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Papst Franziskus an die Römische Kurie

21. Dezember 2019 in Aktuelles, 13 Lesermeinungen
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Franziskus geht auf einige Dikasterien näher ein und ging dabei vom Kern der Reform der Kurie aus, das heißt von der ersten und wichtigsten Aufgabe der Kirche: der Evangelisierung.


Rom (kath.net) Am heutigen Vormittag traf Papst Franziskus auf die Mitglieder der Römischen Kurie zum traditionellen Austausch der Weihnachtsglückwünsche. Auch iun diesem Jahr nutzte der Papst die Gelegenheit zu einer umfangreichen programmatischen Ansprache, die sich mit den Grundlinien seines Pontifikats und besonderen Geschehnissen im Jahr 2019 auseinandersetzte. Im Mittelpunkt der Begegnung standen einige andere Dikasterien. Dabei sollte vom Kern der Reform ausgegangen werden, das heißt von der ersten und wichtigsten Aufgabe der Kirche: die Evangelisierung

„Der Name Newman erinnert uns auch an eine wohlbekannte Aussage von ihm, fast einen Sinnspruch, aus seinem Werk Über die Entwicklung der christlichen Lehre, das zeitlich und geistlich an der Wegkreuzung seines Eintritts in die katholische Kirche steht. Er sagt dies: »Hier auf der Erde bedeutet leben sich verändern, und die Vollkommenheit ist das Ergebnis vieler Veränderungen.«Es geht freilich nicht darum, die Veränderung um der Veränderung willen zu suchen, oder dem Zeitgeschmack zu folgen, sondern überzeugt davon zu sein, dass Entwicklung und Wachstum das Wesensmerkmal des irdischen und menschlichen Lebens sind, während in der Perspektive des Glaubenden im Mittelpunkt von allem die Beständigkeit Gottes steht.“

„Wir müssen Prozesse anstoßen und nicht Räume besetzen: »Gott zeigt sich in einer geschichtsgebundenen Offenbarung, in der Zeit. Die Zeit stößt Prozesse an, der Raum kristallisiert sie. Gott findet sich in der Zeit, in den laufenden Prozessen. Wir brauchen Räume der Machtausübung nicht zu bevorzugen gegenüber Zeiten der Prozesse, selbst wenn sie lange dauern. Wir müssen eher Prozesse in Gang bringen als Räume besetzen. Gott offenbart sich in der Zeit und ist gegenwärtig in den Prozessen der Geschichte. Das erlaubt, Handlungen zu priorisieren, die neue Dynamiken hervorrufen. Es verlangt auch Geduld und Warten«[10]. Von daher werden wir angeregt, die Zeichen der Zeit mit den Augen des Glaubens zu lesen, damit die Richtung dieser Veränderung »neue und alte Fragen aufwirft, angesichts derer eine Auseinandersetzung berechtigt und notwendig ist«[11].“


kath.net veröffentlicht die Ansprache von Papst Franziskus anlässlich des Weihnachtsempfangs für die Römische Kurie:

»Und das Wort ist Fleisch geworden und hat unter uns gewohnt« (Joh1,14).
Liebe Brüder und Schwestern,

euch allen ein herzliches Willkommen. Ich danke Kardinal Angelo Sodano für die Worte, die er an mich gerichtet hat. Vor allem möchte ich ihm, auch im Namen der Mitglieder des Kardinalskollegiums, meine Dankbarkeit zum Ausdruck bringen für den wertvollen und sorgfältigen Dienst, den er als Dekan über lange Jahre bereitwillig, hingebungsvoll, wirksam und mit großem Organisations- und Koordinationstalent ausgeübt hat. Danke von Herzen, Eminenz!

Euch hier Anwesenden, euren Mitarbeitern und allen, die in der Kurie Dienst tun, wie auch den Päpstlichen Repräsentanten und allen, die ihnen zur Seite stehen, wünsche ich ein gesegnetes und frohes Weihnachtsfest. Und neben den Glückwünschen spreche ich meine Anerkennung für die tägliche Hingabe aus, mit der ihr den Dienst an der Kirche leistet. Vielen Dank!

Auch dieses Jahr gibt uns der Herr die Gelegenheit, für diese Geste der Gemeinschaft zusammenzukommen, die unsere brüderliche Verbundenheit stärkt und in der Betrachtung der Liebe Gottes wurzelt, die sich an Weihnachten geoffenbart hat. Tatsächlich, so hat ein Mystiker unserer Zeit geschrieben, »ist die Geburt Christi das stärkste und aussagekräftigste Zeugnis dafür, wie sehr Gott den Menschen geliebt hat. Er hat ihn mit einer persönlichen Liebe geliebt. Deshalb hat er einen menschlichen Leib angenommen, hat sich mit ihm vereint und für immer angeeignet. Die Geburt Christi ist selbst ein „Liebesbund“, der für immer zwischen Gott und dem Menschen geschlossen wurde«[1]. Und der heilige Clemens von Alexandrien schreibt: »Deshalb ist er [Christus] auch selbst herabgekommen, deshalb hat er menschliche Gestalt angenommen, deshalb hat er aus freiem Willen Menschenschicksal ertragen, damit er, nachdem er aus Liebe zu uns sich dem Maß unserer Schwachheit hat angleichen lassen, umgekehrt uns dem Maß seiner eigenen Macht angleiche«[2].

