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Kirchliche Missbrauchsfälle und ein homosexueller Hintergrund

21. Februar 2010 in Aktuelles, 32 Lesermeinungen
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Ohne sich der Unvereinbarkeit von Homosexualität und Weiheamt zu stellen, kann der hauptsächliche Grund für kirchliche Mißbrauchsfälle nicht behoben werden – Ein kath.net-Kommentar von Prof. Dr. Hubert Windisch, Universität Freiburg


Freiburg (kath.net)
1. Mißbrauch von Kindern oder Jugendlichen durch katholische Geistliche ist nicht nur eine Schande, sondern eine schwere Sünde, ja, wie Papst Benedikt XVI. sagt, ein Verbrechen. Ein selten hartes Wort von Jesus steht in Mt 18,6: “Wer einen von diesen Kleinen, die an mich glauben, zum Bösen verführt, für den wäre es besser, wenn er mit einem Mühlstein um den Hals im tiefen Meer versenkt würde.“

2. Wo Sexualität sich löst von der Freiheit und Würde der menschlichen Person, verdinglicht sie und wird zum Selbstzweck, eine Entwicklung, die in unserer Gesellschaft nicht von der Hand zu weisen ist. In den Sog dieser unheilvollen Dynamik geraten vor allem die in ihrer Freiheit noch nicht ausgereiften Kinder und Jugendlichen.


3. Eine Gesellschaft aber, die auf der Basis einer solchen Entwicklung in sexueller Hinsicht produziert oder duldet, was sie im gleichen Atemzug beklagt, ist schizophren. Mißbrauch von Kindern oder Jugendlichen ist auch im Horizont dieser gesellschaftlichen Schizophrenie zu bedenken. Leider hat die Kirche sich in den letzten Jahrzehnten aufgrund falscher Toleranz, nicht zuletzt in den Reihen ihrer Amtsträger, dieser gesellschaftlichen Entwicklung zu wenig entgegengestellt.

4. Gott sei Dank ist die Anzahl kirchlicher Mißbrauchsfälle durch Geistliche im Verhältnis zum allgemeinen Vorkommen gering. Dennoch ist die Quantität der Fälle keine Entschuldigung für die Täter, auch wenn die Taten verjährt sind. Der Schaden für die Opfer und für das Ansehen des Priesteramtes ist immens.

5. Die kirchlichen Mißbrauchsfälle durch Geistliche beziehen sich meistens auf heranwachsende Jungen. Sie haben also fast ausschließlich einen homosexuellen Hintergrund. Ohne sich der Unvereinbarkeit von Homosexualität und Weiheamt zu stellen, kann der hauptsächliche Grund für kirchliche Mißbrauchsfälle nicht behoben werden (vgl. dazu Peter Mettler, Die Berufung zum Amt im Konfliktfeld von Eignung und Neigung, Frankfurt am Main 2008).

6. Der Zölibat ist erwiesenermaßen keine Hauptursache für Mißbrauchsfälle. Der Zölibat ist das freiwillige Versprechen, ehelos zu leben. Der Zölibat setzt also ehefähige Männer voraus, was homosexuelle Männer per definitionem nicht sind. Homosexuelle Männer können Enthaltsamkeit, aber nicht Ehelosigkeit versprechen.

7. In der Priesterausbildung sind uneingeschränkt die römischen Vorschriften einzuhalten. Wenn sich Diözesan- und Ordenspriester in ihrem Leben an die kirchliche Sexuallehre halten, haben Kinder und Jugendliche für ihre Sexualität nichts zu befürchten.

Diskussion im Forum

Foto: (c) Universität Freiburg


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Lesermeinungen

 Ghostbuster 16. Juni 2010 
 

Verheiratete weihen?

Verheiratete zu weihen, hat einen Haken. 1. gibt es nicht wenige Homosexuelle, die sich auch verheiratet haben. 2. ist die Homosexualität nicht nur ein Problem der Kirche, sondern eine Erzeugnis des Zerfalls der Ehe&Familie unserer Generation.
Der Artikel auf den ich unten verweise, bekräftigt das. Zudem können verheiratete ja bereits Diakone sein. Priester aber, die den Zölibat leben, sind immens leistungsfähiger. Vergleich Stier / Ochse. :D

www.kath.net/detail.php?id=12188


1
 
 virtusetpietas 25. April 2010 
 

John Jay Report

Der \"John Jay Report\" über den sexuellen Missbrauch in der katholischen Kirche in den USA kam zu dem Ergebnis, dass 75% der Geistlichen, die Kinder schändeten, homosexuell waren. Siehe FAS 25. April 2010


1
 
 Yohanan 9. März 2010 

Zustimmung zu @JonArason

Ich stimme der simplen Lösung von Jon zu.

Die Duldung von homosexuellen Priestern würde die Sakramente zu einem reinen Fetisch herabstufen und die lateinische Tradition als rechtmäßige Religion auslöschen, und das mit vollem Recht!


0
 
 Fg68at 5. März 2010 

\"graue Sexualität\"

Also die Homosexuellen auszusieben wird wahrscheinlich in der Mehrheit der Fälle eher schlecht als recht funktionieren. Besonders auch, weil die meisten es bei der Priesterwahl selbst nicht wissen, es verdrängen. Unter anderem, weil sie ja dann automatisch alles mögliche sind. alexius zeigt ja sehr liebevoll, was sie nicht alles sind, wie widernatürlich allein schon ihre Gefühle sind.

