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| ![]() Atheismus nein danke!19. November 2010 in Buchtipp, 5 Lesermeinungen Kardinal Walter Brandmüller über die Vernunft des Glaubens und die Verlorenheit der Gottlosen. Ein Dialogbuch über die Wahrheit Gottes und der Welt. Von Armin Schwibach Rom (kath.net/as) Dass jeder Atheismus gegen die Vernunft ist, beweist nicht allein das Ringen des abendländischen Denkens mit Gott. Angefangen bei den ersten griechischen Philosophen ist ein Prozess der Emanzipation von den Göttern festzustellen, um zu einem göttlichen Prinzip, zu dem Gott oder zu Gott vorzudringen. Die Vernunft tötet die Götter, um in sich den Gott als ihre Sinngestalt zu suchen. Angelangt an den Grenzen ihrer Fähigkeit, vor der Dimension des Unaussprechlichen, wird sie dann dessen gewahr, dass das, was sie in sich als ihre Sinngestalt suchte, vor ihr steht und sie anspricht. Der erste Zuspruch Gottes, den die Vernunft vernimmt und den sie in einem universalen Fragen zum Ausdruck bringt, ereignet sich für sie aus der Natur heraus, deren innere Ordnung sie zu erkennen vermag, während sie sich selbst auf diese innere Ordnung bezogen entdeckt. Insofern sie diesem Zuspruch antworten kann, wird sie auch fähig, das sich im Bereich der natürlichen Welt Zutragende als Geschichte zu verstehen und sich selbst aus der Geschichte als einzelne Vernunft und als Zusammenschluss aller vernünftigen Wesen zu begreifen. Die Geschichte wird der Ort, an dem sich die Vernunft vor einen neuen Zuspruch gestellt findet: dem Zuspruch Gottes in der Geschichte, der geheimnisvollen Selbstoffenbarung Gottes, der aus sich herausschreitet und sich der Welt als deren Schöpfer mitteilt und in der Menschengeschichte offenbart. Wird die Vernunft dieser Selbstmitteilung gewahr, so kann sie sich deren Faszination nicht entziehen: Entweder lässt sie sich vom Wort Gottes und seinen Folgen ergreifen, oder sie erfindet sich Strategien, um der Gewalt des Wortes, der Anziehung des liebenden Zuspruchs zu entfliehen und sich mit dem eigenen Ich und seiner Isolierung zu begnügen. Einen Atheismus im wörtlichen Sinne gibt es also nicht; er ist eine Erfindung eines Denkens und Seins, das unfähig ist, sich im Spiegel zu betrachten. Atheismus ist unvernünftig, wie gerade die Zeit einer in Zerstreuung und verzweifelter Fraglosigkeit verrauchenden Postmoderne zeigt. Unter dieser Voraussetzung hatten es sich der Berliner Publizist, Theatermann und Filmemacher Ingo Langner und der emeritierte Präsident des Päpstlichen Komitees für Geschichtswissenschaften und neu ernannte Kardinal Walter Brandmüller vorgenommen, den Gründen, Strukturen und Erscheinungsweisen der Vernünftigkeit des Glaubens nachzugehen. Sie tun dies in der antiken Form eines Dialoges (Atheismus? Nein danke. Vernünftig glauben, Ein Gespräch über Atheismus mit einem Vorwort von Richard Wagner, fe-Medienverlag 2010). Wie Sokrates geht es Brandmüller nicht darum, eine Autonomie der Weltlichkeit anzugreifen und dabei ein flammendes, vom Erzengel Michael geführtes Schwert zu schwenken, sondern einfühlsam, milde, aber entschlossen mit einer unausweichlichen Logik des Denkens und Lebens die Scheinwirklichkeiten zu demaskieren und Gott und die Welt in deren wahren Sinnhorizont zu orten. Wie der lernende Schüler eines Sokrates begleitet Langner dabei Brandmüller mit frischen Fragen, die den Dialogpartner stimulieren und sich selbst im Dialog bereinigen und verfeinern. Ein bewährte Methode hatten die beiden doch bereits im Jahr 2007 den griffigen und wichtigen Dialogband Der Fall Galilei und andere Irrtümer herausgegeben (Sankt Ulrich Verlag, Augsburg), mit dem eigentlich ein für allemal mit dem Fall Galilei abgeschlossen wurde. Das jetzige Buch stellt sich die immerwährenden Fragen nach Gott, Glaube, Wissenschaft, Religion und bietet ein Kaleidoskop all jener Themen, die in der Neuzeit stets Gegenstand auch aufgeregter Diskussionen gewesen sind. Brandmüller und Langner ziehen den Leser in ihr Gespräch hinein, so dass es jedem möglich wird, ihren Gedankenströmen zur Aufklärung, zu wissenschaftlichen Theorien von der Physik bis zur Biologie und Evolutionstheorie zu folgen