen Bord sich zudem ein blinder Passagier geschmuggelt hat.

4. Beim Bau der Arche und ihrer Verteidigung gegen Angriffe bekommt Noah Hilfe von kolossalen, bizarren Steinwesen, die als gefallene Engel vorgestellt werden. Diese Fantasy-Gestalten entnahm Regisseur Aronofsky der rätselhaften Beschreibung von – je nach Bibelübersetzung – „Giganten“, „Riesen“ „Tyrannen“ aus 1. Mose 6,4. Der Grund, sie so wie im Film dargestellt zu zeigen, dürften vor allem die mit ihnen verbundenen Schlachtszenen und Spezialeffekte gewesen sein.

Was für den Film spricht

Über diese Einwände kann man jedoch angesichts der Argumente, die für „Noah“ sprechen, hinwegsehen:

1. „Noah“ ist eine bildgewaltige Bibelstunde. Mit wuchtigen Aufnahmen erzählt er die Schöpfungsgeschichte, Sündenfall und Vertreibung aus dem Paradies.

2. Auch wenn der Film von künstlerischen Freiheiten Gebrauch macht, folgt er im Wesentlichen der in der Bibel beschriebenen Handlung (1. Mose 6–9). So wird Noah zutreffend als angefochtener Glaubensheld gezeigt, der sich nach der Rettung der Arche mit Wein bewusstlos säuft (nachzulesen in 1. Mose 9).

3. Der Film nimmt die Sünde und das Gericht Gottes ernst. Er folgt der biblischen Einsicht: „Da ist keiner, der Gutes tut, auch nicht einer“ (Psalm 14,1, Römer 3,12).

Einer der überzeugendsten Momente im Film: Noah verlässt seine Arche, um für seine Söhne Frauen zu suchen. In einem riesigen Lager sieht er die Verkommenheit der Menschen. Er verfolgt einen Übeltäter – und als dieser sich umblickt, erblickt Noah sich selbst. Zurückgekehrt auf die Arche erzählt Noah seiner Frau: „Das Böse wohnt nicht nur in ihnen. Es steckt in uns allen.“ Alles in allem bietet Noah großartigen Diskussionsstoff und regt dazu an, über die Urgeschichte – die ersten Kapitel der Bibel –, sowie über Gericht und Gnade, Schuld und Vergebung nachzudenken.

Noah, 2014, Regie: Darren Aronofsky, Darsteller: Russell Crowe, Jennifer Connelly, Ray Winstone, Emma Watson, Anthony Hopkins, 138 Minuten, ab 3. April, FSK: ab 12 Jahre

Deutschsprachiger Trailer zum Film Noah


´Noah´ preview with Raymond Arroyo (EWTN)



Ihnen hat der Artikel gefallen? Bitte helfen Sie kath.net und spenden Sie jetzt via Überweisung oder Kreditkarte/Paypal!

 





Lesermeinungen

 athanasius1957 3. April 2014 
 

nicht nur in deutschland sondern auch in österreich

"Schwamm drüber: Noahs Sintflut als Actionspektakel" so despektierlich lautet die Überschrift auf news.orf.at, der Website des österreichischen Staatsfunks.
Im gleichen Ton geht's weiter:
"Das Sintflutdrama wird als Kostümschinken, Actionfilm und 3-D-Animationsspektakel inszeniert. Der Böse ist hier ein König, der sein Volk vor dem Ertrinken retten will. Der Gute ist Noah (Russell Crowe), der das mit allen Mitteln zu verhindern versucht."

http://orf.at/stories/2224630


0
 
 Mnich 3. April 2014 
 

Nicht ansprechend

Was hier über das Machwerk gesagt wird, spricht mich ganz und gar nicht an. Wer weiß, worum es in der Bibel geht, braucht diesen Streifen sicher nicht, um es freundlich zu formulieren. Wieder kein Grund, um ins Kino zu gehen.


3
 
 never 2. April 2014 
 

Nöö

Zitat:"Dieser Film wird vermutlich von den deutschen Filmkritikern zerrissen"

Der Film wird z.B. beim Deutschlandfunk gelobt:

http://ondemand-mp3.dradio.de/file/dradio/2014/04/02/dlf_20140402_1517_af4107ef.mp3


0
 

Um selbst Kommentare verfassen zu können müssen Sie sich bitte einloggen.