Wenn ich die Kurzhinweise zu dem Buch richtig deute, dann hatte der in \"Zerrbilder\" beschriebene auch erst spät sein Coming out.

Von offen Homosexuellen, soferne man sie lässt und soferne sie es wissen, geht eine unglaich gerigere Gefahr aus, als von jenen mit einer \"grauen Sexualität\" und den heimlich agierenden. Ausser klarerweise, dass dadurch die die Sichtweise auf Homosexuelle sich ändern könnte, und das wird als der Übergau angesehen. Also werden sie weiter dazu angehalten zu Verdrängen und sich zu verstecken. Nur Cruising spielt sich auch unter dem Fenster des Papstes am Petersplatz ab.


0
 
 Pachomius 27. Februar 2010 
 

Diskrepanz

Die Meinung von Prof. Dr. H. Windisch, dass \'kirchliche Missbrauchsfälle durch Geistliche fast ausschliesslich einen homosexuellen Hintergrund haben\' wird offensichtlich vom Heiligen Vater nicht geteilt. Dieser hat sich anlässlich seines Amerika-Besuches zum Thema \'Missbrauch\' wörtlich wie folgt geäussert:

\"Ich will in diesem Moment nicht über Homosexualität sprechen, aber über Pädophilie, was eine andere Sache ist. Wir werden Pädophile auf jeden Fall vom Heiligen Dienst ausschließen. Es ist wichtiger, gute Priester zu haben als viele Priester. Wir werden alles tun, um diese Wunde zu heilen.\"

Der Heilige Vater hat also im Gegensatz zu Prof. Windisch weise auf die billige Gelegenheit verzichtet - trotz seiner bekannt negativen Einstellung zur Homosexualität - in der Art eines Brunnenvergifters Schuldige auszumachen und zu benennen.


0
 
 JonArason 22. Februar 2010 
 

simple Lösung

Wie verringert man die Homo-Quote im Klerus?

Indem man nachgewiesenermaßen heterosexuelle, also verheiratete Männer weiht.

Es könnte so einfach sein.


8
 
 Leonard Euler 22. Februar 2010 
 

@alexius

\"Und: in der Tat ist die heute kontraproduktiv agierende Antidiskriminierungsideologie gefährlich, was die Homosexualisierung des Klerus betrifft. Denn - ich habe es schon oft gesagt - dann könnte kein Bischof mehr disziplinär eingreifen, wenn dann betroffene Kleriker sich auf ihre homosexuelle Privatsphäre und auf Sonderrechte der Anti-Diskriminierung berufen oder gar in Berufung auf naturrechtlich nicht existente \"Menschenrechte\" den Europäischen Menschenrechtsgerichtshof anrufen.\"

Die Herrscher sind von Gott legitimiert. Gesetze die gegen das Naturrecht verstoßen sind nichtig und ungültig. Es besteht keine Pflicht sich an sie zu halten. Die Bischöfe müssen dann eben gegen die Unrechtsgesetze verstoßen.


3
 
 alexius 22. Februar 2010 

Völliger Unsinn: Lager sind von gestern

Alle homosexuell und anders-pervers tendierenden Kandidaten müssen abgewiesen werden, unabhängig von einer sinnlosen \"kirchenpolitischen\" Zugehörigkeit. Das Einwandern solcher Leute schadet besonders dem Anliegen der älteren lateinischen LIturgie und allen \"konservativen\" Gruppen. Hier ist die Gefahr der besonders hinterlistigen Doppelmoral besonders hoch, leider, daher heißt es jetzt: lernen aus allen kirchlichen Sexskandalen, die schon offenliegen:

www.kath.net/detail.php?id=8503


9
 
 camino ignis 22. Februar 2010 

@Marcus

Dann immer schön aufpassen, dass plötzlich nicht alle papsttreuen Kandidaten zu homosexuell Veranlagten abgestempelt werden. Das könnte nämlich bei so manchem Zweck der Übung sein!


3
 
 Marcus 22. Februar 2010 
 

Guter Kommentar! Danke!

Danke auch an
@Alexius
für die weiterführenden Informationen!

Leider stimmt es, daß in der Priesterausbildung viel zu wenig ausgesiebt wird (nämlich nicht die papsttreuen Kandidaten, sondern die homosexuell veranlagten).


1
 
 Heiliger St. Johannes der Täufel 22. Februar 2010 

Ecce Homo!

Mit Entsetzen muss ich im Beitrag von Professor Windisch lesen, dass es jetzt sogar schon eine kirchliche Sexuallehre (!) geben soll. Es ist schon schlimm genug, dass unsere Kinder heute im desolaten staatlichen Bildungssystem einem relativistischen, amoralischen und von Gott nicht gewollten Sexualunterricht schutzlos ausgeliefert sind, nein jetzt muss auch noch die Kirche Sexuallehre anbieten! Das geht zu weit! Wo haben wir, wo haben unsere Kinder denn überhaupt noch einen Schonraum von der alles penetrierenden Versexualisierung?