und sich mit Denkern wir Nietzsche oder Darwin auseinanderzusetzen, ohne dabei auch Vulgärspekulanten wir Richard Dawkins zu vergessen. Die Heilige Schrift, die Geschichte Jesu Christi, die Grundprinzipien des kirchlichen Seins und der Lehre der Kirche werden in ihrem inneren Wesen vorgestellt, so dass sich die Frage aufdrängt: Wie kann es sein, dass diese Schönheit in Frage gestellt wird? Richard Wagner schreibt im seinem Vorwort unter dem Titel Die Partei der Atheisten: Der Atheist ist im Grunde nichts weiter als der Bankrotteur, der sich zum Insolvenzverwalter erklärt hat und nun die Milchmädchenrechnung umschreibt. Er ist in Sorge, und doch voller Zuversicht, und damit verbraucht er seine ganze Glaubensfähigkeit. Atheismus ist mehr als ein Glaube, und damit auch weniger, es ist eine Ideologie. So betrachtet seien die Atheisten eine Partei, die sich vor allem gegen das Christentum wendet, und zwar ausdrücklich gegen den Katholizismus. Der Atheismus ist ein Phänomen der westlichen Welt. Sein Hauptfeind ist der Vatikan. Es ist sein Feindbild. Als gelte es die von ihm angeblich verteidigte säkulare Gesellschaft gegen den Vatikan zu behaupten (S.14). Vom Kardinal an der Hand geführt entdeckt der Leser, dass der Christ und Katholik vor dieser Partei keine Angst zu gaben braucht. Zusammen mit Langner zeigt Brandmüller, dass der Katholik mit seiner weiten Vernunft in der Lage ist, Gott und Welt als ein Mosaik zu fassen, innerhalb dessen sich die Leugner Gottes selbst in ihrer Unvernunft als blasse, wenn auch oft spitze Steinchen erweisen. Ist Gott ein Wahngebilde? Wie steht es mit dem Anspruch der Aufklärung, Aufklärung zu sein? Wohin führt der Kreuzzug der Neuatheisten? Was sind Gottesbeweise? Wie steht es mit dem Evolutionismus und einem Big Bang als Anfang der Welt? Aber auch der Glaube bedarf der Reinigung durch die Vernunft. Und Brandmüller macht klar: den größten Göttermord hat das Christentum vollbracht, insofern es als die Religion des Logos, als die Religion des fleischgewordenen Gottessohnes alle anderen Götter ihres Trugs zu überführen vermag. So werden die Wunder behandelt, das Thema Mythos und Geschichte wird nicht gescheut. Das Drama und Mysterium Mariens wird Gegenstand der Auseinandersetzung. Der Stachel des Todes und Endstation Himmel führen ein in das Christusgeheimnis. Auch dem Mysterium des dreieinigen Gottes wird nicht ausgewichen, um sich dann mit dem Geheimnis des Bösen, der Hölle, der Wirklichkeit des Satans und seiner Folgen auseinanderzusetzen. Am Ende des Buches fragt der Kardinal: Aber sagen Sie mir jetzt bitte: Glauben Sie wirklich, dass all das die Skeptiker etc., die ja unser Buch auch lesen sollen, wirklich interessiert? Und die Antwort kann nur sein: Es muss sie interessieren, denn es ist unmöglich, Teile der Wirklichkeit einfach zu unterschlagen. Das gilt im Besonderen für die Wirklichkeit des Bösen. Für Kardinal Walter Brandmüller gilt eines: der Mensch stirbt, wenn er nicht in Gott lebt und atmet. Ich meine dies: Welt und Mensch existieren nicht aus sich selbst, sie erklären sich auch nicht aus sich selbst. Sie sind Werk eines ursprungslosen unendlichen Geistes. Dieser ewige Logos ist mit seinem Geschöpf Mensch in Verbindung getreten, um sich ihm mitzuteilen. Das geschah durch seinen Eintritt in die menschliche Geschichte in der Gestalt Jesu von Nazaret. Dass dem so ist, erkennen wir aus der Geschichte des Menschen Jesus von Nazaret, die Ereignisse enthält, welche den Rahmen menschlicher Möglichkeiten sprengen, deren Tatsächlichkeit jedoch historisch verifizierbar ist. Namentlich durch seine Auferstehung vom Tod hat Jesus seine Botschaft als wahr bewiesen. Es kann nicht verwundern, dass der Inhalt dieser Botschaft gleichermaßen menschliche Kategorien und sprachliche Ausdrucksmöglichkeiten übersteigt. Dennoch können wir annähernd erfassen, was Jesus sagt wissend, dass seine Botschaft stets größer ist als unsere Begriffe. Diese Erkenntnis und das Wissen um die Grenzen unserer Vernunft gestatten es der Kirche, die die Botschaft Jesu übermittelt, zu glauben und zwar vernünftig zu glauben (S.222 f.).
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