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Zerstörend für menschliche Embryonen und Forscher

9. Mai 2011 in Chronik, 3 Lesermeinungen
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Ein U.S. Gericht entschied Ende April 2011, dass staatliche Mittel weiterhin in die humane embryonale Stammzellforschung fließen dürfen und machte damit den Gerichtsspruch von Richter Royce Lambert vom August 2010 rückgängig. Von Edith Breburda


Washington (kath.net) Ein U.S.-amerikanisches Gericht entschied am 29. April 2011, dass die humane embryonale Stammzellforschung weiterhin mit Staatsgeldern gefördert werden darf. Wissenschaftler sprechen von einem Sieg zugunsten des medizinischen Fortschrittes. Obwohl bisher keine einziger Mensch (oder Tier) mit embryonalen Stammzellen behandelt wurde. Die Frage ist somit durchaus berechtigt, ob überhaupt jemals eine Therapie mit humanen embryonalen Stammzellen einsatzfähig sein wird.

An Geldern mangelt es nicht um die vielen Versprechungen der Forscher wahrmachen zu können. Private Gelder, und nicht zu knapp, fließen seit jeher in die sehr umstrittene Forschung, bei der man menschliche Embryonen „zerstören“ muss. Staatliche Universitäten, die kaum private Förderer haben, sind auf öffentliche Mittel angewiesen. Humane Stammzellen werden gewonnen, indem man Embryos, die man in vitro, im Labor oder in einer Fertilisationsklinik erzeugt hat, zerstört, anstatt sie in den Mutterleib einzupflanzen.

Am 25. August 2010 hatte der U.S. Verwaltungs-Richter Royce Lambert der Forderung der adulten Stammzellforscher Dr. James Sherely und Dr. Theresa Diesher stattgegeben, humane embryonale Stammzellforschung nicht mehr mit Steuergeldern zu finanzieren. Er berief sich auf das seit 15 Jahren bestehende Dickey-Wicker Gesetz, in welchem festgelegt wurde, dass Staatsgelder nicht eingesetzt werden dürfen für Experimente, in denen Embryos zerstört werden.


Wissenschaftler der Staatlichen Universität in Madison/Wisconsin sowie der bis Ende 2010 noch amtierende Gouverneur Doyle nahmen den Urteilsspruch vom August 2010 mit Entsetzen auf. Doyle sprach der Universität seine volle Unterstützung im Kampf gegen die Steuergeldsperrung zu. Er fand es inakzeptabel, dass sich Geldfragen zerstörerisch auf die Forschung auswirken. Die akademische Freiheit, die auch in ethischen Fragen die freie Wahl der Forscher respektieren muss, werde dadurch vehement eingeschränkt. Die Universität von Madison hat Pionierarbeit in der humanen embryonalen Stammzellforschung geleistet und wurde von jeher mit staatlichen Mitteln gefördert. Es wurde argumentiert, dass ein plötzlicher Stopp der staatlichen Mittel die Universitätsforscher erheblich gegenüber privat geförderten Institutionen benachteiligt. Das Verbot, Embryos zu zerstören, wirke sich destruktiv auf die Forschung aus, erklärten die Pionier-Stammzellforscher Ende August 2010 in einer eilig zusammengerufenen Sitzung mit dem Gouverneur.
Ein solches Verbot drehe die Uhr zurück in die Zeit des U.S. Präsidenten George Bush, der humane embryonale Stammzellforschung nur in Ausnahmefällen mit Steuergeldern finanzierte. Präsident Obama hatte 2009 neue Richtlinien gesetzt, damit die humane embryonale Stammzellforschung mit Geldern des National Institute of Health (NIH) finanziert werden kann. Die humane embryonale Stammzellforschung ist von der Zerstörung von menschlichen Embryos abhängig.

