Login




oder neu registrieren?


Suche

Suchen Sie im kath.net Archiv in über 70000 Artikeln:







Top-15

meist-diskutiert

  1. In Geist und Wahrheit. Sechzig Jahre ‚Nostra aetate‘. Der Durst Gottes nach dem Menschen
  2. Die Liebe als oberste Regel. Über die Kirche, Synodalität und Demut
  3. Bemerkenswert großer Andrang bei „Alter Messe“ im Petersdom - Kard.-Burke-Predigt in voller Länge!
  4. „Wie Leo still und leise Franziskus korrigiert“
  5. Benjamin Leven: „Was läuft schief in einer Kirche, die sich vor Zulauf fürchtet?“
  6. Wir predigen den heiligen Klimawandel
  7. Vatikanankündigung: Neues Dokument „Mater Populi Fidelis“ wird am 4.11. veröffentlicht
  8. 'Wir müssen Halloween wieder katholisch machen'
  9. Eklat durch NS-Vergleich gegenüber Israel bei interreligiösem Kongress in Rom
  10. Keine Religion hat derzeit einen so hohen Blutzoll zu zahlen wie das Christentum
  11. Microsoft-Gründer Bill Gates hat genug von Klima-Angstmache
  12. Gedanken zum Reformationstag – Zwischen Reform, Reformation und Verantwortung
  13. Asyl in den USA - Eine AfD-Influencerin fühlt sich in Deutschland verfolgt
  14. „Eine Kernfrage für Peter Seewald ist: Warum tun wir uns so schwer, an unser Lebensende zu denken?“
  15. Frankreich: Gericht von Marseille gibt katholischen Filmemachern recht

Die Liebe meines Lebens gefunden

13. November 2019 in Jugend, 4 Lesermeinungen
Druckansicht | Artikel versenden | Tippfehler melden


Um Großes und Wunderschönes zu erleben, braucht es nicht immer, aber sehr oft einen simplen Schritt vor die Tür - Die Jugendkolumne von Lucia Kirchgasser


Salzburg (kath.net)
Es ist Mittwochabend und ich habe noch einen Termin. Drüben in der Stiftskirche des Klosters, in dem ich arbeite, findet ein Konzert statt. Leicht widerstrebend lass ich meine kuschelige Decke und mein Buch zurück und mache mich fertig. Ich kenne mich und ich kenne die Klosterkirche, also kommen gleich noch einmal zwei Kleiderschichten dazu. Dann geht es raus in die Dunkelheit.

Auch in der Kirche ist es dunkel. Nur kleine Kerzen erhellen den Mittelgang, selbst der vordere Teil, wo die Sänger üblicherweise Aufstellung nehmen, ist nur dezent beleuchtet. Ich schlüpfe in eine der hinteren Bänke, genieße die stimmungsvolle Atmosphäre und warte. Alles schweigt.
Die Turmuhr schlägt und die Sänger nehmen ihre Plätze ein. Sie lassen sich Zeit. Lautlos gibt die Kantorin den Einsatz und die Stimmen beginnen ein Bild in die Stille zu malen. Ganz sanft, fast schon mystisch und so gefühlvoll, dass ich richtig ergriffen bin. Ich kann nicht anders, ich schließe meine Augen und sauge diese pure Schönheit in mich auf. Allein nur dieses erste Lied ist so wundervoll, dass ich mir wünsche, irgendjemand würde genau jetzt auf „Endlosschleife“ drücken und den Moment verlängern, damit ich diese Fülle festhalten kann.


Aber das passiert nicht. Der Moment vergeht. Ich schwebe raus aus der Kirche, mit einem seligen Lächeln im Gesicht und bin bis zum Rand gefüllt mit Freude und Dankbarkeit.
Wieder zurück in meinem Zimmer greif ich zum Handy. Ich will jemandem erzählen, wie schön es war. Das Problem ist nur, ich kann es nicht in Worte fassen. So vieles kann man nicht beschreiben. Der andere muss es selbst erlebt haben, damit es in ihm etwas zum Klingen bringt.

In meinem Leben war das auch mit Gott so. So viele haben versucht, mich mit begeisterten Worten Gott näher zu bringen, aber ich habe mir so schwer damit getan, das auch nur ansatzweise nachzuvollziehen. Zur gleichen Zeit hatte ich auch wahnsinnige Sehnsucht danach, die Liebe meines Lebens zu finden oder noch besser, von „IHM“ gefunden zu werden. Meine Schwester war da immer ganz pragmatisch. „Luci, wenn du dich verlieben willst, dann musst du auch mal raus und unter die Leute gehen. Da wird keiner bei deinem Fenster reinsteigen.“ Und sie hatte recht. Um Großes und Wunderschönes zu erleben, braucht es nicht immer, aber sehr oft einen simplen Schritt vor die Tür. Dieser Schritt hat mich am Mittwoch meine Bequemlichkeit und damals, in Bezug auf Gott, viel Stolz gekostet. Ich weiß noch, dass ich mich richtig geschämt habe, jetzt doch noch weich geworden zu sein und auf ein christliches Treffen zu gehen. Ich hatte Angst, was mit mir passieren würde und Angst davor, eine komische „Fanatikerin“ zu werden. Aber mir war klar, dass es dran war, etwas zu wagen, wenn ich endlich eine Antwort auf die Frage wollte, ob Gott tatsächlich existiert oder meine Familie nicht einfach doch nur verrückt ist.

