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Erzbischof Thissen: Atheisten wollen oft nicht, dass andere glauben

30. Jänner 2012 in Deutschland, 43 Lesermeinungen
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Hamburger Erzbischof Thissen sagte: es gehöre zur Freiheit des Menschen, ob er glauben wolle oder nicht. Atheisten hätten sich gegen den Glauben entschieden, aber sie wollten auch nicht, dass andere glauben.


Hamburg (kath.net/peh) Der Hamburger Erzbischof Werner Thissen hat vor immer stärkeren atheistischen Tendenzen in der Gesellschaft gewarnt. Es gehöre zur Freiheit des Menschen, ob er glauben wolle oder nicht, sagte Thissen am Sonntag im Hamburger Mariendom. Atheisten hätten sich gegen den Glauben entschieden, aber sie wollten auch nicht, dass andere glauben. «Deshalb attackiert der Atheist die Gläubigen heute», sagte Thissen. Die Christen seien mit Jesus durch Taufe und Firmung, im Gebet, im Gottesdienst und durch die Nächstenliebe verbunden. Damit gebe Gott dem Leben Weite und Sinn. «Aber wir müssen wachsam sein, weil die Attacken des Unglaubens in unserer Zeit heftig sind», so der Erzbischof.


Er äußerte sich im Eröffnungsgottesdienst zur 39. Sankt-Ansgar-Woche der katholischen Kirche in Hamburg. Die Veranstaltungswoche geht auf den «Apostel des Nordens», den Benediktinermönch Ansgar (801-865) zurück, dessen Patronatsfest am 3. Februar gefeiert wird.

Thissen räumte ein, der Glaube an Gott sei nicht wie ein Naturereignis, das über einen hereinbricht, sondern eher wie ein «Liebesangebot, das man annehmen und ausschlagen kann». Der Glaube sei nicht so zwingend und beweiskräftig, dass ein vernünftiger Mensch gar nicht anders könne, als an Gott zu glauben. Doch sei der Glaube sinnvoll und widerspreche nicht menschlichem Denken und wissenschaftlicher Logik. «Der Glaube entspricht menschlicher Sehnsucht und menschlichem Empfinden», unterstrich der Erzbischof.

Es sei an jedem Einzelnen, seine Verbundenheit mit Jesus und seinen persönlichen Glauben in Worten und Taten auszudrücken.

Weiter verwies der Erzbischof auf die große Gemeinschaft von Christen durch die Jahrhunderte hindurch, die mit dem Heiligen Ansgar begonnen habe. Damals hätten die Wikinger alles, was Ansgar und andere christliche Missionare an kirchlichen Strukturen aufgebaut hätten, immer wieder zerstört. «Aber die Spur des Glaubens hat sich im Laufe der Jahrhunderte immer tiefer hier im Norden eingegraben.» Davon zeugten etwa Menschen wie Vicelin und Ansverus, Niels Stensen sowie die Lübecker Märtyrer.

Foto Erzbischof Werner Thissen: © Erzbistum Hamburg


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