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'Weltbild': Reinigung ist technisch machbar

10. Dezember 2012 in Deutschland, 16 Lesermeinungen
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Wirtschaftsingenieur und ehem. IBM-Abteilungsleiter Jochen Michels übt schwere Kritik am kirchlichen "Weltbild"-Konzern: "Wir Gläubigen werden irre an Ihren und deren Fähigkeiten, defensores fidei zu sein." Auch Apple hat ethische Maßstäbe


Neuss (kath.net) Dass der Weltbild-Verlag als kirchliches Unternehmen Pornographie verkauft, das „passt nicht zu einer aufrechten Haltung unserer katholischen Kirche. Diese müsste vielmehr darin bestehen, diesen Augiasstall zu bereinigen und dafür zu sorgen, dass dort ein Angebot vorliegt, das unserer Kirche im Wesentlichen nicht widerspricht.“ Das sagte Wirtschaftsingenieur Jochen Michels, der u.a. bereits die EDV des Verbands Deutscher Diözesen und des Sekretariats der Deutschen Bischofskonferenz geleitet hatte und Abteilungsleiter bei IBM gewesen war. Michels kritisierte die grundsätzliche Ausrichtung des vollständig im Besitz katholischer Bistümer befindlichen Verlages und Internetbuchhändlers „Weltbild“, bei dem beispielsweise der umstrittene Sado-Maso-Bestseller „Shades of Grey – Geheimes Verlangen“ nach wie vor frei erwerbbar ist. Im Gespräch mit „Christ & Welt“ erläuterte Michels, dass er bereits im Jahr 2011 an den Kölner Erzbischof Joachim Kardinal Meisner mit Bezug auf alle deutschen Bischöfe geschrieben hatte: „Wir Gläubigen werden irre an Ihren und deren Fähigkeiten, defensores fidei zu sein.“


Der EDV-Fachmann kritisierte in „Christ & Welt“ aber nicht nur, sondern machte vor allem konkrete Vorschläge. So sollte in Zukunft jede Buchanfrage „durch einen Filter laufen“, auf der Homepage des Weltbildverlages sollten fragliche Titel gesperrt werden, die Nutzer sollten die Möglichkeit haben, auf problematische Bücher hinweisen zu können. „Ein Team von kompetenten und untadeligen Leuten“ sollte dann entscheiden, welche Bücher aussortiert werden. Dann könnte die Kirche „ihre wichtige Aufgabe der Medienmission guten Gewissens weiterführen“. Eine solche Reinigung des Sortimentes des Weltbild-Verlags würde, so schätzte Michels, etwa 300.000 bis 500.000 Euro kosten, denn die Website müsste programmiert werden und die kritischen Leser müssten bezahlt werden. Durch diese Maßnahmen könnte der Umsatz zunächst sinken. Doch auf Dauer lohne sich diese Investition. Michels verweist auf den US-Konzern „Apple“, der sein Angebot nach ethischen Maßstaben ausrichte.

Die Kritik an Weltbild hatte bereits im Jahr 2011 den Skandal offengelegt, dass ein vollständig in Besitz katholischer Bistümer befindliches Unternehmen pornographische sowie esoterische, satanische und kirchenkritische Literatur verkauft. Dies wurde nicht nur innerkirchlich durch engagierte Laien kritisiert, sondern fiel sogar dem Onlinemagazin des Deutschen Buchhandels „Buchreport“ auf. Der „Buchreport“ hatte 2011 kritisiert, dass „eine einschlägige Stichwortsuche im Online-Katalog“ etwa „2500 Artikel, mehrheitlich Bücher“ liefere, die dem pornographischen Bereich zuzuordnen seien. Daraus folgerte der „Buchreport“: Die Verlagsgruppe „Weltbild“, die „mehrheitlich in der Hand der katholischen Kirche ist“, stehe dem „Geschäft mit Erotik“ aufgeschlossen gegenüber.

Auf nichtöffentliche Kritik durch engagierte Laien hatten die verantwortlichen Bischöfe bis dahin wenig bis gar nicht reagiert. Daraufhin entschlossen sich katholische Laien v.a. im Umfeld der freien katholischen Medien „Vatican Magazin“ und „kath.net“, öffentlich gegen diese Zumutungen vorzugehen. „Weltbild“ wurde daraufhin in eine kirchliche Stiftung umgewandelt, aber eine grundsätzliche Neuausrichtung erfolgte bisher nicht. Auch steht das Unternehmen weiterhin unter der Leitung des konfessionslosen Carel Halff.