In Anbetracht von so viel Wohlwollen und Liebe ist der Austausch der Weihnachtsglückwünsche ebenso eine Gelegenheit, um sein Gebot neu aufzunehmen: »Ein neues Gebot gebe ich euch: Liebt einander! Wie ich euch geliebt habe, so sollt auch ihr einander lieben. Daran werden alle erkennen, dass ihr meine Jünger seid: wenn ihr einander liebt« (Joh 13,34-35). Hier bittet uns Jesus nämlich nicht, ihn in Antwort auf seine Liebe zu uns zu lieben; er verlangt von uns vielmehr, einander mit eben seiner Liebe zu lieben. Mit anderen Worten, er ersucht uns, ihm ähnlich zu sein, weil er selbst sich uns ähnlich gemacht hat. Weihnachten, so ruft uns der heilige Kardinal Newman auf, möge also »uns ihm, der zu dieser Zeit um unseretwillen ein kleines Kind wurde, mehr und mehr ähnlich finden, schlichter also und demütiger, heiliger, liebevoller, ergebener, glücklicher, gotterfüllter«[3]. Und er fügt hinzu: »[Weihnachten] ist eine Zeit der Unschuld, der Reinheit, der Sanftmut, der Milde, der Genügsamkeit und des Friedens.«[4]

Der Name Newman erinnert uns auch an eine wohlbekannte Aussage von ihm, fast einen Sinnspruch, aus seinem Werk Über die Entwicklung der christlichen Lehre, das zeitlich und geistlich an der Wegkreuzung seines Eintritts in die katholische Kirche steht. Er sagt dies: »Hier auf der Erde bedeutet leben sich verändern, und die Vollkommenheit ist das Ergebnis vieler Veränderungen.«[5] Es geht freilich nicht darum, die Veränderung um der Veränderung willen zu suchen, oder dem Zeitgeschmack zu folgen, sondern überzeugt davon zu sein, dass Entwicklung und Wachstum das Wesensmerkmal des irdischen und menschlichen Lebens sind, während in der Perspektive des Glaubenden im Mittelpunkt von allem die Beständigkeit Gottes steht[6].

Für Newman war die Veränderung eine Bekehrung, also eine innere Verwandlung[7]. Das christliche Leben ist in Wirklichkeit ein Weg, eine Pilgerschaft. Die biblische Geschichte ist insgesamt ein Weg, der von Anfängen und erneuten Aufbrüchen gezeichnet ist; so wie für Abram; wie für diejenigen, die sich vor zweitausend Jahren in Galiläa auf den Weg machten, um Jesus zu folgen: »Und sie zogen die Boote an Land, verließen alles und folgten ihm nach« (Lk 5,11). Von da an ist die Geschichte des Volkes Gottes – die Geschichte der Kirche – immer von Aufbrüchen, Umzügen, Veränderungen gekennzeichnet. Der Weg ist natürlich nicht rein geografisch, sondern vor allem symbolisch: Er ist eine Einladung, die Bewegung des Herzens zu entdecken, die es paradoxerweise nötig hat, aufzubrechen, um zu bleiben, sich zu ändern, um treu zu sein[8].

All dies hat eine besondere Bedeutung in unserer Zeit, denn die Epoche, in der wir leben, ist nicht nur eine Epoche der Veränderungen, sondern die eines Epochenwandels. Wir stehen also an einem der Momente, in denen die Veränderungen nicht mehr linear sind, sondern vielmehr epochal; sie stellen Weichenstellungen dar, die die Art des Lebens, der Beziehungen, der Formung und Kommunikation des Denkens, des Verhältnisses zwischen den menschlichen Generationen und dem Verständnis und der Ausübung von Glauben und Wissenschaft schnell verwandeln. Es geschieht oft, dass man die Veränderung lebt, indem man sich darauf beschränkt, ein neues Kleid zu tragen, aber in Wirklichkeit so bleibt, wie man vorher war. Ich erinnere mich an den rätselhaften Ausdruck, der in einem berühmten italienischen Roman zu lesen ist: »Wenn wir wollen, dass alles so bleibt, wie es ist, muss sich alles verändern« (Der Leopard von Giuseppe Tomasi di Lampedusa).


Die gesunde Haltung ist vielmehr jene, sich von den Herausforderungen der heutigen Zeit befragen zu lassen und sie mit den Tugenden der Unterscheidung, der parrhesia und der hypomoné aufzugreifen. Die Veränderung würde in diesem Fall ganz anders aussehen: Statt Beiwerk, Kontext oder Vorwand, statt äußerliche Landschaft … würde sie immer menschlicher und auch christlicher. Es wäre immer noch eine äußerliche Veränderung, die aber vom Mittelpunkt des Menschen selbst aus vollzogen wird, also eine anthropologische Umkehr[9].

