Login




oder neu registrieren?


Suche

Suchen Sie im kath.net Archiv in über 70000 Artikeln:







Top-15

meist-diskutiert

  1. Bistum Trier entlässt AFD-Landtagsabgeordneten Schaufert aus einem Kirchengremium
  2. Das Leben des Menschen ist schutzwürdig oder doch nicht?
  3. Deutsche Jugend: GRÜNE PFUI, AFD HUI?
  4. Erzdiözese Wien: Lediglich 7,5 Prozent der Kirchenmitglieder besuchen die Hl. Messe
  5. Nur 4 deutsche Bistümer sagen NEIN zum 'Synodalen Irrweg/Ausschuss'
  6. Werden Sie Schutzengerl für kath.net für mindestens 2024 und 2025!
  7. ,Ich habe Pornographie gemacht – jetzt mache ich Rosenkränze!‘
  8. Großes Interesse an Taylor Swift-Gottesdienst in Heidelberg
  9. Erzbistum Hamburg verliert 2023 Millionen Euro durch Mitgliederschwund
  10. Eine kleine Nachbetrachtung zu einer Konferenz in Brüssel
  11. Höchstgericht entscheidet über Bibel-Tweet von Ex-Ministerin Räsänen
  12. ,Besorgniserregend': Neue Studie über muslimische Schüler
  13. Kardinal Parolin: Es wird keine Kehrtwende in der Kirche geben
  14. Vatikan: Religionsfreiheit durch Urteil gegen Kardinal bedroht
  15. Klarer als die Deutsche Bischofskonferenz!

Italien: Kritik an Plänen für Abtreibung ohne Klinikaufenthalt

11. August 2020 in Prolife, keine Lesermeinung
Druckansicht | Artikel versenden | Tippfehler melden


Pläne der Regierung sehen u.a. die Möglichkeit der Tötung von ungeborenen durch Abtreibungspillen in Tageskliniken und bis zur neunten Woche vor


Rom  (kath.net/KAP) Die jüngsten Pläne der italienischen Regierung, den Einsatz der Abtreibungspille RU486 auch ohne Krankenhausaufenthalt zu erlauben, stoßen auf Kritik. So sieht etwa die Vorsitzende der italienischen Lebensschutzbewegung "Movimento per la Vita", Marina Casini, das Vorhaben vor allem ideologisch und wirtschaftlich begründet. Frauen würden im schwierigen Moment eines Schwangerschaftsabbruchs allein gelassen, während die Vernichtung menschlichen Lebens weiter banalisiert werde, sagte Casini dem Portal "Vatican News" (Sonntag). Am Samstag hatte Italiens Gesundheitsminister Roberto Speranza Berichte über entsprechende Pläne auf Twitter bestätigt.

 

Die neuen Leitlinien sehen demnach einen Schwangerschaftsabbruch durch Mifepriston und Prostaglandin in der Tagesklinik und bis zur neunten Woche vor. Dies sei "ein wichtiger Schritt vorwärts" unter Achtung der bestehenden Rechtslage, so Speranza. Die Pille RU486 im Krankenhaus nur zu verabreichen und die Frau dann nach Hause zu schicken, damit sie den Embryo-Fötus allein ausstoße, sei "mit dem Risiko schwerer und tödlicher Blutungen verbunden", zitierte die Zeitung "Avvenire" den Vorsitzenden der katholischen Vereinigung "Scienza e Vita", Alberto Gambino. Zudem verstärke eine solche "'Do-it-yourself'-Praxis" die "sozialen Auswirkungen des Dramas des Schwangerschaftsabbruchs". Wichtiger sei eine wirksame Präventionsarbeit. Dass es eine solche nicht gebe, sei seit Jahren ein "schweres Verschulden des Gesetzgebers", so der Jurist.


 

Kritik kam auch vom Präsidenten der Gemeinschaft "Papa Giovanni XXIII", Giovanni Paolo Ramonda. In einer Aussendung, die das Portal "Vatican News" zitierte, betonte Ramonda, die Abtreibung auf diese Weise zu vereinfachen bedeute, die "Frauen über die Tragik dieses Ereignisses hinwegzutäuschen und sie sich selbst zu überlassen, anstatt zu versuchen, ihnen dabei zu helfen, die Schwierigkeiten zu überwinden, die zur Abtreibung führen". Eine Abtreibung mit RU486 belaste laut Ramonda die Frauen noch stärker, "weil sie selbst es sind, die ihren Kindern verwehren, auf die Welt zu kommen und weil viele von ihnen die Überreste des Kindes sehen." Die Bioethikerin Assunta Morresi mahnte, unabhängig von der Methode bleibe ein Schwangerschaftsabbruch ein körperlich riskanter Eingriff mit oft gravierenden seelischen Folgen.

