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Koch: Katholiken können von Liturgie der Ostkirchen lernen

8. August 2013 in Weltkirche, 8 Lesermeinungen
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Wichtig für die Ökumene sei eine Rückbesinnung auf die ursprüngliche Gestalt der Liturgie, wie sie in den ersten christlichen Jahrhunderten gefeiert worden sei


Würzburg (kath.net/KNA) Nach den Worten des Schweizer Kurienkardinals Kurt Koch ist der christliche Glaube nirgendwo so sehr in seinem Element wie im Gottesdienst. Für die ökumenische Annäherung der christlichen Konfessionen spiele daher die Liturgie eine entscheidende Rolle, sagte der Präsident des Päpstlichen Rates zur Förderung der Einheit der Christen am Mittwoch in Würzburg. Dort findet bis 10. August ein Liturgie-Kongress statt. Der Kardinal riet den Katholiken, von den Kirchen des Ostens zu lernen. Dort werde die Liturgie nicht nur als Feier der Gemeinde, sondern auch als «kosmisches Geschehen» verstanden.


Wichtig für die Ökumene sei eine Rückbesinnung auf die ursprüngliche Gestalt der Liturgie, wie sie in den ersten christlichen Jahrhunderten gefeiert worden sei, sagte Koch. Dabei verwies er auf die Erneuerung des Gottesdienstes, zu der es im 20. Jahrhundert bei Katholiken und bei Protestanten gekommen sei. Durch die Rückbesinnung auf die christlichen Ursprünge seien hier viele liturgische Übereinstimmungen und Gemeinsamkeiten gewachsen.

Der anglikanische Theologe Paul Bradshaw machte deutlich, dass die Historiker bei der Suche nach der «ursprünglichen» Form des Gottesdienstes zunehmend auf Schwierigkeiten stießen. Denn die Riten des Christentums seien zu Beginn der Kirchengeschichte nicht so einheitlich gewesen wie bisher angenommen. Sie seien vielmehr von einer großen Vielfalt gekennzeichnet gewesen. Trotzdem erweise es sich als sinnvoll, weiter nach Gemeinsamkeiten zu suchen.

Bradshaw machte zudem darauf aufmerksam, dass die Ordnung der biblischen Lesungen, die in der katholischen Kirche nach dem Zweiten Vatikanischen Konzil (1962-1965) entstanden war, in den vergangenen Jahrzehnten von nicht wenigen Kirchen der Reformation ganz oder in Teilen übernommen worden sei. Auch habe man sich in vielen Sprachen auf gemeinsame Texte von Grundgebeten wie dem Vaterunser oder dem Glaubensbekenntnis geeinigt. Derzeit sei allerdings die Tendenz zu beobachten, sich in der Liturgie eher der eigenen konfessionellen Identität zu vergewissern, anstatt die Gemeinsamkeiten weiterzuentwickeln.



(C) 2013 KNA Katholische Nachrichten-Agentur GmbH. Alle Rechte vorbehalten.


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Lesermeinungen

 Richelius 8. August 2013 
 

Ich finde es toll, wenn ein Kurienkardinal, der noch dazu Präsident des päpstl. Rates zur Förderung der Einheit der Christen ist, das Wort Katholiken verwendet, wenn er eigentlich nur von den Katholiken des lat. Ritus spricht. Irgendwie erweckt das immer den Eindruck, als ob die kath. Ostkirchen nicht mehr als ein (störendes?) Anhängserl sind.

@ AlbinoL: Sie haben Recht, die byz. Liturgie ist der trident. Messe in vielen Texten näher als der neuen Form des röm. Ritus.


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 urserolu 8. August 2013 
 

Ja und nein

>Die urchristlichen Liturgien waren sehr unterschiedlich
Das ist richtig. Dennoch waren sie trotz ihrer Unterschiedlichkeit untereinander viel näher als bsp. den heutigen Liturgien. Insofern könnte der Blick zur byzantinischen Liturgie schon helfen. Allein... wenn es nur um Feierlichkeit gehen soll, um "smells und bells", dann ist das auch der falsche Ansatz. Form und Inhalt müssen zusammenpassen. Und da habe ich meine grossen Zweifel, wenn einfach Bruckstücke aus östlichen Liturgien übernommen werden sollen.


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 Mithrandir 8. August 2013 

eingepflanzt ist. Es gibt keine Ähnlichkeit zwischen dem "Senfkorn" und dem ausgewachsenen Baum. Für diejenigen, die in der Zeit, wo er wächst und sich verzweigt, leben, ist der Baum das Wichtigste, denn die Geschichte von etwas Lebendigem ist Teil seines Lebens, und die Geschichte von etwas Göttlichem ist heilig. Die Weisen mögen wissen, dass er aus einem Samenkorn erwachsen ist, aber es ausgraben zu wollen, ist vergebens, denn es existiert nicht mehr, und die Kräfte und Vorzüge, die es besaß, wohnen nun dem Baum inne.

Aus: J.R.R. Tolkien, Briefe, Stuttgart 1991, Seite 512 f.