2
 
 Ummon 22. Februar 2010 
 

ohje

Die Schwulen sinds gewesen, die böse Gesellschaft, die Presse die alles aufbauscht .... fleissiges Fingerzeigen, aber glaubwürdige Aufarbeitung ist das wohl kaum.
Und zumindest in meinem durchaus religiösen Bekanntenkreis nimmt die Enttäuschung zu. Dieses unwürdige Spektakel schadet mehr als der Missbrauchsskandal selbst, es tut mir mittlerweile fast um die Leute leid die es mit ihrem Glauben ernst und gut meinen.


2
 
 m sr a 21. Februar 2010 

\"Kirchliche\" Missbrauchsfälle ist falsch,

wenn Missbrauch vorliegt, handeln Personen und der Antrieb muss nicht immer sexueller Natur sein, es könnten ebenso z.B. Rache, Angeberei oder Gefühle der Minderwertigkeit im Spiel sein.


2
 
 Präzisierung 21. Februar 2010 

Vorsicht!

Was den (prinzipiell möglichen!) Missbrauch alleinstehender erwachsener Frauen angeht, ist Vorsicht angebracht. Der in großen Teilen abwegige und jedenfalls durchgehend erschreckend oberflächliche Beitrag von Wunibald Müller (zwar nicht OSB, aber dennoch \"Ohne Sonderliche Bedeutung\") in den neusten \"Stimmen der Zeit\" illustriert gleich zu Beginn, wie der gegenwärtig grassierende neue Rigorismus und Puritanismus wesentlich unmenschlicher ist als derjenige von gestern oder vorgestern.

www.stimmen-der-zeit.de/zeitschrift/archiv/zeitschrift/archiv/beitrag_details?k_beitrag=2298906


1
 
 Elisabeth53 21. Februar 2010 
 

und MIßbrauch von meistens alleinstehenden Frauen

durch die katholische Priester, die sich an Zölibat nicht halten, scheint für Herrn Prof. Dr. Hubert Windisch kein Thema zu sein, obwohl es anscheinend viel öfter als sexueller Mißbrauch von Kindern in der Kirche vorkommt. In beiden Fällen handelt es sich ohne Zweifel um Mißbrauch des Amtes.
Das Problem liegt meiner Meinung nach nicht in der sexueller Orientierung, sondern eher in fehlender Bereitschaft von vielen Priestern in der Keuschheit zu leben und sich an die Zölibatgelübde zu halten. Die Teilung von Priestern in die Homosexuelle und Heterosexuelle ist meiner Meinung falsch. Richtiger ist es in meinen Augen zwischen den in der sexuellen Keuschheit lebenden und sexuell triebhaften Amtsträgern in der Kirche zu unterscheiden. Die zweite Gruppe gebraucht auf jeden Fall einer Therapie


3
 
 camino ignis 21. Februar 2010 

Werter Alexius,

ich stimme mit Ihnen ohne Diskussion darin überein, dass es wünschenswert ist, gesund veranlagte Kandidaten, Priester und Ordensleute in der Kirche zu haben, ich stehe mit ihnen Schulter an Schulter, wenn es darum geht, den Kampf gegen etwaige homosexuelle Unterwanderung, gegen schwule Netzwerke in in Klerus, Priesterseminaren und Ordenshäusern auszuräuchern. Dagegen muss nach dem Vorbild Jesu, der die feisten Mietlinge im Heiligtum ohne Wenn und Aber aus dem Tempel trieb, ganz entschlossen und frei von falscher Rücksichtnahme vorgegangen werden.
Dennoch möchte ich davor warnen, sich von der Gesellschaft eine Homosexuellendebatte in der Priesterausbildung aufdrängen zu lassen und im Zuge dessen eine so schwierige, weil im Spekulativen verbleibende und zu allerlei Mutmaßungen und Denunziationen Anlaß gebende Materie wie die sexuelle Veranlagung eines Kandidaten zum ersten und wichtigsten Kriterium der Weihezulassung zu machen. Damit übernimmt die Kirche nämlich ein materialistisches, biologistisches Menschenbild, wonach der Mensch nur als Summe seiner Triebe zu betrachten sei. Der Mensch ist jedoch nach chrisitlicher Überzeugung mehr: er ist ein Leib-Geist-Seele-Wesen, und die Berufung ist und bleibt ein göttlicher Gnadenakt, der die Natur übersteigt und den Menschen befähigt, seine Natur zu beherrschen. Solange der Mensch sich der göttlichen Gnade öffnet, erhält er die spirituelle Kraft für das zölibatäre Leben. Verschließt er sich der Gnade, ist die Gefahr des Scheiterns groß. Dies gilt für hetero- wie homosexuell Veranlagte gleichermaßen. Denkt man ihren theologischen Ansatz von der Entspechung der Schöpfungsordnung weiter, hieße das ja, der Verstoß gegen den Zölibat durch einen Heterosexuellen sei weniger gravierend, da naturgemäß, als der Verstoß gegen den Zölibat durch einen homosexuellen Akt. Das halte ich für nicht legitim. Gerade weil der Zölibat quasi eine Herausnahme aus dem Schöpfungsauftrag beinhaltet, kann hier -anders als beim Sexualakt selbst- die Schöpfungs- und Naturgemäßheit keine so wesentliche Rolle spielen. Ich teile übrigens auch nicht die protestantische Ansicht von der grundsätzlichen Verderbtheit der menschlichen Natur, die mir manchmal aus ihren Ausführungen zu sprechen scheint. Anstatt in den Seminaren ein Klima des Misstrauens durch permanente Beobachtung und Hinterfragung zu schaffen, wäre es besser, zu echtem männlichen Vertrauen und zu Ehrlichkeit zu erziehen , so dass ein Kandidat, der tatsächlich eine solche widernatürliche Veranlagung bei sich bemerkt lieber in aller Offenheit zu seinen Oberen davon spricht und man gemeinsam nach Lösungen sucht, als dass er darüber schweigt aus Angst, sonst vom Seminar gewiesen zu werden.