Wir müssen Prozesse anstoßen und nicht Räume besetzen: »Gott zeigt sich in einer geschichtsgebundenen Offenbarung, in der Zeit. Die Zeit stößt Prozesse an, der Raum kristallisiert sie. Gott findet sich in der Zeit, in den laufenden Prozessen. Wir brauchen Räume der Machtausübung nicht zu bevorzugen gegenüber Zeiten der Prozesse, selbst wenn sie lange dauern. Wir müssen eher Prozesse in Gang bringen als Räume besetzen. Gott offenbart sich in der Zeit und ist gegenwärtig in den Prozessen der Geschichte. Das erlaubt, Handlungen zu priorisieren, die neue Dynamiken hervorrufen. Es verlangt auch Geduld und Warten«[10]. Von daher werden wir angeregt, die Zeichen der Zeit mit den Augen des Glaubens zu lesen, damit die Richtung dieser Veränderung »neue und alte Fragen aufwirft, angesichts derer eine Auseinandersetzung berechtigt und notwendig ist«[11].

Wenn ich heute auf das Thema der Veränderung eingehe, die vor allem auf die Treue zum depositum fidei und zur Tradition gründet, möchte ich auf die Umsetzung der Reform der römischen Kurie zurückkehren und dabei bekräftigen, dass sich diese Reform niemals angemaßt hat, so zu tun, also ob vorher nichts existiert hätte; im Gegenteil, man hat darauf abgezielt, all das Gute zu würdigen, das in der komplexen Geschichte der Kurie getan worden ist. Wir müssen ihre Geschichte würdigen, um eine Zukunft aufzubauen, die feste Grundlagen hat, die Wurzeln besitzt und deshalb Frucht tragen kann.

Sich auf die Erinnerung berufen heißt nicht, sich an der Selbstbewahrung festzuklammern, sondern auf das Leben und die Lebendigkeit eines Weges in ständiger Entwicklung hinzuweisen. Die Erinnerung ist nicht statisch, sie ist dynamisch. Sie bringt von Natur aus Bewegung mit sich. (...)

Liebe Brüder und Schwestern,

bei unseren letzten vorweihnachtlichen Begegnungen habe ich zu euch über die Kriterien gesprochen, die diese Reformbemühungen inspiriert haben. Ich habe auch einige Maßnahmen angeregt, die bereits entweder endgültig oder auch ad experimentum [12] umgesetzt wurden. Im Jahr 2017 habe ich einige Neuigkeiten bezüglich der Organisation der Kurie hervorgehoben, wie z.B. die Dritte Sektion des Staatssekretariats oder die Beziehungen zwischen der Römischen Kurie und den Teilkirchen, auch im Blick auf die übliche Praxis der Ad-limina-Besuche oder auf die Struktur einiger Dikasterien, vor allem der Dikasterien für die Orientalischen Kirchen, für den ökumenischen und interreligiösen Dialog, insbesondere mit dem Judentum.

Bei der heutigen Begegnung möchte ich auf einige andere Dikasterien näher eingehen und dabei vom Kern der Reform ausgehen, das heißt von der ersten und wichtigsten Aufgabe der Kirche: die Evangelisierung. Der heilige Paul VI. sagte: »Evangelisieren ist in der Tat die Gnade und eigentliche Berufung der Kirche, ihre tiefste Identität. Sie ist da, um zu evangelisieren.«[13]

Tatsächlich besteht das Ziel der gegenwärtigen Reform darin, dass »die Gewohnheiten, die Stile, die Zeitpläne, der Sprachgebrauch und jede kirchliche Struktur ein Kanal werden, der mehr der Evangelisierung der heutigen Welt als der Selbstbewahrung dient. Die Reform der Strukturen, die für eine pastorale Neuausrichtung erforderlich ist, kann nur in diesem Sinne verstanden werden: dafür zu sorgen, dass sie alle missionarischer werden« (Apostolisches Schreiben Evangelii gaudium, 27). Und so kam es, in Anlehnung gerade an das Lehramt der Nachfolger Petri vom Zweiten Vatikanischen Konzil bis heute, zu dem vorgeschlagenen Titel Praedicate Evangelium für die zu erstellende neue Apostolische Konstitution über die Reform der Römischen Kurie.

Deshalb also richte ich meine Gedanken heute auf einige der Dikasterien der Römischen Kurie, die schon von ihrer Bezeichnung her einen ausdrücklichen Bezug dazu haben: die Kongregation für die Glaubenslehre und die Kongregation für die Evangelisierung der Völker; ich denke aber auch an das Dikasterium für die Kommunikation und das Dikasterium für den Dienst zugunsten der ganzheitlichen Entwicklung des Menschen.

Die beiden erstgenannten Kongregationen wurden zu einer Zeit gegründet, in der es einfacher war, zwischen zwei ziemlich klar abgegrenzten Bereichen zu unterscheiden: einer christlichen Welt auf der einen Seite und einer noch zu evangelisierenden Welt auf der anderen. Diese Situation gehört jedoch der Vergangenheit an.

Menschen, denen das Evangelium noch nicht verkündigt worden ist, leben keineswegs nur in den nicht-westlichen Kontinenten, sondern überall, vor allem in den riesigen städtischen Ballungszentren, die ihrerseits eine besondere Seelsorge erfordern. In den Großstädten brauchen wir andere „Landkarten“, andere Paradigmen, die uns helfen, unsere Denkweisen und Grundeinstellungen neu auszurichten: Wir haben keine christliche Leitkultur, es gibt keine mehr! Wir sind heute nicht mehr die Einzigen, die Kultur prägen, und wir sind weder die ersten noch die, denen am meisten Gehör geschenkt wird.[14]

Wir brauchen daher einen Wandel im pastoralen Denken, was freilich nicht heißt, zu einer relativistischen Pastoral überzugehen. Das Christentum ist keine dominante Größe mehr, denn der Glaube – vor allem in Europa, aber auch im Großteil des Westens – stellt keine selbstverständliche Voraussetzung des allgemeinen Lebens mehr dar, sondern wird oft sogar geleugnet, belächelt, an den Rand gedrängt und lächerlich gemacht.

