Login




oder neu registrieren?


Suche

Suchen Sie im kath.net Archiv in über 70000 Artikeln:







Top-15

meist-diskutiert

  1. Bischof Timmerevers will ‚neues Denken‘ der Kirche beim Gender-Thema
  2. Ein stiller neuer US-Trend: Katholische Pfarreien führen wieder Kommunionbänke ein
  3. ‚Maria pride den Mantel aus‘ – Wie die 'Katholischen Jugend' der Diözese Linz Maria verhöhnt
  4. Kardinal Burke: Zusammenhang lehrinhaltlicher und moralischer Irrtümer mit liturgischem Missbrauch
  5. Vermutlich hat sich Gott geirrt
  6. Synodalismus ist die Folge eines theologischen Irrtums
  7. Pfarrer protestiert gegen Abtreibungs-Aktivismus des BDKJ München
  8. Missbrauchsvorwürfe: Abt von westschweizer Kloster tritt zurück
  9. „Dieser Erwählung und Berufung könnt ihr nur mit der bedingungslosen Bereitschaft entsprechen…“
  10. Deutsches Familienministerium fördert Verein, der zum Mord an ‚reichen Menschen‘ aufruft
  11. Erneuert Euer ‘JA zu Gott und seinem heiligen Volk’
  12. Minus in der Papstkasse trotz gestiegener Spenden
  13. Wenn die ganze Schönheit und Chance der Weltkirche in einer einzigen Pfarrgemeinde präsent wird
  14. „Wir waren schon zum Tode verurteilt, bevor die Atombombe erfunden wurde“
  15. 'Christus ist heute auf der Erde, lebendig auf tausend Altären'

„Wir auch …“

5. Februar 2020 in Kommentar, 5 Lesermeinungen
Druckansicht | Artikel versenden | Tippfehler melden


Synodaler Weg – Auf dem Weg zu einer häretischen/schismatischen Kirche? Gastkommentar des Pastoraltheologen Hubert Windisch


Regensburg (kath.net) Der soeben angelaufene sogenannte Synodale Weg erregt öffentliche Aufmerksamkeit vor allem deshalb, weil auf diesem Weg katholisches Tafelsilber verscherbelt wird. Ginge es hingegen um das Festhalten an Kernthemen des Glaubens und um ihre Verkündigung in heutiger Zeit, wäre erstens die Gruppe, die sich zum sog. Synodalen Weg versammelt, nur ein kleines Grüppchen und zweitens das Interesse der Medien gering. So aber hat man sich entschieden, „sich mit theologischen Inhalten den Konjunkturen der öffentlichen Meinung zu unterwerfen“ (vgl. Christian Geyer in der FAZ vom 28. Januar). Das hat zur Folge, dass der Ansatz des sog. Synodalen Weges in Bezug auf eine Erneuerung der katholischen Kirche in Deutschland falsch ist. Stimmt aber die Diagnose für eine Behandlung nicht, kann auch die angestrebte Therapie nicht richtig sein (so Oliver Maksan in der Tagespost vom 30. Januar).

* Ein Beispiel nur: Der Ausgangspunkt für den sog. Synodalen Weg sei die Sorge um die Glaubwürdigkeit der Kirche wegen der schändlichen sexuellen Missbrauchsfälle durch Kleriker in den letzten Jahrzehnten. Natürlich ist es bitter notwendig, sich damit nicht nur für die Kirche insgesamt, sondern vor allem auch für eine Erneuerung in der theologischen und spirituellen Bildung und der moralischen Lebensführung des Klerus auseinanderzusetzen. Aber dann das Stichwort „MachtMissbrauch“ undifferenziert und tendenziös in den Ring zu werfen, um nicht nur das sakramentale Priesteramt in all seinen Facetten abzuwickeln, ist unlauter. Will man vielleicht unter dem Deckmantel der Missbrauchsfälle eine Agenda für eine Kirche umsetzen, „bei der kein Stein auf dem anderen bleibt“? Das wäre in der Tat ein Missbrauch des Missbrauchs. Bei den Missbrauchsfällen ging es doch in erster Linie um einen sündigen Missbrauch von Sexualität, natürlich auch in vielfältigen Machtkonstellationen, aber nicht primär um einen Missbrauch von Macht. Man sollte also sehr wohl gegen sexuellen Missbrauch vorgehen und sexuellem Missbrauch vorbeugen, dabei aber nicht vergessen, dass über 80% der Missbrauchsfälle im Klerus einen homosexuellen Hintergrund haben. Davon ist freilich beim sog. Synodalen Weg nicht die Rede. Vielmehr scheint man im Sinne einer falschen Therapie in sexualibus den moralischen Bock zum ethischen Gärtner machen zu wollen.


