Login




oder neu registrieren?


Suche

Suchen Sie im kath.net Archiv in über 70000 Artikeln:







Top-15

meist-diskutiert

  1. Mater populi fidelis
  2. Kardinal Müller: Der Progressismus, nicht die Tradition spaltet die Kirche
  3. Deutsche Bischöfe stellen sich que(e)r zur Lehre der Kirche
  4. Kardinal Schönborn stellt sich gegen das Kopftuchverbot
  5. Evangelische Pfarrerin segnet VIER Männer in sogenannter „Polyhochzeit“
  6. ‚Gute Laune‘-Tanzeinlage bei Messe zu Allerheiligen
  7. Vatikan kündigt bevorstehende Veröffentlichung eines Dokuments zu Monogamie an
  8. Vatikan möchte Seligsprechungsprozess für Isabella I. „pausieren, aber nicht beenden“
  9. Kardinal Fernandez, Präfekt des Glaubensdikasteriums: „Synodalität: Warum nein und warum ja?“
  10. Papst Leo XIV. schreibt Seminaristen: Priestersein ist „die vollkommene Hingabe des eigenen Lebens“
  11. „Ich hatte die Wahl, Jesus zu verleugnen, um freizukommen, aber ich sagte nein“
  12. Proaktiv für das Leben
  13. Ablösung der wegen der 1803 erfolgten Konfiszierung von Kirchenvermögen zu zahlenden Staatsleistung
  14. Schweizergarde: Jüdische Betroffene schildert Details zu antisemitischem Vorfall im Vatikan
  15. „Soll ich mich denen anschließen, die immer mehr polarisieren und nach links oder rechts rücken?“

Das Maß des christlichen Stils

30. Jänner 2020 in Aktuelles, 3 Lesermeinungen
Druckansicht | Artikel versenden | Tippfehler melden


Franziskus in Santa Marta: christlich oder weltlich? Christen dem Anstrich nach oder in der konkreten Nachfolge Jesu? Von Armin Schwibach


Rom (kath.net/as) Papst Franziskus kommentierte in seiner Predigt bei der heiligen Messe in der Kapelle des vatikanischen Gästehauses „Domus Sanctae Marthae“ am Donnerstag der dritten Woche im Jahreskreis das Tagesevangelium nach Markus (4,21-25):

„Er sagte zu ihnen: Zündet man etwa eine Leuchte an und stellt sie unter den Scheffel oder unter das Bett? Stellt man sie nicht auf den Leuchter? Denn es gibt nichts Verborgenes, das nicht bekannt werden soll, und nichts Geheimes, das nicht an den Tag kommen soll. Wenn einer Ohren hat zum Hören, so höre er! Weiter sagte er: Achtet auf das, was ihr hört! Nach dem Maß, mit dem ihr messt und zuteilt, wird euch zugeteilt werden, ja, es wird euch noch mehr gegeben. Denn wer hat, dem wird gegeben; wer aber nicht hat, dem wird auch noch weggenommen, was er hat“.

Der Papst konzentrierte sich dabei besonders darauf, in einem konstanten Dialog mit den anwesenden Gläubigen über das rechte „Maߓ nachzudenken.

„Nach dem Maß, mit dem ihr messt und zuteilt, wird euch zugeteilt werden“: wir alle, so bekräftigte der Papst, machten die Rechnung mit dem Leben, wir täten es in der Gegenwart und vor allem am Ende unseres Daseins, und dieser Satz Jesu „sagt uns genau, wie dieser Moment sein wird“, das heißt wie das Gericht sein werde. Denn wenn uns der Abschnitt der Seligpreisungen und das analoge Kapitel 25 des Matthäus-Evangeliums „die Dinge, die wir tun müssen“, zeigen – wie wir die Dinge tun sollten, den „Stil, mit dem wir leben müssen“ – sei das „Maߓ das, was der Herr hier sage:


„Nach welchem Maß messe ich die anderen? Nach welchem Maß messe ich mich selbst? Ist es ein großzügiges Maß, voller Liebe Gottes, oder ist es ein Maß auf niedriger Ebene? Und nach diesem Maß werde ich beurteilt werden, es wird kein anderes sein: dieses, nur das, das ich anlege. Wie hoch ist die Stufe, auf der ich meinen Maßstab ansetze? Auf hohem Niveau? Darüber müssen wir nachdenken. Und wir sehen dies nicht nur, nicht so sehr in den guten oder schlechten Dingen, die wir tun, sondern im kontinuierlichen Lebensstil“.