1
 
 JonArason 21. Februar 2010 
 

@Istdasecht

Bei einem Ehenichtigkeitsverfahren müsste schon nachgewiesen werden, dass der Partner homosexuell ist bzw. auch so gehandelt hat, und dass deshalb eine Eheführungsunfähigkeit vorlag.
Was die Weihen angeht: selbstverständlich sind sie gültig. Die sexuelle Präferenz ist für den gültigen Weiheempfang unerheblich.


1
 
 LadySue 21. Februar 2010 

Kein Verstoss gegen dsa Grundgesetz!

@Cantate
selbst wenn Art.3 des Grundgesetzes um den Begriff der \"sexuellen Identität\" erweitert würde, würde die kath. Kirche nicht gegen das Grundgesetz verstossen.

Einen Artikel weiter, nämlich im Art 4. (1) lesen wir: \" Die Freiheit des Glaubens, des Gewissens und die Freiheit des religiösen und weltanschaulichen Bekenntnisses sind unverletzlich. ...\" Dadurch, und durch die Trennung von Kirche und Staat ist es den Religionsgemeinschaften erlaubt, sich eigenes Kirchenrecht, in der katholischen Kirche kanonisches Recht genannt, zu geben.

Damit ist es der kath. Kirche erlaubt, nur Männer zur Priesterweihe zuzulassen, bwz. diese Zulassung zum Priesteramt auch weiter einzuschränken. (Ehelosigkeit, Homosexualität)


0
 
 Präzisierung 21. Februar 2010 

Christus als \"wahre Therapie\"

\"Die Frage ist tatsächlich: Lässt sich der Geist aus der Flasche überhaupt wieder einfangen. Was macht der Mensch, wenn er an die Grenzen seiner Entgleisungen gelangt?\"

Genau: Ich glaube, in gewissem Sinne nicht. Wir müssen heute wieder mehr betonen, dass Christus wirklich verletzte Seelen heilt. \"Connaître ses blessures\" heißt ein wunderbares Buch von Pascal Ide, Priester der Gemeinschaft Emmanuel (z. Zt. an der Römischen Kurie tätig). Die Verwundungen aus der eigenen Lebensgeschichte erkennen und vom Herrn heilen lassen...

In dieselbe Richtung geht, wenn ich recht sehe, auch Christopher West mit seiner Adaptation der \"Teologia del corpo\".

In den Worten von Janet Smith:

I want to add my voice to those who are enthusiastic about the West/Theology of the Body phenomenon. I think it is important to keep in mind, as Akin does, who West’s audience is. It is largely the sexually wounded and confused who have been shaped by our promiscuous and licentious culture. People need to think long and hard about the appropriate pedagogy for that group. Yet, as West himself knows, his approach is not for everyone. An analogy that pushes the envelope may be “offensive” to one person and may be just the hook that draws another person in. West has adopted a style that appeals to a large segment of that population — and even to some who are “pure and innocent.”

Herr, erbarme dich!

catholicexchange.com/2009/05/28/118937/


2
 
 Istdasecht 21. Februar 2010 
 

Fragen über Fragen

Wenn es stimmt, dass Ehen, von Homosexuellen geschlossen, (wie wird Homosexualität juristisch belastbar festgestellt? Von welchem Gutachter?) anulliert werden, sind dann Priesterweihen von Homosexuellen gültig? Kann eine sogenannte abnorme Natur die Gnade der Weihe empfangen?


