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Bilanz der Sexwelle: negativ

19. September 2004 in Aktuelles, keine Lesermeinung
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Eine nüchterne Analyse zeigt: Die Sexuallehre der Kirche hat recht behalten - Eine Analyse von Christa Meves


Der Traum der 68er Generation vom erfüllten Leben durch frei, ohne Tabusausgelebte, sexuelle Beziehungen hat sich nicht erfüllt. Im Gegenteil. AmBeginn des 3. Jahrtausends stehen wir vor den Scherben dieser Illusion...Was war das für ein Sturm der Entrüstung, der 1967 durch das Land ging -mitten hinein in eine anscheinend doch so befreiende Erfindung derPharmazie: Der negativen Reaktion des Vatikans auf die Freigabe derAnti-Baby-Pille zwei Jahre zuvor. Diese Kirche - so hieß es unisono in denMedien - da sehe man wieder, wie starr, wie hoffnungslos veraltet sie ist:Sie wagt es, den Katholiken zu raten, von diesem Wundermittel Abstand zunehmen!

Kaum jemand hielt sich daran. Nur vier Prozent unter den Katholiken konntendas einsehen - von der übrigen Bevölkerung ganz zu schweigen. Denn sie warzu neuem Fortschritt aufgebrochen: Der Befreiung zu Lust. Siegesgewiß wurdeder Götze Sex bis heute auf den Thron gehoben und räkelt sich dort immernoch unverblümt und gänzlich ungeniert.

Aber Götzendienst macht blind. Sieben Jahre nach der Freigabe der Pille zurschönen Lust ohne Reue war das Niveau der Geburten in Deutschland von 2,3Kindern pro Familie auf 1,3 abgesunken - und dabei blieb es volle 30 Jahrelang, ohne daß sich jemand darum kümmerte.Daß eine Bevölkerung, in der so wenige Kinder geboren werden, auf die Dauerverarmen muß, wurde nie je in einem Wahlkampf bei den Parteien von welcherCouleur auch immer zum Thema erhoben. Im Gegenteil: Hinter aller sonstigerWichtigkeit wurde die Familie und ihr Wert für die Gesellschaft immer weiterhintan gestellt. Volle 30 Jahre lang war diese Unterlassungssünde klarersichtlich - volle 30 Jahre lang machten die Medien und die Politiker davordie Augen zu. (Volle 30 Jahre zirpte ich mit meinen Publikationen alleindagegen an.

Sind die Menschen durch die Befreiung zur Sexualität glücklicher geworden? Das wird der Bevölkerung zwar allabendlich im Fernsehen suggeriert, aber dieBilanz - sogar im Hinblick auf das Lebensglück des einzelnen - sieht mehrals trübe aus.So wenig das in unsere neuerungssüchtige Zeit paßt: Die Enzyklika HumanaeVitae hat heute durch die negativen Bilanzen der Sexwelle ihre volleBerechtigung als Schutzbarriere für katholische Christen unter Beweisgestellt. Die Abkoppelung der Sexualität von der Fortpflanzung mit Hilfe derVerhütungsindustrie und die dadurch heraufbeschworene Vertechnisierung derSexualität führte zu einer Dezimierung der Ehewilligkeit: 1962 wurden inDeutschland (bei einer Bevölkerung von 60 Millionen) noch 530.000 Ehengeschlossen, 1997 waren es (bei 81 Millionen) nur noch 422.600).Der Geburtenschwund ist in Deutschland mittlerweile so bedrohlich, daß dieheute Jungen kaum Aussicht mehr haben, einst einen Rentenanspruch erheben zukönnen. Die Zahl derjenigen, die sie erarbeiten müssen, ist dann viel zuklein.

Mit der sogenannten "Freiheit in der Ehe" wurde der Ehebruch legitimiert,aber infolgedessen nahmen - unter der Mißachtung der christlichen Forderungnach Einehe auf Lebenszeit - auch die Scheidungen in einem gigantischenAusmaß zu. Jede dritte Ehe wird in Deutschland geschieden. Und diebetroffenen Kinder, die meist im Kreidekreis zwischen zerstrittenen Elternstehen und dadurch oft seelisch Schaden nehmen, entwickeln als Erwachsenewenig Lust zu eigener Familienbildung.

An die Stelle der Familie ist die Ehe ohne Trauschein getreten. Aber der"Lebensgefährte" entwickelt sich heute immer häufiger zum "Monatsgefährten". Man kommt immer seltener über Jahrzehnte hinweg miteinander aus. Das Endeist oft ein verbittertes Leben als Single - mit dem traurigen Eingeständnis,daß man die Zeit zur Familiengründung verpaßt hat. Die Zahl derEheschließungen ist längst um die Hälfte abgesunken. 40 Prozent der40jährigen Akademikerinnen haben keine Kinder.

