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König von Narnia: Die biblischen Parallelen sind nicht zu übersehen

1. Dezember 2005 in Chronik, keine Lesermeinung
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Ein KATH.NET-Exklusivbericht von einer der ersten "König von Narnia"-Vorstellungen im deutschen Sprachraum - Von Franziskus von Ritter-Groenesteyn


Eine kleine Sensation ist es schon. Am 8. Dezember, also einen Tag vor dem offiziellen Filmstart in Amerika, kommt der erste Teil von Die Chroniken von Narnia - Der König von Narnia bei uns bereits in die Kinos. Entsprechend hoch waren die Sicherheitsvorkehrungen bei der Preview. Sicherheitskräfte, Metalldedektoren, Handyverbot, man war extrem besorgt, dass ja nichts vor dem Start durchsickert. Und der Film? Eines vorneweg, ja, die christliche Botschaft ist drin. Ja, die Ausstattung ist perfekt. Ja, die Schauspieler sind super, die Musik ist himmlisch, und wer Kinder hat, sollte mit ihnen unbedingt ins Kino gehen.

Der Anspruch von C.S. Lewis, mit Narnia eine Welt zu schaffen, ein Buch, das zu lesen für Jung und Alt gleichermaßen interessant ist, wurde von Walden Media in der filmischen Umsetzung indes nur zum Teil erreicht. Narnia muß sich messen lassen an gleich teuren Produktionen wie Herr der Ringe und Harry Potter. Und gemessen an deren Adaption des Originals, hinkt Narnia leider hinterher. Nicht von der Ausstattung, nicht von der Musik, nicht von den Bildern, wohl aber von der Dramaturgie.

Wohlgemerkt, dies ist das Urteil eines Erwachsenen, der Eindruck von Fantasy und Specialeffects verwöhnter Augen - aber durch Kinderaugen gesehen, gewinnt dieser Film seine Berechtigung und Schönheit zurück. Dies ist wohl der Schlüssel zum unverfälschten Kinovergnügen: Kinderaugen. Augen, die für Harry Potter und Co. zu jung sind, sie werden sich von diesem Film sicherlich verzaubern lassen und ihre jungen Besitzer so sein wollen wie ihre Helden darin, die Pevensie Kinder, und das ist gut so.

Da wäre zum Beispiel die zum Knuddeln süße Lucy, der eigensinnige Edmond, der tapfere Peter und die bodenständige Susan. Es ist einfach goldig, das erschrockene Mienenspiel der zehnjährigen Georgie Henley als Lucy zu beobachten, wenn sie das erstemal auf Mr. Tumnus, den Faun, trifft und hinter einem Baum in Deckung geht, oder wenn sie sich voll kindlichem Eifer dafür einsetzt Narnia vor der bösen, weißen Hexe Jadis zu retten. Tilda Swinton mit ihrer zurückhaltenden englischen Art, spielt Jadis geradezu unterkühlt böse. Sie hat ihr kaltes Herz meist frostig starr unter Kontrolle, umso bösartiger, wirken daher ihre gelegentlichen Gefühlsausbrüche.

Eine der schönsten Szenen spielt sich ab, wenn Mr. Tumnus Lucy in seiner gemütlichen Behausung zu einer Tasse Tee einlädt. This is really very British, indeed! Welches Kind möchte da nicht in die Rolle von Lucy schlüpfen.Die Jungs unter den Zuschauern werden sich wohl eher an dem kämpferischen William Moseley, als Peter, oder an dem reuigen schwarzen Schaf, Skandar Keynes, als Edmund, orientieren wollen. Doch halt, wer geglaubt hat, Edmunds Selbstsucht bliebe ohne Selbsterkenntnis, und Peters strenge Hand gegenüber Edmond ohne Reue, der wird sich - vielleicht an seine eigene geschwisterliche Situation erinnert - von dessen Akt der Reue peinlich berührt finden; gewissermaßen ein cineastischer Gewissensbiss, der den Zuschauer hier zu packen vermag.

Der Humor kommt Gott-sei-Dank nicht zu kurz. Das schrullige Biberpaar, Mr. und Mrs. Beaver, in ihrer Alltäglichkeit vom Drehbuch trefflich beobachtet, sorgt immer wieder für gute Lacher und Situationskomik, die nicht nur Kinderherzen höher schlagen lassen.Aslan, der Löwe, von den CGI-Spezialisten zu majestätischem Leben erweckt, ist Respektsperson und Sympathieträger in einem, und ja, man möchte ihn zum Freund haben, nicht aber zum Feind, denn wenn er brüllt, was er nur selten tut, dann ist das für Kinderherzen zum Zittern schrecklich.Die Musik ist stellenweise zum Entrücken schön. Engelgleiche Choräle verleihen dem Film hie und da eine geradezu himmlische Harmonie; an anderer Stelle sind sie wiederum wie die Fanfaren am Tag des Jüngsten Gerichts. Und manchmal fehlt sie ganz, was der Szene dann besonderen Zauber verleiht, schließlich ist weniger nicht selten mehr.