Dies hat Benedikt XVI. hervorgehoben, als er zur Ausrufung des Jahres des Glaubens (2012) schrieb: »Während es in der Vergangenheit möglich war, ein einheitliches kulturelles Gewebe zu erkennen, das in seinem Verweis auf die Glaubensinhalte und die von ihnen inspirierten Werte weithin angenommen wurde, scheint es heute in großen Teilen der Gesellschaft aufgrund einer tiefen Glaubenskrise, die viele Menschen befallen hat, nicht mehr so zu sein.«[15].

Deshalb wurde im Jahr 2010 der Päpstliche Rat zur Förderung der Neuevangelisierung gegründet, um »in jenen Ländern eine neue Evangelisierung voranzutreiben, wo zwar schon eine erste Verkündigung des Glaubens erfolgte und es Kirchen alter Gründung gibt, die aber eine fortschreitende Säkularisierung der Gesellschaft und eine Art „Finsternis des Sinnes für Gott“ erleben. Diese Herausforderung drängt uns, geeignete Mittel zu finden, um die immerwährende Wahrheit des Evangeliums Christi erneut vorschlagen zu können.«[16] (...)

Die Wahrnehmung, dass der Epochenwandel ernsthafte Fragen hinsichtlich der Identität unseres Glaubens aufwirft, ist, offen gestanden, nicht plötzlich eingetreten.[17] In diesen Rahmen fügt sich auch der vom heiligen Johannes Paul II. übernommene Begriff „Neuevangelisierung“ ein. In seiner Enzyklika Redemptoris missio schrieb er: »Heute sieht die Kirche sich mit anderen Herausforderungen konfrontiert; sie muss zu neuen Ufern aufbrechen, sei es in ihrer Erstmission ad gentes, sei es in der Neuevangelisierung von Völkern, die die Botschaft von Christus schon erhalten haben« (Nr. 30). Es braucht eine neue Evangelisierung oder eine Wieder-Evangelisierung (vgl. Nr. 33).

All dies führt zwangsläufig zu Veränderungen und neuen Schwerpunkten in den oben genannten Dikasterien sowie in der gesamten Kurie.[18]

Ich möchte nun auch einige Überlegungen bezüglich des kürzlich errichteten Dikasteriums für die Kommunikation anstellen. Wir erleben einen Epochenwandel, denn »für breite Schichten der Menschheit ist es normal, ständig in die digitale Welt abzutauchen. Hier geht es nicht mehr nur darum, Kommunikationsmittel zu „nutzen“, sondern man lebt in einer durch und durch digitalisierten Kultur, die sich stark auf die Vorstellung von Zeit und Raum auswirkt sowie auf die Wahrnehmung von sich selbst, von anderen und der Welt, auf die Art zu kommunizieren, zu lernen, sich zu informieren und Beziehungen zu anderen zu knüpfen. Eine Einstellung gegenüber der Realität, bei der tendenziell Bilder wichtiger sind als das Zuhören und Lesen und die beeinflusst, wie wir lernen und kritisches Denken entwickeln« (Nachsynodales Apostolisches Schreiben Christus vivit, 86).

Das Dikasterium für die Kommunikation wurde daher mit der Aufgabe betraut, die neun Einrichtungen, die sich bisher auf verschiedene Weise und mit unterschiedlichen Aufgaben mit der Kommunikation befassten, in einer neuen Institution zusammenzuführen. Es sind dies der Päpstliche Rat für die sozialen Kommunikationsmittel, das Presseamt des Heiligen Stuhls, die Vatikanische Druckerei, die Vatikanische Verlagsbuchhandlung, der L’Osservatore Romano, Radio Vatikan, das Vatikanische Fernsehzentrum, der Vatikanische Internetdienst und der Fotodienst.

Im Sinne des Gesagten ging es bei dieser Zusammenlegung jedoch nicht um eine einfache „koordinierende“ Umgestaltung, sondern darum, die verschiedenen Komponenten aufeinander abzustimmen, um ein besseres Dienstleistungsangebot zu erzielen.
Die neue Kultur, die von Konvergenz und multimedialen Faktoren geprägt ist, erfordert von Seiten des Apostolischen Stuhls eine angemessene Antwort im Bereich der Kommunikation. Im Vergleich zu spezialisierten Diensten überwiegt heute die multimediale Form, und das prägt auch die Art und Weise, wie diese dann konzipiert, gedacht und umgesetzt werden. All dies impliziert, zusammen mit dem kulturellen Wandel, eine institutionelle und personelle Neuausrichtung von einer Arbeit in getrennten Abteilungen – die bestenfalls ein wenig koordiniert war – zu einer Arbeit, die wesentlich und synergetisch miteinander verbunden ist.

