Login




oder neu registrieren?


Suche

Suchen Sie im kath.net Archiv in über 70000 Artikeln:







Top-15

meist-diskutiert

  1. Bätzing spaltet politisch! Ein absoluter Tiefpunkt in der deutschen Kirchengeschichte!
  2. Kolping Deutschland: Kein Platz für AfD-Mitglieder
  3. Papst plant breite Ausnahmen für sogenannte "Alte Messe"
  4. Chrupalla ODER wie moralisch verkommen kann man eigentlich in der Politik noch agieren?
  5. Maria - Causa Salutis
  6. Bischof Voderholzer schließt sich Bischof Oster bei Ablehnung des DBK-Papiers an!
  7. Papst Leo ist keine ‚mildere Version‘ von Papst Franziskus
  8. Papst spricht mit Traditionalisten-Bischof
  9. Präfekt Fernández: „Das Kreuz braucht keine 738 Meter Stahl oder Beton, um erkannt zu werden“
  10. „Regenbogenfahne ja, Deutschlandflagge nein?“
  11. Laienseelsorger der Diözese Innsbruck führen ‚tröstende Salbung‘ durch
  12. Politikberater Petschner-Multari: ‚Die evangelische Kirche in Deutschland ist einfach hirntot‘
  13. Wenn der Papst die Kardinäle ruft
  14. Auch Erzbistum Köln geht auf Distanz zum umstrittenen DBK-Papier über sexuelle Orientierung
  15. Scharfes Hirtenwort der Bischöfe in Sudan und Südsudan

Integrationsdebatte sachlich, aber nicht naiv führen

26. September 2011 in Deutschland, 1 Lesermeinung
Druckansicht | Artikel versenden | Tippfehler melden


Berliner evangelischer Landesbischof: Mobbing deutscher Schüler durch Muslime nicht hinnehmen


Frankfurt am Main (kath.net/idea) Für eine Versachlichung der Integrationsdebatte hat sich der Bischof der Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz, Markus Dröge (Berlin), ausgesprochen. Doch dürfe der interreligiöse und interkulturelle Dialog nicht „naiv“ geführt werden, sagte er am 21. September in Frankfurt am Main beim Jahresempfang des Arbeitskreises Evangelischer Unternehmer (AEU). Es gelte vielmehr, „wehrhaft“ für Demokratie und Toleranz einzutreten. So sei das Mobbing deutscher Schüler durch Muslime an Berliner Schulen nicht hinzunehmen. Auch könne er das Tragen einer Burka, die das ganze Gesicht muslimischer Frauen verhüllt, nicht akzeptieren, weil dadurch die Kommunikation behindert werde. Von Zuwanderern müsse man ferner verlangen, dass sie die deutsche Sprache erlernen, sagte Dröge vor rund 120 Gästen des AEU-Empfangs.

Mehr Katholiken als Muslime unter Zuwanderern

Der Bischof plädierte dafür, in der Integrationsdebatte die Fakten zu beachten. So seien von den rund 15 Millionen Personen „mit Migrationshintergrund“ in Deutschland etwa fünf Millionen Spätaussiedler. 1,8 Millionen Zuwanderer seien türkische Staatsangehörige. Die Zahl der Menschen aus muslimisch geprägten Herkunftsländern werde auf 3,8 bis 4,3 Millionen geschätzt. Ein Fünftel von ihnen – also etwa 800.000 - gehöre einer religiösen Vereinigung an. Dröge: „Die Zahl der Katholiken unter den Zugewanderten ist immer noch größer als die Zahl der Muslime.“


Große Integrationsdefizite bei Türken

Problematisch sei die Minderheit von 14 Prozent unter den Muslimen, die sich distanziert gegenüber der rechtsstaatlichen Demokratie verhielten oder religiös motivierte Gewalt bejahten. Dies sei, wie die Shell-Jugendstudie gezeigt habe, besonders unter jungen Muslimen mit einer starken Religiosität der Fall, während bei jungen Christen starke religiöse Überzeugungen eher mit Toleranz und Gewaltverzicht einhergingen. An manchen Berliner Schulen würden Schüler deutscher Sprache herabwürdigend behandelt und etwa als „Schweinefleischfresser“ bezeichnet. Große Integrationsdefizite gebe es vor allem bei Türken, Bürgerkriegsflüchtlingen aus dem ehemaligen Jugoslawien und Afrikanern. Es sei daher problematisch, Probleme nur einer bestimmten Religionszugehörigkeit zuzuordnen. Integration könne auch nicht bedeuten, eine Leitkultur vorzugeben. Ebenso wenig könne freilich die Lösung in einem „unkritischen Multikulturalismus“ bestehen. Vielmehr sollten auf einem „dritten Weg“ formale Bedingungen des Zusammenlebens festgelegt werden, innerhalb derer sich das Leben in unterschiedlichen religiösen und kulturellen Formen entwickeln könne.

Kein „Gottesstaat“ in Deutschland

Zu den Bedingungen gehört nach Dröges Überzeugung die Anerkennung der universellen Gültigkeit der Menschenrechte. Dazu zählten beispielsweise das Recht, die Religion zu wechseln, aber auch die Gleichberechtigung der Geschlechter oder das Nein zur Todesstrafe. Ferner gelte es, an der Unterscheidung von Staat und Religion festzuhalten. Dröge: „Wer in Deutschland eine Heimat sucht, der muss wissen, dass hier kein ‚Gottesstaat’ zu bauen ist.“ Im Blick auf das islamische Religionsgesetz, die Scharia, sei zu beachten: „So wenig die Kirche fordert, die biblische Tradition als Rechtsquelle festzuschreiben, so wenig kann die Scharia bei uns als Rechtsquelle etabliert werden.“ Damit erteilte der Bischof auch sogenannten „Scharia-Gerichten“ für Muslime in Deutschland eine Absage.

