Login




oder neu registrieren?


Suche

Suchen Sie im kath.net Archiv in über 70000 Artikeln:







Top-15

meist-diskutiert

  1. Der moralische Tiefpunkt des Friedrich Merz
  2. Vatikan führt neue Umweltschutz-Messe ein
  3. Herr Bätzing, haben Sie in solchen dunklen Stunden wirklich keine anderen Sorgen?
  4. Vatikan reagiert auf 'Alte Messe'-Skandal von Franziskus
  5. Syrer schlug Küster mit 1,6 Meter langem Kruzifix nieder
  6. Präfekt Fernandez behauptete offenbar: Fiducia supplicans „wird bleiben“
  7. Bayerische Verwaltungsgerichtshof: Kreuz in bayerischer Schule verletzt Glaubensfreiheit
  8. Priestermangel: Bischof hebt Sonntagspflicht teilweise auf
  9. Richterwahl am Bundesverfassungsgericht: Wie CDU und CSU ihre Grundwerte aufs Spiel setzen
  10. Unterstützung der CSU für SPD-Kandidatin am Bundesverfassungsgericht möglich
  11. Voderholzer und Oster an Merz: "Es darf in Deutschland nie wieder Menschen zweiter Klasse geben."
  12. ChatGTP liefert Witze über Jesus und das Christentum, aber nicht über Mohammed und Islam
  13. Papst-Vertrauter deutet an, dass Leo XIV. im Herbst im Führungsteam viele Personen austauschen wird
  14. Vatikan veröffentlicht Fahrplan für Weltsynode bis 2028
  15. Kubicki: „Einem Staat, der bei Netzbeleidigungen gegen Politiker die Muskeln spielen lässt…“

Die Gnade der Fügsamkeit und der Offenheit für die Stimme des Herrn

10. Mai 2019 in Aktuelles, 2 Lesermeinungen
Druckansicht | Artikel versenden | Tippfehler melden


Franziskus in Santa Marta: die Christen sind in das Gesetz verliebt, aber keine Dickköpfe. Das Charisma des Kleinen und des Großen. Der Mut zur Veränderung. Von Armin Schwibach


Rom (kath.net/as) In seiner Predigt bei der heiligen Messe in der Kapelle des vatikanischen Gästehauses „Domus Sanctae Marthae“ am Freitag der dritten Woche der Osterzeit ging
Papst Franziskus von der ersten Lesung aus der Apostelgeschichte aus, die von der Bekehrung des Saulus auf dem Weg nach Damaskus berichtet (Apg 9,1-20).

Die Bekehrung des Saulus sei eine „Wende in der Heilsgeschichte“, sie markiere die Öffnung für die „Heiden, die Nichtjuden, für diejenigen, die keine Israeliten waren“. Mit einem Wort: „es ist die offene Tür zur Universalität der Kirche und wird vom Herrn erlaubt, insofern es etwas Wichtiges ist“.

Im Mittelpunkt der Predigt stand daher die Gestalt des Völkerapostels, der drei Tage ohne Nahrung und Wasser blind in Damaskus geblieben sei, bis Hananias, der vom Herrn gesandt worden sei, seine Sehkraft wieder hergestellt habe, um ihm die Möglichkeit zu geben, den Weg der Bekehrung und de Verkündigung „vom Heiligen Geist erfüllt“ aufzunehmen. Der Papst hob zwei Wesenszüge hervor und wandte sich dann besonders an eine Gruppe von Schwestern des Cottolengo, die anlässlich des fünfzigsten Jahrestages ihres Ordenslebens bei der Messe anwesend waren, sowie an einige eritreische Priester, die in Italien ihren Dienst verrichten.

Ein paar wichtige Merkmale, um Paulus zu definieren: er sei „ein starker Mann“ und „verliebt in das Gesetz, in Gott, in die Reinheit des Gesetzes“ gewesen, doch er sei „ehrlich“ und, obwohl er „temperamentvoll war“, „kohärent“ gewesen:


„Vor allem anderen war er kohärent, weil er ein Mann war, der für Gott offen war. Wenn er die Christen verfolgte, dann deshalb, weil er davon überzeugt war, dass Gott dies wollte. Aber warum? Nichts ‚und warum’: er war davon überzeugt. Es war der Eifer, den er für die Reinheit des Hauses Gottes, für die Herrlichkeit Gottes hatte. Ein Herz, das für die Stimme des Herrn offen war. Und er riskierte, er riskierte, er ging weiter. Und ein weiteres Merkmal seines Verhaltens ist, dass er ein fügsamer Mann war, er hatte die Fügsamkeit, er war kein störrischer Mann“.