Jeder von uns habe in der Tat einen Stil, „eine Art und Weise, sich selbst, die Dinge und die anderen zu messen“, und es werde derselbe sein, den der Herr mit uns verwenden werde. So würden diejenigen, die mit Egoismus messen, genauso gemessen werden. Diejenigen, die kein Mitleid hätten und die, um im Leben hochzukommen, „fähig sind, jedem auf den Kopf zu treten“, würden auf dieselbe Weise, also „ohne Mitleid“ gerichtet werden. Dem stellte der Papst also den Lebensstil der Christen entgegen und erklärte, was dessen Modell sei:

„Und als Christ frage ich mich, was der Prüfstein ist, der Prüfstein, um zu wissen, ob ich auf einer christlichen Ebene bin, einer Ebene, die Jesus will? Es ist die Fähigkeit, mich selbst zu erniedrigen, es ist die Fähigkeit, Erniedrigung zu erleiden. Einem Christen, der nicht fähig ist, die Demütigungen des Lebens zu tragen, fehlt etwas. Er ist ein Christ der ‚Farbe’ nach oder aus Interesse. ‚Aber warum das, Pater?’. Weil Jesus es getan hat, er hat sich selbst erniedrigt, sagt Paulus: ‚Er hat sich selbst entäußert bis zum Tod und bis zum Tod am Kreuz’. Er war Gott, aber er klammerte sich nicht daran: er entäußerte sich selbst. Dies ist das Modell“.

Als Beispiel für einen als „weltlich“ definierten Lebensstil, der nicht in der Lage sei, dem Modell Jesu zu folgen, führte Franziskus die „Beschwerden“, die „Klagen“ an, die die Bischöfe bei ihm vorbrächten, wenn sie Schwierigkeiten hätten, Priester in die Pfarreien zu versetzen, weil diese als „von einer niedrigeren Kategorie“ und nicht so überlegen angesehen würden, wie sie es sich wünschen würden, und deshalb die Versetzung als Strafe lebten.

Hier gehe es also darum, „meinen Stil“, „meine Art nach dem Verhalten zu beurteilen, das ich angesichts der Erniedrigung annähme: „eine Art, weltlich zu urteilen, eine Art, Sünder zu beurteilen, eine Art, unternehmerisch zu urteilen, eine Art, christlich zu beurteilen“. Und der Papst beschloss seine Betrachtungen:

„‚Nach dem Maß, mit dem ihr messt und zuteilt, wird euch zugeteilt werden’: dasselbe Maß. Wenn es ein christliches Maß ist, das Jesus folgt, auf seinem Weg, werde ich nach demselben Maß gerichtet werden, mit viel, viel, viel, viel Mitleid, mit viel Mitleid, mit viel Barmherzigkeit. Aber wenn mein Maß weltlich ist und ich nur den christlichen Glauben benutze – ja, ich gehe zur Messe, aber ich lebe als weltlicher Mensch –, dann werde ich nach diesem Maß bemessen werden. Bitten wir den Herrn um die Gnade, christlich zu leben und vor allem keine Angst vor dem Kreuz, vor der Erniedrigung zu haben, denn dies ist der Weg, den er gewählt hat, um uns zu retten, und dies ist die Garantie dafür, dass mein Maß christlich ist: die Fähigkeit, das Kreuz zu tragen, die Fähigkeit, eine gewisse Erniedrigung zu erleiden“.

Dem Autor auf Twitter folgen!


Ihnen hat der Artikel gefallen? Bitte helfen Sie kath.net und spenden Sie jetzt via Überweisung oder Kreditkarte/Paypal!

