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EU-Politik soll für "Christianophobie" wachsam sein

18. März 2011 in Aktuelles, 6 Lesermeinungen
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Hearing der EU-Christdemokraten in Brüssel: Intoleranz und Diskriminierung von Christen in Europa nimmt zu


Brüssel (kath.net/KAP) Internationale Experten und Europaabgeordnete haben am Mittwochabend im Brüsseler Europaparlament vor zunehmender Intoleranz und Diskriminierung von Christen in Europa ("Christianophobie") gewarnt. Das Hearing wurde von den EU-Christdemokraten/Europäische Volkspartei (EVP) veranstaltet. Auch Vertreter des Rates der Europäischen Bischofskonferenzen (CCEE) nahmen teil. Das Bewusstsein über die Realität einer sich gesellschaftlich in vielfacher Form äußernden "Christophobie" solle - ebenso wie das Bewusstsein über den Antisemitismus und die Islamophobie - in das politische Denken und Handeln der Europäischen Union einfließen, forderten sie.

In Spanien gebe es einen Trend, Religionsfreiheit restriktiver zu interpretieren als bisher, erklärte die spanische Rechtsprofessorin Lourdes Ruano Espina. Religiöse Äußerungen würden vermehrt ins Private gedrängt. Der Katholizismus werde als ein Faktor gesehen, der der modernen Gesellschaft widerspreche. Das werde auch anhand des vor drei Jahren eingeführten Unterrichtsfachs Staatsbürgerkunde deutlich, erklärte Ruano. Zahlreiche christliche Eltern hätten gegen das Fach protestiert, weil das dort vertretene Menschenbild wesentlich ihren Überzeugungen widerspreche.


Die italienische sozialdemokratische Europaabgeordnete Patrizia Toia betonte, es müsse anerkannt werden, dass es auch in Europa Gewalt gegen Christen gebe. Jeder Christ müsse daher umso eindeutiger für seine Auffassungen eintreten und sich dagegen wehren, dass Glauben zur Privatsache erklärt werde.

Der am Europakolleg in Brügge lehrende Staatsrechtler Joseph H. H. Weiler betonte, unter christlichen Intellektuellen gebe es oft ein Gefühl der Scham - u.a. über die Kirchengeschichte, die Judenverfolgung, die Vergehen der Priester - , weshalb viele den Glauben in ihrem Privatbereich ließen. Als Jude könne er Erfahrungen über Marginalisierung vermitteln, so Weiler. Die Beleidigung eines Juden werde zurecht gesellschaftlich geahndet und an einem eigenen Ausdruck - Antisemitismus - festgemacht. Viele Christen seien jedoch ablehnend gegenüber einer ebenso klaren Ausdrucksweise Beleidigungen ihnen gegenüber, meinte Weiler. Sie würden auch von sich aus viel zu wenig von ihrem Glauben oder ihren religiösen Überzeugungen preisgeben.

Der slowakische christdemokratische EU-Parlamentarier Miroslav Mikolasik nannte es dramatisch, dass im Vertrag von Lissabon kein Verweis auf das Christentum enthalten sei. Es sei bedenklich, dass es der EU nicht gelungen sei, auf die christlichen Wurzeln Europas hinzuweisen.

Die italienische sozialdemokratische Europaabgeordnete Patrizia Toia betonte, es müsse anerkannt werden, dass es auch in Europa Gewalt gegen Christen gebe. Jeder Christ müsse daher umso eindeutiger für seine Auffassungen eintreten und sich dagegen wehren, dass Glauben zur Privatsache erklärt werde.

In der heutigen Gesellschaft würden gläubige Menschen häufig herabgewürdigt und ausgegrenzt, erklärte die Leiterin der in Wien angesiedelten "Beobachtungsstelle Intoleranz und Diskriminierung von Christen in Europa", Gudrun Kugler. Die Theologin und Juristin verwies auf ein aktuelles Ereignis in Spanien, bei dem eine Gruppe 50 junger Menschen in eine Kapelle eindrangen waren, sich entkleideten und antikirchliche Parolen riefen. Dies sei ein massiver Verstoß gegen die Religionsfreiheit, kritisierte Kugler.

CCEE-Sekretär Ferenc Janka wies darauf hin, dass von allen gesellschaftlich bedeutenden oppositionellen Gruppierungen im ehemaligen Ostblock im Grunde nur die Kirchen den Kommunismus überlebt hätten. Als einzige hätten sie eine - wenn auch reduzierte - solide gesellschaftliche Basis und moralische Autorität bewahren können. Die verantwortungsvollen politischen Führungskräfte hätten dies früher oder später erkennen müssen und deshalb ein Zusammenwirken mit den Kirchen für das Gemeinwohl der Gesellschaft befürwortet.

Janka kritisierte "antichristlich gesinnte Intellektuelle und Journalisten" in den neuen EU-Mitgliedsstaaten. Ihnen gehe es darum, Gelegenheiten zu suchen, um regelmäßig "die moralische Autorität der Kirchen zu untergraben und die Tätigkeit der Kirchen im Bereich der Bildung und der Erziehung zu behindern".

Eines der Dauerthemen für diese Gruppen sei etwa, die Frage des mit dem Regime kollaborierenden Klerus auf der Tagesordnung zu halten. "Sie wollen den Eindruck erwecken, dass diese zumeist erpressten kirchlichen Persönlichkeiten die Hauptschuldigen aller Übel im vergangenen Regime gewesen waren", so Janka. Gleichzeitig könnten viele der echten Täter und Verantwortlichen "bis heute ein ruhiges Leben genießen".

"Wiederholt aufgetischt" werde laut Janke "die Lügenkampagne des KGB gegen Papst Pius XII.". Über Bischöfe, Priester und Laien, die Juden gerettet hätten, herrsche indessen Stillschweigen.

Copyright 2011 Katholische Presseagentur, Wien, Österreich
Alle Rechte vorbehalten.


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