Zur Dokumentation: Screenshot von Weltbild vom 21.9.2012



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Lesermeinungen

 Agent 14. Dezember 2012 

It´s all a fassade... Der Tragikomödie ZweiterTeil

Ach herrjeh... da spart man sich Zeitungen und Theaterbesuche, der DBK-Alltag ist Kabarett und Satire... Nur leider, leider auch real und das ist zum Heulen... Also doch eine Tragödie...


0
 
 Viergespann 13. Dezember 2012 
 

Wie ist das möglich?

... \"Auch steht das Unternehmen weiterhin unter der Leitung des konfessionslosen Carel Halff.\" und die DBK unter der Kuratel des maßgeblich mitverantwortlichen Aufsichtsrats und DBK-Sekretär Hans Langendörfer SJ! Wann fällt diese Personalentscheidung?


0
 
 Llokab 11. Dezember 2012 
 

@Faustina-Mariya

bin ja tendentiell auch für Ausschluß von Pornografie aus Weltbild, eigentlich eher dafür, die Kirche möge sich auf ihre Aufgabe, das Beten, besinnen, und das Geldverdienen der Welt überlassen. Aber nun gleich eine Zensur einzuführen, halte ich für übertrieben. Wer von Steuern lebt, lasse das Geldverdienen. Das ist die Regel.


0
 
 Faustyna-Maria 10. Dezember 2012 
 

@Gembloux

DANKE! Sie sprechen mir aus der Seele!

Nur wenige erkennen den Zusammenahng zwischen Verhütungsmitteln - Enthemmung - unbedachter Zeugung - Mord an den Ungeborenen.

Da bekommt der Gedenktag der unschuldigen Kinder am 28. Dezember eine ganz neue Bedeutung.


3
 
 Faustyna-Maria 10. Dezember 2012 
 

@Llokab

Eine Welt ohne Pornographie, Esoterik, Gewalt, etc. \'schaffen\' kann nur Gott. Versuchen Menschen sich daran, dann wird das schiefgehen.

ABER verwechseln wir Weltbild NICHT mit der Welt. Die Welt kann noch so sündig sein, doch darf ich als Christ nicht an der Sünde Geld verdienen. - Die Bistümer verdienen Geld mit dem Verkauf sündiger Medien.
Um das zu unterbinden braucht es keine Diktatur, da Weltbild ein Shop ist und kein Staat!

Und was meinen Sie mit \'oberflächliches Weltverständnis, diese Sachen auszugrenzen\' - welche Sachen? - Sex gehört nicht ausgegrenzt, er ist integraler Bestandteil der Ehe. - Sich beim Sex filmen zu lassen oder Liebe, Sex und Gewalt zu verbinden, sind eine Pervertierung der Sexualität, die ein Geschenk Gottes ist und auch so behandelt werden sollte. Sex ist KEINE akzeptable Ware.

Es sollen auch nicht die Augen verschlossen werden für die sündige Realität, nur soll eben keiner Geld damit verdienen, wer Christus nachfolgen will.


3
 
 ususantiquior 10. Dezember 2012 
 

Weltbild, Kirchensteuer ....

Sowohl bei der Kirchensteuer als auch beim Projekt Weltbild setzen die meisten der Oberhirten der KKD (Katholischen Kirche Deutschlands) die Priorität beim Mammon statt bei der glaubwürdigen Verkündigung des Glaubens. Vielleicht müssen wir noch mehr für sie beten!


3
 
 macie 10. Dezember 2012 
 

Für mich ist ganz klar,

dass sich die Bischöfe versündigen, die an Weltbild beteiligt sind. Menschen werden von den Bistümern verführt. Natürlich ist das Sünde, denn es entfernt von Gott. Da Rom die Verbindung zwichen bistümern und Weltbild nicht sofort einstellen lässt (es ist ja schon sehr lange bekannt), denke ich auch, dass Kirche sich versündigt. Was kann man da tun? Anzeige an die Glaubenskongregation? Ich bin froh, dass ich bald in Rente gehe, dann muss ich das nicht mitfinanzieren.