1
 
 karlos 21. Februar 2010 
 

Perspektivenwechsel

Im Grunde hat die Diskussion über die \"Einordnung\" von \"Heteros\" und \"Homos\" in ihrem Verhältnis perspektivischen, d.h. standortabhängigen Charakter. Denn die Kirche beurteilt ihre Einstellung gegenüber der Homosexualität und Heterosexualität aus ihrer schöpfungstheologischen Sicht, die vor allem aus alttestamentlich-jüdischen, neutestamentlich-christlichen und darauf basierenden, neoplatonischen Elementen zusammengefügt ist. Ich selbst gehöre zweifellos dieser Tradition an und betrachte sie auch als die vernünftigste und der Natur am nächsten. Wir wissen aber genau, dass viele Phänomene in der Natur sozusagen aus dem \"Rahmen\" schlagen. Heute gibt es in der Wissenschaft vom Menschen eine große Übereinstimmung, dass der Mensch grundsätzlich alle Anlagen hat, diese jedoch durch das Umfeld entsprechend herausgebildet werden. Jeder \"männliche\" Mensch hat auch das Potential zur Homosexualität in seinen Genen. Viele junge Menschen machen auch eine Entwicklung durch, in der sie im Jugendalter Gleichgeschlechtliche nicht unattraktiv finden. Allerdings streifen sie diese Phase irgendwann ab und erkennen, dass dies nicht zu ihnen gehört. Diese Entwicklung nennt man \"Identitätsbildungsprozess\".
Soll nun ein Mann, der in seiner fühen Jugendzeit homoerotische Interessen hatte, diese aber später ablegte, sich nun im Priesterseminar befindet, von der Weihe abgehalten werden?
Die katholische Schöpfungslehre wird aber auch nicht von allen Menschen geteilt. Dabei ist die Schöpfungstheologie, wie sie heute mehrheitlich vertreten wird (kein Gegensatz von Evolution und Creatio dei) eben auch neu. Sie hat sich von einer wörtlichen Annahme der Genesisdarstellungen weitestgehend verabschiedet und neigt sogar willentlich der modernen Naturwissenschaft zu.
Der große Irrtum vieler, die der sexuellen Revolution und der uneingeschrenkten sexuellen Freiheit anhängen besteht natürlich darin, dass die Natur die Sexualität nur als Mittel der Fortpflanzung \"kennt\". Die Tierwelt geht mit der Sexualität nicht bewußt um, sondern folgt ihren Gesetzen fraglos. Tiere nehmen zu ihrem Sexualverhalten keine Stellung. Der Mensch ist das einzige Lebewesen unseres Planeten, der nachdenken kann.
Diese Nachdenken bringt eine ungeheure Freiheit mit sich, die die Natur nicht kennt. Wie geht die Kirche mit dieser Freiheit um? Bejahen, teilweise Bejahung?
Wichtig ist auch die Erkenntnis, dass uns die Natur grundsätzlich vorgegeben ist. Ja, wir sind Teil dieser Natur. Aber wir haben auch einen Gestaltungs -und Verantwortungsauftrag laut Genesis.

Wir haben, wie Prof. Winisch zu recht andeutet, ein Problem in der Gesellschaft. Einerseits wünschen wir die Freiheit für jeden. Im Raum diesere Freiheit liegt jedoch die Gefahr des Mißbrauchs und der Produktion flascher Entwicklungen. Die Entgrenzung sexueller Praktiken, die Reduktion des Verhaltens auf die reine Emotionalität und Genitalität(nicht Sexualität) kann immer schwerer eingeordnet werden.
Die Frage ist tatsächlich: Lässt sich der Geist aus der Flasche überhaupt wieder einfangen. Was macht der Mensch, wenn er an die Grenzen seiner Entgleisungen gelangt? Die Büchse der Pandora ist ein Synonym für unsere Situation. Wir prangern an, was wir selbst produzieren. Doch wir verändern unser Verhalten nicht.

Ist das die Erkenntnis aus dem Sündenfall? Gerät die Zivilgesellschaft der reichen Nationen in das berühmte und gefürchtete Dilemma?


1
 
 JonArason 21. Februar 2010 
 

Was liegt näher,

als dass ein durchaus gläubiger, aber latent homosexuell fühlender junger Mann den Weg ins Konvikt/Priesterseminar wählt? Ihm ist klar, dass er sowieso kein Interesse an Frauen haben wird, eine Ehe also für ihn eh nicht in Frage kommt. Er will sich auch nicht \"outen\". Da er gut katholisch ist, sich in der Kirche beheimatet fühlt, ist der Priesterberuf aus seiner Sicht eine optimale Wahl - ein erfüllender Beruf, viele Vorteile, kein Rechtfertigungsdruck, warum man \"immer noch Single\" ist. Dies heißt nicht, dass er schon zu diesem Zeitpunkt homosexuell aktiv ist. Dies kommt evtl. erst später hinzu, auch durch Kontakt mit anderen Homos. Dieser Mechanismus erklärt aber den überdurchschnittlich hohen Anteil Homosexueller in P.-Ausbildungsstätten.


2
 
 Präzisierung 21. Februar 2010 

Tendenzen

\"Kirchengerichte haben schon sehr viele solcher Scheinehen für nicht erklärt, weil eben Homosexualität bereits ohne Aktivierung des Triebes eheunfähig macht und insofern als psychische Persönlichkeitsproblematik behandelt wird\" - nun, da ist genauer hinzuschauen, vgl. den Link.

Nicht ohne Grund spricht die einschlägige Instruktion nur von \"tief verwurzelten Neigungen\".

www.cormacburke.or.ke/node/469


0
 
 alexius 21. Februar 2010 

Fatal, innerhalb des Klerus \"hetero\" und \"homo\" auf eine gleichwertige Ebene zu stellen

@camino ignis: es ist fatal, innerhalb der zum Zölibat verpflichtenden Kleriker so zu tun, als ob es einerlei wäre, ob jemand naturgemäß oder widernatürlich tendierend ist. Genau diese falsche Toleranz ist es, die eine vollständige Aufarbeitung des gesamten Problems behindert. Und genau deshalb kann unter anderem die römische Instruktion zur Verhinderung neugeweihter Homosexueller, denn es war sogar einzelnen Bischöfen und Ausbildungsverantwortlichen nicht mehr klar, welches sehr hohe Risiko mit der Weihe homosexuell ausgerichteter Kandidaten eingegangen wurde und wird. Man meinte im großen Irrtum, abgesehen von Pädophilie usw. könnten ruhig \"Homos\" mit \"Heteros\" ungesehen geweiht werden. Und schon da lag und liegt ein ganz schwerer Denkfehler: \"Hetero\" ist zu wenig gesagt, denn es ist das, was von der Schöpfungsordnung und von menschenbezogenen Naturgesetz vorgesehen ist, es bedarf also dieser begrifflichen Gleichschaltung mit \"Homo\" überhaupt nicht.

