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Jerusalem: Holocaust-Opfer fordern mehr Hilfe von Bundesregierung

23. Juni 2012 in Österreich, 3 Lesermeinungen
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Vorsitzender des "Zentralkomitees der Juden aus Österreich in Israel", Eckhaus, im "Kathpress"-Gespräch: Nur noch 2.000 Überlebende in Israel, viele verarmt.


Jerusalem (www.kath.net/ KAP)
Mehr Hilfe der heimischen Bundesregierung für die letzten österreichischen Überlebenden des Holocaust hat der Vorsitzende des "Zentralkomitees der Juden aus Österreich in Israel", Gideon Eckhaus, eingefordert. Auch wenn er Verständnis für die krisenbedingten Sparzwänge habe, dürfe Österreich seine Verantwortung gegenüber den letzten noch lebenden Holocaustopfern nicht vernachlässigen. Eckhaus äußerte sich im "Kathpress"-Gespräch am Donnerstag in Jerusalem anlässlich einer Begegnung mit Kindern und Jugendlichen aus dem niederösterreichischen Herzogenburg - die Sprösslinge waren zum ersten "Children's Festival Bethlehem" angereist.

Laut Eckhaus leben weltweit nur noch etwa 12.000 bis 14.000 österreichische Holocaust-Opfer, rund 2.000 davon in Israel. Viele seien verarmt und könnten sich oft notwendige medizinische Versorgungen nicht leisten; die österreichischen Pensionen würden nicht ausreichen, so der Zentralkomitee-Vorsitzende.


Zwar habe der frühere Finanzminister Josef Pröll vor Jahren 100.000 Euro für die Belange der Holocaust-Überlebenden in Israel zur Verfügung gestellt, doch das reiche nicht - nicht einmal, um die notwendigsten sozialen und medizinischen Unterstützungen abzudecken.

Im Übrigen müsse Österreich seine Verantwortung allen Holocaust-Opfern gegenüber wahrnehmen, nicht nur den jüdischen, meinte Eckhaus gegenüber "Kathpress". Dem gebürtigen Wiener war 1939 die Flucht nach Israel gelungen. Viele seiner Familienmitglieder wurden aber von den Nazis ermordet; sein Vater etwa in Auschwitz, sein Onkel in Buchenwald.

Das unbeschreibliche Unrecht könne er zwar nie vergessen, trotzdem wolle er auch das Positive nicht verschweigen, so der Alt-Österreicher. Er erinnerte u. a. an Kardinal Franz König, der viel zur Versöhnung zwischen Christentum und Judentum beigetragen habe. In seiner Jugendzeit sei die Kirche noch in großem Ausmaß antijüdisch eingestellt gewesen sei, so Eckhaus. Kritik übte er auch am damaligen Wiener Erzbischof Kardinal Theodor Innitzer (1875-1955).

Programm heimischer Kinder für Überlebende

Mehr als 80 Kinder aus Herzogenburg präsentierten im Rahmen des Treffens mit Eckhaus einer Gruppe von rund 40 österreichischen Holocaust-Überlebenden ein buntes musikalisches Programm. Diese zeigten sich davon berührt und beeindruckt: "Wir dürfen nicht nur an die Vergangenheit denken, wir müssen an die Zukunft denken. Und diese Zukunft liegt darin, dass wir Kinder aus Israel und Österreich zusammenbringen."

In Israel hätten er sowie viele weitere Überlebende unter großen Mühen das Land mit aufgebaut und auch für dieses Land gekämpft, erklärte Eckhaus im "Kathpress"-Gespräch weiter. Die aktuelle Sicherheitslage bereite ihm freilich große Sorgen. Es brauche viel Idealismus, um in diesem Land zu leben. Mit Blick auf den Konflikt zwischen Israelis und Palästinensern erklärte er, solange einzelne palästinensische Gruppierungen oder auch andere Staaten wie der Iran das Existenzrecht Israels negieren, könne es keinen Frieden geben. Eckhaus: "Was wir hier aufgebaut haben, müssen wir auch schützen."

Auftakt für "Children's Festival Bethlehem"

Die Matinee der österreichischen Kinder für die Holocaust-Überlebenden in Jerusalem war der inoffizielle Auftakt für die ersten Herzogenburger Kindersommerspiele in Bethlehem, dem "Chirdren's Festival Bethlehem". Die Kinder, ihre Eltern, Lehrer und Betreuer reisten von Jerusalem aus weiter nach Bethlehem, wo Freitagabend die Eröffnung des zweitägigen Kinderfestes anstand.

Auschwitz: Jüdische Frauen und Kinder gehen zur Gaskammer



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Lesermeinungen

 Richelius 24. Juni 2012 
 

Ich frage mich, ob Herrn Eckhaus bekannt ist, daß der Präsident der israelitischen Kultusgemeinde bei der Beerdigung Kardinal Innitzers im Kondukt mitmarschierte. Ich frage mich, ob er weiß, daß der Kardinal im erzbischöflichen Palais eine Hilfsstelle (für nichtmosaische Juden, denen damals überhaupt niemand half) eingerichtet hat.
Natürlich hatte Innitzer seine Fehler (naiv und herzensgut war im Umgang mit Nazis sicher eine schlechte Kombination siehe das berühmte \"und Heil Hitler\"), aber er hat wenigstens versucht auch in dieser finsteren Zeit Gutes zu tun.


1
 
 DerNeue 23. Juni 2012 
 

@ Anita-Therese: Wie wär\'s ...

wenn sie richtig lesen: Nur 2.000 der 14.000 Holocaust-Überlebenden, um die es geht, leben in Israel. Auch Ihr unbelegter Vorwurf (Verleumdung?) an die \"vielen\" jüdischen Verbände, zeigt eindrücklich, dass in der Kirche nicht nur früher, sondern auch neute noch (bei vielen, nicht bei allen) eine antijüdische Einstellung offenbar zum guten Ton gehört. Falls die Summe von 100.000 EUR stimmt, dann ist das ja wohl ein schlechter Witz. .... 8,50 EUR pro Überlebendem!! (ich kann gar nicht glauben, dass das so stimmt).


5
 
 Anita-Therese 23. Juni 2012 
 

Wie wär\'s ...

wenn sich Israel um seine eigenen Bürger kümmern würde?
Und die vielen jüdischen Verbände, die so viel Geld für die Holocausopfer eingestrieft haben - und nicht an die bedürftigen Opfer weitergeleitet haben???


4
 

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