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4. April 2020 in Aktuelles, keine Lesermeinung
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Franziskus in Santa Marta: die List des Teufels lässt das Böse langsam wachsen. Es fängt klein an und endet im Schlimmsten. Von Armin Schwibach


Rom (kath.net/as) Papst Franziskus – Samstag der fünften Woche der Fastenzeit, siebenundzwanzigste Messe in Live-Streaming über Fernsehen und Internet aus der Kapelle des vatikanischen Gästehauses „Domus Sanctae Marthae“„gegen“ die Coronavirus-Pandemie.

„Herr, halte dich nicht fern! Du, meine Stärke, eile mir zu Hilfe. Ich bin ein Wurm und kein Mensch, der Leute Spott, vom Volk verachtet“ (Ps 22,20.7): der Eröffnungsvers, so der Papst, erinnere an die Worte Jesu am Kreuz: ein starker Hilferuf eines verfolgten Unschuldigen.

Franziskus betete bei der Einführung der Messe, dass niemand die Pandemie für seine eigenen Interessen ausnutzen solle:

„In diesen Momenten der Verwirrung, der Schwierigkeiten und des Schmerzes wird den Menschen oft die Möglichkeit gegeben, das eine oder andere zu tun, viele gute Dinge. Aber es mangelt auch nicht an Menschen, die auf die Idee kommen, etwas nicht so Gutes zu tun, den Moment zu nutzen und ihn für sich selbst zu auszunutzen, zu ihrem eigenen Vorteil. Lasst uns heute beten, dass der Herr uns allen ein rechtes Gewissen schenke, ein transparentes Gewissen, dass wir von Gott gesehen werden können, ohne uns zu schämen“.

In seiner Predigt kommentierte Franziskus das Tagesevangelium nach Johannes (Joh 11,45-56), in dem die Entscheidung des Hohen Rates, Jesus nach dem Wunder der Auferstehung des Lazarus zu töten, berichtet wird. Eine Entscheidung, zu der es nach einem allmählichen Prozess komme: es sei dies der Weg der Versuchung, der mit dem Wenigen beginne und dann in die Sünde münde, die von sich selbst aus gerechtfertigt werde. Die Versuchung wachse langsam, sie stecke andere an und rechtfertige sich selbst und verändere das Herz. Hinter dieser Versuchung stecke die List des Teufels, der Jesus vernichten wolle. „Möge der Heilige Geist uns“, so das abschließende Gebet des Papstes, „in dieser inneren Erkenntnis erleuchten“:

„Seit einiger Zeit waren die Gesetzeslehrer und selbst die Hohenpriester,unruhig, weil sich im Land seltsame Dinge abspielten. Zuerst taufte dieser Johannes, den man am Ende in Ruhe ließ, weil er ein Prophet war, und die Leute gingen hin, aber es gab keine anderen Konsequenzen. Dann kam dieser Jesus, auf den Johannes hingewiesen hatte. Er begann, Zeichen zu setzen, Wunder zu tun, aber vor allem begann er, zu den Menschen zu sprechen, und die Menschen verstanden ihn, und die Menschen folgten ihm, und er hielt sich nicht immer an das Gesetz, und das störte sie so sehr.

‚Das ist ein Revolutionär, ein friedlicher Revolutionär... Der bringt das Volk zu sich, das Volk folgt ihm...’. Und diese Ideen brachten sie dazu, miteinander zu reden: ‚Aber schau mal, das hier gefällt mir nicht... das da...’, und so war das unter ihnen auch dieses Gesprächsthema, das sie beunruhigte. Dann gingen einige zu ihm, um ihn zu prüfen, und immer hatte der Herr eine klare Antwort, die ihnen, den Gesetzeslehrern, nicht eingefallen war.

Denken wir an jene Frau, die sieben Mal verheiratet und sieben Mal verwitwet war: ‚Aber im Himmel, mit welchem dieser Ehemänner wird sie verheiratet sein?’ Er antwortete klar und sie gingen ob der Weisheit Jesu ein wenig beschämt weg, und andere Male gingen sie gedemütigt fort, als sie zum Beispiel diese ehebrecherische Frau steinigen wollten, und Jesus sagte am Ende: ‚Diejenigen von euch, die ohne Sünde sind, werfen den ersten Stein’, und das Evangelium sagt, dass sie weggingen, angefangen bei mit den Ältesten, gedemütigt in diesem Moment. Das ließ dieses Gespräch unter ihnen wachsen: ‚Wir müssen etwas tun, das ist nicht in Ordnung...’.

Dann schickten sie die Soldaten, um ihn zu holen, und diese kamen zurück und sagten: ‚Wir konnten ihn nicht fassen, weil dieser Mann wie kein anderer spricht’... ‚Auch ihr habt euch täuschen lassen’: wütend, weil nicht einmal die Soldaten ihn kriegen konnten. Und dann, nach der Auferstehung des Lazarus – das haben wir heute gehört – gingen viele Juden dorthin, um die Schwestern und Lazarus zu sehen, aber einige gingen auch, um zu sehen, wie es um die Dinge stand, um es zu berichten, und einige von ihnen gingen zu den Pharisäern und erzählten ihnen, was Jesus getan hatte. Andere glaubten an ihn. Und diese, die hin gegangen waren, die Schwätzer aller Zeiten, die davon leben, das Geschwätz weiterzutragen... sie sind hingegangen, um ihnen zu berichten.

