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Vatikanischer Kulturchef: Berlin ist religiös fast «eine Wüste»

21. November 2013 in Deutschland, 12 Lesermeinungen
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Kardinal Ravasi: Berlin gehöre «zu den Städten in Europa, in denen die Säkularisierung am weitesten fortgeschritten ist«


Berlin (kath.net/KNA) Berlin ist nach Worten des Präsidenten des Päpstlichen Kulturrats, Gianfranco Kardinal Ravasi (Foto), in religiösen Dingen «fast so etwas wie eine Wüste». Das Christentum befinde sich in der deutschen Hauptstadt «wirklich in der Defensive», sagte der Kardinal im Interview mit der Tageszeitung «Die Welt» (Donnerstag). Berlin gehöre «zu den Städten in Europa, in denen die Säkularisierung am weitesten fortgeschritten ist«, so Ravasi. Dabei sei es »üblich geworden, sich auf die vorletzten Fragen zu konzentrieren«. Er selbst wolle hingegen bei einem Dialogforum dort grundsätzliche Fragen erörtern, etwa »nach Leben und Tod, nach der Wahrheit, nach der Bioethik«.

Ravasi nimmt vom 26. bis 28. November in Berlin an einer Veranstaltung der von ihm geleiteten Dialoginitiative »Vorhof der Völker« teil. Die Tagung steht unter dem Leitwort »Freiheitserfahrungen mit und ohne Gott«. Unter den Veranstaltern sind der Päpstliche Kulturrat, die Deutsche Bischofskonferenz und das Erzbistum Berlin.


Ravasi nannte im Gespräch mit der »Welt« das Christentum die europäische »Muttersprache« auch für diejenigen, die es ablehnten. Ohne Christentum seien auch Nietzsche und Voltaire nicht zu verstehen, sagte er unter Bezug auf den Lyriker T. S. Eliot. »Wenn wir diese Muttersprache verlernen, dann verlieren wir unsere Identität«, sagte Ravasi. »Wir haben heute keine klare kulturelle Identität mehr. Die Muslime dagegen haben eine starke kulturelle Identität, gegründet auf ihren Glauben. Das Christentum, das Europa so geprägt hat, verblasst.«

Deshalb müsse christliche Religion ein Thema an den Schulen bleiben, »und zwar nicht aus spirituellen Gründen, nicht damit wir uns als Kirche behaupten, sondern aus kulturellen Gründen«, sagte Ravasi. Aus dem gleichen Grund hätten die christlichen Wurzeln Europas in der Präambel der Europäischen Verfassung als »kulturelles Faktum« erwähnt werden sollen, so der Kardinal. Auch die katholische Kirche müsse zu einer zeitgemäßen Sprache finden, »kurze Sätze, auf den Punkt formuliert. Man könnte sagen: Tweets.«

Ravasi wandte sich gegen die Deutung, die von Benedikt XVI. begründete Dialog-Initiative »Vorhof der Völker« ziele mehr auf Missionierung als auf ein Gespräch. Der katholische Part wolle »nicht überzeugen« oder neue Anhänger werben, aber »dem Ungläubigen etwas mitteilen, was für diesen wichtig und nützlich sein könnte«, sagte Ravasi. »Und das gilt umgekehrt auch: Auch der Ungläubige kann dem Gläubigen etwas vermitteln, das für diesen nützlich und wichtig sein kann. Wenn schon Evangelisierung, dann eine auf Umwegen.« Auch Nichtglaubende nähmen an dem Dialog nur teil, weil für sie die Fragen des Glaubens und der Transzendenz nicht unerheblich seien.

(C) 2013 KNA Katholische Nachrichten-Agentur GmbH. Alle Rechte vorbehalten.
Foto Kardinal Ravasi: (c) Catholic News Agency


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Lesermeinungen

 Akolythle 27. November 2013 

Preußen, Hitler, Stalin, Ulbricht:

Berlin war noch nie ein "ZENTRUM DES GLAUBENS" und man darf nicht vergessen, daß es die Hauptstadt der DDR war (ist). Als seinerzeit Papst Johannes Paul II. mit Kohl durch's Brandenburger Tor ging, dachte ich, na immerhin das im heidnischen Berlin. Guardini stand in den 20ern nicht mal im Vorlesungsverzeichnis und der Pedell konnte keine Auskunft geben...
Also dürfte die Feststellung nur den wenig geschichtlich Gebildeten zur Überraschung gereichen...


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 myschkin 22. November 2013 
 

@kreuz

Das war ein wichtiger Hinweis.
Ein anderes Bauwerk, das dem heutigen Verfall christlicher Kultur in Berlin ein Gesicht gegeben hat, steht freilich nicht mehr: der Volkspalast neben dem Berliner Dom. Die kommunistische Verwahrlosung Berlins hatte sich in diesem Bauwerk ein Denkmal gesetzt.

