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Kurze Erzählung vom Antichrist

22. September 2007 in Buchtipp, keine Lesermeinung
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Erstmals als Hörbuch CD! In der "Kurzen Erzählung vom Antichrist" zeigt uns Solowjew die Endzeit mit ihrer ganzen Dramatik – ganz gemäß den Aussagen der Bibel.


Berlin (www.kath.net)
Die Offenbarung (Die „Apokalypse“, das letzte Buch der biblischen Sammlung) des Johannes ist sicherlich das geheimnisvollste und am schwersten zu deutende Buch der Bibel. Wie sich die Geschichte der Endzeit gestalten wird, hat von jeher die Menschen beschäftigt und viele haben eine Deutung gewagt. Die literarisch bedeutendste stammt von dem russischen Philosophen und Schriftsteller Wladimir Solowjew.

Solowjew, dem es ein großes Anliegen war, für die Wahrheit der christlichen Religion einzutreten, sah nach der Ermordung des Zaren Alexander II. im Jahr 1881 die Schwäche der russischen Orthodoxie, die aus der engen Bindung an den jeweiligen Herrscher resultiert, und wandte sich fortan verstärkt der römisch-katholischen Kirche zu. Auch hier sah er Fehler und Schwächen, erkannte jedoch den Stuhl Petri als das Zentrum der Christenheit an. Den Zaren forderte er auf, vor dem Papst das Knie zu beugen und hoffte, dass dann auch der Protestantismus wieder die Einheit mit Rom suchen würde. Doch Solowjew musste bald einsehen, dass seine Hoffnungen, die ersehnte Einheit herbeizuführen, sich nicht erfüllten. Seine Endzeitvorstellungen jedoch sind ganz von der Vision der geeinten Christenheit geprägt.

Wenige Monate vor seinem Tod erschien die „Kurze Erzählung vom Antichrist“ als Schlussteil des größeren Werkes „Drei Gespräche“. Solowjew versucht hier eine Interpretation der Endzeit, die sich stark an der Bibel orientiert und außerdem die Schriften des heiligen Irenäus von Lyon mit einbezieht. Sie handelt vom Erscheinen des Antichrist, seinem Sieg und seinem Untergang. Es ist das Jahr 2077; Europa hat gerade eine fünfzigjährige islamische Vorherrschaft überwunden, in der sich auch die religiösen Auffassungen durchmischten. Die Menschen sehnen sich nach Frieden, nach Spiritualität und nach religiöser Versöhnung. Zu diesem Zeitpunkt tritt ein Mann auf, der das weiterführen möchte, was Jesus Christus begonnen hatte. Schon Joseph Kardinal Ratzinger wies in seinem Buch „Schriftauslegung im Widerstreit“ darauf hin, dass Solowjews Antichrist in Tübingen den Ehrendoktor der Theologie erhalten hat. Er ist von großen humanitären Idealen beseelt und will der Menschheit Glück und Wohlergehen schenken. Aber „er liebte nur sich allein“.

Schon bald wird er aufgrund seines Einsatzes für das Volk zum lebenslänglichen Präsidenten der Vereinigten Staaten von Europa gewählt und kurz darauf zum Kaiser des wiedererrichteten Römischen Reiches ernannt. Von den Christen wird der neue Weltenherrscher nach den langen Kriegsjahren zunächst mit großer Sympathie aufgenommen. Erst langsam regt sich Skepsis in glaubenstreuen Kreisen. Daraufhin beruft der Kaiser ein Konzil ein, durch das er die getrennte Christenheit wieder vereinen möchte. Es zeigt sich immer deutlicher, dass der Kaiser sich selbst anstelle von Jesus Christus zum Zentrum des Glaubens macht. Während viele Christen zu ihm überlaufen, sammeln sich die glaubenstreuen Katholiken um Papst Petrus II., die treuen Orthodoxen um den Starez Johannes und die Protestanten, die dem Kaiser widerstehen, um den deutschen Theologen Dr. Ernst Pauli. Orthodoxe und Protestanten suchen die Nähe zum Papst. Als der Starez Johannes den Antichristen enttarnt, spricht Papst Petrus die Exkommunikation aus. Beide werden getötet. Dr. Pauli erklärt, dass die Endzeit nun begonnen habe, und führt die Christenheit ins Exil in die arabische Wüste, wo sie den wiederkommenden Christus erwarten. Dieser trifft bei seinem Kommen nicht nur eine geeinte Christenheit an, sondern auch die Juden, die sich den Christen bald darauf angeschlossen haben.

Wladimir Solowjew musste schmerzlich erkennen, dass sich eine christliche Wiedervereinigung auf Erden nicht bewerkstelligen lässt; doch er gab seine Hoffnung nicht auf, dass die Wiederkunft Christi und die ihr vorangehenden Ereignisse dieses erreichen werden. In bester ökumenischer Grundhaltung bringt Solowjew jeder der drei Konfessionen große Hochachtung entgegen. Dennoch sieht er jede Konfession auch in ihrer spezifischen Gefährdung: die katholische Kirche durch den Autoritarismus, die Orthodoxie durch den Traditionalismus und die evangelische Kirche durch den Individualismus.

In der „Kurzen Erzählung vom Antichrist“ zeigt uns Solowjew die Endzeit mit ihrer ganzen Dramatik – ganz gemäß den Aussagen der Bibel. Dennoch bleibt sein unerschütterlicher Glaube, dass all dies die Christenheit nicht ins Wanken bringen kann und dass Gott das Schicksal aller Menschen sicher in seinen Händen trägt.

Georg Alois Oblinger

Wladimir Solowjew (1853–1900) war russischer Philosoph, Publizist und Dichter.

Die „Kurze Erzählung vom Antichrist“ ist eine dramatische „ökumenische Apokalypse“. Die drei großen Flügel der Christenheit finden im Angesicht der Herrschaft des personifizierten Bösen zueinander. Katholiken (Papst Petrus II.), Orthodoxe (Starez Johannes) und die Protestanten (Professor Pauli) überwinden in einer endzeitlichen Konfrontation, die sich an die Johannesapokalypse der Bibel anlehnt, ihre Trennungen. Auch die Juden stellen sich dem Bösen entgegen. Der Autor wurde nach dem Erscheinen dieses Textes von seinen eigenen nationalreligiösen orthodoxen Studenten für verrückt erklärt. Sie irrten sich: Entstanden war ein Text der Weltliteratur, der bis heute nicht nur Christen bewegt. Schonungslos wird die Käuflichkeit der meisten Menschen – auch der religiösen – offen gelegt. Die Übertragung des langjährigen Solowjew-Übersetzers Erich Müller-Kamp setzt dabei bis heute Maßstäbe. Der Text liegt erstmals als Hörbuch in szenischer Lesung vor.

O. Lezinsky
Kurze Erzählung vom Antichrist - erstmals als Hörbuch CD
2 CDs EURO
17,80

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