Login




oder neu registrieren?


Suche

Suchen Sie im kath.net Archiv in über 70000 Artikeln:







Top-15

meist-diskutiert

  1. Will Papst Leo XIV. am II. Vatikanum festhalten?
  2. Gebetshaus Augsburg reagiert mit Stellungnahme auf ARD-Doku „Die hippen Missionare“
  3. Kard. Müller: „Deutsche Diözesen sind Teil der Weltkirche und nur insofern katholisch, als sie…“
  4. Bischof sein in Opferperspektive
  5. Die Jugend von heute, die neue Generation Alpha, „sucht Sinn, Rituale und Spiritualität“
  6. Katholische Bischöfe zeigen sich besorgt vor Abtreibungs-Abstimmungen des EU-Parlaments
  7. Mariologen-Vereinigung IMA kritisiert ‚Mater Populi Fidelis‘
  8. „Vermeintliche Förderung der Meinungsfreiheit durch Einschränkung der Meinungsfreiheit“
  9. Meinungsfreiheit in Gefahr
  10. Meinungsfreiheit auf katholisch
  11. Mansour: Terrorschlag in Australien ist „logische Konsequenz einer global entfesselten Hassdynamik“
  12. Zeitung: Papst will mit Kardinälen über Streitfragen sprechen
  13. Wiener Weihbischof Turnovszky: Klare Pro-Life-Botschaft für Weihnachten
  14. THESE: Wir haben Gott vergessen...
  15. Der ‚gerechte Mann‘ im Heilsplan Gottes

Fünf Tage voller Abschiede für Benedikt XVI. - diesmal für immer?

21. Juni 2020 in Aktuelles, 6 Lesermeinungen
Druckansicht | Artikel versenden | Tippfehler melden


Nach 14 Jahren ist der emeritierte Papst erstmals wieder in seine alte Heimat zurückgekehrt. Für den 93-Jährigen wie für seinen kranken Bruder scheint die Reise geradezu ein Lebenselixier zu sein – Korrespondentenbericht von Christoph Renzikowski


München (kath.net/KAP) Der Papst kommt nach Hause. Mit dieser Nachricht überraschte Benedikt XVI. (Archivfoto) am Donnerstag die Öffentlichkeit. Dass es sich nicht um den aktuellen Amtsinhaber, sondern den ehemaligen handelte, und dass die Reise als rein privat deklariert wurde, tat der Aufmerksamkeit keinen Abbruch. Wobei privat angesichts der Prominenz des Reisenden ein relativer Begriff ist. Das zeigte bereits die Anwesenheit des bayerischen Staatskanzleichefs Florian Herrmann (CSU) bei der Landung des Landsmanns mit einer Maschine der italienischen Luftwaffe auf dem Franz-Josef-Strauß-Flughafen.

 

Der letzte Besuch des früheren Kirchenoberhaupts in Bayern liegt 14 Jahre zurück. An sich war überhaupt nicht mehr damit zu rechnen, dass Joseph Ratzinger noch einmal seinen Altersruhesitz im Vatikan verlassen würde. Seine zunehmende körperliche Gebrechlichkeit ist schon länger kein Geheimnis mehr. Viel Zeit verbringt er inzwischen im Rollstuhl. Deswegen war die Reise an sich schon eine Sensation.

 

Zwangsläufig schossen die Spekulationen ins Kraut, warum der 93-Jährige diese Strapaze noch auf sich nimmt. Dann müsse es um seinen drei Jahre älteren Bruder Georg wirklich schlimm stehen. Doch die Mutmaßung, dieser liege bereits im Sterben, erwies sich als voreilig, auch wenn alles darauf hindeutet, dass der Gesundheitszustand des früheren Regensburger Domkapellmeisters Georg Ratzinger ernst ist.


 

Die Ratzingers sind Familienmenschen. Und weil das auch für Papst Franziskus gilt, war es folgerichtig, dass er seinem Vorgänger diesen Ausflug ans Krankenlager seines letzten engen Verwandten bereitwillig gestattete.