Christen sollen „apologetisch“ vom Glauben sprechen

Die zunehmende Präsenz des Islam habe auch für Christen hierzulande Konsequenzen. Sie seien herausgefordert, verständlich über ihren Glauben zu sprechen und sich „offensiv“ in die Gesellschaft einzubringen. Der Bischof rief die Christen auf, „apologetisch“ aufzutreten: „Wir müssen sagen können, warum wir Christen sind.“ Der seit 1966 bestehende AEU versteht sich als Bindeglied zwischen Kirche und Wirtschaft.


Ihnen hat der Artikel gefallen? Bitte helfen Sie kath.net und spenden Sie jetzt via Überweisung oder Kreditkarte/Paypal!

 





Lesermeinungen

Um selbst Kommentare verfassen zu können müssen Sie sich bitte einloggen.

Für die Kommentiermöglichkeit von kath.net-Artikeln müssen Sie sich bei kathLogin registrieren. Die Kommentare werden von Moderatoren stichprobenartig überprüft und freigeschaltet. Ein Anrecht auf Freischaltung besteht nicht. Ein Kommentar ist auf 1000 Zeichen beschränkt. Die Kommentare geben nicht notwendigerweise die Meinung der Redaktion wieder.
kath.net verweist in dem Zusammenhang auch an das Schreiben von Papst Benedikt zum 45. Welttag der Sozialen Kommunikationsmittel und lädt die Kommentatoren dazu ein, sich daran zu orientieren: "Das Evangelium durch die neuen Medien mitzuteilen bedeutet nicht nur, ausgesprochen religiöse Inhalte auf die Plattformen der verschiedenen Medien zu setzen, sondern auch im eigenen digitalen Profil und Kommunikationsstil konsequent Zeugnis abzulegen hinsichtlich Entscheidungen, Präferenzen und Urteilen, die zutiefst mit dem Evangelium übereinstimmen, auch wenn nicht explizit davon gesprochen wird." (www.kath.net)
kath.net behält sich vor, Kommentare, welche strafrechtliche Normen verletzen, den guten Sitten widersprechen oder sonst dem Ansehen des Mediums zuwiderlaufen, zu entfernen. Die Benutzer können diesfalls keine Ansprüche stellen. Aus Zeitgründen kann über die Moderation von User-Kommentaren keine Korrespondenz geführt werden. Weiters behält sich kath.net vor, strafrechtlich relevante Tatbestände zur Anzeige zu bringen.


Mehr zu

Gesellschaft

  1. Zwischen Wölfen und Brüdern
  2. „Alte Fragen, überraschende Antworten“
  3. Mike Johnson: Westen muss sich wieder auf christliche Werte besinnen
  4. Unschuldig angeklagt und verurteilt
  5. Scott Hahn: ‚Mit Kompromissen gewinnen wir nicht’
  6. Verkauf eines Feminismus-kritischen Buchs auf Facebook und Instagram gesperrt
  7. Österreichs Integrationsministerin richtet „Dokumentationsstelle politischer Islam“ ein
  8. Eine Kathedrale in Istanbul - und eine in Nantes
  9. US-Stadt will barbusige Frauen in öffentlichen Parks erlauben
  10. „Wäre das Kinderkopftuch eine christliche Tradition, wäre es schon lange verboten“






Top-15

meist-gelesen

  1. Bätzing spaltet politisch! Ein absoluter Tiefpunkt in der deutschen Kirchengeschichte!
  2. ISLAND-REISE - SOMMER 2026 - Eine Reise, die Sie nie vergessen werden!
  3. Chrupalla ODER wie moralisch verkommen kann man eigentlich in der Politik noch agieren?
  4. Papst plant breite Ausnahmen für sogenannte "Alte Messe"
  5. Bischof Voderholzer schließt sich Bischof Oster bei Ablehnung des DBK-Papiers an!
  6. Präfekt Fernández: „Das Kreuz braucht keine 738 Meter Stahl oder Beton, um erkannt zu werden“
  7. Eine strahlende Braut Christi im isländischen Karmel - Sr. Bianca hat ihre Lebensberufung gefunden
  8. Bevor ich diese Manifestationen gesehen habe, dachte ich, es wäre nur eine Erfindung“
  9. Papst spricht mit Traditionalisten-Bischof
  10. Papst Leo ist keine ‚mildere Version‘ von Papst Franziskus
  11. Ein brasilianisches Modell wird Nonne und erobert die sozialen Netzwerke
  12. Liturgie – ein „katholischer Queer-Gottesdienst“ – oder kirchliche „Identitätspolitik“
  13. Politikberater Petschner-Multari: ‚Die evangelische Kirche in Deutschland ist einfach hirntot‘
  14. Kolping Deutschland: Kein Platz für AfD-Mitglieder
  15. „Regenbogenfahne ja, Deutschlandflagge nein?“

© 2025 kath.net | Impressum | Datenschutz