Man ist immer wieder erstaunt, wie weitgreifend es dem linksideologischen Milieu der Stadt gelang, insbesondere die jungen Leute von der christlichen Kultur Deutschlands abzuschneiden. Es gibt bei vielen jungen Leuten noch nicht einmal mehr Ablehnung der christlichen Traditionen. Viel mehr handelt es sich um bare Unkenntnis und völliges Desinteresse.

Bspw. kommt man in kunsthistorischen Seminaren aus dem Staunen nicht heraus, dass für viele Studenten die christliche Malerei der Alten Meister völlig rätselhafte Bilder sind, weil sie keine einzige Geschichte aus dem Alten Testament oder aus den Evangelien je gelesen haben. Etliche wissen auch nicht, was ein Heiligenschein ist, usw.


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 speedy 22. November 2013 
 

in berlin gibt es auch die Suppenküche der Mutter teresa Schwestern, ich bin mir sicher , solche Schwestern die treu Mutter Teresas Vermächtnis weiterführen bewegen viele menschen- ich habe auch schon Pakete dorthin geschickt


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 kreuz 22. November 2013 

ja @Netizen

Berlin war schon mal eine Hauptstadt ohne Gott.
kann man in Plötzensee besichtigen.


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 Romika 22. November 2013 
 

Modernisten

Das ist das Werk der Modernisten und Dauerreformer in der Kirche. Die Leute wollen diese Streitereien nicht. Die Desorientierung ist hausgemacht. Dialog ist der falsche Weg. Wie will man mit der Wüste in den Dialog treten ?


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 Medugorje :-) 22. November 2013 

Auch in der Wüste gibt es Oasen;)

Gott wird auch in Berlin großes tun:)
Es geschieht vieles ohne das es das Auge sofort erkennen kann oder das mann es sofort spührt;)aber die Früchte sind GROß;)
Gottes SEgen


1
 
 Scotus 21. November 2013 

Bitte keinen Infostand!

In eben solchen Versuchen, auf Menschen zuzugehen, lieber @Byzantiner, verstehe ich die Kritik Ravasis. Wir brauchen keine Infostände, um andere für unser "Programm" zu werben. Wir brauchen Menschen, die bei den Menschen sind.


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 Netizen 21. November 2013 
 

Es gibt Wichtigeres

Es gibt viele andere Dinge, die in Berlin ganz prächtig gedeihen, z.B. Kreativität, Kultur und Wissenschaft. Da wäre eine religiöse Fußfessel nur hinderlich.

Und warum Berlin ohne Gott angeblich keine gute Hauptstadt sein kann, verstehen wohl auch nur die Gläubigen.


0
 
 byzantiner 21. November 2013 
 

Taufet alle Völker= Missionierung

Darum gehet hin und machet zu Jüngern alle Völker: Taufet sie auf den Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes (Mt 28, 18–20)

Das ist ein Aufruf an alle Christen, bitte nicht anfangen sich schuldig zu fühlen nur weil man Jesus Christus Wort ernst nimmt. Sowas ist nicht relativierbar. Die Kirchen sollten in jeder Fussgängerzone dauerhaft einen Infostand betreiben und allen noch nicht Getauften in Deutschland die frohe Botschaft überbringen.


3
 
 christawaltraud 21. November 2013 
 

»Das Christentum, das Europa so geprägt hat, verblasst.«

Das ist die Kernaussage, die völlig zurecht besteht! Danke an Kardinal Gianfranco Ravasi und danke an Kath.net für diesen Artikel. Es ist beruhigend zu wissen, dass Kardinal Ravasi, den ich persönlich sehr schätze (!), aktiv in Berlin zugegen ist...


8
 
 nobermarsch 21. November 2013 
 

Was ist Miss-ion-isierung?

Miss...ion scheint ein Reizwort zu sein. Schlimmer sogar, ein Verbotbefehlswort.
IM GEGENSATZ zu den davor liegenden Erfahrungen mache ich gegenwaertig eine lange Phase...Berlinzeit.... und tatsaechlich fehlen auf jeder Strasse mehrere offene Gebaeude und Strassentische, Kioskwagen und mehr... mit der Botschaft Gottes. Es fehlt.
Denominationen....sind eigentlich nebensaechlich, aber ohne Gott kann Berlin niemals gute Hauptstadt sein.
Das laesst sich nicht auf andere delegieren.


3
 
 Wolfgang63 21. November 2013 
 

Missionierung

Im Artikel heisst es, Ravasi gehe es um Dialog und nicht Missionierung. Das ist das Grundproblem der Aktion: Sie kann sich nicht entscheiden. Wenn Sie auf die Internetseite der Initiative schauen, dann ist dort einerseits von gegenseitigem Verständnis und Annäherung zu Atheisten die Rede. Andererseits heisst es aber auch, dass dort "Atheisten und Agnostiker, die Möglichkeit (haben), ihre Gottsuche zu intensivieren" und das "der Mensch die Gottesfrage als wesentliche Frage seiner Existenz nicht beiseiteschiebt". Letzteres klingt nach Missionierung und nicht danach, als würde man sich auch für säkulare Positionen interessieren. Wir werden sehen.


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