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Verschwinden deine zwanzig Priesterjahre in der Gegenwart einer Frau?

8. August 2009 in Spirituelles, keine Lesermeinung
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Exklusiv auf kath.net: Neue Leseproben aus dem Roman Father Elijah des kanadischen Bestsellerautors Michael D. O'Brien - Kapitel 1,5


München (www.kath.net)
Hier lesen Sie jeden Samstag im Sommer exklusiv auf Kath.Net Abschnitte aus dem 1. Kapitel aus dem internationalen Erfolgsroman Father Elijah des kanadischen Autors Michael O’Brien, übersetzt von Gabriele Kuby.

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Das Bild des Planeten wurde in Flutlicht getaucht, ein Orchester setzte sich allmählich gegen das Getöse der Menge durch. Die Musik war auf die Gemütslage der Masse perfekt abgestimmt. Die Menschen standen in Grüppchen auf den Gängen und bestärkten sich in ihrer Begeisterung. Mehrere Personen gingen mit leuchtenden Augen auf Anna zu, um ihre Meinung zu hören, aber sie blieb bei aller Liebenswürdigkeit doch reserviert.

„Ja, eine hervorragende Ansprache“, antwortete sie. „Ja wirklich, er versteht es, die brennenden Fragen der Zeit auf poetische Weise zu formulieren. Ein Meister der Sprache. Bewegend. Ich glaube, die Welt wird ab jetzt sehr aufmerksam auf ihn sein. Schön, wir sehen uns nächste Woche in Amsterdam.

Auf Wiedersehen. Vergessen Sie nicht die Sitzung des Komitees für die Ausstellung in Florenz. Gut, meine Sekretärin wird die Dokumente vorbereiten, wenn Sie ins Büro kommen. Exzellenz, wie freut es mich, Sie hier zu sehen. Ja, sein Stil ist sehr beeindruckend. Sie haben völlig Recht, er weiß, wie man die Masse entzünden kann. Ja, er hat die richtigen Seiten angeschlagen.“

Jemand sprach sie auf ihren eigenen Auftritt an. „Ob ich aufgeregt bin? Nun, eigentlich nicht. Ich bin nicht ganz auf der Höhe, ein Anflug von Grippe. Bitte grüßen Sie Eleanor von mir. Ihnen ebenso! In der Tat. Buona sera! Adieu!“


Die Menschen bewegten sich zu den Ausgängen ins Foyer. Kellner zirkulierten durch die Menge mit Tabletts voller Sektgläser. Die langen Seitentische mit allen erdenklichen Köstlichkeiten wurden von Trauben von Menschen belagert.

Elija machte Anstalten zu gehen. Annas Blick war umwölkt, sie starrte auf die leere Bühne.
„Nun“, sagte Elija, "Sie müssen sicher fort. Es wird ja wohl einen privaten Empfang geben. Sicher wartet er auf Sie, oder warten Sie auf ihn?“
Ihr Gesicht ließ keine Reaktion erkennen.

„Ich warte nicht auf ihn, und er wartet nicht auf mich.“
Sie zog ihren Abendmantel an.
„Ich fühle mich nicht gut. Ich denke, ich werde gleich ins Hotel gehen. Danke für Ihre Gesellschaft, Vater Schäfer.“
„Darf ich Ihnen ein Taxi rufen?“
„Gerne.“
Wegen des Andrangs mußten sie eine Weile im Nieselregen stehen, bevor sie ein Taxi erwischten.

Als Anna dem Fahrer sagte „Zum Marriott“, rief Elija aus: „Da wohne ich ja auch. Darf ich mich Ihnen anschließen?“
„Natürlich“, antwortete sie.
Sie schwiegen auf der Fahrt. In der Hotellobby wünschte er ihr gute Besserung. Ausreichend Schlaf würde ihr sicher helfen, antwortete Anna. Sie wolle seine Präsentationen morgen nicht versäumen. In welchem Raum er sprechen würde? Sie wünschte ihm eine gute Nacht.

