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Die demütige Tugend der Hoffnung: die Atemluft christlichen Lebens

29. Oktober 2019 in Aktuelles, 7 Lesermeinungen
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Franziskus in Santa Marta: in Spannung hin zum anderen Ufer leben und den Geist wirken lassen, um nicht korrupt zu werden. Wenn wir Menschen der Hoffnung sein wollen, müssen wir arm sein, arm und an nichts gebunden. Von Armin Schwibach


Rom (kath.net/as) Die Hoffnung stand im Mittelpunkt der Betrachtungen von Papst Franziskus bei der Messe am Dienstag der dreißigsten Woche im Jahreskreis in der Kapelle des vatikanischen Gästehaus „Domus Sanctae Marthae“.

Die Hoffnung sei, als ob man den Anker zum anderen Ufer auswerfe. Papst Franziskus benutzte dieses Bild, um uns zu ermutigen, „in Spannung“ hin zur Begegnung mit dem Herrn zu leben. Andernfalls riskierten wir, korrumpiert zu werden, und das christliche Leben laufe so Gefahr, zu einer „philosophischen Lehre“ zu werden

Der Papst ging von der ersten Lesung der heutigen Liturgie aus, die dem Brief des heiligen. Paulus an die Römer (Röm 8,18-25) entnommen ist, in der der Apostel „eine Hymne auf die Hoffnung singt“. Sicherlich hätten sich einige Römer beschwert und Paulus fordere sie auf, nach vorne zu schauen. „Ich bin nämlich überzeugt, dass die Leiden der gegenwärtigen Zeit nichts bedeuten im Vergleich zu der Herrlichkeit, die an uns offenbar werden soll“, sage er und spreche auch von der Schöpfung, die auf die Offenbarung ausgerichtet sei.

„Das ist die Hoffnung: ausgerichtet auf die Offenbarung des Herrn zu leben, hin zur Begegnung mit dem Herrn“, betonte der Papst. Es könne Leiden und Probleme geben, aber „das ist morgen“, während „du heute die Anzahlung dieser Verheißung hast“, die der Heilige Geist ist, der schon von diesem Moment an „auf uns wartet“ und „wirkt“. Die Hoffnung sei in der Tat so, „als werfe man den Anker zum anderen Ufer“ und halte sich am Seil fest. Doch „nicht nur wir“, die gesamte Schöpfung „wird in der Hoffnung befreit werden“, sie werde in die Herrlichkeit der Kinder Gottes eingehen. Und auch wir, die „wir die Erstlingsfrüchte des Geistes“, die Anzahlung besitzen, „stöhnen innerlich und warten auf die Annahme“:


„Die Hoffnung besteht darin, immer in dieser Spannung zu leben. Zu wissen, dass wir hier nicht nisten können: das Leben des Christen ist 'in Spannung'. Wenn ein Christ diese Perspektive verliert, wird sein Leben statisch und die Dinge, die sich nicht bewegen, werden korrumpiert und gehen schlecht. Denken wir an das Wasser: wenn das Wasser still ist, nicht fließt, sich nicht bewegt, dann wird es schlecht. Einem Christen, der es nicht vermag, sich auszustrecken, zum anderen Ufer hin gespannt zu sein, fehlt etwas: er wird korrumpiert, verdorben. Für ihn wird das christliche Leben eine philosophische Lehre sein, er wird es so leben, er wird sagen, es ist Glaube, aber ohne Hoffnung ist es das nicht“.

Der Papst merkte dann an, dass es „schwierig ist, die Hoffnung zu verstehen“. Wenn wir vom Glauben sprächen, bezögen wir uns auf „den Glauben an Gott, der uns geschaffen hat, an Jesus, der uns erlöst hat, und auf das Beten des Glaubensbekenntnisses, und wir kennen konkrete Dinge des Glaubens“. Wenn wir über die Liebe sprächen, dann gehe es darum, „dem Nächsten Gutes zu tun, den anderen, viele Werke der Nächstenliebe, die dem anderen getan werden“. Doch die Hoffnung sei schwer zu verstehen: sie sei „die bescheidenste der Tugenden“, die „nur die Armen haben können“:

„Wenn wir Männer und Frauen der Hoffnung sein wollen, müssen wir arm sein, arm und an nichts gebunden. Arm. Und offen für das andere Ufer. Die Hoffnung ist niedrig, und sie ist eine Tugend, an der – sagen wir es so – jeden Tag gearbeitet wird: jeden Tag müssen wir sie wieder aufnehmen, jeden Tag müssen wir das Seil nehmen und sehen, dass der Anker dort befestigt ist und ich ihn in meiner Hand halte. Jeden Tag muss man sich daran erinnern, dass wir die Anzahlung haben, die der Geist ist, der in uns mit kleinen Dingen arbeitet“.

Damit die Menschen verstehen, wie man Hoffnung leben solle, verwies Franziskus auf die Lehre Jesu im heutigen Abschnitt aus dem Evangelium (Lk 13,18-21), in dem er das Reich Gottes mit dem ins Feld geworfenen Senfkorn vergleiche. „Wir warten darauf, dass es wächst“, wir gingen nicht jeden Tag, um zu sehen, wie es gehe, denn sonst „wird es nie wachsen“, betonte der Papst mit dem Hinweis auf die „Geduld", denn wie Paulus sage: „die Hoffnung bedarf der Geduld“. Es sei „die Geduld zu wissen, dass wir säen, aber dass es Gott ist, der das Wachstum schenkt“. „Die Hoffnung ist handwerklich, klein“, fuhr er fort, sie bestehe darin „ein Korn säen und darauf zu warten, dass die Erde ihm Wachstum schenkt“.

Um von Hoffnung zu sprechen, benutze Jesus im heutigen Evangelium auch das Bild des „Sauerteigs“, „ den eine Frau nahm und unter drei Sea Mehl verbarg, bis das Ganze durchsäuert war“. Ein Sauerteig, der nicht im Kühlschrank aufbewahrt, sondern „im Leben verknetet“ werde, so wie das Korn unter der Erde vergraben werde:

„Aus diesem Grund ist die Hoffnung eine Tugend, die man nicht sehen kann: sie arbeitet von unten. Sie bringt uns dazu, von unten zu schauen. Es ist nicht leicht, in Hoffnung zu leben, aber ich würde sagen, dass es die Luft sein sollte, die ein Christen atmet, eine Luft der Hoffnung. Andernfalls wird er nicht gehen können, er wird nicht weitergehen können, weil er nicht weiß, wohin er gehen soll. Die Hoffnung – ja , natürlich – sie gibt uns Sicherheit: die Hoffnung enttäuscht nicht. Nie. Wenn du hoffst, wirst du nicht enttäuscht werden. Wir müssen uns dieser Verheißung des Herrn öffnen, ausgestreckt hin zu dieser Verheißung, doch in dem Wissen, dass da der Geist ist, der in uns arbeitet. Möge der Herr uns allen diese Gnade schenken, in Spannung zu leben, in Spannung, aber nicht wegen der Nerven, der Probleme, nein: in Spannung wegen des Heiligen Geistes, der uns hin zum anderen Ufer wirft und uns in Hoffnung hält“.

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