 





Lesermeinungen

Um selbst Kommentare verfassen zu können müssen Sie sich bitte einloggen.

Für die Kommentiermöglichkeit von kath.net-Artikeln müssen Sie sich bei kathLogin registrieren. Die Kommentare werden von Moderatoren stichprobenartig überprüft und freigeschaltet. Ein Anrecht auf Freischaltung besteht nicht. Ein Kommentar ist auf 1000 Zeichen beschränkt. Die Kommentare geben nicht notwendigerweise die Meinung der Redaktion wieder.
kath.net verweist in dem Zusammenhang auch an das Schreiben von Papst Benedikt zum 45. Welttag der Sozialen Kommunikationsmittel und lädt die Kommentatoren dazu ein, sich daran zu orientieren: "Das Evangelium durch die neuen Medien mitzuteilen bedeutet nicht nur, ausgesprochen religiöse Inhalte auf die Plattformen der verschiedenen Medien zu setzen, sondern auch im eigenen digitalen Profil und Kommunikationsstil konsequent Zeugnis abzulegen hinsichtlich Entscheidungen, Präferenzen und Urteilen, die zutiefst mit dem Evangelium übereinstimmen, auch wenn nicht explizit davon gesprochen wird." (www.kath.net)
kath.net behält sich vor, Kommentare, welche strafrechtliche Normen verletzen, den guten Sitten widersprechen oder sonst dem Ansehen des Mediums zuwiderlaufen, zu entfernen. Die Benutzer können diesfalls keine Ansprüche stellen. Aus Zeitgründen kann über die Moderation von User-Kommentaren keine Korrespondenz geführt werden. Weiters behält sich kath.net vor, strafrechtlich relevante Tatbestände zur Anzeige zu bringen.


Mehr zu

Franziskus in Santa Marta

  1. Der Papst und die Engel
  2. Die Gnade des Gebetes, der Nähe, der Gerechtigkeit-Barmherzigkeit
  3. Der Heilige Geist lehrt uns die Sanftmut der Kinder Gottes
  4. Der Hass des Geistes der Weltlichkeit
  5. Der Geist der rigiden Starrheit bringt immer Verstörung
  6. Interreligiöses Gebet für die Befreiung von allen Pandemien
  7. Wie gibt die Welt den Frieden und wie gibt der Herr ihn?
  8. Die Mystik des Bleibens in Jesus
  9. Der Beistand –- der Geist, der im Glauben wachsen lässt
  10. Europa wachse vereint in der Brüderlichkeit






Top-15

meist-gelesen

  1. Mater populi fidelis
  2. Deutsche Bischöfe stellen sich que(e)r zur Lehre der Kirche
  3. Die drei Nonnen von Goldenstein - Jetzt wird die Justiz aktiv
  4. ISLAND-REISE - SOMMER 2026 - Eine Reise, die Sie nie vergessen werden!
  5. Kardinal Müller: Der Progressismus, nicht die Tradition spaltet die Kirche
  6. Evangelische Pfarrerin segnet VIER Männer in sogenannter „Polyhochzeit“
  7. ‚Gute Laune‘-Tanzeinlage bei Messe zu Allerheiligen
  8. Kardinal Schönborn stellt sich gegen das Kopftuchverbot
  9. Kardinal Fernandez, Präfekt des Glaubensdikasteriums: „Synodalität: Warum nein und warum ja?“
  10. Papst Leo XIV. schreibt Seminaristen: Priestersein ist „die vollkommene Hingabe des eigenen Lebens“
  11. Auf den Spuren von Nicäa – Das Erste Konzil der Christenheit in einer neuen Dokumentation
  12. US-Vizepräsident Vance: Meine Kinder werden katholisch erzogen, hoffe auf Bekehrung meiner Frau
  13. Ablösung der wegen der 1803 erfolgten Konfiszierung von Kirchenvermögen zu zahlenden Staatsleistung
  14. Ein Zombie spaltet die amerikanische Rechte
  15. Vatikan kündigt bevorstehende Veröffentlichung eines Dokuments zu Monogamie an

© 2025 kath.net | Impressum | Datenschutz