Elija ging in sein Zimmer und lag auf dem Bett. Lange starrte er an die Decke. So viele intensive Eindrücke an einem einzigen Tag – er konnte es gar nicht fassen. Am Morgen hatte er noch einem Sterbenden beigestanden – es schien eine Ewigkeit her. Und dann die Ereignisse des Abends, sie waren von solcher Tragweite, wie ein Felsblock, der auf den Weg gefallen war. Die Gedanken und Bilder rasten durch seinen Kopf, quälend und hypnotisierend.

Nicht das unwichtigste Ereignis dieses Tages war es, daß er nicht leugnen konnte, eine Herzensregung für Anna Benedetti zu empfinden.
Er schaute in den Spiegel am Frisiertisch und fragte laut: „Wer bist du, Elija Schäfer? Warum ist es so einfach, deine innere Distanz zu überwinden? Verschwinden deine zwanzig Priesterjahre einfach in der Gegenwart einer Frau?“

Er musterte sein Gesicht und mochte nicht, was er sah: Seelenqual und Gram.
„Wer bist du?“ fragte er wieder.
Ein Gedanke schoß ihm durch den Kopf: Ich bin David.
Er schüttelte den Gedanken ab.
„Ich war David. Ich war kurz mit Ruth verheiratet, aber ich bin nicht mehr verheiratet. Ich bin ein Mönch. Ich bin ein neues Wesen, für immer gezeichnet durch die Salbung der Priesterweihe. Meine Seele ist eine andere, als sie einmal war.“

Und was ist mit deinem Herzen?
„Mein Herz wird wie alle menschlichen Herzen bis zum letzten Ende vom Fall des Menschen gezeichnet sein. Die wahre Prüfung der Identität einer Person liegt in ihrem Willen. Wie vollkommen er sich in die göttliche Ordnung einfügt, das ist das wirkliche Maß seiner Liebe.“

Elija – David, negiert die Liebe die Liebe?
„Wenn man einem anderen sein Leben schenkt, dann tut man das mit seinem ganzen Sein. Sollte das Herz zurückfallen oder vom Geliebten wegschauen hin zu einer menschlichen Liebe, dann ist das ein Augenblick der Prüfung. Das ist keine Negierung der ursprünglichen Hingabe. Vielmehr kann es eine Gelegenheit sein, die Liebe in der Schmiede der Bedrängnis zu beweisen und zu stärken.“

Du hast keine Sünde begangen, du hast nicht gelogen – aber du hast eine Geste der Intimität gemacht.
Am Tisch habe ich ein paar Worte gemurmelt, die meine Sehnsucht offenbarten.
Sehnsucht nach was?
„Nach Einheit mit einem anderen Herzen.“
Vor langer Zeit hast du dein Herz verschenkt.
„Ja. Ich weiß, daß ich das tat.

Aber heute Abend, als dieser verrückte Impuls durch meine Adern schoß, da wußte ich nicht, was ich tat. Es war ein Augenblick der Schwäche.“
Verstehe, mein Sohn, daß dein Herz mir allein gehört und sich dadurch auf die ganze Menschheit verströmen kann. Es gibt keine größere Liebe.
Die Sehnsucht hatte eine unerträgliche Süße.
Du hast deine Hingabe in deine eigenen Hände zurückgenommen. Sie wurde zu deinem Eigentum.“
Ich weiß, mein Herr. Ich weiß.“

So viele Seelen sind abhängig von deiner Treue. Im Paradies erwartet dich eine Liebe, die deine gegenwärtige Einsamkeit wie nichts erscheinen lassen wird..
„Ich bin so müde. Ich kann nicht denken.“
Ruhe in Mir und bete, ich werde deine Stärke sein.
Jetzt erst merkte er, wie erschöpft er war und wie überspannt. Er kniete sich hin, betete sein Brevier und als er sich wieder hinlegte, was er im Frieden.


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