Login




oder neu registrieren?


Suche

Suchen Sie im kath.net Archiv in über 70000 Artikeln:







Top-15

meist-diskutiert

  1. Basiert 'Traditionis Custodes' von Franziskus auf einer Lüge?
  2. ‚Maria pride den Mantel aus‘ – Wie die 'Katholische Jugend' der Diözese Linz Maria verhöhnt
  3. Vermutlich hat sich Gott geirrt
  4. Der Traum vom gemeinsamen Ostern – Chancen und Probleme
  5. Vatikan reagiert auf 'Alte Messe'-Skandal von Franziskus
  6. Vatikan führt neue Umweltschutz-Messe ein
  7. Anselmianum distanziert sich vom Hauptautor von ‚Traditionis Custodes‘
  8. Präfekt Fernandez behauptete offenbar: Fiducia supplicans „wird bleiben“
  9. Vatikanstaat will bis 2030 komplett auf Elektroautos umsteigen
  10. „Dieser Erwählung und Berufung könnt ihr nur mit der bedingungslosen Bereitschaft entsprechen…“
  11. Missbrauchsvorwürfe: Abt von westschweizer Kloster tritt zurück
  12. Fällt die CDU erneut um?
  13. Deutsches Bildungs- und Familienministerium schafft Gender-Sternchen und großes Binnen-I ab!
  14. Immer wenn es wärmer wird und Sommer ist, dann sind die 'apokalyptischen Klimareiter' ganz nahe
  15. Minus in der Papstkasse trotz gestiegener Spenden

Marx: Ausstieg aus der Kirchensteuer hätte massive Folgen

8. Februar 2014 in Deutschland, 73 Lesermeinungen
Druckansicht | Artikel versenden | Tippfehler melden


Münchner Kardinal warnte: Die Folgen eines Kirchensteuerausstiegs wären auch für den Staat massiver als die der Säkularisation von 1803


München (kath.net/KNA) Das deutsche System der Kirchensteuer hat sich nach Auffassung des Münchner Kardinals Reinhard Marx (Foto) bewährt. Es sei zwar kein Dogma, sagte Marx am Montagabend bei einer Kirchenrechtstagung in München. Es gebe aber auch keinen Anlass, «von heute auf morgen auszusteigen». Die Folgen eines solchen Schritts auch für den Staat wären massiver als die der Säkularisation von 1803, warnte Marx.

Damals wurde die katholische Kirche in Deutschland weitgehend enteignet, um deutsche Fürsten im Napoleonischen Zeitalter für Gebietsverluste zu entschädigen. Zugleich übernahm der Staat die Pflicht zu Unterhaltszahlungen für kirchliche Amtsträger. Auch heute noch erhalten die beiden großen Kirchen in Deutschland etwa 460 Millionen Euro an sogenannten Staatsleistungen, deren Zahlung politisch zunehmend umstritten ist. Marx sagte, in dieser Frage sei «der Staat am Zug». Die Kirchen wären froh, wenn es zu einer Ablösung käme, und hielten die Türen dafür stets offen.


Der Kardinal räumte ein, dass die Kirchensteuer «im Mittelpunkt innerkirchlicher Kritik» stehe. Kritiker von allen Seiten bedienten sich dazu des Wortes von der «Entweltlichung» aus der Freiburger Rede von Papst Benedikt XVI. im Jahr 2011. Dieses Wort sei in Deutschland sofort zum Kampfbegriff gegen eine vermeintlich erstarrte Kirche geformt worden. Dabei habe es auch «merkwürdige Koalitionen» gegeben, etwa zwischen konservativen und linken Gruppen.

Marx wandte sich gegen Vereinfachungen in der Debatte um das Verhältnis von Kirche und Staat. Eine strikte Trennung vom Staat mache die Kirche nicht automatisch freier und vitaler. «Wenn das so wäre, dann müsste Frankreich das religiös lebendigste Land Europas sein.» Es sei auch eine «überzogene Erwartung» an die Kirche, dass in ihr «alles ganz anders» sei. «Das ist nicht menschenmöglich, denn das wäre das Paradies.» Der Staat sei für die Kirche auch nicht ein Feind, sondern eine «natürliche Institution». Weder Staatsreligion noch Laizismus seien Optionen.

Das Staatskirchenrecht werde in den nächsten Jahren weiter diskutiert werden, prognostizierte der Münchner Kardinal. Die Kirche stehe vor der Frage, ob sie es «wie im Häuserkampf» verteidige oder sich an der Debatte über eine Weiterentwicklung zu einem Religionsverfassungsrecht konstruktiv beteilige. Hier seien auch fundierte Beiträge der Kirchenrechtler gefragt. Die Offenheit für eine Präsenz der Kirche in der Öffentlichkeit entspreche jedenfalls dem breiten Willen der Bevölkerung in Deutschland. Die Beziehungen könnten so gestaltet werden, «dass es nicht zu wechselseitigen Vereinnahmungen kommt».