 

Dabei dürften Frauen nicht allein gelassen werden. Die neuen Richtlinien bedeuteten nur "eine vermeintliche Freiheit" für die betroffenen Frauen. Verteidiger der geplanten Neuerung weisen den Vorwurf zurück, Frauen würden allein gelassen. Die Einnahme der ersten Pille (RU486) erfolge unter ärztlicher Aufsicht und Einweisung. Das den Abort auslösende Prostaglandin können ebenfalls in einer Tagesklinik verabreicht werden. Abgeordnete der im Parlament vertretenen Links-Parteien begrüßten Speranzas Ankündigung. Die Vorsitzende der rechten "Fratelli d'Italia", Giorgia Meloni, hingegen, nannte die Änderung einen "Rückschritt für Frauen". Es sei gefährlich, die mit dem Eingriff verbundenen Risiken kleinzureden; zudem widerspreche dies den im entsprechenden Gesetz festgelegten Vorgaben.

 

Italien hatte den Abtreibungswirkstoff Mifepriston als einer der letzten EU-Staaten im Juli 2009 gegen den Widerstand von Kirche und konservativen Parteien genehmigt. Bisher ist für einen pharmakologisch durchgeführten Schwangerschaftsabbruch ein mehrtägiger Krankenhausaufenthalt ebenso notwendig wie für einen chirurgischen, da es von der Einnahme des Mittels bis zum Ausstoß des Fötus drei Tage dauern kann. Anschließend müssen vor allem die damit verbundenen Blutungen überwacht werden, auch um sicherzugehen, dass das Schwangerschaftsgewebe vollständig abgegangen ist.

 

Copyright 2020 Katholische Presseagentur KATHPRESS, Wien, Österreich


Ihnen hat der Artikel gefallen? Bitte helfen Sie kath.net und spenden Sie jetzt via Überweisung oder Kreditkarte/Paypal!

 





Lesermeinungen

Um selbst Kommentare verfassen zu können müssen Sie sich bitte einloggen.

Für die Kommentiermöglichkeit von kath.net-Artikeln müssen Sie sich bei kathLogin registrieren. Die Kommentare werden von Moderatoren stichprobenartig überprüft und freigeschaltet. Ein Anrecht auf Freischaltung besteht nicht. Ein Kommentar ist auf 1000 Zeichen beschränkt. Die Kommentare geben nicht notwendigerweise die Meinung der Redaktion wieder.
kath.net verweist in dem Zusammenhang auch an das Schreiben von Papst Benedikt zum 45. Welttag der Sozialen Kommunikationsmittel und lädt die Kommentatoren dazu ein, sich daran zu orientieren: "Das Evangelium durch die neuen Medien mitzuteilen bedeutet nicht nur, ausgesprochen religiöse Inhalte auf die Plattformen der verschiedenen Medien zu setzen, sondern auch im eigenen digitalen Profil und Kommunikationsstil konsequent Zeugnis abzulegen hinsichtlich Entscheidungen, Präferenzen und Urteilen, die zutiefst mit dem Evangelium übereinstimmen, auch wenn nicht explizit davon gesprochen wird." (www.kath.net)
kath.net behält sich vor, Kommentare, welche strafrechtliche Normen verletzen, den guten Sitten widersprechen oder sonst dem Ansehen des Mediums zuwiderlaufen, zu entfernen. Die Benutzer können diesfalls keine Ansprüche stellen. Aus Zeitgründen kann über die Moderation von User-Kommentaren keine Korrespondenz geführt werden. Weiters behält sich kath.net vor, strafrechtlich relevante Tatbestände zur Anzeige zu bringen.


Mehr zu








Top-15

meist-gelesen

  1. Werden Sie Schutzengerl für kath.net für mindestens 2024 und 2025!
  2. KOMMEN SIE MIT! EINMALIGE REISE - 13. Oktober 2024 in Fatima + Andalusien!
  3. ,Ich habe Pornographie gemacht – jetzt mache ich Rosenkränze!‘
  4. Eine kleine Nachbetrachtung zu einer Konferenz in Brüssel
  5. Der Mann mit Ticketnummer 2387393
  6. Das Mediennetzwerk Pontifex, gegründet 2005 als "Generation Benedikt", beendet seine Tätigkeit
  7. Nur 4 deutsche Bistümer sagen NEIN zum 'Synodalen Irrweg/Ausschuss'
  8. Bistum Trier entlässt AFD-Landtagsabgeordneten Schaufert aus einem Kirchengremium
  9. Taylor sei mit Euch
  10. Klarer als die Deutsche Bischofskonferenz!
  11. US-Präsident Biden macht Kreuzzeichen bei Pro-Abtreibungskundgebung
  12. Großes Interesse an Taylor Swift-Gottesdienst in Heidelberg
  13. Papst: Pius VII. leitete die Kirche mithilfe seiner Unterwäsche
  14. Höchstgericht entscheidet über Bibel-Tweet von Ex-Ministerin Räsänen
  15. Deutsche Jugend: GRÜNE PFUI, AFD HUI?

© 2024 kath.net | Impressum | Datenschutz