Login




oder neu registrieren?


Suche

Suchen Sie im kath.net Archiv in über 70000 Artikeln:







Top-15

meist-diskutiert

  1. "Der Priester fungiert als Ikone Christi"
  2. ‚Tote-Hühner‘-Tanztruppe erhält ‚Exzellenzförderung Tanz‘ des Bundeslandes NRW
  3. "Am Ende besteht die deutsche Kirche nur noch aus Zahlen"
  4. Die Umsetzung des Zweiten Vatikanischen Konzils
  5. Kurienkardinal Kurt Koch: „Papst Leo hat eine innere Beziehung zu den Kirchen des Ostens“
  6. „Es war mit Abstand der trockenste Regen seit anno dunnemal“
  7. Brauchen wir zum Erkennen von Menschenwürde Juristen?
  8. Papst ruft junge Christen zu klaren Lebensentscheidungen auf
  9. "Was die Welt retten wird, ist der Mensch, der vor Gott kniet"
  10. „Ich bin wertvoll, weil ich bin“
  11. CDU-Politiker Kiesewetter äußert Grundsatzkritik an Luftbrücke mit Hilfe für den Gazastreifen
  12. Anonymer Beitrag auf X: „bin jetzt 58 und kinderlos. am ende ungewollt“
  13. "Du hast mir den Weg nach Ars gezeigt; ich werde dir den Weg in den Himmel zeigen"
  14. Suche den, der dich erschaffen hat. Eure Hoffnung ist Christus!
  15. Jede Sekunde beginnen fünf heilige Messen irgendwo auf der Welt

Von der Via Dolorosa bis zur «Hölle von Onitsha»

23. Juli 2013 in Chronik, 2 Lesermeinungen
Druckansicht | Artikel versenden | Tippfehler melden


Was sich bei der Ankunft des Papstes in Rio abgespielt hat, ließ Fernsehzuschauern zeitweise den Atem stocken – Doch immer wieder kommen Päpste im Ausland in Gefahrensituationen. Von Johannes Schidelko (KNA)


Rom (kath.net/KNA) Offiziell spricht der Vatikan von einem begeisterten Empfang, von großem Enthusiasmus der Bevölkerung für Papst Franziskus. Aber was sich bei seiner Ankunft am Montagabend in Rio de Janeiro ereignete, ließ Fernsehzuschauern zeitweise den Atem stocken - und Vatikan-Korrespondenten nach weit zurückliegenden Parallelen suchen. Unterdessen üben sich vor Ort die Sicherheitsbehörden in gegenseitiger Schuldzuweisung: Die Stadtpolizei von Rio de Janeiro macht die Behörden des Bundesstaates für das Chaos rund um den Papstkonvoi verantwortlich.

Die Fernsehbilder aus dem Hubschrauber zeigten, wie sich der Papst in einem kleinen Fiat, eskortiert von nur zwei Polizeiautos und einigen Motorrädern, durch eine mit Bussen zugeparkte Fahrspur zwängte. Absperrgitter entlang der Strecke gab es nicht, Polizisten oder Militärs waren weit und breit nicht zu sehen. Die wenigen gutwilligen Ordner wurden von Papst-Fans überrannt, die den Konvoi blockierten und das Papstauto einkeilten - zweifellos in freundlicher Absicht. Die sechs vatikanischen Gendarmen und beiden Schweizergardisten waren auf sich allein gestellt, versuchten den Papst abzuschirmen. Von ihren brasilianischen Kollegen keine Spur. Erst später rückte die Motorradeskorte vor und bot dem Papstauto Seitenschutz.


Unterdessen rätseln im Vatikan Mitarbeiter und Beobachter, wie das Kirchenoberhaupt bei seiner ersten Auslandsreise in eine so prekäre Situation kommen konnte: Ob der Fahrer sich verfahren hat, ob er eine andere Route als die vorgesehen genommen hat, oder ob irgendjemand ihn umgeleitet hat. Denn so sehr Franziskus das Bad in der Menge schätzt und sucht, so sehr schien die Situation in Rio für eine halbe Stunde aus der Spur zu laufen.

Es ist nicht das erste Mal, dass Päpste bei Auslandsbesuchen in brenzlige Situationen geraten. Schon bei der ersten großen Reise der Moderne wurde Paul VI. 1964 beim Besuch der Jerusalemer Altstadt von der Menschenmenge mit- und weggerissen. Der Sicherheitskordon der jordanischen Polizei brach nach wenigen Minuten auseinander. Von nur wenigen Polizisten abgeschirmt wurde der Papst von den begeisterten Massen über die Via Dolorosa geschoben und kam schließlich kreidebleich zur Messe in der Grabeskirche an.

Auch Johannes Paul II. geriet bei seiner ersten Reise 1979 in Mexiko in eine gefährliche Situation, als sein Auto in eine falsche Straße abbog und plötzlich ohne jeden Begleitschutz dastand. 17 Jahr später, bei der größten Messe aller Zeiten 1995 in Manila (vier Millionen Teilnehmer) konnte sein Hubschrauber nicht am Gottesdienstort landen; die Menschenmassen hatten den Landeplatz überrannt. Und mit Schrecken erinnern sich Journalisten an die Reise von Johannes Paul II. nach Nigeria im Jahr 1998, als in der «Hölle von Onitsha» eine aufgebrachte Menschenmenge den Bus der Medienbegleiter des Papstes einkeilte und dann von Militärpolizisten mit Peitschenhieben auseinandergetrieben wurde.

