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'Wir haben die hässliche Fratze der Revolution gesehen'

10. Oktober 2011 in Interview, 9 Lesermeinungen
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Der koptische Bischof Anba Damian zur Lage in Ägypten - Von Joachim Heinz (KNA) - Kopten rufen weltweit ein dreitägiges Fasten und Beten aus


Kairo (kath.net/KNA)
Die Wucht der jüngsten Ausschreitungen gegen koptische Christen in Ägypten hat Bischof Anba Damian «sehr überrascht». Der Geistliche betreut vom westfälischen Höxter aus die rund 6.000 in Deutschland lebenden Kopten. Im Interview mit der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA) erläutert er die Hintergründe der gewalttätigen Eskalation. Und erzählt, wie er die Geschehnisse vom Sonntagabend verfolgte.

KNA: Bischof Damian, was genau ist da eigentlich am gestrigen Sonntag in Kairo passiert?

Damian: In der Innenstadt haben mehrere tausend Kopten zunächst friedlich gegen den Brandanschlag auf eine Kirche in der Region von Assuan protestiert. In den frühen Abendstunden ging es dann los. Die Überraschung war groß, als die Armee mit scharfen Waffen und gepanzerten Fahrzeugen gegen die Demonstranten losging. Sie haben in die Menge geschossen und sind mit Panzern über Menschen gefahren. Wir wissen bislang von 35 toten und 200 Verletzten.


KNA: Wie haben Sie persönlich von den Ausschreitungen erfahren?

Damian: Wir haben ein gut funktionierendes Netzwerk in der ganzen Welt. Ich konnte das Geschehen am Abend über Handy-Videos, E-Mails und Kurznachrichten sozusagen live mitverfolgen. Ich habe Schüsse gehört, die Schreie der Verletzten und Bilder von Verwundeten gesehen.

KNA: Was ging da in Ihnen vor?

Damian: Ich empfand eine Mischung aus Traurigkeit, Depression, Hilflosigkeit und Wut.

KNA: Blicken wir trotz alledem auf die politische Großwetterlage - wie hat sich die Lage für die Kopten seit dem Sturz von Hosni Mubarak im Frühjahr verändert?

Damian: Im arabischen Frühling haben wir das schöne Gesicht der Revolution gesehen, nun zeigt sich die hässliche Fratze dahinter. Unter Mubarak hatten die Kopten zwar auch keinen gesetzlich garantierten Schutz - aber er hat mit seinem persönlichen Einsatz jene Kräfte in Schach gehalten, die nun nach vorne drängen und den Kopten gefährlich werden können.

KNA: Welche sind das?

Damian: Es gibt derzeit drei wichtige Kräfte im Land: die Übergangsregierung, das Militär und die Islamisten. Im Militär gewinnen die religiösen Extremisten immer mehr die Oberhand. Und uns fehlt zugleich ein seriöser Ansprechpartner, der unsere Interessen vertritt. Solange man nicht ehrlich über die Probleme redet und die Täter unbehelligt bleiben, ist ein Ende der Gewalt nicht in Sicht.

KNA: Könnte politischer Druck aus dem Ausland weiterhelfen?

Damian: Ägypten ist Teil der Völkergemeinschaft und muss als solches an seine Verpflichtungen zum Schutz von Minderheiten erinnert werden. Daran kann auch die Bundesregierung mitwirken.

KNA: Und was können die Kopten im Ausland für ihre Glaubensbrüder in Ägypten tun?

Damian: Die Mutterkirche hat weltweit ein dreitägiges Fasten und Beten angeordnet. In Deutschland planen wir, mit einem Protestzug auf die Situation in unserer Heimat aufmerksam zu machen. Derzeit laufen die Planungen. Ich gehe davon aus, dass wir bereits an diesem Wochenende in Berlin demonstrieren werden.

kathTube:
Ein Kopte wird bei einer Demo in Ägpyten vom Militär verprügelt




Al Arabia TV: Christen werden von Panzern gejagt




Aus arabischen Nachrichten: Clashes in Cairo over Coptic protests




(C) 2011 KNA Katholische Nachrichten-Agentur GmbH. Alle Rechte vorbehalten.


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Lesermeinungen

 140968 11. Oktober 2011 

@Lucilla

Bei Kirche in Not habe ich zwar kein Plakat aber dieses Gebet gefunden. Evtl. kommen noch weitere Materialien in Frage.

http://www.kirche-in-not.de/shop/Weltkirche-und-Hilfe/Gebet-fuer-den-Nahen-Osten::5.html

Totus tuus


0
 
 Lucilla 11. Oktober 2011 

Ich würde gerne ein Plakat zum Thema Christenverfolgung in unseren Schaukasten hängen. Wohin kann man sich wenden?


0
 
 Christiane-Marianne 11. Oktober 2011 
 

Weil...

die meisten Militärs selbst Moslems sind, danie19876?


1
 
 140968 10. Oktober 2011 

Ja, wir sollen beten und fasten und uns bekehren!

Auf einmal sehe ich deutlich Kairo, und ein eigenartiges Gefühl steigt in mir auf. Dann sehe ich allerlei orientalische Völker: Perser, Araber, usw. Die Frau sagt:
„Die Welt wird gleichsam in zwei Teile zerrissen werden.“
Jetzt sehe ich die Welt vor mir liegen, und ich sehe, wie sich ein großer Riss bildet, der sich im Zickzack quer über die Welt zieht. Darüber sehe ich schwere Wolken hängen, und ich fühle viel Leid
und Elend. Ich höre die Frau sagen:
„Es wird viel Leid und Elend kommen.“
Dann sehe ich orientalische Orte mit weißen Dächern.

Totus tuus


0
 
 Cosinus 10. Oktober 2011 
 

Aus Malmö gehen die Juden weg, aus Ägypten die Christen.........


1
 
 Malleus_Haereticorum 10. Oktober 2011 
 

Thema für interreligiöse Treffen

Die schwere Lage der Christen im Ägypten sowie die schwere Lage der Christen generell in islamischen Ländern wäre doch eine Prima Thema für Interreligiöse Treffen die hier in Deutschland zwischen der DBK und den islamischen Vertretern stattfinden aber auch für jene Treffen die im Rahmen der Weltkirche stattfinden wie z.B. demnächst im Assisi.
Auf die Raktionen der islamischen Seite wäre ich aber sehr gespannt. ......
Als der Papst vor einiger Zeit (januar 2011) das niederbrennen der Kirchen im Ägypten verurteilete, hatte er einige Schimpfkanonaden seitens der islamischen Vertrete zu überstehen.....


3
 
 Wulfspirit 10. Oktober 2011 
 

Fasten und Beten

....unterstützen wir unsere Brüder und Schwestern dabei (ersters wird mir schwer fallen, aber was können wir anderes tun?).


2
 
 Einsiedlerin 10. Oktober 2011 
 

Cairo clashes

Ich habe die Berichte gestern in diversen arabischen Sendern (DubaiTV etc.) live gesehen. Der Kommentar meines ägyptischen muslimischen Mannes dazu: Die tun gerade so, als ob die Moslems die Guten wären und die Christen sich für die Ausschreitungen schämen sollten! Die Moslems haben die ganze Welt schmutzig gemacht!


4
 
 daniel9876 10. Oktober 2011 
 

Tja, wieso geht das militär nicht

so auf die moslems ein, die gewaltsam sind und Kirchen abbrennen, sondern auf friedliche Demonstranten.


3
 

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