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Kreuz gegen Halbmond

16. August 2011 in Kommentar, 58 Lesermeinungen
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Die tendenziöse Gestaltung der Sendung „Kreuz gegen Halbmond - 1400 Jahre Christen und Muslime“ von Guido Knopp im ZDF zeichnet das Christentum negativ, wo immer es möglich ist - Eine Fernsehkritik von Stefan Ullrich


München (kath.net) Am Sonntag am Abend lief in "ZDF-History" der von Guido Knopp moderierte und zu verantwortende Beitrag „Kreuz gegen Halbmond - 1400 Jahre Christen und Muslime“. Allein schon der Titel muss (bewusst und gezielt) irreführen, suggeriert er doch geschickt, dass das CHRISTENTUM von Anfang als der "UR-AGGRESSOR" ("Kreuz gegen...") in diesem weltgeschichtlichen Dauerkonflikt aufgetreten sei und NICHT der ISLAM (der durch das "..gegen Halbmond" gleich unmittelbar als Leidensobjekt und nicht Handlungssubjekt eingeführt wird) obwohl letzterer erst 600 Jahre nach Entstehung des Christentums schon rein dogmatisch von Haus aus als ABSPALTUNG vom bzw. "ANTI-PROGRAMM" zum christlichen Glauben entworfen worden ist! Der Ur-Aggressor ist daher VON VORNHEREIN der ISLAM, dessen "heiliges Buch", der Koran, ja nicht eine völlig neue Religion entwickelt, sondern lediglich die christlich-jüdische Lehre aufgegriffen und sinnverfälschend manipuliert hat. DARIN besteht der wahre Ur-Konflikt zwischen diesen beiden Religionen, und das meiste, was in den folgenden 1.400 Jahren dann geschehen ist, ist lediglich die logische Abfolge dieser häretischen Verdrehung der biblischen Wahrheiten.

Da überrascht es sogar noch etwas, dass der Moderator die Chronologie der Ereignisse sogar ZUTREFFEND benennt (ERST die Eroberungszüge der MUSLIME und DANN die militärische REAKTION der CHRISTEN) - was aber auch fast das einzige bleiben soll, das in diesem Beitrag nicht beanstandet werden kann.

Wo es geht, wird das Christentum negativ gezeichnet und der Islam entgegen der Fakten positiv dargestellt, OHNE ein einziges Mal Evangelium und Koran aufzuschlagen und vielleicht von daher den Unterschied zwischen den beiden "Glaubenssystemen" verständlich zu machen. Kein Wort davon, dass laut islamischer Lehre der Kampf gegen die Ungläubigen schon religiöse Pflicht ist (im Gegensatz zur christlichen Lehre), der Koran ganz und gar keine "Milde" gegenüber Ungläubigen gelten lässt (während Christus sogar die FeindesLIEBE predigte), dass Juden und Christen grundsätzlich (als Untermenschen) "geschützt" werden sollen, weil ohne ihre Arbeitskraft ein rein muslimisches Herrenmenschen-Kalifat gar nicht funktionieren und überleben hätte können (was im Beitrag als "Großzügigkeit" verkauft wird), dass es in "Al Andalus" weit weniger tolerant zuging, als ständig gebetsmühlenartig behauptet wird (wohingegen die Kreuzfahrerstaaten im allgemeinen tatsächlich relativ tolerant gegenüber den Muslimen waren), dass von islamischer Seite eine weitaus größere und härtere Verfolgung von Christen stattfand (vor allem bis in die Neuzeit!) als umgekehrt von Christen gegenüber Muslimen, dass im schönen, modernen "Vielvölkerstaat" des osmanischen Reiches Juden und Christen massiv unterdrückt wurden, bis sie schließlich im Nachfolgestaat der heutigen Türkei nur noch im Promillebereich "vertreten" sind, dass im Gegensatz zu den Äußerungen des "Experten" die innerislamischen Konflikte und Kriege mindestens so heftig waren wie die historischen innerchristlichen (und vor allen Dingen im Gegensatz zum Christentum bis zum heutigen Tage - zwischen Sunniten und Schiiten vor allem - blutig anhalten!), dass die letzten Jahrzehnte fast ausschließlich von Seiten des Islam Terror ausgeübt wird und nicht vom Christentum usw. usf..


Schon durch die Sprache wird unterschwellig Abneigung gegen das Christentum und Wertschätzung für den Islam einsouffliert: Wenn z.B. Kreuzfahrer das von Muslimen gewalttätig eingenommene und ursprünglich Juden und Christen gehörende Jerusalem berechtigterweise RÜCKerobern, verwendet der Moderator das semantisch schlimmstens besetzte Verb "ERMORDEN", wenn aber Muslime das ORIGINÄR christliche Byzanz per ERSTSCHLAG angreifen und ein Blutbad anrichten, seltsamerweise ein semantisch positiv besetztes "durchbrechen" etc..

Lamya Kador ergänzt dabei die assoziative Stimmungsmache des Moderators mit geschickt lancierten Bemerkungen wie "Der Koran hat ja Details über Jesus, die die Bibel nicht kennt" - die aber die Kirche kannte, jedoch nur nicht kanonisiert hat, weil ihre inhaltliche Echtheit nicht verifiziert werden konnte oder/und sie im Widerspruch zu anderen anerkannten Überlieferungen standen, und daher teilweise als "apokryph" eingestuft hat. Außerdem weist das EVANGELIUM natürlich WEIT MEHR "Details" über Jesus auf als der Koran (und zwar die theologisch ENTSCHEIDENDEN und auch weitgehend seriös geprüften), wohingegen die Jesus-"Details" des Koran nicht selten dazu dienen, seine (vermeintliche) EIGENSCHAFT ALS ISLAMISCHER PROPHET in BEWUSSTER ABLEHNUNG seiner GOTTESSOHNSCHAFT zu "belegen"!

Die KRÖNUNG des Ganzen ist dann noch, evangelikale US-Christen mit islamischen Jihadisten quasi auf eine Stufe zu stellen, so als ob irgendein einziger US-"Fundamentalist" jemals gezielt einen biblisch begründeten Terroranschlag auf einen einzigen Muslim verübt habe, wohingegen dies umgekehrt STÄNDIG der Fall ist!

Zu Herrn Heines pseudoklugem Schlusssatz "Feindbilder sind wohl nötig für Gesellschaften!" möchten wir nur sagen: Lernen SIE erstmal unterscheiden zwischen BILDERN und REALTITÄTEN, denn ebenso wie es fraglos rein imaginäre Feindprojektionen gibt, so gibt es aber auch TATSÄCHLICHE FEINDE, die uns und dem Christentum wirklich ans Leder wollen (auch wenn es wohl die Wenigeren sind)! Dies gehört ebenfalls zur Realität in dieser Welt, aber offenbar haben Sie nicht genügend Mut und Kraft, sich dies einzugestehen und zu konfrontieren.

Und zum weisen Schluss-Resümee des Moderators Knopp bezüglich des friedlichen, gemeinsamen Dialogs und der Toleranz als "bestem Weg" aus dem Konflikt zwischen Christentum und Islam: Gerne, aber Sie hätten das Wort "ehrlich" noch stärker betonen sollen, denn die lässt auf islamischer Seite taqiyya-bedingt oft zu wünschen übrig, und Toleranz kann es nur insoweit geben, soweit wir unsere eigenen Werte und Überzeugungen dabei nicht ad absurdum führen!


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