Eine nachträgliche Heirat beweist gar nichts. Wir haben auch heute einige Scheinehen, mit Hilfe derer sich sexuell widernatürliche Tendierende nach außen hin schützen, ähnlich wie eben durch Einwanderung in einen zölibatären Klerus. Kirchengerichte haben schon sehr viele solcher Scheinehen für nicht erklärt, weil eben Homosexualität bereits ohne Aktivierung des Triebes eheunfähig macht und insofern als psychische Persönlichkeitsproblematik behandelt wird, auch wenn das ein paar kirchliche Wissenschaftler in einem bestimmten modernen europäischen Toleranzwahn gerne verdrängen.

Gefährlich ist die innerkirchlich angeblich-keusche Gleichschaltung von \"hetero\" und \"homo\" auch deshalb, weil die homosexuellen Cliquen genau wissen, wie sie sich weiter durchschummeln: völlig kinderlos und ohne Chance auf eigene Kinder, legen sie Partner durchschnittlich wohl häufiger ab und im Falle des Falles behaupten sie dann, es wäre nie etwas gewesen, es waren doch nur keusche Männerfreundschaften. Schlimm daran ist, daß offenbar homosexuell tendierende Kleriker beim Auffliegen eher im Klerus verbleiben als gesund-natürlich tickende Mitbrüder. Auch hier liegt ein Schlüssel einer zu vermeidenden Homosexualisierung des Klerus.

Daß dann jene homosexuellen Kleriker, die Macht und Karrierismus suchen, die gefährlichsten überhaupt sind, habe ich bereits an anderer Stelle analysiert. Wenn also welche bei den Weihen durchgerutscht sind, wird man sich genau ansehen müssen, um welche Charakterzüge es sich handelt. Für mich steht allerdings fest: für irgendeine Art der Jugendarbeit sind durchgekommene Schwule absolut nicht geeignet, es besteht hier aktive Verführungsgefahr, und das ist das Schlimmste, wenn man von Seminaren, Orden und anderen katholischen Institutionen sagen wird müssen, daß aus ihnen überdurchschnittliche viel homosexuelle Tendierende hervorgegangen seien ...

Die römische Instruktion zur Verhinderung homosexueller Neugeweihter hatte auch diese Problematik im Hinterkopf, und es war klar, daß dadurch die restriktive Sicht des Kirchenrechtes nochmals klar verdeutlicht wurde. Besser weniger gesund-tendierende Priester als einen höheren Prozentsatz unterschiedlicher sexueller Abweichungen ausgerechnet im katholischen Klerus. Angesichts der notwendigen Schließung des St. Pöltner Priesterseminars durch Bischof Krenn sagte Bischof Klaus Küng in der Pressekonferenz am 12. August 2004:

\"Wir brauchen Priesterpersönlichkeiten, die belastbar und gesund sind. Gerade in der Situation der heutigen Gesellschaft sind die Anforderungen, denen sich der Priester in der Aufgabe der Verkündigung und der Seelsorge stellen muß, sehr hoch. Je bedrängender der Priestermangel wird, desto ausgeglichener, aufrichtiger und tugendhafter müssen jene sein, die Priester werden.\"

Hier noch ein kleiner Auszug aus dem neuesten Buch zum homosexuellen Hintergrund der meisten innerkirchlichen Mißbräuche, dem Buch \"Zerrbilder\" von Markus Zedlitz, der da u. a. über seinen klerikalen Mißbraucher schreibt (Namen geändert):

\"Jetzt war es kein Geheimnis mehr! Herr F. Brüning war schwul! Die Hinweise, die vorher in diese Richtung zu deuten schienen, hatten sich jetzt bestätigt (...) Ich erinnere mich, daß Herr F. Brüning Mutmaßungen darüber anstellte, mein Bruder wie auch ein anderer Junge aus unserer Meßdienergruppe könnten ebenfalls homosexuelle, selbstverständlich noch latente, unbewußte homosexuelle Neigungen haben. Vielleicht würde es mit den Mädchen deswegen nicht so klappen, weil diese Jungen einfach latent homosexuell sind ... Herr F. Brünging war darum bemüht, den Geburtshelfer für andere zu spielen, die Geburtshilfe für etwas zu leisten, das nicht da war, aber von Herrn F. Brüning gesehen wurde.\"

Hier ist der Wahnsinn: durch einen katholischen Geistlichen erfolgt die Homosexualisierung von Ministranten. Und genau so erfolgte es mehrfach, das sind leider keine Einzelfälle der jüngsten Vergangenheit: Wir sollten aufwachen:

7ax.de/0ps0


10
 
 Ringo Star 21. Februar 2010 
 

Homosexueller Hintergrund?