(C) 2013 KNA Katholische Nachrichten-Agentur GmbH. Alle Rechte vorbehalten.
Foto Kardinal Marx (c) Erzbistum München


Ihnen hat der Artikel gefallen? Bitte helfen Sie kath.net und spenden Sie jetzt via Überweisung oder Kreditkarte/Paypal!

 





Lesermeinungen

Um selbst Kommentare verfassen zu können müssen Sie sich bitte einloggen.

Für die Kommentiermöglichkeit von kath.net-Artikeln müssen Sie sich bei kathLogin registrieren. Die Kommentare werden von Moderatoren stichprobenartig überprüft und freigeschaltet. Ein Anrecht auf Freischaltung besteht nicht. Ein Kommentar ist auf 1000 Zeichen beschränkt. Die Kommentare geben nicht notwendigerweise die Meinung der Redaktion wieder.
kath.net verweist in dem Zusammenhang auch an das Schreiben von Papst Benedikt zum 45. Welttag der Sozialen Kommunikationsmittel und lädt die Kommentatoren dazu ein, sich daran zu orientieren: "Das Evangelium durch die neuen Medien mitzuteilen bedeutet nicht nur, ausgesprochen religiöse Inhalte auf die Plattformen der verschiedenen Medien zu setzen, sondern auch im eigenen digitalen Profil und Kommunikationsstil konsequent Zeugnis abzulegen hinsichtlich Entscheidungen, Präferenzen und Urteilen, die zutiefst mit dem Evangelium übereinstimmen, auch wenn nicht explizit davon gesprochen wird." (www.kath.net)
kath.net behält sich vor, Kommentare, welche strafrechtliche Normen verletzen, den guten Sitten widersprechen oder sonst dem Ansehen des Mediums zuwiderlaufen, zu entfernen. Die Benutzer können diesfalls keine Ansprüche stellen. Aus Zeitgründen kann über die Moderation von User-Kommentaren keine Korrespondenz geführt werden. Weiters behält sich kath.net vor, strafrechtlich relevante Tatbestände zur Anzeige zu bringen.


Mehr zu

Kirchensteuer

  1. Bischof Kohlgraf: Kirchensteuer könnte für Zahlungen an Missbrauchsopfer verwendet werden
  2. Wie die Diözese Bozen-Brixen ‚Kirchenaustritte’ handhabt
  3. Kirche muss reich an Glauben sein, nicht reich an Geld
  4. Es reicht
  5. BKU-Vorsitzender stellt deutsches Kirchensteuersystem in Frage
  6. Evangelische Bischöfin: Heutiges Kirchensteuermodell eine 'Mit-Ursache von Kirchenaustritten'
  7. 2019: Neues Rekordhoch bei Kirchensteuereinnahmen in Deutschland
  8. Hahne: Kirchen sollten für 2 Monate auf die Kirchensteuer verzichten!
  9. #Corona Auswirkungen für die deutschen Bistümer werden dramatisch
  10. Der deutsche Kirchensteuerirrsinn






Top-15

meist-gelesen

  1. Basiert 'Traditionis Custodes' von Franziskus auf einer Lüge?
  2. ‚Maria pride den Mantel aus‘ – Wie die 'Katholische Jugend' der Diözese Linz Maria verhöhnt
  3. Vermutlich hat sich Gott geirrt
  4. Anselmianum distanziert sich vom Hauptautor von ‚Traditionis Custodes‘
  5. Vatikan reagiert auf 'Alte Messe'-Skandal von Franziskus
  6. Kardinal Zen: Jesus Christus „hat uns Papst Leo XIV. geschenkt, der den Sturm beruhigen kann“
  7. „Dieser Erwählung und Berufung könnt ihr nur mit der bedingungslosen Bereitschaft entsprechen…“
  8. Deutsches Bildungs- und Familienministerium schafft Gender-Sternchen und großes Binnen-I ab!
  9. Kard. Ambongo: Widerstand gegen Segnungen gleichgeschlechtlicher Paare keine "afrikanische Ausnahme"
  10. Präfekt Fernandez behauptete offenbar: Fiducia supplicans „wird bleiben“
  11. Missbrauchsvorwürfe: Abt von westschweizer Kloster tritt zurück
  12. Allgemeine Ratlosigkeit
  13. Einheit ist kein Konsens, sie ist Kreuz. Petrus und Paulus, Säulen und Wegweiser der Kirche
  14. Sogar die publizistische 'Links-Plattform' der DBK hat genug vom 'Alte Messe'-Bashing von Franziskus
  15. Fällt die CDU erneut um?

© 2025 kath.net | Impressum | Datenschutz