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Wort des Tages – Seid verrückt!

18. April 2020 in Spirituelles, 26 Lesermeinungen
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Weltweite Sterbefälle 1. Jän. – 25. März 2020: Tote durch Corona-Virus: 21.297, Tote durch ABTREIBUNG: 9.913.702. Gedanken von Dekan Ignaz Steinwender


Zell am Ziller (kath.net) Diese Woche wurde in der Lesung die Stelle aus der Apostelgeschichte vorgetragen, wo Petrus einen Gelähmten, der um Almosen bat, heilte. Petrus sagte zu ihm: „Silber und Gold besitze ich nicht. Doch was ich habe, das gebe ich dir: Im Namen Jesu Christi, des Nazoräers, geh umher!“ Und er fasste ihn an der Hand und richtete ihn auf (Apg 3,5-7). Daraufhin sprang der Gelähmte auf, lief in den Tempel und lobte Gott.

Momentan ist vieles gelähmt, das Wirtschaftsleben, das kirchliche Leben, viele Menschen fühlen sich wie gelähmt. Dinge brechen ein, Zukunftsaussichten schmelzen wie Wachs, viele stehen wie gelähmt vor unlösbaren Entscheidungen, Ängste und Konflikte lähmen die Menschen.

Die Lähmung ist entstanden durch die Verwirrung. In der Heiligen Messe betet der Priester jeden Tag im Anschluss an das Vater Unser: „ … bewahre uns vor Verwirrung und Sünde, damit wir voll Zuversicht das Kommen unseres Erlösers Jesus Christus erwarten“. Die Verwirrung und die Sünde sind zwei geistliche Übel. Beide nehmen dem Menschen die Zuversicht auf Sein Kommen, die christliche Hoffnung.

Wenn man gegenwärtig die Zeitung liest, dann kommt man aus dem Staunen nicht mehr heraus. Man könnte plötzlich meinen: Bin ich jetzt verrückt oder ist die Welt verrückt? Mir fällt da ein Ausspruch des Philosophen Blaise Pascal ein, der einmal folgendes sagte: „Die Welt ist so verrückt, dass es, auf eine andere Art von Verrücktheit, verrückt sein hieße, nicht verrückt zu sein.“

Oft begegnen einem Menschen, die den Kopf schütteln über die frühere Zeiten und sagen: Wie konnten die Menschen damals einfach mitlaufen? Warum haben sich so wenige dagegengestellt? Ich denke mir dann oft: Die Leute, die leichtfertig über früher urteilen, das sind oft die Mitläufer von heute. Diejenigen, die ein Profil haben, sind eher verständnisvoll in Bezug auf früher, dafür aber wirklich, im positiven Sinne kritisch und mutig in der Gegenwart. Ich befürchte, dass das Mitläufertum, die Feigheit und auch das Denunziantentum heute viel verbreiteter sind als jemals zuvor in der Geschichte. Es gibt verschiedene Gründe dafür, z.B. den mangelnden Glauben, das fehlende Geschichtswissen, den Verlust des Hausverstandes und die Verwöhntheit vieler. Menschen, die im Leben keine existentiellen Schwierigkeiten zu bestehen hatten – und in der Wohlstandsgesellschaft gibt es da sehr viele – haben selten einen echten Realismus und sind viel leichter manipulierbar. In der Wohlstandgesellschaft gibt es nur wenige Menschen, die kämpfen gelernt haben.

Zunächst möchte ich einige Verrücktheiten der Gegenwart aufzählen:

Wie ist es möglich, dass die österreichischen Bischöfe seit Jahren zur Praxis der vorsätzlichen Tötung schweigen (siehe Abtreibungszahlen unten) und gleichzeitig wegen einer angeblichen und/oder wirklichen Ansteckungsgefahr die Gläubigen sogar von den Osterfeierlichkeiten aussperren?

Wie ist es möglich, dass ein Arzt, der eigentlich zum Heilen und dem Leben verpflichtet ist, sein Geld mit Abtreibungen verdient und im Fernsehen die Euthanasie vertreten kann, während jemand, der bei einer Feier mit Freunden erwischt wird, angezeigt oder als Lebensgefährder beschimpft werden kann?

Wie ist es möglich, dass die Menschen in Kaufgeschäfte, zum Bankomat und zum Rechtsanwalt gehen dürfen, aber nicht in die Messe?

Wie ist es möglich, dass man fast die gesamte Wirtschaft lahmlegt, ohne dass jemand aufsteht und sagt: Moment mal! Wir können doch nicht in wenigen Wochen alles aufs Spiel setzen, was unsere Väter in Jahrzehnten mühsam aufgebaut haben?