In diesem Moment hatte jene Gruppe, die sich aus den Gesetzeslehrern gebildet hatte, ein formelles Treffen: ‚Das ist sehr gefährlich, wir müssen eine Entscheidung treffen. Was wollen wir tun? Dieser Mann tut viele Zeichen – sie erkennen die Wunder –, wenn wir ihn so weitermachen lassen, werden alle an ihn glauben, es besteht Gefahr, das Volk wird ihm nachgehen, es wird sich von uns lösen’ – das Volk hing nicht an ihnen – ‚die Römer werden kommen und unseren Tempel und unser Volk zerstören’. Darin lag ein Teil der Wahrheit, aber nicht die ganze, es war eine Rechtfertigung, denn sie hatten ein Gleichgewicht mit dem Besatzer gefunden, doch sie hassten den römischen Besatzer, aber politisch hatten sie ein Gleichgewicht gefunden. Also sprachen sie miteinander.

Einer von ihnen, Kajaphas, der Hohepriester jenes Jahres – er war der radikalste – sagte: ‚ Ihr versteht nichts. Ihr bedenkt nicht, dass es besser für euch ist, wenn ein einziger Mensch für das Volk stirbt, als wenn das ganze Volk zugrunde geht!’. Er war der Hohepriester und machte den Vorschlag: ‚lasst ihn uns töten’. Und Johannes sagt: ‚ Das sagte er nicht aus sich selbst; sondern weil er der Hohepriester jenes Jahres war, sagte er aus prophetischer Eingebung, dass Jesus für das Volk sterben werde... Von diesem Tag an waren sie entschlossen, ihn zu töten’.

Es war dies ein Prozess, ein Prozess, der mit kleinen Ängsten zur Zeit Johannes des Täufers begann und dann in dieser Sitzung der Gesetzeslehrer und Priester endete. Es war ein Prozess, der wuchs, ein Prozess, der sicherer war als die Entscheidung, die sie zu treffen hatten, aber niemand hatte es so klar gesagt: ‚Der muss getötet werden geschehen’. Diese Vorgehensweise der Gesetzeslehrer ist genau eine Gestalt dafür, wie die Versuchung in uns wirkt, denn dahinter steckt offensichtlich der Teufel, der Jesus vernichten wollte, und die Versuchung in uns wirkt im Allgemeinen so: sie beginnt mit wenig, mit einem Wunsch, mit einer Idee, sie wächst, sie infiziert andere und am Ende ist rechtfertigt sie sich.

Das sind die drei Schritte der Versuchung des Teufels in uns, und hier sind die drei Schritte, die die Versuchung des Teufels in der Person der Gesetzeslehrer unternommen hat. Es begann mit wenig, aber es wuchs, es wuchs, dann steckte es andere an, es wurde leibhaftig und am Ende rechtfertigt es sich: ‚Es ist notwendig, dass er für das Volk stirbt’, die totale Rechtfertigung. Und alle gingen ruhig nach Hause. Sie sagten: ‚Das ist die Entscheidung, die wir treffen mussten’.

Und wir alle, wenn wir von der Versuchung überwältigt werden, enden dabei, ruhig zu sein, denn wir haben eine Rechtfertigung für diese Sünde gefunden, für diese sündige Haltung, für dieses Leben, das nicht dem Gesetz Gottes entspricht. Wir sollten es uns zur Gewohnheit machen, diesen Prozess der Versuchung in uns zu sehen. Dieser Prozess, der uns dazu bringt, unsere Herzen vom Guten zum Bösen zu verändern, der uns auf den Weg nach unten führt. Etwas, das wächst, langsam wächst, dann andere ansteckt und sich schließlich selbst rechtfertigt. Kaum kommen die Versuchungen unvermittelt in uns auf, der Teufel ist listig. Und er weiß, wie er diesen Weg einschlagen muss, er hat ihn eingeschlagen, um zu Jesu Verurteilung zu gelangen.

Wenn wir uns in einer Sünde befinden, in einem Fall, ja, wir müssen hingehen und den Herrn um Vergebung bitten, das ist der erste Schritt, den wir tun müssen, aber dann müssen wir sagen: ‚Wie ist es dazu gekommen, dass ich gefallen bin? Wie hat dieser Prozess in meiner Seele begonnen? Wie ist er gewachsen? Wen habe ich abgesteckt? Und wie habe ich mich am Ende dafür gerechtfertigt’.

Das Leben Jesu ist immer ein Vorbild für uns, und die Dinge, die mit Jesus geschehen sind, sind Dinge, die uns passieren werden, die Versuchungen, die Rechtfertigungen, die guten Menschen, die um uns herum sind, und vielleicht spüren wir sie nicht, und die schlechten Menschen, im Moment der Versuchung versuchen wir, ihnen näher zu kommen, um die Versuchung wachsen zu lassen. Doch vergessen wir nie: hinter einer Sünde, hinter einem Fall steckt immer eine Versuchung, die klein angefangen hat, die gewachsen ist, die angesteckt hat, und am Ende finde ich eine Rechtfertigung, um zu fallen. Möge der Heilige Geist uns in diesem inneren Wissen erleuchten“.

Wie immer beschloss der Papst die Messe mit der Anbetung und dem eucharistischen Segen und lud die Menschen ein, die geistliche Kommunion zu empfangen.

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