1
 
 Gembloux 10. Dezember 2012 
 

@backinchurch: Noch keiner getötet?

Doch! Die Embryonen, die infolge der Übererotisierung der Gesellschaft zur falschen Zeit am falschen Ort in dieses Leben traten. Insofern ist Erotik heute ein blutigeres Geschäft als zu Zeiten, als die \"deplaziert\" zur Welt gekommenen Menschen \"nur\" zu Findelkindern wurden.


3
 
 Dismas 10. Dezember 2012 

@Weltwait

\"ist die größte Sünde seit der deutschen Kirche seit den Kreuzzügen? Was soll das denn? Die Kirche kann nicht sündigen! Und was sollen hier die Kreuzzüge, die aus einer leider notwendigen Abwehrbewegung, hauptsächlich des weltlichen Armes entstanden. Diese passen hier überhaupt nicht ind diesen zusammenhang


3
 
 CarusoCanary 10. Dezember 2012 
 

hier machen gläubige von der basis ....

... die bischöfe auf einen hausgemachten und vermeidbaren skandal hin. was tun die bischöfe?: sie kündigen an, sie würden die geschäftspraxis überprüfen, dann vermelden sie, die praxis werde geändert. dafür stünden der geschäftsführer langendörfer und donaubauer. nichtr passiert. dann heißt es, nach weiterem druck von der basis, der als \"unverschämt\" und von \"dunkelkatholiken\" befeuert diskreditiert wird, man werde sich von weltbild trennen. nach kurzer schamfrist wird dann lediglich die gesellschafterform geändert, der skandal wird nur in eine stiftung umgewandelt.

warten die bischöfe eigentlich darauf, dass irgend ein kirchenkritiker von außen die keule schwingt, muss es erst soweit kommen, wie im fall des sudelportals +.net? muss es soweit kommen, dass erneut ein kardinal sich bei seinem widersacher bedanken muss:

http://www.spiegel.de/panorama/kreuz-net-bischof-lehmann-dankt-schwulen-fuer-erfolg-gegen-hetzportal-a-872005.html


4
 
 st.michael 10. Dezember 2012 
 

WARUM????????

Wieso besitzt die deutsche Kirche solch ein Unternehmen.
Verkaufen, sofort !
Und das Katholischsein endlich vom Geld entkoppeln, der nächste Luther gegen den modernen Ablaß steht schon bereit.
Entweltlichen, weg mit dem ganzen Prunk und Gloria, den Privillegien und Glaubensferne.
Hin an den Altar und hl.Messe feiern, Sakramente spenden, die Menschen begleiten und den GLAUBEN verkünden.
Aber ich glaube bei den Kirchenmanagern liegen hier echte Defizite vor!
Grausam!


5
 
 carbonara 10. Dezember 2012 
 

so so:

Apple hat etische Maßstäbe?
Die gelten dann aber wohl nicht für China (Foxconn)


1
 
 Kurti 10. Dezember 2012 
 

Die Sache ist doch ganz einfach:

Die zuständigen Bischöfe (es sind ja nicht alle Diözesen beteiligt) dürften dem Carel Hauff nur die Anweisung geben, dass er binnen soundsovel Monaten die fraglichen Bücher zu entfernen hat. Widrigenfalls wird ihm gekündigt.
Da sie das offenbar nicht tun, weiß man, dass sie letztlich verantwortlich sind.


4
 
 backinchurch 10. Dezember 2012 
 

Zweifelhafter Vergleich?

@waeltwait
Ob die Kreuzzüge \"Sünde\" waren, scheint mir historisch doch umstritten zu sein.
Soweit ich weiß, ist wg. Weltbild noch keiner getötet worden.
Klar ist: wer Schmutz will, soll bei Uhse und co. kaufen.


3
 
 Aventin 10. Dezember 2012 
 

In der Tat sollten die Bischöfe defensores fidei sein.

Sind sie es? Defensores Kirchensteuer sind sie auf jeden Fall!


7
 
 Waeltwait 10. Dezember 2012 
 

Das Schmuddelangebot

von Weltbild ist die größte Sünde der deutschen Kirche seit den Kreuzzügen.


6
 

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