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Lauheit gehört zu den gefährlichsten Feinden des Geistlichen Lebens

6. Oktober 2008 in Spirituelles, keine Lesermeinung
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"Da empfehle ich auch, die Lektüre der Paulusbriefe als ein fantastisches geistliches Antidepressivum." - Interview mit P. Andreas Schätzle aus den "Amici News - September 08"


AdD: Bischof Alois Kothgasser hat bei der Priesterweihe in Salzburg zu den neuen Priestern gesagt: "Eure erste missionarische Aufgabe ist das Gebet!" Genügt es, wenn man als Christ nur mehr betet und keine konkrete missionarischen Tätigkeiten macht?

P. Andreas Schätzle: Am 1. Oktober feiern wir eine Kirchenlehrerin, die auf ihre Weise eine leidenschaftliche Missionarin war. Als Karmelitin war ihre erste missionarische Aufgabe das Gebet: Thérèse wurde es immer klarer, dass sie Missionarin sein möchte, dass ihr von Gott eine besondere Sendung anvertraut ist.Unter vielen anderen Worten fasziniert uns, was sie über ihr Sendung vom Himmel aus geschrieben hat: "„Eine von Liebe entflammte Seele kann nicht untätig bleiben.

Wenn Sie wüssten, was ich für Pläne mache, was für Dinge ich anstellen werde, wenn ich im Himmel sein werde ... Ich werde meine Mission antreten ... Meine Sendung wird beginnen, meine Sendung zu lehren, den lieben Gott so zu lieben, wie ich Ihn liebe, den Seelen meinen Kleinen Weg zu zeigen. Ja, ich möchte meinen Himmel damit verbringen, auf Erden Gutes zu tun. Ich werde zurückkehren ... Ich werde herniedersteigen.“ In dem sie die Mühe der Mission der 'himmlischen Ruhe' vorzieht, geht sie den Weg Gottes nach. Jede Mission findet in der Kenosis, im Hinabsteigen der zweiten göttlichen Person, dem ewigen Wort des Vaters, ihren Ausgang. Er entäußert sich seiner Herrlichkeit, steigt herab, um den Menschen zu suchen, um Seelen zu retten. Seelen retten, das war die große Sehnsucht der hl. Thérèse von Lisieux. Eine von Liebe entflammte Seele kann nicht untätig bleiben. Thérèse von Lisieux, die ihren Platz der Liebe im Herzen der Kirche eingenommen, ausgefüllt hat, ist von der Kirche zur Patronin der Weltmission erhoben worden.
Mit anderen Worten: eine liebende, eine betende Seele, kann nicht untätig sein und wird deshalb immer auch missionarisch wirken. Im Blick auf die vielen Menschen, die müde und erschöpft sind w Schafe ohne Hirten, ruft der Herr aus tiefstem Herzen: "Die Ernte ist groß, aber es gibt nur wenig Arbeiter. Bittet also den Herrn der Ernte, Arbeiter in seine Ernte zu senden!" Eine Ernte, die auf den Feldern stehen bleibt, verdirbt.


Wir können die Mission und das Gebet um missionarische Arbeiter nicht auf morgen verschieben. Morgen, morgen nur nicht heute, sagen alle faulen Leute. Das gilt auch von der Mission. Der Apostel Paulus urgiert: "Caritas Christi urgit nos! Die Liebe Christi drängt uns!" (2Kor 5,14) "Wehe mir, wenn ich das Evangelium nicht verkünde!" (1 Kor 9,16)

AdD: Wie kann man die Menschen am besten für Christus gewinnen?

P. Andreas Schätzle: Das Wort Gottes muss verkündet werden. Gottes Wort ist viel stärker als Menschenwort, es ist lebendig und kraftvoll (Hebr.4,12), es vollbringt, wozu es gesandt ist (Jes 55,11). Die Kirche hat nicht die Aufgabe, über sich selbst zu diskutieren, sondern Christus zu verkünden. Dann verkündet sie auch den, der ihre Mitte ist. "Wir verkündigen nämlich nicht uns selbst, sondern Jesus Christus als den Herrn, uns aber als eure Knechte um Jesu willen." (2 Kor 4,5)

Jesus verkündet den Armen die Frohe Botschaft, er dient uns mit dem Evangelium. Wo ist die größte Not, die größte Armut, damals wie heute? Es ist der Hunger der Seele nach der Nähe Gottes, der ja der Spender jeder guten Gabe und jedes vollkommenen Geschenkes ist (Jak 1,17). "Wenn der Herr dein Hirte ist, wird dir nichts fehlen", sagt der Psalm 23 in Konsequenz. Wo Gott gesucht wird, da findet auch der Mensch nach Haus. Die Psalmen ermuntern zum Lob Gottes, "weil er die lechzende Seele sättigt und die hungernde Seele mit seinen Gaben erfüllt". (Ps 107, 9) Jesus betont, dass der Mensch nicht nur von Brot, sondern von jedem Wort aus dem Munde Gottes lebt, - wie Gott auch durch den Propheten Amos spricht: "Seht, es kommen Tage - Spruch Gottes, des Herrn -, da schicke ich den Hunger ins Land, nicht den Hunger nach Brot, nicht Durst nach Wasser, sondern nach einem Wort des Herrn." (Am 8,11). Die Verkündigung des Evangeliums ist also ein Akt der Caritas.