Liebe Brüder und Schwestern,

vieles des bisher Gesagten gilt grundsätzlich auch für das Dikasterium für den Dienst zugunsten der ganzheitlichen Entwicklung des Menschen. Auch dieses wurde kürzlich errichtet, um auf die Veränderungen auf globaler Ebene zu reagieren. Dabei wurden vier frühere Päpstliche Räte zusammengelegt: die Räte für Gerechtigkeit und Frieden, Cor Unum, für die Seelsorge für die Migranten sowie für die Pastoral im Krankendienst. Der Zusammenhang der diesem Dikasterium übertragenen Aufgaben wird zu Beginn des Motu proprio Humanam progressionem, mit dem es errichtet wurde, kurz erwähnt: »Mit ihrem ganzen Sein und in all ihrem Handeln ist die Kirche gerufen, die ganzheitliche Entwicklung des Menschen im Licht des Evangeliums zu fördern.

Diese Entwicklung wird durch die Pflege der unermesslichen Güter der Gerechtigkeit, des Friedens und der Bewahrung der Schöpfung verwirklicht.« Sie wird im Dienst an den Schwächsten und den Ausgegrenzten verwirklicht, besonders an den unfreiwilligen Migranten, die gegenwärtig einen Schrei in der Wüste unserer Menschheit darstellen. Die Kirche ist daher gerufen, alle daran zu erinnern, dass es nicht bloß um soziale Fragen oder Migrationsthematiken geht, sondern um Personen, um Brüder und Schwestern, die heute für alle Menschen stehen, die von der globalisierten Gesellschaft ausgesondert werden. Sie ist gerufen, Zeugnis dafür zu geben, dass es für Gott niemanden gibt, der „fremd“ oder „ausgeschlossen“ ist. Sie ist gerufen, die eingeschlafenen Gewissen derer zu wecken, die der Wirklichkeit des Mittelmeers, das für viele, zu viele zu einem Friedhof geworden ist, gleichgültig gegenüberstehen.

Ich möchte an die Bedeutung der ganzheitlichen Natur der Entwicklung erinnern. Der heilige Paul VI. sagte: »Entwicklung ist nicht einfach gleichbedeutend mit wirtschaftlichem Wachstum. Wahre Entwicklung muss umfassend sein, sie muss jeden Menschen und den ganzen Menschen im Auge haben« (Enzyklika Populorum progressio, 14).

In anderen Worten: Aus ihrer Glaubenstradition heraus und in den letzten Jahrzehnten auch aufgrund der Lehre des Zweiten Vatikanischen Konzils hat die Kirche stets die Größe der Berufung aller Menschen betont, die Gott nach seinem Bild und Gleichnis erschaffen hat, damit sie eine einzige Familie bilden; gleichzeitig hat sie versucht, das Menschliche in all seinen Dimensionen zu erfassen.

Eben dieses Erfordernis der Ganzheitlichkeit stellt uns heute die Menschheit neu vor Augen, die uns als Kinder des einen Vaters verbindet. »Mit ihrem ganzen Sein und in all ihrem Handeln ist die Kirche gerufen, die ganzheitliche Entwicklung des Menschen im Licht des Evangeliums zu fördern« (Motu proprio Humanam progressionem).

Das Evangelium führt die Kirche immer zur Logik der Menschwerdung, zu Christus, der unsere Geschichte, die Geschichte eines jeden von uns angenommen hat. Daran erinnert uns Weihnachten. Die Menschheit also ist der besondere Schlüssel, mit dem die Reform zu lesen ist. Die Menschheit ruft auf, fragt an und ruft hervor, das heißt sie ruft dazu auf, hinauszugehen und die Veränderung nicht zu fürchten.

Vergessen wir nicht, dass das Kind in der Krippe das Gesicht unserer Brüder und Schwestern hat, die am meisten bedürftig sind. »Gerade die Armen stehen diesem Geheimnis besonders nahe und sind oft diejenigen, die am besten in der Lage sind, die Gegenwart Gottes in unserer Mitte zu erkennen« (Apostolisches Schreiben Admirabile signum, 6).

Liebe Brüder und Schwestern,

es geht also um große Herausforderungen und um notwendige Ausgewogenheit. Diese ist oft nicht leicht zu verwirklichen, aus dem einfachen Grund, dass in der Spannung zwischen einer glorreichen Vergangenheit und einer gestalterischen Zukunft, die in Bewegung ist, die Gegenwart liegt, in der es Menschen gibt, die notwendigerweise Zeit zum Reifen brauchen; es gibt historische Umstände, die im Alltag zu bewältigen sind, da während der Reform die Welt und die Ereignisse nicht stillstehen; es gibt rechtliche und institutionelle Fragen, die Schritt für Schritt gelöst werden müssen, ohne magische Formeln oder Abkürzungen.

