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Istanbul: Deutscher Priester sieht "keinen türkischen Frühling"

5. Juni 2013 in Weltkirche, 1 Lesermeinung
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Seelsorger der deutschsprachigen katholischen Gemeinde, Rolke: Situation ist Türkei-spezifisch - "Von Eskalation würden alle Seiten Schaden nehmen"


Istanbul (kath.net/KAP) Die derzeitigen heftigen Demonstrationen gegen den türkischen Staatschef Recep Tayyip Erdogan sind kein "türkischer Frühling": Das hat Pater Christian Rolke, Seelsorger der deutschsprachigen katholischen Gemeinde St. Paul in Istanbul, gegenüber "Radio Vatikan" dargelegt. Die Situation im Land sei kaum mit jener in anderen arabischen Ländern vergleichbar, allerdings würden die aktuellen Konflikte weiter gefördert und man spüre einen "Wunsch, dass es weiter geht", so Rolke. In welche Richtung, hänge vor allem von der Reaktion der Regierung ab.

Der Unmut über den geplanten Neubau eines Einkaufszentrums in Istanbul hat sich inzwischen zu einem breiteren Protest gegen die islamisch-konservative Regierung Erdogan entwickelt, die viele als autoritär empfinden. Am Wochenende kam es zu Unruhen auch in anderen türkischen Städten wie etwa Izmir und Ankara, bei denen die türkische Polizei laut Medien hunderte oppositionelle Demonstranten festnahm. Im europäischen Teil Istanbuls gab es Straßenkämpfe nahe Erdogans Istanbuler Büro im Stadtteil Besiktas.


Wie P. Rolke erklärte, erlebe er selbst viele Menschen als "sehr verunsichert" und hoffe für die Zukunft auf Dialog statt Eskalation, da an dieser alle Seiten Schaden nehmen würden. In dieselbe Richtung geht auch der Aufruf der Europäischen Union zu Dialog sowie ihre Verurteilung des gewaltsamen Vorgehens der türkischen Polizei gegen die Demonstranten. Erdogan selbst hatte am Montag die Bevölkerung zu Ruhe aufgerufen: Die Menschen sollten sich nicht von "extremistischen Elementen" der Demonstrations-Organisatoren provozieren lassen, so der Regierungschef.

Laut Rolke haben die aktuellen Proteste nun allerdings auch inhaltlich an Fahrt gewonnen. Das Bauvorhaben sei nur "Stein des Anstoßes" gewesen, denn nun seien verschiedene Themen hinzugekommen und eine Bewegung habe sich entwickelt, "an die sich mehr Menschen anschließen", unterstützt von sozialen Medien und ausländischen Nachrichtenagenturen. Die Opposition nutze die Gelegenheit, um Regierungskritik nun "sehr stark" zum Ausdruck zu bringen.

Eines der in den Protesten mitschwingenden Themen sei die Stellung der ethnischen und religiösen Minderheiten in der Türkei. Hier sei die Regierung im Zuge der geplanten Verfassungsreform mit Minderheitenvertretern im Gespräch, was Rolke als "positiver Ansatz mit noch offenem Ausgang" bezeichnete. Etwa die römisch-katholische Kirche genieße bislang noch keinen Rechtsstatus, doch dürfe er als Gemeindepfarrer immerhin Gottesdienste in deutscher Sprache feiern und Seelsorge leisten.


Copyright 2013 Katholische Presseagentur, Wien, Österreich



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Lesermeinungen

 Wischy 6. Juni 2013 
 

Re-Islamisierung

Was wir in Istanbul erleben, ist wohl der Protest gegen eine Re-Islamisierung der Gesellschaft. Erdogan versucht die seit Kemal Atatürk durchgesetzte Trennung von Staat und Religion und die Gewährung von Religionsfreiheit zugunsten eines stärker geförderten Islam zurückzudrängen. Dagegen wenden sich die religiösen Minderheiten ebenso wie die säkular denkenden Menschen. Deshalb bildet sich keine einheitliche Opposition heraus, und da bleibt fraglich, was aus dem allen wird.


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