Was in Passion als Kitsch gegolten hätte, ist in Narnia die wohl eindringlichste Szene und für Kinder sicher die grausigste. Hätte Gibson in Passion dem Zuschauer einen Blick hinter die menschliche Fassade des aufgestachelten Jerusalemer Mob tun lassen, wäre er beim Publikum wohl durchgefallen. In C.S. Lewis Fabelwelt ist dies ohne Abstriche möglich. Und so werden wir Zeuge eines dämonisch kochenden Hexenkessels, in dem sich die abscheulichsten Kreaturen zu einem wahrhaft diabolischen Opferorgie versammelt haben.

Doch dies sollte niemanden davon abhalten, den Film zu sehen, denn die Story der Auferstehung, geprägt von vielen erzieherisch wertvollen Fingerzeigen, sollte sich kein Elternpaar entgehen lassen.

Was nachfolgend ausgeführt wird, sind Anmerkungen, für all jene, denen es nicht gelingen sollte, den Film mit Kinderaugen zu sehen und soll nur dabei helfen, das unbestimmte Gefühl des Mißfallens zu artikulieren und bestimmten Szenen einzuordnen, nicht aber den Film in irgend einer Weise zu verwerfen.Die biblischen Parallelen sind nicht zu übersehen. Das Schwert des Geistes und der Schild des Glaubens aus Eph 6,16-17, die spitzen Pfeile aus Jes 49,2 und die Quellen des Heils aus Jes 12,3. Doch ihr Einsatz ist nur dem Bibelfesten vertraut, der Bibelunkundige wird in ihnen nur den konventionellen, etwas unbeholfen wirkenden Einsatz von Waffen sehen. Würden die Pfeile beispielsweise nur dann ihr Ziel finden, wenn man daran glaubt, so wäre das für Susan eine echte Herausforderung gewesen. Und das Schwert wäre auch überzeugender zum Einsatz gekommen, wenn bereits dessen Berührung Verbrennungen ausgelöst hätte. Lucys Heilwasser schließlich, hätte dazu dienen können, die Auferstehung Aslans deutlicher hervorzuheben. Denn für ein Kind wie Lucy, wäre es sicher naheliegend gewesen, zu versuchen, mit Hilfe des Heilwassers, Aslan ins Leben zurückholen zu wollen. Natürlich hätte dieser Versuch scheitern müssen, denn dies kann nur Gott allein, aber eben diese Tatsache wäre dadurch klarer geworden.

Leider wird auch nicht so ganz klar, warum für die Befreiung Narnias die Anwesenheit zweier Söhne Adams und zweier Töcher Evas erforderlich ist, denn der eigentliche Befreier ist doch Aslan selbst. Hier wäre es hilfreich gewesen, klarzustellen, dass Aslans Kommen eben gerade von der Anwesenheit der Kinder abhängt und ihnen die Kunde ihrer sehnlichst erwarteten Ankunft gleich einem freudigen Gerücht bis zu Aslan vorausgeeilt ist. So aber ist die Ankunft in Aslans Lager irgendwie von der Einfallslosigkeit der Regisseurs (Shrek und Shrek 2) geprägt. Niemand freut sich so richtig, niemand, ist aufgeregt, niemand begrüßt sie freudig, es ist gerade so, als ob ihre Anwesenheit das Selbstverständlichste von der Welt wäre.

Man fragt sich ferner, wohin sich der Hofstaat der "coolen" Königin Jadis verkrochen hat. Warum erst tauchen diese Kreaturen im finalen Schlachtgetümmel auf ? Man fragt sich auch, warum jemand der so gerne Wesen versteinert, damit bei dem unglücklichen Faun Mr. Tumnus so lange wartet. Sie, die Anklägerin ihrer Brüder, vgl. Off 12,10 sollte sich doch darin gefallen, den Hass gewissermaßen in Stein zu gießen. So wäre es weitaus effektvoller und auch überzeugender gewesen, hätte die weiße Hexe Jadis dem Faun den Verrat von Edmond nur deshalb aufgedeckt, damit dieser ihn hasse und ihn dann quasi im Sprung auf Edmond, auf dem Höhepunkt freigesetzten Hasses, vor den Augen des Jungens versteinert. So bleibt eine stellenweise sehr liebevoll erzählte Fantasy-Saga à la Herr der Ringe Junior, mit malerischen Landschaften, skurrilen Figuren, teilweise witzigen Dialogen, prachtvollen Kostümen und, das Wichtigste, einem klaren christlichem Touch, und das wiegt doch vieles auf.Nur so zum Schmunzeln: Der Steuermann und der Sohn des Täufers hätten den Sohn Adams mehr dazu drängen sollen, weniger Wert auf alpine Sichtweise und nicht enden wollende ägyptischopulente Ausstattung zu legen, als mehr vom tiefen Gefühl der Markustexte zu profitieren, um dem Drehbuch seinen pfauenhaften Stolz zu nehmen, auf dass der Geist des Löwen wahrhaft erwache. (Produzenten: Philip Steuer, Mark Johnson/Regisseur: Andrew Adamson/Kamera: Donald McAlpine/ Ausstattung: Isis Mussenden/Drehbuch: Christopher Markus, Stephen McFeely, Ann Peacock / Buch: C.S. Lewis).

Die Chroniken von Narnia - Die Bücher



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