Schließlich gibt es die Dimension der Zeit und den menschlichen Irrtum. Nicht damit zu rechnen ist weder möglich noch gerecht, weil sie zur Geschichte jedes Einzelnen gehören. Sie nicht zu berücksichtigen bedeutet, die Dinge unter Ausblendung der Geschichte der Menschen zu tun. In Verbindung mit diesem schwierigen geschichtlichen Prozess besteht immer die Versuchung, sich auf die Vergangenheit zurückzuziehen (selbst unter Verwendung neuer Formulierungen), weil diese beruhigender, vertrauter und sicherlich weniger konfliktgeladen ist. Auch dies gehört jedoch zum Prozess und zum Risiko, bedeutende Veränderungen einzuleiten.[19]

Hier muss man vor der Versuchung warnen, eine Haltung der Starrheit anzunehmen. Die Starrheit kommt von der Angst vor Veränderung und übersät am Ende den Boden des Gemeinwohls mit Pflöcken und Hindernissen und macht ihn so zu einem Minenfeld der Kontaktunfähigkeit und des Hasses. Denken wir immer daran, dass hinter jeder Starrheit irgendeine Unausgeglichenheit liegt. Die Starrheit und die Unausgeglichenheit nähren sich gegenseitig in einem Teufelskreis. (...)

Liebe Brüder und Schwestern,

die Römische Kurie ist nicht ein von der Wirklichkeit losgelöster Körper – auch wenn diese Gefahr immer besteht. Vielmehr muss sie im Heute des von den Männern und Frauen zurückgelegten Weges, in der Logik des Epochenwandels verstanden und erfahren werden.

Die Römische Kurie ist nicht ein Gebäude oder ein Schrank voller Kleider, die angezogen werden, um eine Veränderung zu rechtfertigen. Die Römische Kurie ist ein lebendiger Körper, und sie ist es umso mehr, je mehr sie das Evangelium in seiner Vollständigkeit lebt.

In seinem letzten Interview wenige Tage vor seinem Tod sprach Kardinal Martini Worte, die uns nachdenken lassen: »Die Kirche ist zweihundert Jahre lang stehen geblieben. Warum bewegt sie sich nicht? Haben wir Angst? Angst statt Mut? Wo doch der Glaube das Fundament der Kirche ist. Der Glaube, das Vertrauen, der Mut. […] Nur die Liebe überwindet die Müdigkeit.«[20]

Weihnachten ist das Fest der Liebe Gottes zu uns – der göttlichen Liebe, welche die Veränderung inspiriert, leitet und korrigiert und die menschliche Angst, das „Sichere“ aufzugeben, besiegt, um uns neu auf das „Mysterium“ einzulassen.
Gesegnete Weihnachten euch allen!

___________________

[1] Matta el Meskin, L’umanità di Dio, Qiqajon-Bose, Magnano 2015, 170-171.
[2] Quis dives salvetur 37, 1-6.
[3] Sermon „The Mystery of Godliness“: Parochial and Plain Sermons V, 7.
[4] Ebd.
[5] Essay on the Development of Christian Doctrine, I, 1, 7.
[6] In einem seiner Gebete erklärte Newman: »Nichts hat Bestand, außer dir, o mein Gott! Du bist der Mittelpunkt und das Leben all derer, die sich ändern, die dir als Vater vertrauen, zu dir aufschauen und zufrieden sind, sich in deiner Hand zu wissen« (Meditations and Devotions, XI, „God Alone Unchangeable“).
[7] Newman beschreibt sie folgendermaßen: »Dass mein Übertritt irgendeine intellektuelle oder moralische Änderung in meinem Geist bewirkt hätte, kann ich nicht sagen ... aber es schien mir, als hätte ich nach stürmischer Fahrt den sicheren Hafen erreicht: und das Glück, das ich darüber empfand, hat bis heute ununterbrochen angehalten« (Apologia pro vita sua, 1865, Kap. 5, 238; vgl. J. Honoré, Gli aforismi di Newman, Città del Vaticano, 2010, 167).
[8] Vgl. J. M. Bergoglio, Mesaje de Cuaresma a los sacerdotes y consagrados, 21. Februar 2007.
[9] Vgl. Apostolische Konstitution Veritatis gaudium (27. Dezember 2019), 3: »Es geht schließlich darum, das Modell globaler Entwicklung in eine [andere] Richtung [zu] lenken und den Fortschritt neu zu definieren: Das Problem ist, dass wir noch nicht über die Kultur verfügen, die es braucht, um dieser Krise entgegenzutreten. Es ist notwendig, leaderships zu bilden, die Wege aufzeigen.«
[10] A. Spadaro SJ, Das Interview mit Papst Franziskus (19. September 2013), Freiburg i. Br., 59.
[11] Schreiben an das pilgernde Volk Gottes in Deutschland, 29 Juni 2019.
[12] Vgl. Ansprache an die Kurie, 22. Dezember 2016.
[13] Apostolisches Schreiben Evangelii nuntiandi, 14. Der heilige Johannes Paul II. schrieb, dass die missionarische Verkündigung »vorrangig den Dienst ausmacht, den die Kirche jedem Menschen und der ganzen Menschheit von heute erweisen kann. Die Menschheit hat zwar erstaunliche Errungenschaften aufzuweisen, aber sie scheint den Sinn für letzte Wirklichkeiten und für das Dasein selbst verloren zu haben« (Enzyklika Redemptoris missio, 2).
[14] Vgl. Ansprache an die Teilnehmer des Internationalen Kongresses für die Großstadtpastoral, 27. November 2014.
[15] Apostolisches Schreiben in Form eines Motu proprio Porta fidei, 2.
[16] Benedikt XVI., Homilie, 28. Juni 2010; vgl. Apostolisches Schreiben in Form eines Motu proprio Ubicumque et semper, 17. Oktober 2010.
[17] Der Epochenwandel wurde in Frankreich bereits von Kardinal Suhard (man denke an seinen Hirtenbrief Essor ou déclin de l’Église, 1947) und auch vom damaligen Erzbischof Montini von Mailand erkannt. Auch er fragte sich, ob Italien noch ein katholisches Land sei (vgl. Prolusione alla VIII Settimana nazionale di aggiornamento pastorale, 22. September 1958, in: Discorsi e Scritti milanesi 1954-1963, Vol. II, Brescia-Roma 1997, 2328).
[18] Der heilige Paul VI. erinnerte vor fast fünfzig Jahren anlässlich der Vorstellung des neuen Messbuches an den Zusammenhang zwischen dem Gesetz des Betens (lex orandi) und dem Gesetz des Glaubens (lex credendi) und beschrieb dabei das Messbuch als einen „Beweis der Treue und Lebendigkeit“. Zum Abschluss seiner Überlegungen stellte er fest: »Sprechen wir also nicht von einer „neuen Messe“, sondern eher von einer „neuen Epoche“ im Leben der Kirche« (Generalaudienz vom 19. November 1969). Und so könnte man analog dazu auch in unserem Fall sagen: nicht eine neue Römische Kurie, sondern eher eine neue Epoche.
[19] Evangelii gaudium stellt die Regel auf, »Handlungen zu fördern, die eine neue Dynamik in der Gesellschaft erzeugen und Menschen sowie Gruppen einbeziehen, welche diese vorantreiben, auf dass sie bei wichtigen historischen Ereignissen Frucht bringt. Dies geschehe ohne Ängstlichkeit, sondern mit klaren Überzeugungen und mit Entschlossenheit« (Nr. 223).
[20] Interview mit Georg Sporschill SJ und Federica Radice Fossati Confalonieri in: „Corriere della Sera“, 1. September 2012.


