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Ich tötete für Arafat

20. September 2008 in Chronik, keine Lesermeinung
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Ein ehemaliger Islam-Kämpfer will heute die Versöhnung von Israelis und Palästinensern. Von Matthias Pankau/idea.


Berlin (www.kath.net/idea)
Er hat die sprichwörtlich gewordene Wandlung vom Saulus zum Paulus erfahren: Tass Saada. Früher kämpfte er Seite an Seite mit dem späteren Palästinenser-Präsidenten Jasir Arafat gegen Israel. Sein Motto: Nur ein toter Jude ist ein guter Jude. Dann wurde er Christ. Heute engagiert er sich für die Versöhnung zwischen Israelis und Palästinensern.

Deckname: „Der Schlachter“

Tass Saada wird 1951 im Gazastreifen geboren. Kurz danach wandert die Familie nach Saudi-Arabien aus. Doch dort beschimpft man sie als Asylanten. „Sie sagten uns: Erst lasst ihr euch euer Land von den Juden wegnehmen, und jetzt wollt ihr unseres haben“, erinnert sich Saada. Er beginnt, die Juden zu hassen. Nach der Niederlage im Sechs-Tage-Krieg von 1967 will er selbst kämpfen und bittet seinen Vater um Erlaubnis.

Doch der antwortet: „Wir geben genug Geld für den Kampf der Palästinensischen Befreiungsfront (PLO). Du bleibst hier und gehst zur Schule.“ Der 16-Jährige widersetzt sich und haut heimlich von zu Hause ab. Zunächst kommt er für sechs Monate nach Syrien in ein Trainingslager der Fatah – eine palästinensische Kampforganisation, die später zur größten politischen Partei in den Autonomiegebieten wurde.


Dort bekommt er den Decknamen „butcher“ (Schlachter). Seine Aufgabe als Scharfschütze: Gezieltes Töten. „Wir konnten uns tagelang nur von Pflanzen, Wasser und Insekten ernähren“, erinnert er sich. „So lange bis das Zielobjekt irgendwann vor uns stand und wir es ausschalteten.“ Wie viele Menschen er getötet hat, weiß er nicht. „Zu viele“, sagt er heute.

Ein Wink Gottes

Nach dreieinhalb Jahren findet ihn schließlich sein Vater und holt ihn unter dem Vorwand, seine Mutter liege im Sterben, nach Hause. „Einen Tag später wurde unser Lager von der israelischen Luftwaffe bombardiert. Alle meine Kameraden verbrannten.“ Dass er nicht dabei war, darin sieht Saada heute Gott selbst am Werk.

Damals freilich nicht. Zurück in der Schule macht er nur Probleme, schießt unter anderem aus nächster Nähe auf einen seiner Lehrer. Sein Vater sieht keine andere Möglichkeit, als ihn ins Ausland zu schicken. So geht Saada 1974 in die USA. Als er im gleichen Jahr eine Amerikanerin heiratet, streicht ihm seine Familie die finanzielle Unterstützung. Der 23-Jährige findet eine Stelle in einem vornehmen Restaurant.

Woher kam diese Güte?

Dort hat er wenig später ein Schlüsselerlebnis. Als er bei einem wohlhabenden Gast mit zitternden Händen das Geschirr abträgt, bedankt sich dieser freundlich bei ihm. „Das hat mich tief beeindruckt“, erinnert sich Saada. „Wir Araber bedanken uns nicht bei Dienern.“ Es entwickelt sich eine persönliche Freundschaft zwischen den beiden.

Doch erst Jahre später erzählt Charly – so der Name des Gastes – Saada von seinem Glauben an Jesus Christus. „In seiner Güte und Zuwendung hatte mir Charly schon jahrelang das Wesen Jesu vorgelebt“, sagt Saada heute. „Und ich wollte immer wissen, woher er diesen Frieden und diese Güte bekommt.“ 1993 schließlich bittet Saada Jesus auf Knien, in sein Leben zu kommen.

Fortan möchte er, dass auch andere Menschen Jesus kennen lernen – auch der Mann, dem er früher absolut gehorsam war. Im Mai 2004 besucht Saada Palästinenserpräsident Arafat in seinem Regierungssitz in Ramallah im Westjordanland.

Habe Arafat von Jesus erzählt

Die beiden sprechen über vergangene Zeiten. Doch Saada erzählt Arafat auch von seinem Glauben an Jesus Christus. „Ich hoffe, dass er sich letztlich doch für Jesus entschieden hat und dass ich ihn in der Ewigkeit wiedersehen werde.“ Vor zwei Jahren zog er mit seiner Frau aus den USA zurück in den Gazastreifen, wo er geboren wurde. Mit Vorträgen und Jugendcamps will er zur Versöhnung zwischen Juden und Paläs¬tinensern beitragen. „Will der Rest der Welt in Frieden leben, ist ein Frieden im Nahen Osten der Schlüssel dazu“, sagt er. „Aber wirklichen Frieden kann nur Jesus bringen – auch hier!“

Foto: © www.kath.net


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