Wie ist es möglich, dass man mir als Pfarrer den Zugang zu einem Sterbenden verbietet, aber eine Krankenschwester und der Arzt haben schon Zutritt?

Wie ist es möglich, dass ein Lehrer beim Ordinariat mit einer Anzeige droht, weil der Pfarrer sich erlaubt, über rigorose Maßnahmen verwundert zu sein?

Wie ist es möglich, dass so viele Menschen völlig widerspruchslos die drastischsten Einschränkungen seit der Kriegszeit einfach unhinterfragt hinnehmen?

Ich schreibe euch hier einige Zahlen auf, die ich nicht einmal bewerten möchte, einfach zum Nachdenken, um sich vielleicht mancher Verrücktheiten bewusst zu werden:

Weltweite Sterbefälle 1. Jän. – 25. März 2020
Tote durch Corona-Virus: 21.297
Tote durch saisonale Grippe: 113.034
Tote durch Malaria: 228.095
Tote durch Selbstmord: 249.904
Tote durch Verkehrsunfälle: 313.903
Tote durch HIV / Aids: 390.908
Tote durch Alkohol: 581.599
Tote durch Rauchen: 1.162.481
Tote durch Krebs: 1.909.804
Tote durch Hunger: 2.382.324
Tote durch ABTREIBUNG: 9.913.702

Was sollen wir also jetzt tun? Was soll die Kirche tun? Was sollen die Gläubigen tun?

Die Antwort gibt uns der Apostel Petrus. Er sagte zum Gelähmten: Was ich habe, gebe ich Dir! Dann heilt er ihn. Petrus hat die Gabe der Heilung. Er übt diese Gabe im Namen Jesu Christi aus. Er gibt dem Gelähmten wieder die Beweglichkeit. Der Gelähmte steht auf, geht in den Tempel und lobt Gott. Petrus hat dem Gelähmten noch mehr gegeben, die seelische Beweglichkeit, den Glauben, die Fähigkeit, Gott zu loben.

Daraus ergibt sich: Gerade jetzt muss die Kirche den Menschen geben, was sie hat, die heilenden, heiligenden und heilsnotwendigen Sakramente, den Glauben und die Möglichkeit und Fähigkeit, Gott zu loben.

Die Priester müssen das, was sie haben, weitergeben dürfen, die Krankensalbung, die Beichte, die Taufe, die Eucharistie. Ich habe heute dem Erzbischof einen Brief geschrieben und ihn gebeten, etwas zu unternehmen, damit man als Priester zu den Kranken gehen darf, denn mir wurde der Zugang zu einem Sterbenden verweigert. Einen Sterbenden im Interesse der Gesundheit die Krankensalbung zu verweigern ist verrückt und antichristlich.

Das Wichtigste, das jeder Christ tun kann, ist, Gott zu loben. Das Gotteslob ist das Höchste, wozu ein Mensch fähig ist. Das Gotteslob macht den Menschen frei von Feigheit, frei von Verwirrung, frei von Mitläufertum, frei von Angst. Das Gotteslob stärkt das geistige Immunsystem (schützt vor Verwirrung und Sünde) und auch das biologische.

Derzeit wird in Österreich im Dienste der Gesundheit die Wirtschaft (Gold und Silber) und die Religionsfreiheit (Gotteslob im Tempel) geopfert. Damit erreicht man mit Sicherheit das Gegenteil des Angestrebten. Wenn das Gotteslob ausfällt, bleibt auch der Segen aus und damit auch das körperliche Wohl. Wenn man die Wirtschaft an die Wand fährt, dann bricht alles, auch das Gesundheitswesen zusammen. Das ist eine Binsenweisheit, außer man hat aus den Augen verloren, dass das hervorragende Gesundheitssystem und die hohe Lebenserwartung Früchte des Wohlstands sind, der nach dem Krieg erarbeitet wurde. Beides hängt unmittelbar zusammen.

Deshalb soll für uns Christen ganz einfach gelten, wir sollen österliche Menschen sein, das Gotteslob soll an erster Stelle stehen. Das gibt uns Freude, Friede, Freiheit und auch die Kraft, die alltäglichen Dinge gerne und gut zu erfüllen. Wenn wir das tun, wird Gott uns alles andere (die Gesundheit, Gold und Silber) dazugeben.

Liebe Gläubige! Wenn ihr als österliche Menschen lebt, furchtlos, kritisch gegenüber dem Zeitgeist, froh und heiter, dann werden euch viele für verrückt halten! Damit seid ihr in bester Gesellschaft, denn so erging es auch den Aposteln, den ersten Zeugen der Auferstehung.

Mit österlichen Grüßen
Euer verrückter Pfarrer
Ignaz Steinwender




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