 

In Regensburg hatten die Gebrüder Ratzinger gemeinsam ihren Lebensabend verbringen wollen, das Grab der Eltern 1974 eigens von Traunstein dorthin umbetten lassen. Auch später noch, als der Theologieprofessor längst zum Münchner Erzbischof und dann zum Glaubenspräfekten in Rom befördert worden war, hielten sie daran fest. Die Pläne zerschlugen sich erst mit der Papstwahl des Jüngeren im Jahr 2005.

 

Streng abgeschirmt von der Polizei ließ sich Benedikt XVI. in den vergangenen Tagen jeweils vormittags und am späteren Nachmittag für einige Stunden von seinem Quartier im Regensburger Priesterseminar durch die Altstadt in die Luzengasse eskortieren. Es galt, unter Aufbietung aller Kräfte so viel Zeit wie möglich miteinander zu verbringen - auch im Gebet und bei der Feier der Messe.

 

Georg sei wach, Gespräche seien nur noch eingeschränkt möglich, aber was zähle, sei einfach das Zusammensein, hieß es aus Diözesankreisen. Und dass dies für beide geradezu ein Lebenselixier sei.

 

Eine zweite Spekulation machte die Runde, je länger Benedikts Visite am bayerischen Donauknie dauerte: Vielleicht zieht er ja gleich ganz um. Das, versicherte Diözesansprecher Clemens Neck gegenüber der deutschen Katholischen Nachrichten-Agentur KNA am Sonntag, sei aber "nie ein Thema" gewesen. Es sei nur darum gegangen, ob der Besuch drei, fünf Tage oder zwei Wochen dauere.

 

Benedikt nutzte seinen Aufenthalt auch für einige Ausflüge an Orte, die ihm sehr viel bedeuten: das Familiengrab auf dem Ziegetsdorfer Friedhof, in dem auch seine ältere Schwester liegt, und sein früheres Wohnhaus im Vorort Pentling, das vom Institut Papst Benedikt XVI. inzwischen behutsam zu einer Stätte der Begegnung und Dokumentation umgestaltet worden ist.

 

All diese Stationen hatte der 93-Jährige schon 2006 absolviert, in der vermeintlichen Gewissheit eines Abschiedes für immer. War's das jetzt also endgültig? Schaun mer mal, würde "der Kaiser" sagen.

 

Bis zum vergangenen Jahr hatte sich regelmäßig Georg Ratzinger nach Rom auf den Weg gemacht. Dass ihm dies noch einmal möglich sein wird, lässt sich ausschließen. Wie viel Zeit den beiden hochbetagten Brüdern auf dieser Erde noch bleibt, weiß niemand. Klar ist nur: Wollen sie sich treffen, muss sich nun Benedikt XVI. in Bewegung setzen. Und der weiß jetzt: Es geht.

 

Copyright 2020 Katholische Presseagentur KATHPRESS, Wien, Österreich

Alle Rechte vorbehalten

Archivfoto: Benedikt XVI. in seiner Zeit als Kardinal Ratzinger

 

Bayrischer Rundfunk - Papst em. Benedikt XVI. in Bayern

Mehr dazu auf kathtube:


Ihnen hat der Artikel gefallen? Bitte helfen Sie kath.net und spenden Sie jetzt via Überweisung oder Kreditkarte/Paypal!

 





Lesermeinungen

Um selbst Kommentare verfassen zu können müssen Sie sich bitte einloggen.

