Login




oder neu registrieren?


Suche

Suchen Sie im kath.net Archiv in über 70000 Artikeln:







Top-15

meist-diskutiert

  1. Papst Leo XIV. – Sein erstes großes Interview
  2. "Lieber Herr Bischof Oster, nur ein bisschen mehr Wohlwollen!"
  3. Kann man die Bischofsvollversammlung noch ernst nehmen?
  4. 'Der Rosenkranz ist die Waffe gegen das Böse der heutigen Welt'
  5. Nach massiven Druck: Ehrung eines Pro-Abtreibungs-Politikers durch Kardinal Cupich wurde abgesagt!
  6. US-Präsident Donald Trump veröffentlicht Botschaft zum Fest des Hl. Erzengel Michael
  7. Schluss mit Honeymoon!
  8. 'Das Bedauern des Bischofs ist erstaunlich selektiv!'
  9. Mindestens 64 Todesopfer nach Islamisten-Terror gegen Katholiken!
  10. Papst: Die einfachen Leute sind die Hoffnung der Kirche
  11. Erntedank: „Der Kosmos besteht um des Menschen willen“
  12. Botschaft Israel: „Ein Gotteshaus in Deutschland darf nicht für Blutlügen missbraucht werden“
  13. Papst Leo XIV. ernennt Nachfolger für wichtige Vatikanbehörde
  14. Großes Lob für Trump-Plan zur Beendigung der Gaza-Krise
  15. Meldestelle Christenschutz: Serie von Schändungen erreicht alarmierendes Ausmaß in Wien

Kyrill I. zu Hagia Sophia: „Ich bin zutiefst besorgt“

8. Juli 2020 in Weltkirche, keine Lesermeinung
Druckansicht | Artikel versenden | Tippfehler melden


Russisch-orthodoxer Patriarch kritisiert „die Aufrufe mancher türkischer Politiker, den Museumsstatus der Kirche Hagia Sophia neu zu überdenken“.


Moskau (kath.net) Die Hagia Sophia in Istanbul soll offenbar wieder in den Status einer aktiven Moschee übergeführt werden, so lauten jedenfalls aktuelle Nachrichten aus der Türkei. Möglicherweise treibt der türkische Präsident Erdogan die Umwandlung in eine Moschee voran, kath.net hat berichtet. Zuvor war die Kathedrale im alten Konstantinopel, die als „Vatikan der Ostkirche“ einst von gewaltiger weltkirchlicher und auch von architekturgeschichtlicher Bedeutung war, als Museum gestaltet gewesen, um Spannungen zwischen den Religionen zu vermeiden. Die Hagia Sophia war Krönungskirche byzantinischer Kaiser (seit 641), Kathedrale des Ökumenischen Patriarchats von Konstantinopel und Ort wichtiger historischer Ereignisse gewesen. Nach der Eroberung Konstantinopels durch die Osmanen im Jahr 1453 verlor sie an Bedeutung, blieb aber in der Bausubstanz weitgehend unverändert erhalten. Sie war lange eine Moschee, bevor sie unter Atatürk in ein Museum umgewandelt wurde. Noch heute gilt sie als ein Wahrzeichen Istanbuls.


 

Nun äußerte sich Kyrill I., der Patriarch von Moskau und der ganzen Rus, zu den Vorhaben:

 

„Durch die Aufrufe mancher türkischer Politiker, den Museumsstatus der Kirche Hagia Sophia neu zu überdenken, bin ich zutiefst besorgt.

 

Diese im VI. Jahrhundert zur Ehre Christi des Erlösers erbaute Kirche bedeutet viel für die ganze Orthodoxie. Und der Russischen Kirche bleibt sie insbesondere teuer. Als die Gesandten des Großfürsten Wladimir die Schwelle dieser Kirche betreten hatten, wurden sie von der Faszination ihrer himmlischen Schönheit ergriffen. Als der hl. Wladimir ihre Erzählung gehört hatte, ließ er sich und die Rus‘ taufen, die im Anschluss an ihn in eine für sie neue geistige und historische Dimension – in die christliche Zivilisation – eingetreten war.

 

Über viele Generationen wurde uns die Begeisterung für die Errungenschaften dieser Zivilisation weitergegeben, deren Teil wir nun sind. Und eines ihrer ehrfürchtig verehrten Symbole war und bleibt die Hagia Sophia. Ihr Bild ist in unsere Kultur und Geschichte fest eingeprägt. Es inspirierte unsere Baumeister in Kiew, Nowgorod, Polotsk – in allen wichtigen Zentren des geistigen Werdens der Alten Rus’.

 

 In der Geschichte der Beziehungen zwischen der Rus’ und Konstantinopel gab es unterschiedliche Perioden, manchmal auch sehr schwierige. Aber gegenüber jedem Versuch, das tausendjährige geistige Erbe der Kirche von Konstantinopel zu demütigen und zu schänden, empfand und empfindet das russische Volk Bitternis und Empörung. Eine Gefahr für die Hagia Sophia ist eine Gefahr für die gesamte christliche Zivilisation, und zwar für unsere Spiritualität und Geschichte. Bis heute ist die Hagia Sophia für jeden russischen orthodoxen Gläubigen ein großes christliche Heiligtum.

 

Es ist die Pflicht eines jeden zivilisierten Staates, das Gleichgewicht zu wahren: die Widersprüche in der Gesellschaft zu versöhnen, aber nicht zu verschärfen; die Einheit der Menschen zu fördern und nicht die Trennung.