Ob die aktuelle Situation in Brasilien und die Massenproteste für eine bessere Sozialpolitik letztlich dazu führten, dass nicht ausreichend Sicherheitskräfte zum Papstschutz abgestellt wurden, ist Spekulation. Sicher ist, dass Franziskus das Bad in der Menge schätzt. Und sicher ist auch, dass der Papstschutz mitunter übertrieben wurde: Manchmal fuhren Johannes Paul II. oder Benedikt XVI. durch Geisterstraßen - zuletzt in Berlin - und die Papstbegleitung fragte irritiert, warum denn keine Menschen zu sehen seien.

Ebenso sicher ist aber auch, dass eine Situation wie in Rio leicht zum Desaster werden kann: Nicht so sehr, dass sich unter die Papst-Fans auch ein Mensch mit böser Absicht mischen könnte. Viel größer ist das Risiko eines Unfalls: Dass bei plötzlichen Manövern der Autos jemand unter die Räder kommen könnte.

(C) 2013 KNA Katholische Nachrichten-Agentur GmbH. Alle Rechte vorbehalten.
Jegliche mediale Nutzung und Weiterleitung nur im Rahmen


Ihnen hat der Artikel gefallen? Bitte helfen Sie kath.net und spenden Sie jetzt via Überweisung oder Kreditkarte/Paypal!

 





Lesermeinungen

Um selbst Kommentare verfassen zu können müssen Sie sich bitte einloggen.

Für die Kommentiermöglichkeit von kath.net-Artikeln müssen Sie sich bei kathLogin registrieren. Die Kommentare werden von Moderatoren stichprobenartig überprüft und freigeschaltet. Ein Anrecht auf Freischaltung besteht nicht. Ein Kommentar ist auf 1000 Zeichen beschränkt. Die Kommentare geben nicht notwendigerweise die Meinung der Redaktion wieder.
kath.net verweist in dem Zusammenhang auch an das Schreiben von Papst Benedikt zum 45. Welttag der Sozialen Kommunikationsmittel und lädt die Kommentatoren dazu ein, sich daran zu orientieren: "Das Evangelium durch die neuen Medien mitzuteilen bedeutet nicht nur, ausgesprochen religiöse Inhalte auf die Plattformen der verschiedenen Medien zu setzen, sondern auch im eigenen digitalen Profil und Kommunikationsstil konsequent Zeugnis abzulegen hinsichtlich Entscheidungen, Präferenzen und Urteilen, die zutiefst mit dem Evangelium übereinstimmen, auch wenn nicht explizit davon gesprochen wird." (www.kath.net)
kath.net behält sich vor, Kommentare, welche strafrechtliche Normen verletzen, den guten Sitten widersprechen oder sonst dem Ansehen des Mediums zuwiderlaufen, zu entfernen. Die Benutzer können diesfalls keine Ansprüche stellen. Aus Zeitgründen kann über die Moderation von User-Kommentaren keine Korrespondenz geführt werden. Weiters behält sich kath.net vor, strafrechtlich relevante Tatbestände zur Anzeige zu bringen.


Mehr zu

Papst

  1. Kardinal Müller: Der nächste Papst muss der Homo-Lobby die Stirn bieten
  2. Erzbischof Aguer: Nächster Papst muss die katholische Lehre gegen ‚progressive Mythen’ verteidigen
  3. Theologe Kwasniewski: Papst kann Bischof nicht willkürlich abberufen
  4. Papstlose Residenz: Castel Gandolfo hat sich verändert
  5. Freude über geplante Papst-Reise in den Irak
  6. Omnia instaurare in Christo
  7. Die Päpste und die Leute
  8. Benedikt XVI. und Franziskus haben offenbar dasselbe Grab gewählt
  9. Vatikanist Edward Pentin: Franziskus-Nachfolger ist „wahrscheinlich konservativ“
  10. Der nächste Papst - Leseprobe 5






Top-15

meist-gelesen

  1. Sommerspende für kath.net - Eine große BITTE an Ihre Großzügigkeit!
  2. "Der Priester fungiert als Ikone Christi"
  3. "Am Ende besteht die deutsche Kirche nur noch aus Zahlen"
  4. Kurienkardinal Kurt Koch: „Papst Leo hat eine innere Beziehung zu den Kirchen des Ostens“
  5. Papst ruft junge Christen zu klaren Lebensentscheidungen auf
  6. "Was die Welt retten wird, ist der Mensch, der vor Gott kniet"
  7. „Es war mit Abstand der trockenste Regen seit anno dunnemal“
  8. John Henry Newman – Lehrer der Kirche und warum er katholisch wurde
  9. Norwegen: Eine neue Generation von Katholiken wächst heran
  10. ‚Tote-Hühner‘-Tanztruppe erhält ‚Exzellenzförderung Tanz‘ des Bundeslandes NRW
  11. Anonymer Beitrag auf X: „bin jetzt 58 und kinderlos. am ende ungewollt“
  12. Bisher unveröffentlichter Brief von Benedikt XVI.: „Ich habe auch auf das munus verzichtet“
  13. Ein Durst, den kein Wasser stillt. Der Grund der Wirklichkeit
  14. Suche den, der dich erschaffen hat. Eure Hoffnung ist Christus!
  15. Die Umsetzung des Zweiten Vatikanischen Konzils

© 2025 kath.net | Impressum | Datenschutz