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Lesermeinungen

 SalvatoreMio 29. Dezember 2019 
 

Kirche austreten - Kirche eintreten

@Alpenglühen
Mit überströmender Freude,dabei aber sehr einsam, trat ich vor langer Zeit in die kath. Kirche ein und kann dem Herrn nur danken, DASS ES DAMALS WAR! Wie könnte man bei diesem jetzigen Chaos einen solchen Schritt tun? Also, mit
Verlaub, da müsste wohl der Hl. Geist gleich dreifach wirken. Ich bin nur noch schockiert, und wir sollten jeden Priester, der seine Mission ernsthaft ausübt, mit stützen und tragen!


0
 
 Alpenglühen 25. Dezember 2019 

Geht es P.F. wirklich um „Evangelisierung“?

Wie kann er dann am 21.12.2019 jugendl. Schülern sagen, sie seien keine „Jünger Jesu“, wenn sie versuchen würden, Nicht-Gläubige zu bekehren? Wie kann er verbieten, von Christus zu erzählen, weil das angeblich Proselytismus wäre? Damit ignoriert er Christi Auftrag an seine Jünger - u. damit auch an uns. Mt. 10. Kapitel u. Mt.28,19f. Dieser Auftrag Christi ist doch nicht deshalb hinfällig, weil in vergangenen Jahrhunderten einige meinten, durch körperl. Zwang der Verkündigung Nachdruck verleihen zu müssen.
P. F. fordert, wenn Verkündigung, dann nur durch das leben in Übereinstimmung mit dem Glauben. Von Christus zu erzählen, verbietet er.
Auch auf die Gefahr hin, gesperrt zu werden: Wäre ich nicht ein solcher Sturkopp u. hielte mich nicht an Christus fest, dann wäre ich bei dem Verhalten!, daß P.F. seit seiner Wahl immer wieder an den Tag gelegt hat bzw. legt, schon mindestens 10x aus der Kirche ausgetreten, als daß ich mir als Nichtchrist überlegt hätte, in die Kirche einzutreten.

www.lifesitenews.com/news/does-pope-francis-repudiate-the-great-commission


5
 
 Chris2 23. Dezember 2019 
 

Dann stoßen wir doch Prozesse an:

Führen wir doch ein Familienwahlrecht ein, das auch ungeborene Kinder einschließt. Und verkünden öffentlich, dass jeder exkommuniziert ist, der eine Abtreibungskultur unterstützt (obwohl: dann hätten die "Demokraten" in den USA keinen Präsidentschaftskandidaten mehr). Stellen wir klar, dass "der Nächste" nicht nur ein vitaler junger Mann aus einem fernen (islamischen) Land ist, sondern auch die (eigenen?) Frauen und Kinder, die er zurückgelassen hat. Oder die Opfer unkontrollierter Zuwanderung wie z.B. ... Maria (Freiburg), Mia (Kandel) oder Mireille (Flensburg) ...