Für die Kommentiermöglichkeit von kath.net-Artikeln müssen Sie sich bei kathLogin registrieren. Die Kommentare werden von Moderatoren stichprobenartig überprüft und freigeschaltet. Ein Anrecht auf Freischaltung besteht nicht. Ein Kommentar ist auf 1000 Zeichen beschränkt. Die Kommentare geben nicht notwendigerweise die Meinung der Redaktion wieder.
kath.net verweist in dem Zusammenhang auch an das Schreiben von Papst Benedikt zum 45. Welttag der Sozialen Kommunikationsmittel und lädt die Kommentatoren dazu ein, sich daran zu orientieren: "Das Evangelium durch die neuen Medien mitzuteilen bedeutet nicht nur, ausgesprochen religiöse Inhalte auf die Plattformen der verschiedenen Medien zu setzen, sondern auch im eigenen digitalen Profil und Kommunikationsstil konsequent Zeugnis abzulegen hinsichtlich Entscheidungen, Präferenzen und Urteilen, die zutiefst mit dem Evangelium übereinstimmen, auch wenn nicht explizit davon gesprochen wird." (www.kath.net)
kath.net behält sich vor, Kommentare, welche strafrechtliche Normen verletzen, den guten Sitten widersprechen oder sonst dem Ansehen des Mediums zuwiderlaufen, zu entfernen. Die Benutzer können diesfalls keine Ansprüche stellen. Aus Zeitgründen kann über die Moderation von User-Kommentaren keine Korrespondenz geführt werden. Weiters behält sich kath.net vor, strafrechtlich relevante Tatbestände zur Anzeige zu bringen.


Mehr zu

Film

  1. Kurswechsel bei Disney – Wenig Erfolg mit ‚woken’ Produktionen
  2. Nick Shakoour über ‚The Chosen’: Gott wirkt durch die Menschen
  3. The Chosen - Die Weihnachtsgeschichte aus der Sicht eines Hirten!
  4. KATHOLIKEN
  5. Glaube, Liebe und Hoffnung
  6. Lucy und der traurige Mann
  7. ,Gottes Kinder sind nicht käuflich‘
  8. ‚Real Life’ – Dokumentarfilm über Philipp Mickenbecker hat am 18. September Premiere
  9. Film ‚Sound of Freedom’ mit Jim Caviezel war erfolgreichster Film am 4. Juli
  10. HOFFNUNG AUF STEINIGEN WEGEN







Top-15

meist-gelesen

  1. Werden Sie Schutzengerl für kath.net für mindestens 2024 und 2025!
  2. KOMMEN SIE MIT! EINMALIGE REISE - 13. Oktober 2024 in Fatima + Andalusien!
  3. ,Ich habe Pornographie gemacht – jetzt mache ich Rosenkränze!‘
  4. Eine kleine Nachbetrachtung zu einer Konferenz in Brüssel
  5. Der Mann mit Ticketnummer 2387393
  6. Das Mediennetzwerk Pontifex, gegründet 2005 als "Generation Benedikt", beendet seine Tätigkeit
  7. Nur 4 deutsche Bistümer sagen NEIN zum 'Synodalen Irrweg/Ausschuss'
  8. Bistum Trier entlässt AFD-Landtagsabgeordneten Schaufert aus einem Kirchengremium
  9. Klarer als die Deutsche Bischofskonferenz!
  10. Taylor sei mit Euch
  11. US-Präsident Biden macht Kreuzzeichen bei Pro-Abtreibungskundgebung
  12. Großes Interesse an Taylor Swift-Gottesdienst in Heidelberg
  13. Papst: Pius VII. leitete die Kirche mithilfe seiner Unterwäsche
  14. Höchstgericht entscheidet über Bibel-Tweet von Ex-Ministerin Räsänen
  15. Deutsche Jugend: GRÜNE PFUI, AFD HUI?

© 2024 kath.net | Impressum | Datenschutz