Für die Kommentiermöglichkeit von kath.net-Artikeln müssen Sie sich bei kathLogin registrieren. Die Kommentare werden von Moderatoren stichprobenartig überprüft und freigeschaltet. Ein Anrecht auf Freischaltung besteht nicht. Ein Kommentar ist auf 1000 Zeichen beschränkt. Die Kommentare geben nicht notwendigerweise die Meinung der Redaktion wieder.
kath.net verweist in dem Zusammenhang auch an das Schreiben von Papst Benedikt zum 45. Welttag der Sozialen Kommunikationsmittel und lädt die Kommentatoren dazu ein, sich daran zu orientieren: "Das Evangelium durch die neuen Medien mitzuteilen bedeutet nicht nur, ausgesprochen religiöse Inhalte auf die Plattformen der verschiedenen Medien zu setzen, sondern auch im eigenen digitalen Profil und Kommunikationsstil konsequent Zeugnis abzulegen hinsichtlich Entscheidungen, Präferenzen und Urteilen, die zutiefst mit dem Evangelium übereinstimmen, auch wenn nicht explizit davon gesprochen wird." (www.kath.net)
kath.net behält sich vor, Kommentare, welche strafrechtliche Normen verletzen, den guten Sitten widersprechen oder sonst dem Ansehen des Mediums zuwiderlaufen, zu entfernen. Die Benutzer können diesfalls keine Ansprüche stellen. Aus Zeitgründen kann über die Moderation von User-Kommentaren keine Korrespondenz geführt werden. Weiters behält sich kath.net vor, strafrechtlich relevante Tatbestände zur Anzeige zu bringen.


Mehr zu

Benedikt XVI.

  1. Papst Leo verlieh Ratzingerpreis an den Stardirigenten Riccardo Muti
  2. "Unsere Liebe Frau von Guadalupe" ist "Mutter und Stern der Evangelisierung in Amerika"
  3. „Was Benedikt XVI. uns über Israel lehrte – und warum es heute von Bedeutung ist“
  4. Benedikt XVI.: "Das Kommen des Herrn ist einmalig"
  5. Vorweihnachtliches Lichtermeer

Bistum Regensburg

  1. Über das Wunder von Greccio
  2. Warum wir gerade jetzt Quellen der Zuversicht, Stärkung und Solidarität brauchen
  3. Bischof Rudolf weiht zwei Männer zu Ständigen Diakonen
  4. Das Osterfest ist der FREEDOM DAY schlechthin!
  5. Sternsingen 2021

Papst

  1. Leo XIV. in den Vatikanischen Grotten: Er betet auch an den Gräbern von Pius XII. und Benedikt XVI.
  2. Bemerkenswerte Rede von Papst Leo über Kardinal Merry del Val, Mitarbeiter von Leo XIII. und Pius X.
  3. Leo XIV. Brückenbauer für die Kirche - Die Biographie - Leseprobe 4
  4. Leo XIV. Brückenbauer für die Kirche - Die Biographie - Leseprobe 3
  5. Leo XIV. Brückenbauer für die Kirche - Die Biographie - Leseprobe 2

Ratzinger

  1. Der Missbrauch des Missbrauchs
  2. Ratzinger-Preis 2021 für zwei in Österreich lehrende Theologen
  3. Trumauer Theologin Hastetter neu im Ratzingerstiftung-Vorstand
  4. Gott hab ihn selig!
  5. „Den Menschen etwas von der Größe Gottes vermitteln“






Top-15

meist-gelesen

  1. ISLAND-REISE - SOMMER 2026 - Eine Reise, die Sie nie vergessen werden!
  2. Weihnachtsspende für kath.net - Wir brauchen JETZT Ihre HILFE!
  3. Will Papst Leo XIV. am II. Vatikanum festhalten?
  4. Bischof sein in Opferperspektive
  5. Gebetshaus Augsburg reagiert mit Stellungnahme auf ARD-Doku „Die hippen Missionare“
  6. O Sapientia, quae ex ore Altissimi prodiisti
  7. Kard. Müller: „Deutsche Diözesen sind Teil der Weltkirche und nur insofern katholisch, als sie…“
  8. O Adonai, et Dux domus Israel
  9. O radix Jesse
  10. O clavis David
  11. Papst Leo ernennt Pro-Life-Bischof zum Erzbischof von New York
  12. O Oriens, lucis aeternae
  13. O Rex gentium
  14. Zeitung: Papst will mit Kardinälen über Streitfragen sprechen
  15. Die Jugend von heute, die neue Generation Alpha, „sucht Sinn, Rituale und Spiritualität“

© 2025 kath.net | Impressum | Datenschutz