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Der Neid tötet und führt zum Krieg

24. Jänner 2020 in Aktuelles, 5 Lesermeinungen
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Franziskus in Santa Marta: das innere Geschwätz abstellen, damit das eine künstliche Seifenblase schafft. Der Wurm von Neid und Eifersucht. Von Armin Schwibach


Rom (kath.net/as) Papst Franziskus kommentierte in seiner Predigt bei der heiligen Messe in der Kapelle des vatikanischen Gästehauses „Domus Sanctae Marthae“ am Freitag der zweiten Woche im Jahreskreis, Festtag des heiligen Franz von Sales, die erste Lesung aus dem ersten Buch Samuel (1 Sam 24, 3-21).

Auf den Wurm des Neides und der Eifersucht achten, der „dazu führt, dass wir die Menschen falsch einschätzen“, in den Wettbewerb treten, in der Familie, in der Nachbarschaft und bei der Arbeit: „das ist der Keim eines Krieges“, ein „Geschwätz“ mit uns selbst, das den anderen töte, aber das, wenn wir darüber nachdenken, „keinen Bestand hat“, und in „einer Seifenblase“ ende. So lauteten die Betrachtungen des Papstes in Bezug auf die Geschichte des Neids und der Eifersucht Sauls gegenüber David.

Franziskus erinnerte daran, dass die Eifersucht des Königs, die im ersten Buch Samuel beschrieben werde, aus dem Siegesgesang der jungen Frauen entstehe, auf Saul, der tausend Feinde getötet habe, während es bei David zehntausend gewesen seien. So beginne „die Unruhe der Eifersucht“, wie „ein Holzwurm, der im Inneren an einem nagt“.

Saul also „zieht mit dem Heer hinaus, um David zu töten“. „Eifersüchteleien sind kriminell“, so der Papst, „sie trachten immer danach, zu töten“. Und denen, die sagen: „Ja, ich bin eifersüchtig auf den, aber ich bin kein Mörder“, rief er in Erinnerung: „Jetzt. Aber wenn du weitermachst, kann es schlecht enden“. Denn man könne leicht „mit der Zunge, mit Verleumdung“ töten.

Eine Eifersucht, so Papst Franziskus weiter, die mit „Selbstgesprächen“ wachse und so die Dinge mit dem Schlüssel der Eifersucht interpretiere. Im „Geschwätz mit sich selbst“ vermöge der Eifersüchtige, die Realität nicht sehen, und nur „ein sehr starke Ereignis“ könne ihm die Augen öffnen. In Sauls Phantasie „führte ihn die Eifersucht dazu, dass er glaubte, David sei ein Mörder, ein Feind“:


„Auch wir, wenn Neid, Eifersucht in uns aufsteigt, tun das, eh! Jeder von uns denkt: ‚Warum ist diese Person für mich unerträglich? Warum will ich diese andere Person nicht einmal sehen? Weil jene andere...’ Jeder von uns denke darüber nach, warum das so ist. Oft werden wir nach dem Warum suchen und feststellen, dass es unsere Phantasien sind. Phantasien, aber sie wachsen in diesem Geschwätz mit mir selbst. Und am Ende ist es eine Gnade Gottes, wenn der Eifersüchtige auf eine Wirklichkeit trifft, wie es bei Saul eingetreten ist: die Eifersucht zerplatzt wie eine Seifenblase, denn Eifersucht und Neid haben keine Konsistenz“.

Sauls Heil liege in der Liebe Gottes, rief der Papst in Erinnerung, der „ihm gesagt hatte, dass er sein Königreich wegnehmen würde, wenn er nicht gehorcht, aber er hatte ihn gern“. Und so gab er ihm „die Gnade, diese Seifenblase, die keine Substanz hatte, zum Platzen zu bringen".

Franziskus erzählte die biblische Episode, in der Saul die Höhle betritt, in der David und seine Männer sich versteckten, „um seine Notdurft zu verrichten“. Seine Freunde sagten David, er solle das ausnutzen, um den König zu töten, aber er weigere sich: „Der Herr bewahre mich davor, meinem Gebieter, dem Gesalbten des Herrn, so etwas anzutun und Hand an ihn zu legen; denn er ist der Gesalbte des Herrn“. Man sehe, kommentierte der Papst, „Davids Edelmut im Vergleich zu Sauls mörderischer Eifersucht“. So schneide er schweigend nur ein einen Zipfel aus dem Saum des Königsmantels „und nimmt ihn mit“.

Dann verlasse David die Höhle und rufe Saul respektvoll nach: „Mein Herr und König!“, obwohl „dieser versuchte, ihn zu töten". Und er frage ihn: „Warum hörst du auf die Worte von Leuten, die sagen: Gib Acht, David will dein Verderben“. Und er zeige ihm den Zipfel seines Mantels und sage: „Ich hätte dich umbringen können. Nein, ich habe es nicht getan“. Dies, so der Papst, „ließ die Seifenblase von Sauls Eifersucht platzen“, der David „wie einen Sohn anerkennt und in die Realität zurückkehrt“, indem er sagt: „Du bist gerechter als ich; denn du hast mir Gutes erwiesen, während ich böse an dir gehandelt habe“.

„Es ist eine Gnade“, so Franziskus, „wenn der Neider, der Eifersüchtige mit einer Realität konfrontiert wird, die diese Seifenblase zum Platzen bringt, die sein Laster der Eifersucht oder des Neides ist“. Der Papst lud dazu ein, sich selbst zu betrachten, wenn „wir mit einer Person unsympathisch sind, sie nicht lieben“. Wir müssten uns fragen: „Was ist in mir drin? Wächst der Wurm der Eifersucht, weil er etwas hat, das ich nicht habe, oder gibt es eine versteckte Wut?“.

Wir müssten, so der Rat des Papstes, „unser Herz vor dieser Krankheit schützen, vor diesem Geschwätz mit mir selbst, das diese Seifenblase wachsen lässt, die dann keine Konsistenz hat, aber so sehr schmerzt“. Und selbst wenn jemand zu uns komme, „um über einen anderen zu sprechen“, müssten wir ihm zu verstehen geben, dass er oft nicht mit Gelassenheit, sondern „mit Leidenschaft“ rede, und in dieser Leidenschaft „ist das Übel des Neides und das Übel der Eifersucht“:

„Seien wir vorsichtig, denn das ist ein Wurm, der in die Herzen von uns allen – von uns allen! – und dazu führt, dass wir die Menschen falsch einschätzen, denn im Inneren gibt es da eine Konkurrenz: er hat etwas, was ich nicht habe. Und so beginnt der Wettbewerb. Das führt uns dazu, dass wir Menschen beiseite legen, das führt uns in einen Krieg. Einen häuslichen Krieg, einen Krieg in der Nachbarschaft, einen Krieg an den Arbeitsplätzen. Aber das steht ganz am Anfang, das ist die Saat eines Krieges: der Neid und die Eifersucht“.

„Seien wir vorsichtig“, so Papst Franziskus abschließend, „wenn wir diese Abneigung gegen jemanden empfinden, und fragen wir uns: ‚Warum fühle ich das?’“. Und wir sollten es nicht zulassen, dass uns dieses „Geschwätz“ mit uns selbst zu schlechten Gedanken führe, „weil das die Seifenblase wachsen lässt“:

„Bitten wir den Herrn um die Gnade, ein so transparentes Herz wie das des Davids zu haben. Ein transparentes Herz, das nur Gerechtigkeit sucht, das den Frieden sucht. Ein freundliches Herz, ein Herz, das niemanden töten will, denn die Eifersucht und der Neid töten“.

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