Vielleicht sei sein Temperament dickköpfig gewesen, aber nicht seine Seele. Paulus „war offen für die Vorschläge Gottes“. Voll glühenden Eifers habe er die Christen festgenommen und getötet, doch „als er die Stimme des Herrn hörte, wurde er wie ein Kind, er ließ sich tragen“:

„Blind lässt er sich nach Jerusalem bringen, er fastet drei Tage, er wartet darauf, dass der Herr sagt... All diese Überzeugungen, die er hatte, schweigen und warten auf die Stimme des Herrn: ‚Was muss ich tun, Herr?’. Und er geht, und er geht hin zu der Begegnung in Damaskus, zu der Begegnung dieses anderen fügsamen Mannes, und er lässt sich wie ein Kind katechetisieren, er lässt sich wie ein Kind taufen. Und dann kommt er wieder zu Kräften, und was macht er? Er schweigt. Er geht nach Arabien, um zu beten, wie lange – das wissen wir nicht, vielleicht Jahre, wir wissen es nicht. Die Fügsamkeit. Öffnung für die Stimme Gottes und Fügsamkeit. Er ist ein Beispiel für unser Leben, und heute möchte ich vor diesen Schwestern, die den 50. Jahrestag des Ordenslebens feiern, darüber sprechen. Danke, dass ihr auf die Stimme Gottes gehört habt, und danke für eure Fügsamkeit“.

Die Fügsamkeit der Frauen von Cottolengo lässt die Erinnerung es Papstes zu seinem ersten Besuch in den 70er Jahren bei einer der Strukturen zurückgehen, die im Geiste des heiligen Giuseppe Benedetto Cottolengo Menschen mit geistigen und körperlichen Behinderungen auf der ganzen Welt willkommen heißen. Er erzählte, wie er von Zimmer zu Zimmer gegangen, sei, geführt von einer Schwester, wie jene, die ihm heute in der „Casa Santa Marta“ zuhörten und ihr Leben „dort unter den Weggeworfenen“ verbrächten. Ohne ihre Beharrlichkeit und ihre Fügsamkeit könnten sie nicht tun, was sie täten:

„Beharrlich sein. Und das ist ein Zeichen der Kirche. Ich möchte mich heute in euch bei vielen mutigen Männern und Frauen bedanken, die ihr Leben riskieren, die vorwärts gehen, die auch neue Wege im Leben der Kirche suchen. Sie suchen nach neuen Wegen! ‚Aber, Pater, ist das nicht eine Sünde?’ Nein, das ist keine Sünde! Wir suchen nach neuen Wegen, das wird uns allen gut tun! Vorausgesetzt, es sind die Wege des Herrn. Doch weitergehen: weiter in der Tiefe des Gebets, in der Tiefe der Fügsamkeit, des Herzens, das für die Stimme Gottes offen ist. Und so werden die wahren Veränderungen in der Kirche vorgenommen, mit Menschen, die im Kleinen und im Großen zu kämpfen wissen“.

Der „Christ“, so lautet die Schlussfolgerung von Franziskus, müsse „dieses Charisma des Kleinen und des Großen“ haben, und das am Ende der Predigt an den heiligen Paulus gerichtete Gebet „ist genau die Bitte um die Gnade der Fügsamkeit gegenüber der Stimme des Herrn und des Herzens, das offen für den Herrn ist, um die Gnade, uns nicht zu erschrecken, große Dinge zu tun, vorwärts zu gehen, unter der Voraussetzung, dass wir die Zartheit haben, uns um die kleinen Dinge zu kümmern“.

Dem Autor auf Twitter folgen!


Ihnen hat der Artikel gefallen? Bitte helfen Sie kath.net und spenden Sie jetzt via Überweisung oder Kreditkarte/Paypal!