Entnommen aus:
http://tolkienjrr.beepworld.de/
unter "Treue"

Der Vergleich mit der Pflanze oder dem Baum ist denkbar treffend und zeigt einmal mehr die Genialität des englischen Professors - nicht nur in literarischer oder sprachwissenschaftlicher Hinsicht...


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 Mithrandir 8. August 2013 

Zitat

John R.R. Tolkien in einem Brief an seinen Sohn Michael aus dem Jahre 1967/68:

Die "Trends" in der Kirche sind... schwer, besonders für Menschen, die gewohnt waren, in Zeiten irdischer Wirren in ihr Trost und "Frieden" zu finden und nicht bloß eine andere Arena voll Streit und Wandel. (...) Nun stehen wir nackt vor dem Willen Gottes, soweit es uns und unsere Stellung in der Zeit angeht (...) Ich weiß ganz gut, dass die Kirche, die einst eine Zuflucht zu sein schien, Dir ebenso wie mir nun wie eine Falle vorkommt. Nirgendwo sonst können wir hin! (Ich frage mich, ob nicht diese Verzweiflung, dieser letzte Zustand treuen Festhaltens, noch öfter sogar als in den Evangelien berichtet wird, von den Jüngern Unseres Herrn zu Seinen Lebzeiten auf Erden empfunden worden sein mag?) Ich denke, man kann nichts tun als beten, für die Kirche, den Stellvertreter Christi und für uns selbst, und unterdessen die Tugend der Treue üben, die ja erst dann eine Tugend wird, wenn man gedrängt ist, sie zu bre


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 Mithrandir 8. August 2013 

Fortsetzung

einem Afrikaner keine Mozartmesse unterjubeln darf, weil sie seiner Kultur nicht entspricht), zweitens weil all dies wieder sehr nach Bruch-Hermeneutik klingt, auch wenn es nicht so gemeint war, drittens, weil es inkonsequent ist, weil man sich dann auch in anderen Dingen an der alten Kirche orientieren müsste, inklusive eine superstrenge Bußpraxis über Jahre hinweg und Vertreibung der Nichtkommunikanten aus der Eucharistiefeier und viertens ignoriert dieser von Pius XII. verurteilte Archäologismus gerade die vom II. Vatikanum herausgestellte gottgewollte historische Entwicklung in der Kirche, die immer tiefer zu den Glaubenswahrheiten vorstößt und deshalb auch angemessenere Wege für die Feier der Liturgie findet, als es die Christen der Antike vermochten.

Zum Schluss noch ein Zitat von Tolkien:


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 Mithrandir 8. August 2013 

@AlbinoL

Ich kann Ihnen völlig zustimmen.

Interessant ist, dass es immernoch das Missverständnis gibt, die orthodoxen Liturgien wären "ursprünglicher" oder näher am Urchristentum. Das stimmt nicht. Sie sind ebenso legitime wie organische Entwicklungen, wie es der römische Ritus gewesen ist.

Die urchristlichen Liturgien waren - wie vom anglikanischen Theologen beschrieben - sehr unterschiedlich, und mit zunehmender organisatorischer Einigung der Kirchen wurde dem damaligen Wildwuchs, den vielerorts mit Sicherheit gegeben hat (denn auch im Glauben gab es den, wie die zahllosen Konzilien der Antike beweisen), allmählich ein Ende gemacht.

Warum man sich an der (pauchal gesehen inexistenten) "Urliturgie" orientieren soll, ist mir aber auch aus vier anderen Gründen schleierhaft: Erstens ist uns das Denken der Menschen damals aus rein historischer Sicht fremd geworden, so dass man es dem modernen Menschen nicht überstülpen kann, weil er dazu nicht denselben Zugang gewinnen kann (genau wie man


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 Bichler 8. August 2013 

Ich besuche im Nahen Osten stets auch Gottesdienste

der unierten Kirchen und war auch schon bei Gottesdiensten von Orthodoxen (natürlich ohne Empfang der Sakramente). Hier entsteht spürbar Mystik und Sakralität in den Handlungen, die ich hierzulande nur vereinzelt antreffe. Auch die Priester des lateinischen Ritus im Nahen Osten zelebrieren die Hl Messe weit feierlicher als hier. Eine Rückbesinnung finde ich daher sehr wohl notwendig, es geht hier immerhin um eine Heilige Handlung, was man uns hierzulande ja ausreden will.


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 AlbinoL 8. August 2013 

Wichtig für die Ökumene sei eine Rückbesinnung auf die ursprüngliche Gestalt der Liturgie

naja also die orthodoxe Liturgie ist der tridentinischen Messe sehr viel ähnlicher als der heutigen Form.
Klar im Vergleich hat man praktisch in der heutigen Form nur das Grundgerüst übrig gelassen was beide Formen vereint, aber jetzt von diesem Grundgerüst der gestutzten römischen Messe bei der orthodoxie nach inspiration suchen finde ich fraglich.
Wobei die heiligen Liturgien der orthodoxen wirklich den Geist der Jahrtausende atmen.


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