9
 
 Paddel 22. Dezember 2019 

Nach dem "göttlichen" streben...

ist "christlicher" wirklich = "menschlicher"? Müssen wir wirklich "menschlicher" werden um "christlicher" zu sein? Das "Göttliche" wurde doch zum "Menschlichen", damit das "Menschliche" wieder zum "Göttlichen" werden kann. Sprich, damit wir immer "heiliger" und nicht "menschlicher" werden. Mir scheint, dass das Sprichwort "Das ist doch menschlich" eher dazu dient, Sünden damit zu rechtfertigen. "Menschlich gesehen sind so manche Schuld und Sünde tatsächlich gut zu verstehen", aber vereint mit dem "göttlichen" können wir eben gerade das "menschliche" in uns überwinden. "Jetzt sei doch mal menschlich" heißt doch, dass man mal bitte nicht so streng sein soll. Bei aller "Milde und Güte", die natürlich immer mit dabei sein müssen, bin ich für die "milde Strenge", denn "Gütmütigkeit ist eine Form der Liderlichkeit", das hat mein Schwiegervater immer gesagt. Ich halte es für gefährlich danach zu streben "menschlich" zu sein. Wir sollten nach dem "göttlichen" streben!


14
 
 Diadochus 22. Dezember 2019 
 

Veränderungen

Die epochalen Veränderungen sind wohl vom Papst selbst herbeigeredet, der sich selbst als epochaler Veränderer sieht, als größter Baumeister aller Welten. Sind die Veränderungen denn nötig? Nein, nicht so wie der Papst sie sieht. Er warnt in gewohnter Manier vor der Starrheit vor der Veränderung auf dem Weg hin zu einer ganzheitlichen Menschheitsfamilie.
Papst Franziskus hat seine Ruhe im Herzen Jesu verloren, falls er sie denn je hatte. Zwischen den Zeilen gelesen kann ich darin keine echte Weihnachtsfreude, keine Sehnsucht auf den Erlöser und Retter Jesus Christus erkennen.


10
 
 Zeitzeuge 22. Dezember 2019 
 

Werte(r) Rosenzweig,

herzlichen Dank für Ihre Replik und die
freundlichen Segenswünsche!

Sehr gerne wünsche ich auch Ihnen und
Ihren Lieben ein gesegnetes Weihnachtsfest
und ein ebensolches, gutes neues Jahr!

Da das neue Jahr nicht mehr weit entfernt ist, füge ich im Link eine
schöne Neujahrspredigt von H.H. Prof.Dr.
Georg May als kl. Aufmerksamkeit bei, seine ganze Internetseite
ist sehr empfehlenswert.

Laudetur Jesus Christus!

www.glaubenswahrheit.org/predigten/themen/neujahrstag/19910101/


4
 
 wedlerg 22. Dezember 2019 
 

überwiegend Planlos, viel Gehabe, kein Inhalt

Wenn jemand so wenig zu sagen hat, sollte er keine großen Worte machen.


8
 
 Rosenzweig 22. Dezember 2019 

"Simon, Simon, siehe, der Satan hat verlangt,..

-
dass er euch wie Weizen sieben darf."
-
Danke- werter @Zeitzeuge, für diesen Hinweis!
Wie oft kommen mir diese Worte JESU spontan in den Sinn, bei dieser u. allen ähnlichen „Verlautbarungen“ aus dem Vatikan..!

Und dann gleich weiterführend- sagt JESUS:
"Ich aber habe für dich gebetet, dass dein Glaube nicht erlischt. Und wenn du wieder umgekehrt bist, dann stärke deine Brüder!"
-
Diese Worte JESU sind dann, so spüre ich`s immer- sofort DIE Aufforderung auch an mich: „Tue des Gleichen!“-
-
Und, lieber Zeitzeuge, Ihr so vielmals zitierter Satz:
„Allein den BETERN kann es noch gelingen…“-

In diesem immer neuen Vertrauen- auch oftmals wider alle Hoffnung-
Ihnen mit herzl. Segenswünwchen für das Hl. Christfest- im Kreise Ihrer lieben Familie- dankb. verbunden..


6
 
 Philipp Neri 22. Dezember 2019 

Kirche ist nicht stehengeblieben!

Die Kirche ist nicht seit 200 Jahren stehengeblieben!
Sie wird seit 200 Jahren immer stärker bekämpft wegen ihrer Lehre, wegen Jesus Christus!


18
 
 Zeitzeuge 22. Dezember 2019 
 

Mir fällt dazu auch Lukas 22,32 ein!


2
 
 Stefan Fleischer 22. Dezember 2019 

Für eine Erneuerung

unserer Kirche und dieser Welt gibt es m.E. zwei sehr starke, aber leider weitestgehend vergessene Heilmittel: Worte der Umkehr (z.B. Jes 31,6 «Kehrt um zu ihm, Israels Söhne, / zu ihm, von dem ihr euch so weit entfernt habt.») und Worte des ewigen Lebens (z.B. Joh 6,68 (Simon Petrus antwortete ihm: Herr, zu wem sollen wir gehen? Du hast Worte des ewigen Lebens.»)


12
 
 Montfort 22. Dezember 2019 

Katastrophe, diese Ansprache!

Ein Großmeister der Neuen Weltordnung!

Er verdreht den Sinn der Worte Newmans und verzweckt ihn für seine Absichten. Und mit Vorliebe zitiert er sich selbst.

Unser Papst emeritus muss viel leiden...


16
 
 Zeitzeuge 21. Dezember 2019 
 

Der heilige Kardinal John Henry Newman

war über Jahrzehnte ein Kämpfer
gegen den Liberalismus im Religiösen,
siehe Link!

de.catholicnewsagency.com/article/der-heilige-john-henry-newman-ein-mutiger-zeuge-fur-die-wahrheit-wider-den-zeitgeist-0650


15
 

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