Zugenommen haben auch die Frauen- und die Geschlechtskrankheiten, dieUnfruchtbarkeit und eine durch Enttäuschung bedingte psychische Scheu vordem anderen Geschlecht. Zu beklagen ist ferner - trotz der so breitflächigenAufklärung - eine Zunahme unerwünschter Schwangerschaften und damit derAbtreibungen von 300.000 Kindern pro Jahr in der Bundesrepublik Deutschland.Seit der Aufweichung des Abtreibungsparagraphen 218 - so errechnete jüngstManfred Spieker - sind acht Millionen Kinder allein in Deutschlandgewissermaßen "legal", auf Kosten der Krankenkassen abgetrieben worden.Der Mißbrauch der Sexualität bewirkte darüber hinaus ein Ansteigen derSexualdelikte und der Perversionen. 300.000 Kinder werden angeblich in einemJahr mißbraucht. Aus diesen Opfern werden im Erwachsenenalter nicht seltenTäter, das heißt Menschen, deren fehlgeleitete Sexualität ihnen dieWillensfreiheit raubt, indem ihre Sexualsucht sie zu beherrschen beginnt.

Seit 20 Jahren rast eine tödliche Geschlechtskrankheit unkontrolliert durchdie Welt. 24 Millionen Menschen sind bereits an Aids gestorben, täglichwerden Hunderte neu infiziert. Sie werden damit zu Ansteckenden - oft ohnedaß einer das vom anderen weiß; denn Aids hat eine Latenzzeit von zehnJahren! Selbst die Ärzte in Deutschland sind zu keinerlei Angabenverpflichtet. Diese neue Pest wird in unverantwortlicher Weise ignoriert, umden Götzen Sex nur nicht in Frage zu stellen. Die Gesellschaft wurde alsodurch die maßlose Liberalisierung der Sexualität nicht - wie die Propagiereres verheißen hatten - friedlicher ("Make love, not war!") und nichtgesünder, sondern morbider.

Freilich reichen diese Erfahrungen nicht aus, den Stellungnahmen deskirchlichen Lehramtes mehr Gehör zu schenken - im Gegenteil! Während in denTalk-Shows und Gazetten zwar neuerdings wortreich über das unangemesseneVerhalten der Männer geklagt wird (um in feministischer Intention ihreSchändlichkeit zu beweisen), bleibt die Verführung der Jugend zu früherAufnahme von Intimbeziehungen (sogar durch Aufklärungsschriften derRegierung) ebenso im Trend wie die Überschwemmung des Medienmarktes mitPornographie.Beharrlich - und gegen die Erfahrung, daß die Verhütungsindustrie auchgerade die Vielzahl der Abtreibungen mitbedingt - wird weiter derBevölkerung suggeriert, daß es möglich sei, den so mächtigen Antrieb erst zuentfesseln, um ihn dann mit Gummi und Chemie in Schach zu halten. Nirgendwodeutet sich in den Medien ein Lernprozeß an zu der Einsicht, daß der Menschzu schwach ist, um den Fortpflanzungstrieb in freier Wildbahn zurEingrenzung zu bringen.

Selbst die Ärzteschaft weiß nichts anderes zu empfehlen als die französischeAbtreibungspille RU 486, um der elenden Abtreibungspraxis und ihremschlechten Gewissen enthoben zu werden. Die Schulen hantieren weiterhin mitKondomautomaten, Sexkoffern und mittlerweile in Berliner Schulen auch schonmit direkter Empfehlung zur Homosexualität im Unterricht. Nach schwedischemVorbild hofft man, daß bald schon auch die "Pille danach" an jedes noch sojunge Mädchen verkauft werden darf, das vermutet, es könnte sich als Folgeeines intimen Abenteuers ein "Notfall" eingestellt haben...Daß die Verlautbarungen des Vatikans mit den Empfehlungen zur natürlichenFamilienplanung eine Kultivierung des Liebens zum Ziel haben, daß die Kircheauch hier ihren generellen Auftrag zu erfüllen sucht, GottesSchöpfungsordnung zu erhalten - dies rückt unter dem Einfluß vonIllustrierten und Fernsehen häufig selbst den Katholiken nicht mehr insBewußtsein. Und dies alles, obgleich die Empfehlung zur Einehe aufLebenszeit durch das Elend der vereinsamenden Alt-Singles, durch denÜberdruß der jugendlichen Experimentierer mit dem Konkubinat und derPromiskuität eine hieb- und stichfeste Rechtfertigung erfuhr. Nicht zuletztdas Elend im ehemaligen Ostblock hat die Unaufgebbarkeit von konstanter,persönlich haftender Familie zu Tage gefördert.

Wie beglückt müßten angesichts solcher Entwicklungen eigentlich dieKatholiken sein, daß sie einer Kirche angehören, die in ihrem Lehramt, inihrem Glaubenszentrum dem zweiten diabolischen Ansturm dieses Jahrhundertsauf Europa unerschüttert widerstand und so zum zweiten Mal sichtbar werdenließ, daß es ihr möglich war und ist, die Wahrheit in ihrer ganzengeoffenbarten Tiefe zu vertreten.Stattdessen lassen sich viele weiter in den Sog des Zeitgeistes ziehen,indem sie die Kirche durch "Demokratisierungstendenzen" zu zerspalten suchenund nicht erkennen, daß die gezüchtete Allergie gegen Machtmißbrauch, denman der Kirche vorwirft, eine veraltete Masche marxistischerUnterwanderungsbestrebungen ist. Die Katholiken sollten wenigstens dieBewährung der Enzyklika Humanae Vitae als Etappensieg feiern und mit derErfahrungsbilanz der vergangenen 35 Jahre unerschüttert der so schädlichenVerwilderung der Jugend entgegenwirken!
(Quelle: Vision2000)



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