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| Santa Maria dell’Anima und die Päpste11. April 2022 in Aktuelles, 1 Lesermeinung Franziskus zur Gestalt Hadrians VI., des vorletzten Papstes aus dem deutschen Sprachraum. Von Armin Schwibach Rom (kath.net/as) Die Kirche Santa Maria dell’Anima – ein historisches, künstlerisches und geistliche Kleinod der Kirchen von Rom. Sie liegt mitten im Zentrum der Stadt hinter der Piazza Navona. Gegründet im 14. Jahrhundert als Oratorium des deutschen Hospizes, ist sie seit Jahrhunderten die Nationalkirche der deutschsprachigen katholischen Gemeinde in Rom. Aus Anlass des fünfhundertsten Jahrestags der Wahl Hadrians VI., des vorletzten Papstes aus dem deutschen Sprachraum, der in der Kirche des Päpstlichen Kollegs, des Instituts von Santa Maria dell’Anima begraben liegt. Auch der letzte „Papst aus dem deutschen Sprachraum“ Benedikt XVI. steht in einer direkten Verbindung mit der ihm teuren Kirche und dem Kolleg. Wichtige Dokumente des II. Vatikanischen Konzils wurden in der Bibliothek des Kollegs besprochen und erarbeitet, als der relativ junge „perito“ in jenen aufgewühlten Jahren seinen Beitrag zur Gestaltung des kirchlichen Ereignisses leistet. Der selige Karl von Österreich, letzter Kaiser des habsburgischen Reichs, steht ebenso in einer direkten und engen Verbindung mit der Kirche. Gerade in der aktuellen Zeit eines neuen Kriegs in Europa wird dieses Seligen innigst gedacht. Auf der Homepage des Instituts ist zu lesen: „Karl aus dem Hause Österreich wurde 1887 auf Schloss Persenbeug in Niederösterreich geboren. Mit seiner Ehefrau Zita von Bourbon-Parma und den Kindern führte er ein beispielhaftes Familienleben, geprägt von inniger Liebe zur Heiligsten Eucharistie und Verehrung der Seligen Jungfrau Maria. Während des Ersten Weltkrieges wurde er 1916 Kaiser von Österreich und zum König von Ungarn gekrönt. Er bemühte sich um einen gerechten und dauerhaften Frieden und förderte Recht und Gerechtigkeit. Nach dem Umsturz der staatlichen Ordnung wurde er 1919 ins Exil verbannt, lebte in Armut und ertrug seine Krankheit mit tiefem Gottesvertrauen. Er starb am 1. April 1922 in Funchal auf der Insel Madeira. Bei seiner Seligsprechung am 3. Oktober 2004 in Rom sagte Papst Johannes Paul II.: „Er war ein Freund des Friedens. In seinen Augen war der Krieg etwas Entsetzliches. Mitten in den Stürmen des Ersten Weltkriegs an die Regierung gelangt, versuchte er die Friedensinitiative meines Vorgängers Benedikt XV. aufzugreifen. Von Anfang an verstand Kaiser Karl sein Herrscheramt als heiligen Dienst an seinen Völkern. Sein ernstes Bestreben war es, der Berufung des Christen zur Heiligkeit auch in seinem politischen Handeln zu folgen. Dabei war ihm der Gedanke der sozialen Liebe wichtig. Sei er uns allen ein Vorbild, besonders denen, die heute in Europa politische Verantwortung tragen!“. *** „Das Priesterkolleg der Anima“, so das Institutu auf seiner Homepage, „ist für ungefähr 20 Priester aus dem deutschsprachigen Raum bzw. den Ländern des ehemaligen Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation ausgerichtet, die von ihren Bischöfen oder Oberen zu weiterführenden Studien nach Rom geschickt werden. Es werden auch Priester anderer (mittel)europäischer Länder aufgenommen, die Grundkenntnisse der deutschen Sprache haben. Die Mitglieder des Priesterkollegs sind „Animakapläne“ und werden auch „Animalen“ genannt. Die ehemaligen Mitglieder des Priesterkollegs, also die Alt-Animalen treffen sich gemeinsam mit