* Man frönt, wenn man die Themenbereiche auflistet, beim sog. Synodalen Weg mehrheitlich einer Haltung, die Kurt Tucholsky schon 1930 in seinem berühmten „Braut- und Sportunterricht“ als die „Wir-auch-Haltung“ der Kirche verspottet hat: „Wir auch“ bestimme Tun und Denken der Kirche gegenüber der Welt, nicht mehr wie vordem „Wir“! Also Kirche nicht mehr als Topadresse für das ewige Seelenheil, sondern ein Gemischtwarenladen für religiöses Allerlei. Der Erfolg solcher Einstellung ist ein schnell verebbender Applaus einer politisch korrekten Öffentlichkeit für eine kurzatmige Kirche, die inzwischen weithin von einer Stimmungstheologie ohne intellektuelle Kraft dominiert wird und die letztlich niemand mehr braucht.

* Was folgt daraus? Man muss zuallererst klar erkennen und auch benennen, dass mit den Vorhaben des sog. Synodalen Weges der Weg in die Protestantisierung der katholischen Kirche vorgezeichnet ist. Wer das will, könnte aber als Bischof, Theologe oder Kirchenfunktionär besser in die jeweilige evangelische Landeskirche übertreten, wo diese Vorhaben bereits bis zur Unkenntlichkeit kirchlicher Substanz verwirklicht sind. Warum also die katholische Kirche protestantisch machen? Viele, sehr viele Katholiken wollen gerne aus Überzeugung katholisch bleiben. So ist diesbezüglich die Mahnung eines befreundeten hohen Würdenträgers einer evangelischen Landeskirche ernst zu nehmen, der mir einmal schrieb: „Warum will die katholische Kirche (bzw. nicht wenige auch bischöfliche Funktionäre in ihr) partout in den letzten Wagen eines Zuges einsteigen, dessen Lokomotive schon im Abgrund hängt? Und die Lokomotive sind wir – die evangelische Kirche!“ Wo sind Bischöfe und Theologen, die nicht erst bei der Fahrt in den Abgrund, also zu spät, die Notbremse ziehen, sondern schon auf dem Bahnsteig das Stoppschild erheben?

* Was kann man tun? Es könnte durchaus bald dazu kommen, dass Priester die Namen derjenigen Bischöfe, die für die Irrwege des sog. Synodalen Weges stimmen, nicht im Hochgebet der heiligen Messe erwähnen. Und katholische Laien könnten in Anlehnung an den Weckruf von Roberto de Mattei bei der Acies Ordinata in München und unter Berufung auf Äußerungen des Kirchenrechtlers Gero Weishaupt eine Handreichung fordern, wie man dem Zwangskirchensteuersystem entgehen und trotzdem in der Glaubensgemeinschaft der Kirche bleiben kann. Würde aus dieser Forderung eine Bewegung entstehen, könnte man den Umtrieben des sog. Synodalen Weges auf effektive Weise die rote Karte zeigen.

Prof. Dr. Hubert Windisch (Foto) ist emeritierter Professor für Pastoraltheologie der Theologischen Fakultät der Universität Freiburg.


Ihnen hat der Artikel gefallen? Bitte helfen Sie kath.net und spenden Sie jetzt via Überweisung oder Kreditkarte/Paypal!

 





Lesermeinungen

Um selbst Kommentare verfassen zu können müssen Sie sich bitte einloggen.