 





Lesermeinungen

Um selbst Kommentare verfassen zu können müssen Sie sich bitte einloggen.

Für die Kommentiermöglichkeit von kath.net-Artikeln müssen Sie sich bei kathLogin registrieren. Die Kommentare werden von Moderatoren stichprobenartig überprüft und freigeschaltet. Ein Anrecht auf Freischaltung besteht nicht. Ein Kommentar ist auf 1000 Zeichen beschränkt. Die Kommentare geben nicht notwendigerweise die Meinung der Redaktion wieder.
kath.net verweist in dem Zusammenhang auch an das Schreiben von Papst Benedikt zum 45. Welttag der Sozialen Kommunikationsmittel und lädt die Kommentatoren dazu ein, sich daran zu orientieren: "Das Evangelium durch die neuen Medien mitzuteilen bedeutet nicht nur, ausgesprochen religiöse Inhalte auf die Plattformen der verschiedenen Medien zu setzen, sondern auch im eigenen digitalen Profil und Kommunikationsstil konsequent Zeugnis abzulegen hinsichtlich Entscheidungen, Präferenzen und Urteilen, die zutiefst mit dem Evangelium übereinstimmen, auch wenn nicht explizit davon gesprochen wird." (www.kath.net)
kath.net behält sich vor, Kommentare, welche strafrechtliche Normen verletzen, den guten Sitten widersprechen oder sonst dem Ansehen des Mediums zuwiderlaufen, zu entfernen. Die Benutzer können diesfalls keine Ansprüche stellen. Aus Zeitgründen kann über die Moderation von User-Kommentaren keine Korrespondenz geführt werden. Weiters behält sich kath.net vor, strafrechtlich relevante Tatbestände zur Anzeige zu bringen.


Mehr zu

Franziskus in Santa Marta

  1. Der Papst und die Engel
  2. Die Gnade des Gebetes, der Nähe, der Gerechtigkeit-Barmherzigkeit
  3. Der Heilige Geist lehrt uns die Sanftmut der Kinder Gottes
  4. Der Hass des Geistes der Weltlichkeit
  5. Der Geist der rigiden Starrheit bringt immer Verstörung
  6. Interreligiöses Gebet für die Befreiung von allen Pandemien
  7. Wie gibt die Welt den Frieden und wie gibt der Herr ihn?
  8. Die Mystik des Bleibens in Jesus
  9. Der Beistand –- der Geist, der im Glauben wachsen lässt
  10. Europa wachse vereint in der Brüderlichkeit






Top-15

meist-gelesen

  1. Der moralische Tiefpunkt des Friedrich Merz
  2. Papst-Vertrauter deutet an, dass Leo XIV. im Herbst im Führungsteam viele Personen austauschen wird
  3. Herr Bätzing, haben Sie in solchen dunklen Stunden wirklich keine anderen Sorgen?
  4. Vatikan reagiert auf 'Alte Messe'-Skandal von Franziskus
  5. Kirchensteuer – die wunderbare Geldvermehrung
  6. Kardinal Zen: Jesus Christus „hat uns Papst Leo XIV. geschenkt, der den Sturm beruhigen kann“
  7. Präfekt Fernandez behauptete offenbar: Fiducia supplicans „wird bleiben“
  8. Voderholzer und Oster an Merz: "Es darf in Deutschland nie wieder Menschen zweiter Klasse geben."
  9. "Ich appelliere angesichts der bevorstehenden Wahl an alle Abgeordneten des Deutschen Bundestags!"
  10. Vatikan führt neue Umweltschutz-Messe ein
  11. Blair und Brooke und ihre Rosenkränze
  12. Richterwahl am Bundesverfassungsgericht: Wie CDU und CSU ihre Grundwerte aufs Spiel setzen
  13. Syrer schlug Küster mit 1,6 Meter langem Kruzifix nieder
  14. Sogar die publizistische 'Links-Plattform' der DBK hat genug vom 'Alte Messe'-Bashing von Franziskus
  15. Papst Leo XIV. und die Herz-Jesu-Verehrung

© 2025 kath.net | Impressum | Datenschutz