den aktuellen Animalen im Dreijahresrhythmus jeweils in einer anderen Diözese zu den sogenannten „Anima-Treffen“, um miteinander in Kontakt zu kommen bzw. zu bleiben“. *** Ansprache von Papst Franziskus an die Gemeinschaft des Päpstlichen Instituts Santa Maria dell’Anima in Rom, 7. April 2022: Liebe Brüder und Schwestern, guten Tag! Mit Freude heiße ich euch aus Anlass des fünfhundertsten Jahrestags der Wahl Hadrians VI. willkommen, des vorletzten Papstes aus dem deutschen Sprachraum, der in der Kirche eures Päpstlichen Kollegs, des Instituts von Santa Maria dell’Anima, begraben liegt. Hadrian wurde in Utrecht geboren, das damals zum Heiligen Römischen Reich Deutscher Nation gehörte. Er erhielt eine ausgezeichnete Ausbildung an der Universität Löwen, er war Erzieher des späteren Kaisers Karl V. und stieg dann, mit wichtigen kirchlichen und politischen Aufgaben betraut, zu höchsten Ämtern auf. 1517 wurde er Kardinal. Als ihn die Nachricht von seiner Wahl erreichte, zögerte er zunächst, das Petrusamt anzunehmen, und nur aus Pflichterfüllung sagte er schließlich zu. In seinem kurzen, nur etwas über ein Jahr dauernden Pontifikat hat er sich vor allem um die Versöhnung in Kirche und Welt bemüht. Er folgte damit dem Wort des heiligen Paulus, dass Gott gerade den Aposteln den Dienst der Versöhnung aufgetragen hat (vgl. 2 Kor 5,18ff). So sandte er den Nuntius Chieregati zum Reichstag zu Nürnberg, um Luther und seine Gefolgsleute wieder mit der Kirche zu versöhnen, und um ausdrücklich für die Sünden der Prälaten der Römischen Kurie um Vergebung zu bitten. Mutig! Heute hätte er viel zu tun! Auf politischem Gebiet strebte er gegen alle Widerstände danach, zu einer Verständigung der beiden Nachbarn König Franz I. von Frankreich und Kaiser Karl V. von Habsburg zu kommen, um gemeinsam dem immer bedrohlicher werdenden Eroberungsstreben des Osmanenheeres Einhalt zu gebieten. Leider war dem Papst in diesen beiden Anliegen wegen seines frühen Todes kein Erfolg vergönnt. Gleichwohl bleibt uns sein Zeugnis eines furchtlosen und unermüdlichen Arbeiters für den Glauben, die Gerechtigkeit und den Frieden in lebendiger Erinnerung. Liebe Brüder und Schwestern, die Betrachtung des Lebens und Wirkens Hadrians mag euch ein Antrieb sein, in eurer Berufung als Diener Christi zu wachsen. Der Herr stärke euch in eurem Dienst und führe euch zu einem immer tieferen Glauben an seine Liebe, um sie mit Freude und Hingabe zu leben. Mit Blick auf seine Sorge um die Förderung der Eintracht und der Versöhnung lade ich euch ein, vor allem als Spender des Bußsakraments seinen Spuren zu folgen. Das ist wichtig: die Aufgabe des Beichtvaters ist verzeihen, nicht quälen. Seid barmherzig, seid Menschen mit großer Nachsicht, so will euch die Kirche. Das bedeutet, dem Beichthören Zeit zu widmen; es gut zu machen, mit Liebe, mit Weisheit und mit großer Barmherzigkeit. Aber nicht nur das. Dieser Dienst schließt auch die Predigt, die Katechese und die geistliche Begleitung ein und setzt wie immer das Zeugnis voraus. Um ein guter Diener der Vergebung Christi zu sein, muss ein Priester anderen vergeben können. Er muss in seinen Beziehungen barmherzig sein, ein Mann des Friedens und der Gemeinschaft. Die Mutter Gottes helfe euch dabei. Ich danke euch für euren Besuch. Ich wünsche euch alles Gute und begleite euch mit meinem Gebet und meinem Segen. Und auch ihr, bitte vergesst nicht, für mich zu beten; denn diese Arbeit ist nicht leicht! Danke.
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