Für die Kommentiermöglichkeit von kath.net-Artikeln müssen Sie sich bei kathLogin registrieren. Die Kommentare werden von Moderatoren stichprobenartig überprüft und freigeschaltet. Ein Anrecht auf Freischaltung besteht nicht. Ein Kommentar ist auf 1000 Zeichen beschränkt. Die Kommentare geben nicht notwendigerweise die Meinung der Redaktion wieder.
kath.net verweist in dem Zusammenhang auch an das Schreiben von Papst Benedikt zum 45. Welttag der Sozialen Kommunikationsmittel und lädt die Kommentatoren dazu ein, sich daran zu orientieren: "Das Evangelium durch die neuen Medien mitzuteilen bedeutet nicht nur, ausgesprochen religiöse Inhalte auf die Plattformen der verschiedenen Medien zu setzen, sondern auch im eigenen digitalen Profil und Kommunikationsstil konsequent Zeugnis abzulegen hinsichtlich Entscheidungen, Präferenzen und Urteilen, die zutiefst mit dem Evangelium übereinstimmen, auch wenn nicht explizit davon gesprochen wird." (www.kath.net)
kath.net behält sich vor, Kommentare, welche strafrechtliche Normen verletzen, den guten Sitten widersprechen oder sonst dem Ansehen des Mediums zuwiderlaufen, zu entfernen. Die Benutzer können diesfalls keine Ansprüche stellen. Aus Zeitgründen kann über die Moderation von User-Kommentaren keine Korrespondenz geführt werden. Weiters behält sich kath.net vor, strafrechtlich relevante Tatbestände zur Anzeige zu bringen.


Mehr zu

Synodaler Weg

  1. Kein Platz für Missbrauchsbetroffene beim Synodalen Ausschuss?
  2. Arbeitspapier für katholische Weltsynode kommt Ende Mai
  3. Deutsche Elite-Veranstaltung "Synodaler Weg" beschließt Homo-Segnungen und driftet ins Schisma
  4. Die Spaltung ist längst in Gang
  5. „Wacht auf ihr Schläfer!“
  6. Knalleffekt am Aschermittwoch: Vier Synodale verlassen den "Deutsch-Synodalen Irrweg"
  7. Papst übt schwere Kritik am deutsch-synodalen Weg und spricht von 'schädlicher Ideologie!
  8. Roma locuta causa finita
  9. Wird Bätzing zur Petze?
  10. 4. Versammlung des ‚Synodalen Weges’: Abstimmungsverhalten der Bischöfe






Top-15

meist-gelesen

  1. ‚Maria pride den Mantel aus‘ – Wie die 'Katholischen Jugend' der Diözese Linz Maria verhöhnt
  2. Oktober 2025 mit kath.net in MEDJUGORJE mit P. Leo MAASBURG
  3. Ein stiller neuer US-Trend: Katholische Pfarreien führen wieder Kommunionbänke ein
  4. Vermutlich hat sich Gott geirrt
  5. Synodalismus ist die Folge eines theologischen Irrtums
  6. Pfarrer protestiert gegen Abtreibungs-Aktivismus des BDKJ München
  7. Bischof Timmerevers will ‚neues Denken‘ der Kirche beim Gender-Thema
  8. Kardinal Burke: Zusammenhang lehrinhaltlicher und moralischer Irrtümer mit liturgischem Missbrauch
  9. Wenn die ganze Schönheit und Chance der Weltkirche in einer einzigen Pfarrgemeinde präsent wird
  10. Deutsches Familienministerium fördert Verein, der zum Mord an ‚reichen Menschen‘ aufruft
  11. 'Christus ist heute auf der Erde, lebendig auf tausend Altären'
  12. Rote Karte mit Maria von Guadalupe
  13. „Wir waren schon zum Tode verurteilt, bevor die Atombombe erfunden wurde“
  14. Nach Anschlag mit 200 toten Christen in Nigeria: ZDF gibt Klimawandel die Schuld
  15. „Dieser Erwählung und Berufung könnt ihr nur mit der bedingungslosen Bereitschaft entsprechen…“

© 2025 kath.net | Impressum | Datenschutz