Zum dritten ist es das Zeugnis der Hoffnung und eines lauteren Lebens, das die Menschen staunen und fragen läßt. Deshalb sagt Petrus klar: "Seid stets bereit, jedem Rede und Antwort zu stehen, der nach der Hoffnung fragt, die euch erfüllt; aber antwortet bescheiden und ehrfürchtig, denn ihr habt ein reines Gewissen". (1 Petr. 3, 15-16) Papst Paul VI. hat in seiner Enzyklika über die Evangelisation 'Evangelium nuntiandi' deutlich gemacht, dass Mission vor allem in der Begegnung von Person zu Person geschieht: "Wird es im Grund je eine andere Form der Mitteilung des Evangeliums geben als die, in der man einem anderen seine eigene Glaubenserfahrung mitteilt? Die Dringlichkeit, die Frohbotschaft den vielen zu verkünden, darf nicht jene Form des Mitteilens übersehen lassen, in welcher das ganz persönliche Innere des Menschen angesprochen wird, berührt von einem ganz besonderen Wort, das er von einem anderen empfängt."

AdD: In der Offenbarung des Hl. Johannes ist von der Lauheit die Rede. Jeder von uns ist von diesem Problem immer wieder betroffen. Wie kann man diese Versuchung als Katholik bekämpfen?

P. Andreas Schätzle: Die Lauheit gehört sicher zu den gefährlichsten Feinden des Geistlichen Lebens, weil sie sich zumeist fast unbemerkt und durch die Hintertür der Sorgen, der Überaktivität oder der Traurigkeit einschleicht. Die Wüsten- und Mönchsväter widmen der Akedia, dem Überdruss oder der Trägheit, in ihren Erörterungen breiten Raum; jeder Mensch und jeder Mönch hat ja früher oder später damit zu kämpfen.Was sagen uns die Geistlichen Meister: Nicht aufgeben, wenn Phasen der Trockenheit kommen. Romano Guardini empfiehlt, weiter das freie, persönliche Gebet zu üben - auch wenn's schwer fällt-, um den lebendigen Kontakt mit Gott nicht zu verlieren. Hier braucht es auch die Ermutigung durch die anderen, die Gemeinschaft der Kirche, auch wenn gerade die in Phasen der Akedia dem Betroffenen unansehnlich, fremd und bisweilen unerträglich vorkommt.
Daneben gibt es aber auch die gewöhnliche Trägheit, der wir alle täglich mehr oder weniger unterliegen. Sie besteht in der Gravitation, der Schwerkraft des - durch die Erbsünde gezeichneten - Erdendaseins. Die Müdigkeit, die Misserfolge, die Enttäuschungen, die Schwierigkeiten, die Angst vor dem Schmerz..., all das führt leicht in eine Lauheit, die die Kraft und Würze des Evangeliums vermissen läßt.

Diese Wirklichkeit sehen wir im Gleichnis Jesu vom Sämann beschrieben: "Bei anderen fällt das Wort in die Dornen: sie hören es zwar, aber die Sorgen der Welt, der trügerische Reichtum und die Gier nach all den anderen Dingen machen sich breit und ersticken es und es bringt keine Frucht". (Mk 4, 18-19) Jeder muss selbst lernen, aktiv damit umzugehen. Papst Benedikt spricht von den Reifungen und Reinigungen, die die menschliche Liebe durchmachen muss, um flügge und geistlich stark zu werden. Helfen können uns neben einem guten geistlichen Freund oder Begleiter und der konkreten Erfahrung der kirchlichen Gemeinschaft in der Pfarre, im Orden oder der Gebetsgruppe, sicherlich der regelmäßige Empfang der Sakramente, insbesondere die häufige Feier der Hl. Messe, aber auch das Gebet des Rosenkranzes und die inständige Bitte um den Heiligen Geist. Besonders empfehle ich die Weihe an die Muttergottes, also die Hingabe an Jesus durch Maria. Sie hilft uns, den Blick immer neu frei zu bekommen, zu erkennen, welcher Verantwortung und "zu welcher Hoffnung wir durch Christus berufen sind, welchen Reichtum die Herrlichkeit seines Erbes den Heiligen (Berufenen) schenkt und wie überragend groß seine Macht sich an uns, den Gläubigen, erweist durch das Wirken seiner Kraft und Stärke." (Eph 1,18-19) Da empfehle ich auch, die Lektüre der Paulusbriefe als ein fantastisches geistliches Antidepressivum.

Die "Amici-News" erscheinen monatlich per E-mail und können gratis bei "Amici di Dio" bestellt werden.

Termine mit "Amici di Dio":

31. Oktober bis 2. November 2008 -Wochenende mit der St. Johannes-Gemeinschaft in Marchegg - Einführung in das Johannes-Evangelium - Mit Br. Johannes-Paul André - Anmeldung: [email protected]

15. bis 20. Februar 2009 - Amici-Schiwoche in Tamsweg / Salzburg - Rasche Anmeldung notwendig, da nur sehr wenige Plätze mehr vorhanden!

30. Mai bis 1. Juni 2009 - Amici-Pfingsttreffen mit Pfr. Konrad Sterninger in der Steiermark
Anmeldung + Genauere Infos: [email protected]


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