Das Nationale Gesundheits-Institut (NIH) in Washington interpretierte das "Dickey-Wicker Gesetz" von jeher auf seine Weise und lockerte den Bann der Finanzierung erheblich. Die direkte Zerstörung der Embryos werde zwar nicht mehr gefördert, aber die Gelder dürften angewandt werden für Forschungen an bereits vorhandenen humanen embryonalen Stammzellen. Es wurde auch behauptet, dass Stammzellen keine Embryos sind. Auch das Gericht, das über einen Einspruch der embryonalen Stammzellforscher gegen den Finanzierungs-Stopp tagte, benutzte diese Argumentation, um weiterhin den Einsatz von Steuergeldern für humane embryonale Stammzellforschung zu rechtfertigen. Somit wurde das Urteil von Richter Royce Lamberth vom August 2010 am 29 April 2011 von einem US Gericht wieder aufgehoben.

Forscher glauben, embryonale Stammzellen hätten (wenn auch in ferner Zukunft) das Potential, unheilbare Krankheiten wie z. B. Parkinson zu heilen. Es hat sich allerdings gezeigt, dass es viel schwieriger ist als vorgesehen war, embryonale Stammzellen z.B. in Knochenzellen oder Nervenzellen umzuwandeln. Zudem ist der Vorgang überhaupt nicht effizient. Warum sollte man nicht den einfachen Weg gehen und eine schon spezialisierte adulte Zelle in eine andere spezialisierte Zelle umwandeln? Viele Wissenschaftler sehen in der adulten Stammzellforschung einen viel schnelleren und vielversprechenderen Weg Krankheiten zu heilen und somit gehört diesem Forschungszweig die Zukunft der Biomedizin. Die Befürchtung von Dr. Theresa Diescher und Dr. James Sherely, Steuergelder für die humane embryonale Stammzellforschung zu "vergeuden", ist voll gerechtfertigt. Der neue Senator von Wisconsin Ron Jonson sagte im November 2010 der Presse: „Meine tiefste Überzeugung ist es, dass wir nicht in eine Situation geraten sollten, in der wir Leben erzeugen indem wir es zerstören“. (“My basic belief is you don't want to get in a situation where you are creating life by destroying it.")

Siehe: "Promises of New Biotechnologies," (ebook Amazon, 2011) Englische Ausgabe des Buches: "Verheissungen der neuesten Biotechnologien"(Christiana Verlag, 2010) von Edith Breburda


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Lesermeinungen

 speedy 4. Mai 2012 
 

das ist Mord an unschuldigen,die sich niemals wehren können und schreit zum Himmel, die hl.bernadette sagte voraus das die Doktoren eines tage eine Kreatur aus tier und mensch schaffen werden, Gott bewahre uns, unter anderem sagtedie hl. bernadette die Landung auf dem Mond voraus


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 Tina 13 9. Mai 2011 

„Zerstörend für menschliche Embryonen und Forscher“

„An Geldern mangelt es nicht um die vielen Versprechungen der Forscher wahrmachen zu können“

Zerstörend für die Seele der Menschen, wie „heiß“ (oder innerlich tot) muss man sein um diese „Kälte“ ertragen zu können?

Wenn Gott den Menschen im Schoß der Mutter erschafft, so dürfen wir uns vorstellen, dass Engel die Seele wie auf Adlerflügel vom Himmel herab tragen. Und bevor sich die Seele mit der Leibesfrucht vereint, nimmt sie die Muttergottes in ihre Arme, drückt sie an ihr Herz und prägt ihr ihre Liebe ein. So begleitet die Liebe Marias die Seele schon von Anfang an und hüllt sie hinein in den Mantel der Gnade.

Gütiger Gott, leite uns alle an, dass wir uns bemühen, selber nach dem Evangelium und Deinen Geboten zu leben. Hilf uns, dass wir ungeborenes Leben mit aller Entschiedenheit verteidigen und einen Teil der Schuld, die auf der Menschheit lastet, durch Gebet und Opfer verringern helfen. Darum bitten wir durch Christus unsern Herrn.

