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Alexander versus Jason

21. Dezember 2004 in Chronik, keine Lesermeinung
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Alexanders Charisma besteht darin, keines zu haben, Jason Bourne lehrt Vergebung. Eine Analyse zum Filmstart von "Alexander" von Franziskus Ritter-Groenesteyn.


München (www.kath.net) Nach der Preview ist mir klarer, warum das teuer vermarktete (Marketingbudget 40 Millionen US-Dollar) Leinwand-Epos „Alexander“ an den amerikanischen Kinokassen floppte (Boxoffice 32,6 Millionen US-Dollar bei einem Budget von 155 Millionen US-Dollar!) und der relativ einfach gestrickte Agententhriller dieses Sommers, „Die Bourne Verschwörung“, ein Kassenhit wurde (Bugdet 75 Millionen US-Dollar, Boxoffice 274,3 Millionen US-Dollar). Während der eine – „Alexander“ – Schwulen eine Stange bricht, zeigt der andere – „Bourne“ –, was es heißt, seinen Feinden zu vergeben. Eine einfache, klare Botschaft, die ankommt bei dem zu 90 Prozent christlich, konservativ geprägten Amerika und scheitern muss, wenn sie mit diesem Weltbild nicht übereinstimmt.

Es ist schon bezeichnend, wenn der Regisseur Oliver Stone gleich zu Beginn des Filmes Alexanders Mutter Olympia (Angelina Jolie) in Großaufnahme den Kopf einer lebenden Schlange liebkosen lässt und die ihr vom Drehbuch vorgegebene Rolle sie dazu anhält diese Schlangenliebe auf ihren Sohn Alexander zu übertragen, der – und dies muss immerhin gesagt werden – sich dagegen vergeblich zur Wehr setzt.

Unwillkürlich erinnert man sich an die Stelle aus der Heiligen Schrift, wo Jesus fragt, welche Eltern geben ihrem Kind „eine Schlange, wenn es um einen Fisch bittet“ (Mt 7, 10). Die Antwort muss lauten: Die Macher dieses Filmes, der übrigens – und da schließt sich vielleicht wieder der Kreis, denkt man an die geradezu fundamentalistisch-liberale Einstellung hierzu Lande – überwiegend mit deutschen Geldern (Intermedia Films) finanziert wurde.

„Bourne“ besticht durch seinen in sich zerrissenen Helden, Jason Bourne (Matt Damon), dem man die Liebe und den Mittelpunkt seines Lebens wegnimmt (Franka Potente), ihn seiner neu aufkeimenden Rache überlässt, und der doch am Ende der Liebe folgen wird, und jene am Leben lässt, die ihm das Leben nehmen wollten.

Alexander wiederum besticht in jeder Hinsicht durch einen Helden (Colin Farell), dessen einziges Charisma es ist, keines zu haben. Selbst ein Brad Pitt hätte es bei dieser Rolle schwer gehabt: Ein in sich gekehrter Jüngling, dessen größte Sorge sein Coming-Out als Schwuler ist, der sich hingezogen fühlt zu Hephaistion, jenem Schönling mit langem Haar und Jesus-Bart, den der Regisseur auf so verblüffend plumpe Weise in seinem Äußeren – dennoch vergeblich – dem Heiler der Menschheit anzugleichen versucht.

Auch in anderer Hinsicht musste „Alexander“ scheitern, bricht der Filmemacher doch mit einer goldenen Regel cineastischer Kreativität: Keinen Dialog, wenn man es auch in Bildern ausdrücken kann. Dieser Film hätte bei diesem Budget und dieser Länge (knapp 3 Stunden) ein in jeder Hinsicht geniales Meisterwerk werden können. Doch das Produzierte verliert sich in episch langen Monologen seiner Protagonisten und Erzähler (Anthony Hopkins) und weist in dramaturgischer Hinsicht langweilige, wortlastige Dialoge und Szenen auf.

Wohl wahr: Die Kolossalkämpfe sind prächtig in Szene gesetzt, aber ihnen wird letztlich zuviel Raum und Blut gegeben und das eigentliche Lebenswerk Alexanders, seine Vision einer neuen Welt und einer neuen Ordnung, einer Welt zum Besseren, bleibt dem Zuschauer in seiner ganzen Größe versagt.

Eine Botschaft, die der Weltgeist des amerikanischen Volkes sicher zu würdigen gewusst hätte. So aber bleibt der schale Eindruck, als hätten bei der Produktion von „Alexander“ andere Aspekte im Vordergrund gestanden... Wie dies auch bei der neuen „Superman“ Produktion der Fall zu sein scheint; und eben jener Aspekt veranlasste „Passion“-Hauptdarsteller Jim Caviezel dazu, diese Super-Rolle abzulehnen.



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