Einer der Hauptbeschuldigten im jüngsten Missbrauchsskandal der kath. Kirche, Wolfgang S., ist verheiratet und hat eine zwölfjährige Tochter. Dem anderen Hauptbeschuldigten, Peter R., wird vorgeworfen, ein 14jähriges Mädchen \"begrapscht\" zu haben. Die Fälle beweisen wieder einmal, dass Homosexualität und Pädophilie klar zu unterscheiden sind. Das hat Herr Windisch leider immer noch nicht verstanden.


3
 
 camino ignis 21. Februar 2010 

Bitte nicht falsch verstehen!

Ich frage mich, ob man die Missbrauchsfälle wirklich auf diesen Hintergrund (siehe Artikelüberschrift) reduzieren kann. Leser Antony hat in verschiedenen Zuschriften zum Thema m.E. sehr treffend darauf verwiesen, das aus psychologischer Sicht Missbrauch an Minderjährigen oftmals eher mit einer krankhaften Form der Machtausübung zu tun hat, als mit sexuellen Interessen. Dies deckt sich auch mit der Aussage des von den Vorwürfen betroffenen-übrigens nicht homosexuellen!- Ex-Paters Wolfgang S., der in einer E-mail den Missbrauch zugab, zugleich aber glaubhaft betonte, für ihn habe sexuelle Erregung nie eine Rolle gespielt. Das sehr oft Jungen die Opfer sind, könnte auch an dem größeren Reiz der Machtausübung liegen: die zum Widerspruch und zu größerer Unabhängigkeit neigenden Knaben sind für den Machtmissbrauch viel interessanter, als die ohnehin eher willfährigen und weichen Mädchen. Die Crux in der Debatte ist ja, dass immer neue Zahlen in den Raum geworfen werden, aber niemand weiß, um was für Formen von Missbrauch es sich eigentlich handelt. Für schweren sexuellen Missbrauch, also tatsächlicher Vergewaltigung und Verführung zur Unzucht von minderjährigen Knaben, könnte hingegen tatsächlich die homosexuelle Veranlagung des Täters ausschlaggebend sein, wobei diese Tätergruppe wiederum eher nicht zur Gewaltanwendung, eher zur Verführung neigt. Grundsätzlich möchte ich auch anmerken, dass mir der Unterschied zwischen Ehelosigkeit und (nur) Enthaltsamkeit nicht einleuchtet. Auch das Versprechen der Ehelosigkeit wurzelt und gipfelt in der geschlechtlichen Enthaltsamkeit. Daher stellt sich für mich die Frage, wo der Unterschied zwischen einem enthaltsam lebenden hetero- und einem enthaltsam lebenden homosexuell Veranlagten bestehen soll, da das Zölibat beide bindet, enthaltsam und keusch in Wort, Tat und Gedanken zu leben. Jeder Zölibatsbruch hingegen muss in der Kirche streng geahndet und kann keinesfalls hingenommen oder geduldet werden, weder der hetero- noch der homosexuelle! Mir kommt es nicht darauf an, der Homosexualität das Wort zu reden, halte es aber letztlich für nicht praktikabel, Homosexuelle von vornherein von der Weihe auszuschließen, außerdem sehe ich die Gefahr, durch restriktive Zugangsbeschränkungen am Ende den Priestermangel nur zu verstärken und willige und gläubige, von Gott berufene Kandidaten leichtfertig abzuweisen. Die Kirche sollte ihr Augenmerk eher wieder darauf richten, ihren Zölibatären den nötigen Raum der spirituellen Kraft und Erneuerung (Stichwort: Aszetik!) zu geben, der das enthaltsame Leben trotz aller Sexualisierung in der Mitwelt gelingen lässt. Darin bestehen meiner unmaßgeblichen Ansicht nach die Hauptversäumnisse in der Priesterausbildung seit den 60er Jahren.

www.presseportal.de/pm/9377/1559964/die_zeit


2
 
 alexius 21. Februar 2010 

Dazu bedarf es großer Erfahrung und Menschenkenntnis

des Ausbildungsverantwortlichen im Seminar oder im Orden sowie der ganzen aufmerksamen (Ausbildungs)gemeinschaft. Es ist schlimm, wenn dann derart Verantwortliche erst im nachhinein erfahren, was bestimmte Neugeweihte in der Seminar- oder Noviziatszeit aufgeführt hätten. Ich kann dazu nur Grundhinweise geben:

http://www.kath.net/detail.php?id=8779

http://www.kath.net/detail.php?id=12117

www.kath.net/detail.php?id=12167


4
 
 JonArason 21. Februar 2010 
 

Noch ist mir immer nicht klar,

wie das denn eigentlich funktionieren soll: Homos von der Weihe fernhalten.

Wem man keine homosexuellen Handlungen direkt nachweisen kann, wird man nicht durch bloße Einschätzungen von außen jemandem Homosexualität attestieren können.

@Präzisierung:
\"apostolische Herkunft des Zölibates\" ist eine Hypothese der genannten Autoren, bei kritischer Betrachtung sehr lückenhaft und an den Haaren herbeigezogen, vgl. die 1 Tim-Interpretation Heids. Richtig allerdings ist daran, dass es in der frühen Kirche vorrangig auf Enthaltsamkeit ankam, auch bei bestehender Ehe.