 

Die Beziehungen zwischen der Türkei und Russland entwickeln sich heute dynamisch. Dabei ist zu berücksichtigen, dass die Bevölkerung Russlands mehrheitlich orthodox ist. Deshalb wird das, was mit der Hagia Sophia möglicherweise passieren wird, im russischen Volk einen tiefen Schmerz hervorrufen.

 

Ich hoffe auf Besonnenheit der türkischen Staatsführung. Die Bewahrung des heutigen neutralen Status der Hagia Sophia, – eines der größten Meisterwerke der christlichen Kultur, einer der symbolträchtigsten Kirchen für Millionen Christinnen und Christen weltweit, — wird der weiteren Entwicklung der Beziehungen zwischen Russland und der Türkei dienen, sowie der Stärkung des interreligiösen Friedens und der Eintracht.“

 

Foto Patriarch Kyrill I. © Wikipedia/Serge Serebro, Vitebsk Popular News/Wikimedia, Lizenz: Creative Commons Attribution-Share Alike 3.0 Unported


Ihnen hat der Artikel gefallen? Bitte helfen Sie kath.net und spenden Sie jetzt via Überweisung oder Kreditkarte/Paypal!

 





Lesermeinungen

Um selbst Kommentare verfassen zu können müssen Sie sich bitte einloggen.

Für die Kommentiermöglichkeit von kath.net-Artikeln müssen Sie sich bei kathLogin registrieren. Die Kommentare werden von Moderatoren stichprobenartig überprüft und freigeschaltet. Ein Anrecht auf Freischaltung besteht nicht. Ein Kommentar ist auf 1000 Zeichen beschränkt. Die Kommentare geben nicht notwendigerweise die Meinung der Redaktion wieder.
kath.net verweist in dem Zusammenhang auch an das Schreiben von Papst Benedikt zum 45. Welttag der Sozialen Kommunikationsmittel und lädt die Kommentatoren dazu ein, sich daran zu orientieren: "Das Evangelium durch die neuen Medien mitzuteilen bedeutet nicht nur, ausgesprochen religiöse Inhalte auf die Plattformen der verschiedenen Medien zu setzen, sondern auch im eigenen digitalen Profil und Kommunikationsstil konsequent Zeugnis abzulegen hinsichtlich Entscheidungen, Präferenzen und Urteilen, die zutiefst mit dem Evangelium übereinstimmen, auch wenn nicht explizit davon gesprochen wird." (www.kath.net)
kath.net behält sich vor, Kommentare, welche strafrechtliche Normen verletzen, den guten Sitten widersprechen oder sonst dem Ansehen des Mediums zuwiderlaufen, zu entfernen. Die Benutzer können diesfalls keine Ansprüche stellen. Aus Zeitgründen kann über die Moderation von User-Kommentaren keine Korrespondenz geführt werden. Weiters behält sich kath.net vor, strafrechtlich relevante Tatbestände zur Anzeige zu bringen.


Mehr zu

Orthodoxie

  1. Orthodoxe Fastenzeit beginnt am kommenden Montag
  2. Ungarns russisch-orthodoxer Bischof: Fiducia supplicans ist ‚gefährlich’
  3. Ökumenischer Patriarch Bartholomaios: ‚Stoppt diesen Horror! Stoppt diesen Krieg jetzt!’
  4. Kein Ende im orthodoxen Kirchenstreit um Afrika
  5. Franziskus lobt Reichtum und Tradition ostkirchlicher Liturgie
  6. Moskauer Patriarchat errichtet neue Diözesen in Afrika
  7. Belarus: Orthodoxe Kirche setzt regimekritischen Erzbischof ab

Türkei

  1. Erster Kirchen-Neubau in Türkei seit 100 Jahren eröffnet
  2. "Lasst uns weiterhin auf Gott und Seine heilige Vorsehung vertrauen"
  3. Erster Kirchen-Neubau in Türkei seit 100 Jahren vor Eröffnung
  4. Christlicher Missionar aus Türkei ausgewiesen
  5. Chalki-Wiedereröffnung: Orthodoxer US-Bischof appelliert an Erdogan
  6. Laschet verbietet der Presse Fragen zu „Ditib“
  7. Südost-Türkei: Ungeklärter Kriminalfall beunruhigt Christen






Top-15

meist-gelesen

  1. Oktober 2025 mit kath.net in MEDJUGORJE mit P. Leo MAASBURG
  2. "Lieber Herr Bischof Oster, nur ein bisschen mehr Wohlwollen!"
  3. Papst Leo XIV. ernennt Nachfolger für wichtige Vatikanbehörde
  4. Kann man die Bischofsvollversammlung noch ernst nehmen?
  5. Mindestens 64 Todesopfer nach Islamisten-Terror gegen Katholiken!
  6. 'Das Bedauern des Bischofs ist erstaunlich selektiv!'
  7. US-Präsident Donald Trump veröffentlicht Botschaft zum Fest des Hl. Erzengel Michael
  8. Erika Kirks Vergebungsbitte erschüttert das Herz eines Hollywood-Stars
  9. Schluss mit Honeymoon!
  10. Praterstraße Wien: Neue Kirche "Zentrum Johannes Paul II." eröffnet
  11. Botschaft Israel: „Ein Gotteshaus in Deutschland darf nicht für Blutlügen missbraucht werden“
  12. Toskanischer Priester wird zweiter Privatsekretär des Papstes
  13. Google gibt Zensur unter Biden zu
  14. 'Der Rosenkranz ist die Waffe gegen das Böse der heutigen Welt'
  15. Papst Leo XIV. – Sein erstes großes Interview

© 2025 kath.net | Impressum | Datenschutz