www.kathtube.com/player.php?id=18464


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 Billings 9. Mai 2011 
 

Stammzellforschung in Deutschland

Auch in Deutschland verbietet das 1991 in Kraft getretene Embryonenschutzgesetz einen Embryo für etwas anderes als eine Schwangerschaft heranzuzüchten. Die Einfuhr menschlicher embryonaler Stammzellen zu Forschungszwecken ist aber zulässig. Seit einem Beschluss des Deutschen Bundestages im April 2008 stehen deutschen Wissenschaftlern künftig etwa 500 jüngere Zelllinien für Forschungszwecke zur Verfügung, die vor dem 1. Mai 2007 im Ausland gewonnen wurden.
Humane Stammzell-Linien stammen heute aus Embryos, die bei der künstlichen Befruchtung erzeugt wurden. Bei der In-Vitro-Fertilisation werden meist mehrere Embryos erzeugt, die man nicht benötigt. Stammzellen sind auch in Deutschland ein hoch kompetitives Forschungsfeld für die regenerative Medizin und Biotechnologie. Humane embryonale Stammzelllinien mit denen man in Deutschland arbeiten darf werden im Ausland gekauft und müssen vor dem Stichtag, der jetzt auf den 1. Mai 2007 verschoben worden ist, aus überzähligen Embryos abgeleitet sein. Die für die Forschung in Deutschland verfügbaren Zelllinien sind nicht frei von Kontaminationen durch tierische Zellprodukte oder Viren, sie sind nicht unter standardisierten Bedingungen isoliert und kultiviert worden, was zu unterschiedlichen Aktivitätsmustern führt. Humane embryonale Stammzellen gelten bei einigen Forschern nach wie vor als das Gold der Forschung. In Deutschland spricht man von einer doppelten Moral, da Stammzelllininen nicht im Land hergestellt werden dürfen. Sie können aber für hochrangige Forschung aus dem Ausland importiert werden. Stammzellforschung ist risikoreich sowohl für den Patienten als auch für die Forschung selber. Leider wurde die Stammzellforschung von Anfang an viel zu sehr idealisiert. Die deutsche Debatte um Stammzellenforschung ist belastet von der Rolle der humangenetischen Medizinforschung in der Nazi-Zeit.
Zahlreiche Kliniken weltweit beuten die Hoffnungen von Patienten aus, indem sie behaupten Schwerkranke mit neuen und effektiven Stammzelltherapien behandeln zu können. Fernab jeglicher medizinischer Standards bieten Einrichtungen in Indien, den Phillippinen, Mexiko, Thailand, China, Barbados, Türkei, Costa Rica, Russland u.a.m. für hohe Geldsummen und ohne zuverlässige Belege oder Patientenabsicherungen Stammzelltherapien an. Die internationale Gesellschaft für Stammzellforschung ISSCR ist über diese Entwicklung sehr besorgt.
Bei den vielen durch die Stammzell-Forschung entstandenen ungelösten Problemen handelt es sich um Kontaminationen der Zellen, Tumorbildung und unkontrolliertes Wachstum. Die Wege der Differenzierung in geeignete Zelltypen, die Zellintegration, das Wachstum und die Heilungseffekte sind unklar und es fehlt an Strategien zur Überwindung immunologischer Reaktionen. Ein enormer wissenschaftlicher und technischer Aufwand, um embryonale Stammzellen für Zell- und Gewebetransplantation nutzbar zu machen, steht der Forschung noch bevor. Trotz allem hält man daran fest, dass humane embryonale Stammzellen der goldene Standard und für die Forschung die am besten geeigneten Zellen sind. Tumorbildung und Abstoßungsreaktionen sind nach wie vor unbeherrschbare Komplikationen. Die von manchen Wissenschaftlern gehegten Hoffnungen, mit Hilfe humaner embryonaler Stammzellen Krankheiten wie z. B. Alzheimer zu heilen, erscheinen als utopisch. Die humanen embryonalen Stammzellen haben gegenüber adulten somatischen Stammzellen keine Vorzüge, bisher wurde keine einzige Studie über ihren therapeutischen Einsatz präsentiert. Adulte Stammzellen hingegen stammen vom Patienten selber und gegen seine eigenen Zellen bildet man gewöhnlich keine Abwehrreaktionen.


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