1
 
 alexius 21. Februar 2010 

Völlig richtig, dies wird von Praxis und Theorie bestätigt

Danke für diesen kurzen und wichtigen Kommentar von Prof. Windisch. Der Fall St. Pölten (2003 - 2004) war diesbezüglich exemplarisch und hat damit nicht nur indirekt mit der gesamten Debatte zu tun, denn es gibt meiner Meinung nach auch sexuellen Mißbrauch anvertrauter (junger) Erwachsener. Der Übergang hin zu Unter-18-Jährigen usw. ist dann bei naturwidrig tendierenden Priestern offenbar im allgemeinen nur noch fließend.

Absurd ist es jedoch, dem II. Vatikanum oder der nachfolgenden Zeit die direkte Schuld der Homosexualisierung eines Teiles der Seminaristen und Kleriker anzulasten, denn für mich steht nach allen aufliegenden Daten fest, daß die ganze Misere schon wesentlich älter ist als das letzte XXI. Ökumenische Konzil. Ja mehr noch, besonders in hochkonservativen Kreisen hat es manchmal den Anschein, daß sich eben solche homosexuell und ephebophile Männer in totalem Widerspruch zur verpflichtenden Sittenlehre der Kirche vertuschend verstecken und so den totalen Schein spielen. Es gab sogar in solchen Gruppen schon als Erkennungszeichen ausgerechnet das möglichst klerikal erscheinende Gewand, widerlich so etwas, aber auch ein Aufruf zur Wachsamkeit für alle, nämlich nicht naiv auf solche homosexualisierenden Kleriker hereinzufallen oder ihnen Jugendliche anzuvertrauen. Deshalb war die römische Instruktion zur Verhinderung neuer homosexueller Kleriker, die das geltende Kirchenrecht verdeutlich hat, ein Segen.

Und: in der Tat ist die heute kontraproduktiv agierende Antidiskriminierungsideologie gefährlich, was die Homosexualisierung des Klerus betrifft. Denn - ich habe es schon oft gesagt - dann könnte kein Bischof mehr disziplinär eingreifen, wenn dann betroffene Kleriker sich auf ihre homosexuelle Privatsphäre und auf Sonderrechte der Anti-Diskriminierung berufen oder gar in Berufung auf naturrechtlich nicht existente \"Menschenrechte\" den Europäischen Menschenrechtsgerichtshof anrufen. Wir haben noch einen weiten Weg der Bereinigung perverser Tendenzen im katholischen Klerus und bei den Auszubildenden vor uns, und dieser wird auch durch die jetzt wieder und umfassender aufliegende Mißbrauchsthematik angezeigt.

In diesem soeben erschienen spannenden Buch \"Zerrbilder\" mit einer wahren Geschichte von Markus Zedlitz, bei welchem ein Opfer sexuellen Mißbrauchs über die Kirche selbst vor kurzem vorbildhaft zum Schadensersatz kam, bestätigt sich leider einmal mehr dieser von Prof. Windisch benannte homosexuelle Hintergrund:

7ax.de/0ps0


7
 
  21. Februar 2010 
 

offene Fenster zur Welt

Man hat nach dem Vaticanum II die Fenster zur Welt weit aufreißen wollen. Hereingekommen ist der Pesthauch von Tod, Skandal, Sünde und Verderben, der sich in jeder Ecke festgesetzt hat. Es braucht viel Weihrauch, Gebet, Sühne und wahres Messopfer, um diesen Gestank wieder aus der Kirche zu bekommen.


3
 
 Cantate 21. Februar 2010 

Klare Worte

Danke,
Herr Prof. Dr. Windisch, für Ihren Kommentar, der knapp und klar nochmals auf die Unvereinbarkeit von Homosexualität und Weiheamt eingeht und deutlich macht, dass falsche Toleranz schreckliche Folgen haben kann.
Mit großer Sorge nehme ich deshalb auch den Antrag der Oppositionsparteien im Deutschen Bundestag wahr, nach dem Artikel 3 des Grundgesetzes um das Merkmal „sexuelle Identität“ ergänzt werden soll: „Niemand darf wegen ... seiner sexuellen Identität ... benachteiligt ... werden.“
Sollte diese Änderung tatsächlich vorgenommen werden, so wäre die Nichtzulassung eines Homosexuellen zum Weiheamt ein Verstoß gegen das Grundgesetz !
Bleibt nur zu hoffen, dass Ausführungen wie die von Herrn Prof. Dr. Windisch in Kirche und Politik Gehör finden !


5
 
 Präzisierung 21. Februar 2010 

Vorzüglicher Kommentar.

Eine Kleinigkeit nur: \"Der Zölibat ist das freiwillige Versprechen, ehelos zu leben. Der Zölibat setzt also ehefähige Männer voraus, was homosexuelle Männer per definitionem nicht sind.\" Sehr richtig, allerdings sollte man vor dem Hintergrund der neueren Forschung zur apostolischen Herkunft des Zölibates (Cochini, Stickler, Heid usw.) präziser formulieren: ist das Versprechen, auf den Gebrauch der Ehe zu verzichten. Deshalb konnten in der alten Kirche eben auch verheiratete Männer zu geistlichen Amt berufen werden mit der Verpflichtung, von dem Tag an enthaltsam zu leben. Aber das ist nur ein Detail: sehr guter Kommentar!


4
 

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