Ich habe mich an diesem Samstag im Salzburger Dom nicht verliebt und keinen netten jungen Mann kennengelernt, aber doch die Liebe meines Lebens gefunden. Es klingt kitschig, aber es ist einfach nur wahr. Und wie bei dem Konzert, könnte ich nie die Worte finden, die beschreiben, was ich damals erlebt habe und was ich jetzt jeden Tag neu mit ihm erlebe. Alles, was ich tun kann, ist, euch laut zuzurufen: „Komm und sieh!“. (Joh 1,46)


Ihnen hat der Artikel gefallen? Bitte helfen Sie kath.net und spenden Sie jetzt via Überweisung oder Kreditkarte/Paypal!

 





Lesermeinungen

Um selbst Kommentare verfassen zu können müssen Sie sich bitte einloggen.

Für die Kommentiermöglichkeit von kath.net-Artikeln müssen Sie sich bei kathLogin registrieren. Die Kommentare werden von Moderatoren stichprobenartig überprüft und freigeschaltet. Ein Anrecht auf Freischaltung besteht nicht. Ein Kommentar ist auf 1000 Zeichen beschränkt. Die Kommentare geben nicht notwendigerweise die Meinung der Redaktion wieder.
kath.net verweist in dem Zusammenhang auch an das Schreiben von Papst Benedikt zum 45. Welttag der Sozialen Kommunikationsmittel und lädt die Kommentatoren dazu ein, sich daran zu orientieren: "Das Evangelium durch die neuen Medien mitzuteilen bedeutet nicht nur, ausgesprochen religiöse Inhalte auf die Plattformen der verschiedenen Medien zu setzen, sondern auch im eigenen digitalen Profil und Kommunikationsstil konsequent Zeugnis abzulegen hinsichtlich Entscheidungen, Präferenzen und Urteilen, die zutiefst mit dem Evangelium übereinstimmen, auch wenn nicht explizit davon gesprochen wird." (www.kath.net)
kath.net behält sich vor, Kommentare, welche strafrechtliche Normen verletzen, den guten Sitten widersprechen oder sonst dem Ansehen des Mediums zuwiderlaufen, zu entfernen. Die Benutzer können diesfalls keine Ansprüche stellen. Aus Zeitgründen kann über die Moderation von User-Kommentaren keine Korrespondenz geführt werden. Weiters behält sich kath.net vor, strafrechtlich relevante Tatbestände zur Anzeige zu bringen.


Mehr zu

Jugendkolumne

  1. Ruhelos in der Welt, doch ruhig in Christus
  2. Jesu Kreuzesopfer und dein Bekenntnis
  3. Gnade in jedem Augenblick
  4. Die Sehnsucht Christi nach dir
  5. Gerufen, das Blut Christi zu lieben
  6. Große Veränderung beginnt von kleinen Fortschritten
  7. Berufen zur Blume im Garten Gottes
  8. Er macht seine Pläne mit deiner Verwundbarkeit
  9. Wenn du heute vor Jesus stehen würdest ...
  10. Was ersehnen wir? Was ist deine tiefste Sehnsucht?






Top-15

meist-gelesen

  1. Bemerkenswert großer Andrang bei „Alter Messe“ im Petersdom - Kard.-Burke-Predigt in voller Länge!
  2. „Wie Leo still und leise Franziskus korrigiert“
  3. ISLAND-REISE - SOMMER 2026 - Eine Reise, die Sie nie vergessen werden!
  4. Benjamin Leven: „Was läuft schief in einer Kirche, die sich vor Zulauf fürchtet?“
  5. Wir predigen den heiligen Klimawandel
  6. Karmeliter bauen gotisches Kloster in den Rocky Mountains
  7. Konvertierter Ex-Anglikaner Nazir-Ali sagt neue Welle von Konversionen voraus
  8. Die Liebe als oberste Regel. Über die Kirche, Synodalität und Demut
  9. Vatikanankündigung: Neues Dokument „Mater Populi Fidelis“ wird am 4.11. veröffentlicht
  10. Keine Religion hat derzeit einen so hohen Blutzoll zu zahlen wie das Christentum
  11. „Eine Kernfrage für Peter Seewald ist: Warum tun wir uns so schwer, an unser Lebensende zu denken?“
  12. Der Vatikan veröffentlicht neues Apostolisches Schreiben "Gravissimum educationis"von Leo XIV.
  13. Massive Kritik am „Spiegel“ nach skandalösem Artikel über „Dragqueen“ Jurassica Parka
  14. Euthanasie in Kanada: Menschen mit Behinderung haben mittlerweile Angst vor dem Gesundheitssystem
  15. 'Wir müssen Halloween wieder katholisch machen'

© 2025 kath.net | Impressum | Datenschutz